Heimliche Muttis
Angeblich wollen alle Parteien nur das Beste für Familien. Die wenigen Mütter im Bundestag indessen trauen sich kaum, über ihre schwierige Situation zu sprechen. Von Corinna Emundts
Die eigentliche Hauptperson dieser Geschichte ruft lange nicht zurück. Ungewohnt, weil sie das bei anderen Themen binnen einer Stunde tut. Eine Politikerin, mitten im Leben stehend, die man auf den ersten Blick als Karrierefrau bezeichnen würde, eloquent und zielstrebig. Eine Vorzeigefrau für jede Partei.
Sie ruft nicht zurück, auch nicht auf Nachfrage in ihrem Büro. Dann doch eine Verabredung, jedoch kurz davor eine flüchtige Absage auf dem Anrufbeantworter: >Entschuldigung, meine Besuchergruppe hält mich auf im Bundestag.« So erfolglos verlaufen normalerweise Rechercheversuche zum Thema Lobbyismus, BND oder Stasi-Vergangenheit. Aber es geht nur um ein Kind.
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.