Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

Oliver, Friday, 09.10.2009, 22:19 (vor 5925 Tagen)

Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

dieStandard.at: Sind Sie Feministin?

Dirie: Nein! Ich liebe alle Menschen. Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

dieStandard.at: Feministin zu sein, heißt doch nicht, gegen Männer zu kämpfen.

Dirie: Sondern?

dieStandard.at: Für die Rechte der Frauen.

Dirie: Alle haben Rechte. Männer, Frauen, Bäume, Blumen. Alles, was Leben hat, muss respektiert werden.


http://diestandard.at/fs/1254310689323/Wuestenblume-im-Kino-Warum-ueberhaupt-Asyl

Genitalverstümmlung gilt nur für Mädchen.

Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

Felix1, Friday, 09.10.2009, 22:36 (vor 5925 Tagen) @ Oliver

Ist die ein bisschen schizophren und ist die jetzt eine Feministin oder nicht?

Waris Dirie

Mirko, Friday, 09.10.2009, 22:43 (vor 5925 Tagen) @ Oliver

Zu Waris Dirie:

auf Genderama

In Diries Bestseller "Wüstenblume" (Seite 346 der Taschenbuchausgabe) findet man jene hübsche Passage:

"Vielleicht sollten die Frauen den Männern die Eier abschneiden, damit auf der Erde wieder ein Paradies entstehen kann. Die Männer würden ruhiger werden und sensibler mit ihrer Umwelt umgehen. Ohne diesen ständigen Ausstoß von Testosteron gäbe es keinen Krieg, kein Töten, kein Rauben, keine Vergewaltigungen."

aber:

Nachtrag vom selben Tag: Ein Genderama-Leser berichtete mir als Reaktion auf diesen Beitrag, Dirie selbst habe in ihrem Buch geschildert, dass sie ihr Großvater immer vor den Beschneiderinnen des Dorfes in Schutz genommen hatte und diese ihren Willen erst durchsetzen konnten, als dieser Mann außer Haus war. Woher vor diesem Hintergrund der Hass ausgerechnet gegen Männer entstünde, sei nicht nachvollziehbar.

Das ist interessant, denn auch in Alice Schwarzers Familie übernahm der Großvater die Mutterrolle, und diese entwickelte sich zu einer echten Männerhasserin. Auch Thea Dorn berichtet in "Die neue F-Klasse" von einem besonders herzlichen Verhältnis zu ihrem Vater, wurde aber dennoch Feministin.

--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche

Waris Dirie

Britlauati, Saturday, 10.10.2009, 00:01 (vor 5925 Tagen) @ Mirko

Das ist interessant, denn auch in Alice Schwarzers Familie übernahm der
Großvater die Mutterrolle, und diese entwickelte sich zu einer echten
Männerhasserin. Auch Thea Dorn berichtet in "Die neue F-Klasse" von einem
besonders herzlichen Verhältnis zu ihrem Vater, wurde aber dennoch
Feministin.

Das ist jetzt mal wirklich sehr interessant!

Vielleicht weil der Feminismus eine gute Möglichkeit bietet nicht nur gegen Männer zu kämpfen, sondern in ebenso krasser Form das klassische "Frau-sein" zerstört.

Alice redet sich schön, dass ihre Mutter und Großmutter lieber "lasen" als sich um Klein-Alice zu kümmern; Waris Dirie wurde von ihren Geschlechtsgenossinnen verraten.
Vielleicht ist es zu bitter sich dies einzugestehen und es ist eben einfacher zu ertragen, wenn wenigstens die Männer an allem Schuld sind. Sie hätten die Frauen zu dem gemacht, was sie nun sind: Beschneiderinnen oder Hausfrau-Sklavinnen.
Alice kann sich einreden, ihre Mutter hätte sich von den bösen Männern eben nicht in eine blöde Rolle quetschen lassen - sie muss also nicht damit leben einfach nur eine ungeliebte Tochter zu sein. Und Waris Dirie muss sich nicht eingestehen, dass ihresgleichen es war, von denen sie so übel misshandelt wurde.

Also mutieren alle "klassischen" Frauen zu Feindinnen, da sie sich gegen die Machenschaften der Männer nicht auflehnen.

So wird eine klassische Frau zur potentiellen Beschneiderin oder zu der Person, die ihre Tochter innig liebt und somit meine Defizite widerspiegelt...

Fazit: Feminismus resultiert aus Frauenhass?!

*malwildindiegegendspekulier*

Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

T.R.E.Lentze, Saturday, 10.10.2009, 00:04 (vor 5925 Tagen) @ Oliver

http://diestandard.at/fs/1254310689323/Wuestenblume-im-Kino-Warum-ueberhaupt-Asyl

Genitalverstümmlung gilt nur für Mädchen.


Die ist geistig reichlich beschränkt und in ihrem Urteilsvermögen aus der Spur. Einige Beispiele:

Aber manche Staaten rudern jetzt auch zurück: Weil sie Frauen so besser kontrollieren und unterdrücken können. Und das ist ja der einzige Grund, warum FGM überhaupt existiert.

Fragen Sie mich nicht über Religion. Ich mag keine Religionen und ich glaube nicht daran. Nächste Frage.

Alle haben Rechte. Männer, Frauen, Bäume, Blumen. Alles, was Leben hat, muss respektiert werden.

Diese verdammte Hundescheiße. Die ist überall! Ich glaube, die Wiener haben mehr Hunde als Kinder. Schafft euch doch endlich mehr Kinder an!


Beachtet: Sie stellt Männer nicht nur mit Tieren, sondern sogar mit Pflanzen auf eine Ebene, jedenfalls was Rechte betrifft. Das ist aber absurd, wenn nicht einmal Kinder alle Rechte von Männern haben. Was die Hunde und ihre Scheiße betrifft, so hat sie recht, nur paßt das nicht zu dem Übrigen.

Vor Allem ist es ein absoluter Unsinn, daß weibliche Bescheneidung im Interesse von Männern wäre. Es handelt sich um eindeutig matriarchale Bräuche, die auch primär von Frauen verteidigt werden.

Mein Vorwurf richtet sich allerdings weniger an die Dirie - die kann nichts dafür, daß sie dumm ist -, sondern an diejenigen, welche sie in ihre Zwecke eingespannt haben.

Student

Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

Mirko, Saturday, 10.10.2009, 00:24 (vor 5925 Tagen) @ T.R.E.Lentze

Vor Allem ist es ein absoluter Unsinn, daß weibliche Bescheneidung im
Interesse von Männern wäre. Es handelt sich um eindeutig matriarchale
Bräuche, die auch primär von Frauen verteidigt werden.

Könntest Du hier ins Detail gehen?

Der Horizont der Waris Dirie

adler, Kurpfalz, Saturday, 10.10.2009, 01:17 (vor 5925 Tagen) @ Oliver

In dem Interview hat sie ihn selbst zusammengefaßt:


dieStandard.at: Feministin zu sein, heißt doch nicht, gegen Männer zu
kämpfen.
Dirie: Sondern?

Über die "Wüstenblume", kürzlich verfilmt wurde hier ja schon berichtet. Zur
Premiere ging sie übrigens zusammen mit Afghanistan-Heide vor die Presse.


Eine Buchrezension, die nicht aus unseren Reihen kommt, möchte ich doch vorstellen.
Daraus:
Und eines Tages erwachte Waris und dachte sich: eigentlich könnte ich ein
Buch schreiben... Genau diesen Eindruck hatte ich von diesem Buch.
...
Die Autorin gibt viel von sich preis.
Immer wieder war ich erschrocken, mit welcher Leichtigkeit sie von Prügel und Schlägen spricht:
hat sie sich über ihren Vater geärgert, gut verprügelt sie ihren kleinen Bruder. Ist ja nichts dabei?
Die 2. Frau ihres Vaters zeigt in ihren Augen nicht genügend Respekt? Hängen wir
sie für 2 Tage an einen Baum mit dem Kopf nach unter. Super, hat Wirkung gezeigt!
Oder wie wäre es, wenn wir „den Männern die Eier abschneiden“ (Zitat!!!).


Als das ehemalige Model, Bond-Girl und Unicef-Botschafterin letztes Jahr Termine
mit EU-Vertreten verpasste, weil sie lieber für drei Tage durch Brüssel streunte,
da kam ihr oben gesagtes "Sondern?" zum Tragen: Sie beschuldigte die belgische
Polizei, sie schlecht behandelt zu haben und faselte was von einem Taxifahrer, der
sie vergewaltigt haben soll.
Wahrscheinlich hat sie sich aber mit einem auch aus Somalia stammenden vorbestraften
Fensterputzer vergnügt. Jedenfalls wurde sie mit ihm schlendernd von Polizei gefunden.

... später sagt sie, sie habe sich verlaufen.

Ausnahmsweise mal von mir ein (entschärfter) link zum SpiegelInche

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Der Horizont einer Feministin?

Mus Lim ⌂, Saturday, 10.10.2009, 02:38 (vor 5925 Tagen) @ adler

Die 2. Frau ihres Vaters zeigt in ihren Augen nicht genügend Respekt?
Hängen wir sie für 2 Tage an einen Baum mit dem Kopf nach unter.
Super, hat Wirkung gezeigt!
Oder wie wäre es, wenn wir „den Männern die Eier abschneiden“
(Zitat!!!).[/i]

Feministinnen scheinen mir im Allgemeinen mit einem Gehirndefekt behaftet zu sein. Ein subjektiver Eindruck, zugegeben, aber ich kenne keine einzige Feministin, bei der ihr Standpunkt nachvollziehbar wäre.

Dafür aber massenhaft von einander abgeschriebenen, und tausendfach duplizierten, männerfeindlichen Vorurteile. Seit dem ich Simone de Beauvoir, das Andere Geschlecht, gelesen habe, habe ich den Eindruck, alle feministische Literatur sind Plagiate dieses Urwerkes. Nichts orgiginelles, keine inovative Gedanken. Nur dieselben, modulierten Klagen.

--
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Das andere Geschlecht

Mirko, Saturday, 10.10.2009, 02:52 (vor 5925 Tagen) @ Mus Lim

Seit dem ich Simone de
Beauvoir, das Andere Geschlecht, gelesen habe,

1. Dieses Buch will ich noch lesen. Ich meine, ist immerhin der Klassiker des Feminismus.

2. Schreibst Du eine Rezension dazu? (z.B. bei Amazon) Wäre schade, wenn deine Erfahrung zum Buch nur dir vorbehalten wäre.

Waris Dirie

Drakon, Saturday, 10.10.2009, 04:26 (vor 5925 Tagen) @ Mirko

Bist Du Psychologe, oder was?

Klar lässt sich für alles eine sehr menschliche Erklärung finden. Gemäß einem Ansatz aus der Männergrupppe Hintertupfing: "Du möchtest mir die Eier abschneiden? Ach Schatz, ich glaub, wir müssen reden."

Oder eben eine rationale Ist-Bestimmung: Glaub ja nicht, unsere "Freundinnen", die uns diesen Krieg vor vierzig Jahren erklärt haben, meinten dies nur "im übertragenen Sinne".

Klar können wir versuchen, darüber "nochmal zu diskutieren." Wir können uns aber auch die Eier selbst abschneiden. Gibt es denn wirklich was zu interpretieren, zu diskutieren angesichts der Parolen einer Waris Dirie, einer Alice Schwarzer, einer Valerie Solanas?

Warum wohl ist Max Frischs "Herr Biedermann und die Brandstifter" aus den Lehrplänen unserer Schulen verbannt worden?

Vielleicht eine kleine Parabel: Als John Brown (war es 1859?) versuchte, die amerikanischen Sklaven zu befreien, da stand - sehr zu seinem Staunen - auch plötzlich eine Front da. Nicht etwa auf seiner Seite. Im Gegenteil: Die Sklaven solidarisierten sich mit den Mächtigen - gegen ihn.

Der Feminfaschimus ist der Beweis, dass ein Krieg DOCH einseitig geführt werden kann.

Was lernen wir daraus? Wären die Männer von heute keine Hühner, dann wären die Femis längst Geschichte!

--
Das menschliche Gehirn hätte sich ohne die biologische Zweiheit der Geschlechter niemals so weit entwickelt, dass es sogar Theorien wie jene ersinnen konnte, diese Zweiheit sei ein "soziales Konstrukt"
(Michael Klonovsky)

Rezension bei Amazon

Mus Lim ⌂, Saturday, 10.10.2009, 04:37 (vor 5925 Tagen) @ Mirko

2. Schreibst Du eine Rezension dazu? (z.B. bei Amazon) Wäre schade, wenn
deine Erfahrung zum Buch nur dir vorbehalten wäre.

Habe ich längst gemacht, glauben Sie wirklich, die würde veröffentlicht? ;-)

Ich schrieb in etwa:
"Das 1949 erschienene Werk "Das andere Geschlecht" ist ein mit viel Fleiß erstelltes Kompendium der Ideen Marx´, Engels, Bebels und Freunds. Die als Mutter des Feminismus gefeierte Simone de Beauvoir schrieb also kein Buch einer Frau über die Frauen, sondern durchforstete lediglich die Werke von Männern, in denen sie überall Zeichen für weibliche Benachteiligung fand. Die Neuigkeit ihres Elaborats bestand also lediglich darin, dass die Meinung der Männer über Frauen diesmal die Unterschrift einer Frau trug.

Damit waren die Weichen für viele andere Schriftstellerinnen gestellt, Betty Friedan, Kate Millett, Germaine Greer, Alice Schwarzer. Eine kopierte die andere. Sie überschlugen sich in ihrem Eifer, vermeintliche Belege für männliche Infamie zu erbringen. Und dabei ist es bis heute geblieben. In den Medien, auch in eigenen Magazinen (Emma) haben sie immer wieder Gelegenheit, jede denkbare Meinung über sich zu äußern und tun doch nichts anderes, als immer und immer wieder die alten Ideen aus der Mottenkisten - die Vorstellungen von Männern über Frauen - wiederzukäuen und nur hin und wieder mit frischen Beilagen zu garnieren. (Siehe: Esther Vilar, Der dressierte Mann, S. 120)

Die Idee von der Unterdrückung der Frau durch den Mann war also eine Männeridee. Die Feministinnen mussten sie also nur aufgreifen und populär machen und durch ständige Wiederholung in jedes Stammhirn prügeln."

Die Mitschuld der Männer am Feminismus

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Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

T.R.E.Lentze, Saturday, 10.10.2009, 04:46 (vor 5925 Tagen) @ Mirko

Vor Allem ist es ein absoluter Unsinn, daß weibliche Beschneidung im
Interesse von Männern wäre. Es handelt sich um eindeutig

matriarchale

Bräuche, die auch primär von Frauen verteidigt werden.[/b]


Könntest Du hier ins Detail gehen?

Ich orientiere mich an meinen eigenen Erfahrungen in Westafrika, vorwiegend Benin und Togo. Bei einer Beschneidung an Mädchen war ich nicht dabei - hätte ich sicher auch nicht dürfen -, aber es wurde nur von Frauen geredet, die das machen. Grund, näher nachzufragen, hatte ich, weil die Mutter meines Kindes selbst beschnitten ist und gelegentlich sagte, sie würde, wenn sie noch eine Tochter bekäme (sie gebar drei Jungen), diese selbstverständlich auch beschneiden lassen. Nachteilig für ihre Sexualität kann die Beschneidung also nicht gewesen sein - das hätte ich dann auch gemerkt. ;-)

Im Süden des Landes wird oft das Gegenteil praktiziert: Das Langziehen der Schamlippen über viele Jahre, so daß diese dann heraushängen. Selbstverständlich wird auch dieser Brauch von alten Frauen ausgeübt. Meine Frau ekelte sich übrigens vor dem Anblick der "verlängerten" Frauen.

Wer in der ethnologischen (völkerkundlichen) Literatur nachsieht, wird, was ich sage, bestätigt finden. Damit befasse ich mich aber nicht mehr. Was mich jedoch ärgert, sind solche Propaganda-Seiten wie diese. Demnach wurde in Natitingou, wo ich mehre Jahre wohnte und wo mein Kind geboren wurde, ein Fest gefeiert im Anschluß an das - vermeintliche - Ende der weiblichen Beschneidung.

Eine deutsche gynokratische Delegation beweihräuchert sich dort selbst. Diese deutschen Damen merken gar nicht, wie sie durch die beruflichen Beschneiderinnen verarscht werden. Die streichen Entwicklungshilfe ein und üben ihren Beruf selbstverständlich weiterhin aus. Warum auch nicht? Was da geschildert wird, ist ein Theater, in dem die Deutschen glauben, die Regie zu führen.


Absolut lächerlich dieses:

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul rief zum gemeinsamen Kampf gegen die Beschneidung von Frauen und Mädchen auf. Weltweit werden noch immer jeden Tag 6.000 Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt. Das nehme "den betroffenen Mädchen und Frauen einen kleinen Teil des Körpers - und einen großen Teil ihrer Würde", betonte sie vor den Teilnehmern der Feier.

Die einheimischen Frauen sind keineswegs der Meinung, daß ihnen die Beschneidung, die sie untereinander vornehmen, die Würde nimmt, im Gegenteil! Es handelt sich um Initiationsriten. Typisch feministisch - und hochmütig - die Interpretation unserer "Entwicklungs"ministerin. Aber ihrer Profilierung hat es wohl genützt. Und uns allen etwas gekostet.


Gruß
Student

Biedermann und die Brandstifter

Mus Lim ⌂, Saturday, 10.10.2009, 04:48 (vor 5925 Tagen) @ Drakon

Warum wohl ist Max Frischs "Herr Biedermann und die Brandstifter" aus den
Lehrplänen unserer Schulen verbannt worden?

"Das Drama ist ein Paradebeispiel für die politische Dummheit des Bürgers. Biedermann ist zu bequem und zu ängstlich, um gegen die Mächtigeren anzutreten, weil er große Angst vor den möglichen Konsequenzen hat." (aus: Wikipedia)

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Sklaven-"Befreiung" gegen den Willen der Sklaven.

T.R.E.Lentze, Saturday, 10.10.2009, 04:57 (vor 5925 Tagen) @ Drakon

Vielleicht eine kleine Parabel: Als John Brown (war es 1859?) versuchte,
die amerikanischen Sklaven zu befreien, da stand - sehr zu seinem Staunen -
auch plötzlich eine Front da. Nicht etwa auf seiner Seite. Im Gegenteil:
Die Sklaven solidarisierten sich mit den Mächtigen - gegen ihn.

Gehört in einen anderen Zusammenhang. Ist aber eine Tatsache, die auch inbezug auf die "Befreiung" der Frau durch Feministen unbedingt mehr ins Auge gefaßt werden sollte. Jedenfalls ging es den Sklaven nach ihrer "Befreiung" viel schlechter, und der Rassismus entstand überhaupt erst.

Es ist immer das Gleiche: Wer eine Gruppe von Menschen aus der natürlichen Hierarchie "befreien" will in der falschen Annahme, sie seien von Natur aus gleich, der schafft das Elend, das zu beseitigen er vorgibt.

Student

Das andere Geschlecht

T.R.E.Lentze, Saturday, 10.10.2009, 05:09 (vor 5925 Tagen) @ Mirko

Seit dem ich Simone de
Beauvoir, das Andere Geschlecht, gelesen habe,


1. Dieses Buch will ich noch lesen. Ich meine, ist immerhin der
Klassiker des Feminismus.

Der Klassiker des Gleichheits/Identitäts-Feminismus, wohlgemerkt!

Also der "linken", marxistisch orientierten Strömung. Sartre, B's Freund, war zeitweilig Kommunist.

Die "rechte" Strömung, der Differenz-Feminismus, hat eine ganz andere ideologische Grundlage, weshalb ihre Vertreterinnen sich von der Beauvoir-Schwarzer-Linie entschieden distanzieren. Im Extremfalle verschmilzt ihr Sexismus mit dem Rassismus, so wie bei Davis, Schreier, Weiler.

Gruß
Student

Rezension bei Amazon

adler, Kurpfalz, Saturday, 10.10.2009, 10:48 (vor 5924 Tagen) @ Mus Lim

2. Schreibst Du eine Rezension dazu? (z.B. bei Amazon) Wäre schade, wenn
deine Erfahrung zum Buch nur dir vorbehalten wäre.


Habe ich längst gemacht, glauben Sie wirklich, die würde veröffentlicht?

Hallo Mus Lim!

Natürlich schreiben die alle voneinander ab. Die schnappen in jungen Jahren irgendwas auf und übernehmen das dann ohne je darüber nachzudenken. Damit sind die grundlegende Verknüpfungen im Gehirn angelegt. Denn sie empfinden dabei eine Entlastung für Mängel, die sie bei sich diagnostizieren. Die Schuldzuweisung, die Projektion auf Andere ist ein probates Mittel, nicht an seiner eigenen Entwicklung mühsam arbeiten zu müssen und dient der inneren Stabilisierung. Machen Staaten auch und auch Religionen.

Ist aber die Kanalisierung erstmal begonnen, ist ein sachliches Denken nicht mehr möglich. Es ist bei der Bahnung im Gehirn wie mit dem Wasser, das den Berg hinunterfliest. Es schafft sich zunächst kleine Rinnsale, die dann in kleine Bäche und schließlich in Flüsse und große Ströme läuft. Es kann nicht mehr anders fließen - und sie nicht mehr anders denken.

Sie sind wie ein Junkie, der nur noch seinen Stoff haben will oder ein Zocker, der eben spielt bis zum Ruin, weil er so der Realität entflieht, der er sich nicht stellen kann oder will. Am Beginn aber wie kleine Kinder, die etwas sehen, das ihnen gefällt. "Auch haben wollen" ist alles, was sie sagen und zum Denken imstande sind. Und sie kriegen heute alles, die erwachsenen weiblichen Kinder! Ohne sich anstrengen zu müssen. Puderzucker, Hängematten und Pampers allüberall. Das ist ein Hauptproblem! Und sie merken auch selber nicht, daß es ihnen eigentlich schadet. Weil es eben so bequem ist wollen sie es nicht sehen.

Ich erinnere mich an eine Einführungsvorlesung in einem Fach mit Numerus Clausus. Irgendwie kam man auf den zu sprechen. Der Dozent meinte, daß für den Wehrdienst (damals noch 18 Monate) ein paar Pünktchen gutgeschrieben würden. Helle Aufregung bei der Gedanken Power! Fast kam es zum Tumult.

Erst als der Dozent weiter ausholte und erklärte, daß man denen, die "1 1/2 Jahre ihres Lebens verplempert haben" nicht auch noch Wartezeiten vom Startpunkt Null zumuten wolle, beruhigte sich der Saal. Im Feminat aber fehlen heute solche Korrektive, welche die gefühlte und gedankenlos empfundene Benachteiligung hinterfragen. Die Psychose bis zum Irresein ist Alltag geworden und ehernes Gesetz.

Übrigens, dein Kampf an allen Fronten für Geschlechtergerechtigkeit: Respekt!

Gruß
adler

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"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Waris Dirie

adler, Kurpfalz, Saturday, 10.10.2009, 11:06 (vor 5924 Tagen) @ Britlauati

Hallo Brit!

Vielleicht ist es zu bitter sich dies einzugestehen und es ist eben
einfacher zu ertragen, wenn wenigstens die Männer an allem Schuld sind. Sie
hätten die Frauen zu dem gemacht, was sie nun sind: Beschneiderinnen oder
Hausfrau-Sklavinnen.

Fazit: Feminismus resultiert aus Frauenhass?!

*malwildindiegegendspekulier*

Ich kann bei diesem Brainstorming keinen Fehler erkennen.
Es sind sogar tiefe und in sich schlüssigen Gedanken dabei
herausgekommen. Ausgezeichnet!
Ich kann jetzt leider nicht näher darauf eingehen, weil ich
in einer halben Stunde weg muß. Aber eigentlich hast du ja
auch schon alles gesagt.

Gruß
adler

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"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Ich liebe Männer. Darum kämpfe ich ständig gegen sie.

Drangsa, Saturday, 10.10.2009, 12:01 (vor 5924 Tagen) @ T.R.E.Lentze

Vor Allem ist es ein absoluter Unsinn, daß weibliche Bescheneidung im
Interesse von Männern wäre. Es handelt sich um eindeutig matriarchale
Bräuche, die auch primär von Frauen verteidigt werden.

Das bedarf dann doch einer Korrektur. Nur beschnittene Frauen haben die Chance, geheiratet zu werden. Für die Männer ist es wichtig, dass die Frau nichts oder wenig beim Sex empfindet. In verschiedenen Kulturen gilt das als unsittlich. Außerdem garantiert dies die Treue der Frau, vor allem wenn sie sehr schmerzhaft "zugenäht" wird und ihr Leben lang große Qualen beim Sex erleidet. Die Männer dort wollen keine Frau, die Lust empfindet. "Schuld" haben alle, die Beschneiderinnen, die diese schreckliche Tradition fortsetzen und die Männer, die dies für einen Vorteil halten. Warum auch immer.

Kampf für Geschlechtergerechtigkeit

Mus Lim ⌂, Saturday, 10.10.2009, 15:48 (vor 5924 Tagen) @ adler

Übrigens, dein Kampf an allen Fronten für Geschlechtergerechtigkeit:
Respekt!

Ja, danke für die Blumen. :-) *freu*

Aber es geht nicht nur um eine abstrakte Debatte über Gerechtigkeit, die wie auch immer definiert wird. (Gerechtigkeit ist immer eine Definitionsfrage, genau wie "Wahrheit".)

Es geht auch um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands, ja ganz Europas.

Es ist sicherlich nicht erstrebenswert, wenn das Buch der deutschen Geschichte mit den Worten geschlossen wird "Die Deutschen haben sich aufrichtig um die Geschlechtergerechtigkeit gerungen. Leider ist bei diesem Ringen der Nachwuchs ausgeblieben."

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Waris Dirie

Mirko, Saturday, 10.10.2009, 18:07 (vor 5924 Tagen) @ Britlauati

Fazit: Feminismus resultiert aus Frauenhass?!

Schon Michail hatte einen ähnlichen oder denselben Gedanken wie Du. Er analysiert den Hass auf Männer als Liebe zum Maskulinen. Da aber "die Frauen" das maskuline Ideal nicht erreichen können, schlägt es um in Herabwürdigung und Verächtlichmachung des Maskulinen.

FeministInnen erniedrigen Männer, um sich selbst zu erhöhen.

--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche

"Für Männer wichtig, daß die Frau beim Sex nichts empfindet" - ???

T.R.E.Lentze, Saturday, 10.10.2009, 18:22 (vor 5924 Tagen) @ Drangsa

Nur beschnittene Frauen haben die
Chance, geheiratet zu werden.

Ja wo denn? Hat diese Behauptung je ein Mann bestätigt?

Für die Männer ist es wichtig, dass die Frau
nichts oder wenig beim Sex empfindet. In verschiedenen Kulturen gilt das
als unsittlich.

Welche Kulturen sind das?

Ich habe gelebt in einem Gemenge verschiedenster Kulturen mit Beschneidungsbräuchen, wo garantiert niemand so gedacht hat.

Es handelt sich um Initiationsriten, ebenso wie bei der Jungenbeschneidung. Die wird ja auch nicht gemacht, um Frauen die Illusion zu geben, daß die Beschnittenen nun nicht mehr fremdgehen würden.

Einfach mal kritisch an verbreitete Behauptungen herangehen!

Gruß
Student

du vergisst die Frauen

Mirko, Saturday, 10.10.2009, 21:41 (vor 5924 Tagen) @ Drangsa

Die Frauen dort tragen einen wesentlichen Anteil daran, dass diese Tradition am Leben gehalten wird, nicht die Männer.

http://genderama.blogspot.com/2009/02/die-rache-der-beschneiderinnen.html

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du vergisst die Frauen

Nihilator ⌂, Bayern, Sunday, 11.10.2009, 03:27 (vor 5924 Tagen) @ Mirko

Die Frauen dort tragen einen wesentlichen Anteil daran, dass diese
Tradition am Leben gehalten wird, nicht die Männer.

Ja, und zwar vielleicht auch, indem sie Männern erzählen, eine unbeschnittene Frau -ihre Tochter z.B.- sei eine potentielle unkontrollierbare Pottsau. Die werden's wohl wissen, mag sich der eine oder andere Mann da durchaus denken.

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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