Verkommt das Forum langsam zur braunen Brühe?

DschinDschin, Thursday, 08.10.2009, 20:49 (vor 5926 Tagen) @ Emms

Um es gleich vorneweg zu sagen, die "brauen" Brühe war rotbraun. Beim Kampf gegen Rechts wären die Nazis sofort dabei gewesen, denn die Nazis waren eindeutig links.
Messen ohne Maßstab geht nicht und der Maßstab ist die französische Nationalversammlung in welcher rechts die Girondisten und links die Jakobiner saßen. Und ganz rechts hätten eigentlich die Monarchisten sitzen müssen.

Die Rechten, das sind die Klerikalen, die Konservativen, die Reaktionäre, die Monarchisten. Die Liberalen sind halblinks. Links sitzen die Weltverbesserer, die Staatsgläubingen, die Familienhasser, die "Freunde" der Masse, die Gleichmacher, die Menschenverbesserer, die Menschenzüchter, die Gender Mainstreamer, die Gesellschafsdoktoren, die Erbgutverbesserer, die Rassen- und Klassenkrieger, die Rassen- und Klassenmörder, die Utopisten, die Profanklerikalen, die Kommunisten, Sozialisten, Nationalkommunisten und Nationalsozialisten.

Übrigens gehören National und Liberal zusammen, denn der Arbeiter hatte ursprünglich keine Nation und der Adel dachte etatistisch, denn der Staat lag in seiner Hand. Es war das liberale Bürgertum, welches das Volk als Träger der Souveränität, also als Nation, entdeckte. Nationalismus und Demokratie waren verschiedene Seiten der gleichen Medaille.

War Stalin im Gegensatz zu Trotzki nicht Nationalsozialist? - Wie kommunistisch ist ein großer Vaterländischer Krieg? War die Sowjetunion nicht die Fortsetzung des Russischen Großreiches? Und wie vertragen sich die Vertreibung von Arbeitern und Bauern mit der kommunistischen Ideologie?

Höre zu lieber Emms, mir sind nicht alle Menschen Brüder, zumindest bin ich nicht bereit, mit allen Menschen zusammen Staat zu machen. So wie ich auch nicht aller Nachbarn Freund bin! Nation ist ein Bekenntnis zu einer Kultur-, Lebens- und Schicksalsgemeinschaft. Niemand wird gezwungen, dieses Bekenntnis zu leisten. Wer aber nicht dazu gehören will, der kann auch nicht mitbestimmen. Und wer als Fremder unangenehm auffällt, muss gehen. Ein Nationalist ist von vornherein ein Linker, weil er nämlich über alle Klassen- und Standesgrenzen hinweg sich einer anonymen Masse von Menschen emotional verbunden fühlt. Ein wahrhaft Rechter ist seinem Stand, seiner Klasse, seinen Amigos verbunden und eventuell seinem König. Liberté, Éegalité, Fraternité, das ist ein linker Ruf.

Sich Menschen vom Halse zu halten, die sich nicht integrieren lassen, die bewusst anders sein wollen, die sich abgrenzen, das ist für jeden Staat ein kluger Zug. Wir hatten schon den 30-jährigen Krieg. Wir müssen dergleichen nicht noch mal in de Zukunft wiederholen. Die eine und unteilbare Republik ist schon ein Wert an sich. Jugoslawien sollte uns eine Warnung sein. Wenn Völker auseinanderbrechen, fließt meist Blut.

Ich finde den französischen Begriff Étranger (= Fremder) besser als unseren Begriff Ausländer, weil er das Problem besser trifft. Das Problem ist nicht die Staatsangehörigkeit, sondern die Fremdheit. Die Fremdheit schafft die Distanz und die Abneigung. Und wenn eine Migrantengruppe diese Fremdheit noch wie eine Monstranz vor sich her trägt, so schafft das feindliche Gefühle. Und diese Gefühle lassen sich nicht durch Gutsprech unterdrücken. Auch der Sinti/Roma ist ein Zigeuner(Leute holt die Wäsche von der Leine und sperrt die Fahrräder in die Garage). Und ein Turkogermane mit Migrationshintergrund bleibt ein Fremder.

Wobei es auf das Maß ankommt, wie bei den Gewürzen. Etwas Fremdheit ist anregend und pikant. Zuviel davon ist abstoßend und ekelerregend.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.