Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jungen leiden sehr unter dem negativen Männer-Bild der Öffentlichkeit.

Oliver, Saturday, 10.10.2009, 10:22 (vor 5924 Tagen)

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Ist da ein Feindbild gewachsen, das die Sache nur noch schlimmer macht?

Karl: Ich sage „ja“, es wird ein Feindbild gezüchtet. Damit fühlen sich Jungen unverstanden und verlieren das Vertrauen. Sie fühlen sich nicht mehr als Teil der Gesellschaft - und laufen Gefahr, sich an dieser rächen zu wollen. Jungen leiden sehr unter dem negativen Männer-Bild der Öffentlichkeit.

Ein Beispiel: Wenn ich zu Beratungen in Grundschulen gehe und man mich nicht persönlich kennt, werde ich misstrauisch beäugt und gefragt: Wer sind Sie und was wollen Sie hier? So als ob ich als Mann eine potenzielle Gefahr darstelle.

Ich frage mich dann immer: Wie geht es den Jungen mit diesem Schatten von „Männer sind gefährlich“? Manche Jungen denken: Männer sind schlecht, böse, gemein. Ich werde auch ein Mann und damit trage ich einen Teil davon in mir. Ich glaube, die wenigsten Frauen sind sich bewusst, wie sehr die Abwertung den Jungen in der Seele wehtut. Wenn sie dann keinen präsenten Vater haben, der sie stärkt, dann wird es für ihr Lebensgefühl sehr schwierig.

Haben Mädchen heute die besseren Karten?

Karl: Ja. Ein Mädchen hat viel mehr Austausch mit seiner Mutter und anderen Frauen, damit mehr Möglichkeiten, Lebensbewältigung als Frau zu lernen. Bis ein Junge 18 Jahre alt ist, hat er oft nur 10-20 Prozent seiner Zeit mit Vater, Lehrer oder anderen Männern verbracht. Er hat kaum konkret erlebt, wie es sich anfühlt, als Mann in dieser Gesellschaft zu leben.

Früher waren Mädchen ja die Armen. Was hat sich da geändert?

Karl: Der Feminismus hat die Geschlechterrollen verändert. Frauen und Mädchen haben an Entfaltungsmöglichkeiten dazugewonnen. Männer und Jungen wurden infrage gestellt. Dieser Prozess bietet aber - neben dem Verlust alter Rollensicherheit - für die Männer auch neue Chancen, ihr Leben flexibler zu gestalten. Diese Chance haben bisher aber nur wenige genutzt.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Boese-Buben-_arid,1923798_regid,2_puid,2_pageid,...

Jungen leiden sehr unter dem negativen Männer-Bild der Öffentlichkeit.

Ugo, Saturday, 10.10.2009, 12:13 (vor 5924 Tagen) @ Oliver


Karl: Der Feminismus hat die Geschlechterrollen verändert. Frauen und
Mädchen haben an Entfaltungsmöglichkeiten dazugewonnen. Männer und
Jungen wurden infrage gestellt. Dieser Prozess bietet aber - neben dem
Verlust alter Rollensicherheit - für die Männer auch neue Chancen,
ihr
Leben flexibler zu gestalten. Diese Chance haben bisher aber nur wenige
genutzt.[/i]

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Boese-Buben-_arid,1923798_regid,2_puid,2_pageid,...

Der obere Teil des Interviews ist ja recht gut und stimmig. Beim letzten Abschnitt fühle ich mich allerdings weniger wohl. Dieses Gefasel von den "neuen Chancen" (für die Männer) "ihr Leben flexibler zu Gestalten" riecht mir doch schwer nach den Verarsche-Sprüche mancher Feministinnen, die immer wieder behaupten, die Erfolge des Feminismus seien gleichzeitig auch ein Gewinn und eine Befreiung für die Männer.
Sonst noch was!

Mein Leben flexibler gestalten konnte ich schon immer ganz gut alleine, und bei irgendeiner Befreiung - sofern nötig - muss mir auch niemand helfen. Und schon mal gar keine kranke, männerhassende Ideologenbrut.

Aber ich weiß, es gibt gar nicht so wenige weichgespülte Typen, die zwar irgendwie für mehr Männerrechte sind, gleichzeitig aber glauben, dass nicht alles am Feminismus schlecht sei, dass er bis zu einem gewissen Grad seine Berechtigung hätte etc.

Was für ein Irrtum!

Die männliche Befreiung wird kommen - nur anders als vorgesehen...

T.R.E.Lentze, Saturday, 10.10.2009, 18:13 (vor 5924 Tagen) @ Ugo

...nämlich nicht von "herkömmlichen Rollenbildern", sondern ingestalt einer u.U. sehr heftigen Befreiung von der Gynokratie.

Dieses Gefasel von den
"neuen Chancen" (für die Männer) "ihr Leben flexibler zu Gestalten" riecht
mir doch schwer nach den Verarsche-Sprüche mancher Feministinnen, die immer
wieder behaupten, die Erfolge des Feminismus seien gleichzeitig auch ein
Gewinn und eine Befreiung für die Männer.

Aus einer Rippe wurde die erste Frau geschaffen, zum Kotelett wird sie (im schlimmsten anzunehmenden Falle) gemacht. Das Wort "Kotelett" kommt von fr. cotelette (mit Accent circonflexe über dem o, hier nicht darstellbar); cote = Rippe.

Student

Jungen leiden sehr unter dem negativen Männer-Bild der Öffentlichkeit.

Joseph S, Sunday, 11.10.2009, 00:54 (vor 5924 Tagen) @ Ugo

Der obere Teil des Interviews ist ja recht gut und stimmig. Beim letzten
Abschnitt fühle ich mich allerdings weniger wohl. Dieses Gefasel von den
"neuen Chancen" (für die Männer) "ihr Leben flexibler zu Gestalten" riecht
mir doch schwer nach den Verarsche-Sprüche mancher Feministinnen, die immer
wieder behaupten, die Erfolge des Feminismus seien gleichzeitig auch ein
Gewinn und eine Befreiung für die Männer.

Wenn die Frauen es mit der Gleichberechtigung ernster nehmen würden, wäre da was dran. Als ich das noch nicht durchschaut habe, stand ich dem Feminismus wesentlich positiver gegenüber. Tatsächlich sind aber die Rollenmöglichkeiten der Männer nicht vielfältiger geworden. Im Gegenteil! Mann muß die männliche Ernährerrolle noch viel härter ausfüllen, wenn mann nicht allein leben will, weil die Frauen nur Männer akzeptieren, die männlicher (im Sinne von mehr Macht, Verdienst ...) sind als sie, die in diesen Kategorien gefördert werden wie nie zuvor.

Die Männlich Rolle wird nicht wirklich in Frage gestellt. Sie wird nur bei Männern einfach abgewertet. Bei Frauen wird sie dagegen hochgejubelt.

Dein Unwohlsein hat also eine guten Grund.

Gruß,
Joseph

Oh ja, da hab ich ziemlich gelitten

ajk, Sunday, 11.10.2009, 17:20 (vor 5923 Tagen) @ Oliver

Und das war schon 1995. Es ist sehr müsham man traut sich nicht "man selbst" zu sein. Sondern tritt immer auf die Bremse um ja nie sein Potenzial zu fühlen. Das ja Böse ist!

/ajk

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