Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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WAZ-Artikel: "Die Hälfte des Himmels" - Leserbrief

DschinDschin, Monday, 02.10.2006, 18:28 (vor 7006 Tagen) @ Gast


Ich könnte wetten, die Redaktion der "WAZ" freut sich über jede Menge
Leserbriefe unter meinungsforum@waz.de

Ich habe (ab)geschrieben:


Sehr geehrte Damen und Herren,

lassen Sie mich zu dem Artikel "Die Hälfte des Himmels" von Sigrid Krause in WAZonline vom 02.10.2006 folgende Anmerkungen machen.

"Benachteiligung? Es gab und gibt sie bis heute. Aber weniger zwischen Mädchen und Jungen, dafür aber verschärft zwischen Kindern armer und reicher Familien."

Ja, es gab und gibt weiterhin Benachteiligung, was die schulischen Chancen betrifft, nur ist diesmal nicht das katholische Arbeitermädchen der Verlierer, sondern der Arbeitersohn, vor allem wenn er aus dem Einwanderermilieu stammt. Die Schule wurde so weit auf die Bedüfnisse von Mädchen zurechtgetrimmt, dass es heute die Jungen sind, die benachteiligt werden. Nur erhebt sich da aus dem Femanzenlager keine Stimme. "Selbst schuld" das ist der zynische Kommentar. Wenn man die Selbstmordrate, die Zahl der Gefängnisinsassen, die Zahl der Obdachlosen, die Zahl der Toten an Prostatkrebs betrachtet, dann wird ganz klar, wer heute in dieser feminisierten Gesellschaft benachteiligt wird, nämlich Männer. Das fängt beim staatlichen Zwangsdienst an und hört bei schlechteren Angeboten zur Gesundheitsprävention auf.

"Ganz konkret: Warum reden Männer in der Öffentlichkeit fünfmal länger als Frauen, ohne entsprechend mehr zu sagen? "

Heute wird in der Öffentlichkeit fast ausschließlich über Frauenthemen gesprochen. Männerspezifisches kommt überhaupt nicht vor (siehe oben), bzw. wird als Problem ins Lächerliche gezogen.

"Dass heute misshandelte Frauen und ihre Kinder in jeder größeren Stadt Schutz finden in gut organisierten Frauenhäusern, loben heute selbst Konservative. Auch die neuen Gesetze, nach denen prügelnde Ehemänner die gemeinsame Wohnung verlassen müssen, selbst wenn der Mietvertrag ihre Unterschrift trägt."

Wo finden Kinder Unterschlupf, die von ihren Müttern mißhandelt werden? Wo finden Männer Unterschlupf, die von ihren Frauen mißhandelt werden? Frau Krause hat ein einfach gestricktes Weltbild und sollte sich mal über neuere Studien informieren. Das Bild vom prügelnden Ehemann ist ein Klischee. Das Bild der prügelnden Ehefrau wird totgeschwiegen (Es wird schon nicht so schlimm sein. Grins) Und was die Gesetze betrifft, so sind diese, bzw. deren Interpretation durch Justiz und Jugendämter eindeutig männerfeindlich ausgerichtet. Jeder Mann wird von vorneherein unter Generalverdacht gestellt.
Männerhass und Männerverachtung, das ist es was die so gelobte Frauenbewegung geschaffen hat, und mehr nicht.

"Im Öffentlichen Dienst lief es lautloser: 1989 trat das erste NRW-Gleichstellungsgesetz in Kraft, seitdem müssen alle Kommunen und Landesbehörden Frauen systematisch für Führungsaufgaben qualifizieren. Und sie dann auch befördern. Erste Folgen: Weil die Frauen die besseren Noten im Examen haben, stellt das Land etwa immer weniger Männer für den Richterdienst ein. Die Justiz wird weiblich. "

Ja, der öffentliche Dienst wird weiblich. Das das dem öffentlichen Dienst nicht unbedingt bekommt ist jetzt im Bereich der Grundschullehrer zu beobachten. Der Öffentliche Dienst wird weniger durch den Kunden als durch die Politik gesteuert, weswegen sowohl die Typen der 68er als auch die Berufsfeministen hier ein gutes Betätigungsfeld fanden und entsprechende Positionen besetzen konnten. Per konsequenter Männerbenachteiligung wurden hier geschützte Räume geschaffen. Es wird sich zeigen, ob eine weiblich geprägte Justiz besser funktioniert, als eine männlich geprägte. Ich habe so meine Zweifel.

"viele sind mehrfache Mütter und durchaus lebensfroh. Entspannt verweisen sie auf das Erreichte: dass Gewalt in der Ehe und der Missbrauch von Kindern kein Tabu mehr sind; "

Gewalt in der Ehe und Missbrauch von Kindern durch Frauen ist aber immer noch ein Tabu. Und auffällig ist wie unterschiedlich die Verletzung und Tötung von Kindern strafrechtlich geahndet wird, je nachdem, ob sie von einer Frau oder einem Mann begangen werden. Ich vermag hierin keinen Fortschritt zu erkennen.
Im Gegenteil, das Dauerthema Missbrauch und Gewalt in der Ehe wurde von den Feministinnen instrumentalisiert, a) um Männer in Misskredit zu bringen und b) um die Institution der Ehe zu zerstören. Und dann gibt es noch den Missbrauch mit dem Missbrauch, ein ganz düsteres Kapitel.

"Auch nicht, dass ausgerechnet Alice Schwarzer, der Männerschreck der 70er und 80er Jahre, heute von Männern gefeiert wird. Orden und Ehrenzeichen stapeln sich in ihrem Schrank, große Medien-Männer schmücken sich in ihren Talk-Runden mit der "Emma"-Gründerin. Die nutzt den männlichen Hang zur Selbstdarstellung altersmilde mit Humor, um ihre Themen weiter an die Frau zu bringen."

Alice Schwarzer genießt den Promibonus. Würden sich die Menschen näher mit der Person und den von ihr vertretenen Thesen auseinandersetzen, würden sie es lassen, ihr irgendwelche Ehrungen zukommen zu lassen. Aber so ist die Welt, sie will betrogen sein. Alice Schwarzer ist als Person und nach ihren Veröffentlichungen eine verachtenswerte Person. Möge Gott ihr verzeihen, ich kann es nicht. Die Frau ist nicht altersmilde. Sie passt sich nur dem Zeitgeist an. Die Frau will Geschäfte machen. Sie will ihre Zeitschrift loswerden und aus ihrer Prominenz Kapital schlagen. So läuft der Hase.

"Gut 160 Wissenschaftlerinnen in NRW sind organisiert im "Netzwerk Frauenforschung"; Managerinnen arbeiten systematisch auf, was ihren weiteren Aufstieg bremst und warum Frauen noch immer 15 bis 25 Prozent weniger verdienen als Männer. Neuerdings mischen "High Potential Mums" (hoch kompetente Mamis) mit, die in Düsseldorf gerade ihr "Mamifest" ausgerufen haben: Sie wollen, quer durch die Parteien, mehr Mütter in alle politischen Gremien bringen. Als "nicht kommerzielles Lobby-Instrument" sollen sie dafür sorgen, dass sich für Mütter und Kinder endlich was tut im Land. "

Ich vermisse die Männerforschung, die sich auf fundierter wissenschaftlicher Basis mit dem Mann als Geschlechtswesen und nicht bloß mit dem Mann als Funktionsträger auseinandersetzt. In diesem Zusammenhang könnte dann mal die Frage geklärt werden, welche Faktoren dazu beitragen, dass so viele Männer ins bodenlose abstürzen, eine wichtigere Aufgabe als zu klären, warum gutsituierte und arrivierte Frauen nicht so oft CEO werden. Und das Thema Verdienst sollte durch sein. Die Frage ist geklärt, warum Frauen weniger verdienen, nämlich weil sie weniger von dem leisten, was ein Kunde bereit ist zu zahlen. Ansonsten müssten ausschließlich von Frauen betriebene Unternehmen den Markt dominieren, sollten Frauen bei geringerem Verdienst die gleiche Leistung bringen.

Sie sehen, der Artikel von Frau Krause, ist sie gar die Tochter von gleichnamigem Hausmeister (kleiner Scherz), ist flach, ich hoffe Frau Krause ist es nicht. Sie heißt nicht nur Sigrid sondern schreibt auch so. Das kommt davon, wenn man VolontärInnen an ernsthafte Themen setzt (Hey, Sigi, mach' doch mal was Positives zu Feminismus!).

Bin ich so froh, dass ich die WAZ nicht abonniert habe. Sie haben mir einen weiteren Grund geliefert, das auch künftig nicht zu tun. Übrigens, sie könnten die Papierausgabe künftig ja auf rosa Papier drucken, wenn sie sich schon eine neue Zielgruppe erschließen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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