Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erzieherinnen verdienen besser

Oliver, Tuesday, 06.10.2009, 08:57 (vor 5928 Tagen)

Erzieherinnen verdienen besser

MAL wenigstens eine nette Überschrift.
Aber sofort wird wieder in das Frauenjammern eingestiegen.....

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/erzieherinnen-verdienen-besser--20421299.html

Erzieherinnen verdienen besser

Christine ⌂, Tuesday, 06.10.2009, 09:08 (vor 5928 Tagen) @ Oliver

Erzieherinnen verdienen besser

MAL wenigstens eine nette Überschrift.
Aber sofort wird wieder in das Frauenjammern eingestiegen.....

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/erzieherinnen-verdienen-besser--20421299.html

BERLIN. In einigen Berufen verdienen Frauen besser als Männer. Mit durchschnittlich 1725 Euro erhält eine Vollzeit-Verkäuferin im Einzelhandel mit längerer Berufserfahrung 2,2 Prozent mehr Bruttolohn als ihr männlicher Kollege. Der bekommt nur 1688 Euro. Einen ähnlichen Vorteil genießen Erzieherinnnen gegenüber Erziehern. Dies sind seltene Beispiele dafür, dass Arbeitgeber kommunikative Fähigkeiten honorieren, die traditionell Frauen zugeschrieben werden.

Manchmal haben die Frauen zu Beginn ihrer Karriere noch bessere Karten. In den ersten drei Berufsjahren erhalten Maschinenbauingenieurinnen, Sozialpädagoginnen, Erzieherinnnen, Krankenschwestern und Einzelhandelskauffrauen teilweise bis zu knapp zehn Prozent mehr Lohn als Männer.

Oliver, das nennt sich vermutlich positive Diskriminierung und deshalb ist obiges voll in Ordnung... ;-)

Gruß - Christine

PS: Hab Dir ne Mail geschickt

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Erzieherinnen verdienen besser

HerrClaus, Tuesday, 06.10.2009, 09:49 (vor 5928 Tagen) @ Oliver

Erzieherinnen verdienen besser

Wie wurde denn gerechnet?

Die werden doch nach BAT/AVR/(KR, falls das noch existiert) bzw. angelehnt daran bezahlt, diese Bezahlung ist vom Grundsatz her nicht leistungsorientiert aber geschlechtsneutral, sie berücksichtigt u.a. das Alter (nicht die Berufsjahre) und den Falilienstand wie die Anzahl der Kinder, aber auch (nur unter anderem) die Ausbildung, sowei die Funktion (z.B. Leitung).

Das kann z.B. zu folgender absurden Situation führen:

Ein Mann mit derselben Berufsausbildung im Alter von 30 Jahren, ledig, ohne Kinder, mit 10 Jahren Berufserfahrung, verdient weniger als eine 45 jährige Frau mit zwei Kindern die auf dem x-ten Bildungsweg gerade erst ihre Ausbildung gemacht hat, selbst wenn der Mann in leitender Position ist (Frau und Mann können auch gerne vertauscht werden, das ändert nichts, kommt nur seltener in dieser Konstellation vor.).

Grüße
HerrClaus

Erzieherinnen verdienen besser

Oliver, Tuesday, 06.10.2009, 10:30 (vor 5928 Tagen) @ Christine

PS: Hab Dir ne Mail geschickt

längst beantwortet ;-)

Du weisst ja, ich bin ein positiver Mensch,

außer bei AIDS und bei Diskriminierungen, weil die sind selten positiv-lieb-unterstützend ;-)

Erzieherinnen verdienen besser

karlma, Tuesday, 06.10.2009, 11:39 (vor 5928 Tagen) @ HerrClaus

Die werden doch nach BAT/AVR/(KR, falls das noch existiert) bzw. angelehnt
daran bezahlt, diese Bezahlung ist vom Grundsatz her nicht
leistungsorientiert aber geschlechtsneutral, sie berücksichtigt u.a. das
Alter (nicht die Berufsjahre) und den Falilienstand wie die Anzahl der
Kinder, aber auch (nur unter anderem) die Ausbildung, sowei die Funktion
(z.B. Leitung).


Der BAT gehört der Vergangenheit an, existiert allenfalls noch in Form der Besitzstandswahrung. "Ortszuschläge" nach Familienstand gibt es im TVöD nicht mehr. Es gibt 15 Gehaltsstufen und innerhalb der Gehaltsstufen Erfahrungsstufen. Also keine Orientierung an Alter sondern an Berufsjahren und das (eigentlich) auch nur bei demselben Arbeitgeber (Ausnahme in dem Fall, dass der Arbeitgeber jemand bestimmten unbedingt braucht) .

Da sie die Erzieher nicht eine Gehaltsgruppe höher einstufen wollten, haben sie den gesamten Sozial- und Erziehungsdienst mit einem eigenen Stufensystem versehen (ab November diesen Jahres), in dem jetzt Aufstiege für den Arbeitgeber nicht so teuer werden. So kann man dann auch Erzieher und Sozialarbeiter mal aufsteigen lassen, was es aber weiterhin fast nur bei Wechsel in eine Leitungsposition oder in eine Arbeit mit besonderer Garantenstellung gibt.

Nun die Quizfrage: "Wer traut sich die besondere Garantenstellung zu?" Vor allem, wenn das wirklich Bedeutung hat und nicht nur auf dem Papier steht.

Erzieherinnen verdienen besser

Rainer ⌂, Tuesday, 06.10.2009, 11:49 (vor 5928 Tagen) @ Oliver

Das ist doch logisch, bei Berufsanfängern zählen die Ausbildungszeugnisse, später die Arbeitszeugnisse und die tatsächliche Leistung. Das Mädchen bei gleicher Leistung bessere Noten bekommen als Jungs dürfte bekannt sein.
http://wikimannia.org/index.php?title=Bildungsmisserfolg_der_Jungen

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Erzieherinnen verdienen besser

HerrClaus, Tuesday, 06.10.2009, 11:51 (vor 5928 Tagen) @ karlma

Der BAT gehört der Vergangenheit an, existiert allenfalls noch in Form der
Besitzstandswahrung.

Ich bin schon rund 10 Jahre raus aus dem Sozialzirkus, habe aber am Rande noch damit zu tun und kann Dir daher berichten, dass nicht alle tariflichen Neuerungen auch bei den privaten und kirchlichen Trägern komplett angekommen sind, was bedeutet, es wird noch immer z.g.T. in Anlehnung an den BAT vergütet.

"Ortszuschläge" nach Familienstand gibt es im TVöD
nicht mehr. Es gibt 15 Gehaltsstufen und innerhalb der Gehaltsstufen
Erfahrungsstufen. Also keine Orientierung an Alter sondern an Berufsjahren
und das (eigentlich) auch nur bei demselben Arbeitgeber (Ausnahme in dem
Fall, dass der Arbeitgeber jemand bestimmten unbedingt braucht) .

Das gilt aber nur für den echten öffentlichen Dienst und bei den absoluten Zahlen hat sich im Grunde nicht viel geändert.

Grüße
HerrClaus

Erzieherinnen verdienen besser

HerrClaus, Tuesday, 06.10.2009, 12:03 (vor 5928 Tagen) @ Rainer

Das ist doch logisch, bei Berufsanfängern zählen die Ausbildungszeugnisse,
später die Arbeitszeugnisse und die tatsächliche Leistung. Das Mädchen bei
gleicher Leistung bessere Noten bekommen als Jungs dürfte bekannt sein.

Nee, so läuft das nicht, es gibt in diesem Bereich allg. keine Bezahlung nach Noten.

Mit manchen privaten Trägern kann und konnte man sogar sein Gehalt ziemlich frei vereinbaren, sie waren und sind nicht grundsätzlich an Tarife gebunden, zumindest nach oben nicht, so kam es z.B., dass ich bei einer meiner Tätigkeiten im Sozioalbereich über 1000,- DM mehr bekam als branchenüblich, aber dafür musste ich auch eine Station strukturell und personell ausmisten - war ziemlich stressig und im Grunde das Geld nicht wert, auch wenn es menschlich betrachtet einigen Betroffenen geholfen hat.

Grüße
HerrClaus

Die übliche Logik

bloke, Tuesday, 06.10.2009, 12:28 (vor 5928 Tagen) @ Oliver

Wenn Frauen mehr verdienen, dann honoriert der AG "überlegene kommunikative Fähigkeiten". Wenn Frauen weniger verdienen, dann erbringen sie natürlich a priori für die gleiche Leistung.

Erzieherinnen verdienen besser

karlma, Tuesday, 06.10.2009, 16:57 (vor 5928 Tagen) @ HerrClaus

Das gilt aber nur für den echten öffentlichen Dienst und bei den absoluten
Zahlen hat sich im Grunde nicht viel geändert.

Grüße
HerrClaus

Ich wollte darauf hinweisen, dass es auf einem Auslaufmodell beruht, wenn die alte Erzieherin wesentlich mehr verdient als der jüngere Erzieher mit mehr Berufserfahrung.

Dass die anderen Träger andere Wege gehen, ist klar, aber da der BAT nicht weiter entwickelt wird, ist er auch als Anlehnungstarif ein Auslaufmodell.

Erzieherinnen verdienen besser [volle Zustimmung]

HerrClaus, Tuesday, 06.10.2009, 17:30 (vor 5928 Tagen) @ karlma

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