Jungenförderung - Wie soll die aussehen?

jojo, Wednesday, 07.10.2009, 14:48 (vor 5927 Tagen) @ Tom

Wie muß in Bildungspolitik aussehen, damit Jungen sich gut entwickeln
können?

die antwort besteht aus zwei teilen:

1. unterlassung jeder jungen-BEHINDERUNG durch diskreditierung, umerziehung oder verteufelung männlicher eigenschaften. zu gut deutsch: das wort "männlich" darf nicht wie ein schimpfwort benutzt werden. männliche LEISTUNGEN in geschichte und gegenwart sind zu würdigen, die weltgeschichte darf nicht dargestellt werden als einzige männliche unterdrückungsorgie, aus der dann die frauen herauszufördern sind. jungen müssen OHNE SCHLECHTES GEWISSEN FÜR IHR GESCHLECHT aufwachsen dürfen, sie müssen auch stolz sein dürfen auf ihre männlichkeit (wie umgekehrt die mädchen auf ihre weiblichkeit). DARAUS ERGIBT SICH, dass jedem besonderem freiraum für mädchen ein analoger für jungen entsprechen muss. wenn bei mädchen "kommunikative fähigkeiten" gefördert und positiv gewürdigt werden, dann bitte bei jungen eigenständiges (auch kritisches) denken, originelle lösungswege, sachorientierung und vermeidung überflüssigen geschwafels. wenn bei mädchen die gefällige form positiv gewürdigt wird, dann bei den jungen bitte die inhaltliche substanz - und der oft schwierige, nach außen oft störrisch wirkende weg zu einer EIGENEN haltung. damit sind wir aber schon bei

2. umgang mit jungen. das ist nicht so einfach. sie sind sicher schwieriger als mädchen, erziehung erstand ja ursprünglich nicht zur einpassung der ohnehin schon opportunistischen mädchen in das feminat, sondern in auseinandersetzung mit den kraftüberschüssen der jungen, die lernen müssen, mit diesen umzugehen. dazu sind sie erst einmal zu akzeptieren, zum akzeptieren gehört auch eine entsprechende gelegentliche rauhheit und ruppigkeit, auf die die erzieher einzugehen wissen müssen. erziehung von jungen hat immer auch etwas von einem zweikampf an sich, in der nur der autorität sich wahren kann, der ihnen standhält (daran scheitert das jetzige system), ohne sie zu unterdrücken (war vor 1945 zu oft der fall), sondern sie anzusprechen und zu motivieren weiß. jungen brauchen niemand, der ihnen sagt, was sie tun sollen, sie brauchen jemand, an dem sie ihre kräfte (auch die intellektuellen) erproben können und der sie anzuregen weiß, damit sie sich auf ihre jeweils anderen abenteuerlichen wege in die welt des noch zu erforschenden oder zuvor von noch niemand anderem gedachten oder gemachten begeben.