Petition: Wehrpflichtgesetz - Aussetzung der Wehrpflicht
Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt wird.
Begründung
In einem, im Kontext der Geschichte betrachtet, friedlichem Europa wirkt die heutige Wehrpflicht in Deutschland wie das Konstrukt aus einem längst vergangenen Zeitalter. Die meisten Länder auf dem Kontinent haben ihn bereits abgeschafft, nur die größte Volkswirtschaft der EU und ein paar andere Staaten stehen zu der Wehrpflicht.
Die Wehrpflicht in Deutschland ist ungerecht, weil nur ein kleiner Teil der Bevölkerung eingezogen wird und unnötig, weil die heutigen Anforderungen an die Bundeswehr nicht von Rekruten zu bewältigen sind. 60 Prozent aller tauglichen jungen Männer leisten weder Wehr- noch Zivildienst. Von Gerechtigkeit kann hier nicht mehr die Rede sein.
Die gegenwärtige Bedrohungslage rechtfertigt nicht mehr einen derartigen Eingriff in die Freiheitsrechte. Die Herausforderungen müssen auch mit einer Berufsarmee zu bewältigen sein.
Eine Aussetzung der Wehrpflicht würde aber auch bedeuten, dass es keine Zivildienstleistenden mehr gibt. Da unser Sozialsystem ohne Zivildienstleistende zusammenbrechen würde, muss das Freiwillige Soziale Jahr gestärkt und attraktiver gestaltet werden. Anders kann der Verlust von billigen Arbeitskräften nicht aufgefangen werden. Wer trotzdem zur Bundeswehr will, soll dies über einen Freiwilligendienst machen können.
Eine Abschaffung der Wehrpflicht ist nicht angebracht, da man nie wissen kann, was noch passiert in der Welt. Eine Aussetzung ist aber angemessen.
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=7236
Was haltet Ihr davon?
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Petition: Wehrpflichtgesetz - Aussetzung der Wehrpflicht
everhard, Thursday, 01.10.2009, 14:51 (vor 5933 Tagen) @ Christine
Viel. Dnake für die Arbeit.
Der erste Satz sollte imho lauten
In einem, im Kontext der Geschichte betrachteten, friedlichen Europa wirkt die heutige Wehrpflicht in Deutschland wie ein Reliktt aus einem längst vergangenen Zeitalter.
Gut finde ich den fehlenden Bezug zu Frauen, das mögen die nämlich nicht.
Nicht so gut den Hinweis auf Zusammenbrechen der Sozialsysteme. Der ist nämlich sachlich fraglich, und zudem verfassungsrechtlich irrelevant.
Gruß,
everhard
Petition: Wehrpflichtgesetz - Aussetzung der Wehrpflicht
André, Thursday, 01.10.2009, 16:18 (vor 5933 Tagen) @ everhard
Viel. Dnake für die Arbeit.
Der erste Satz sollte imho lauten
In einem, im Kontext der Geschichte betrachteten,
friedlichen Europa wirkt die heutige Wehrpflicht in Deutschland wie
ein Reliktt aus einem längst vergangenen Zeitalter.
In Deiner Version bezieht sich "betrachteten" auf "Europa". Ursprünglich war es wohl eher als Einschub gemeint, also "In einem friedlichen Europa, wirkt, im Kontext der Geschichte betrachtet,...". So wäre die ursprüngliche Ausdrucksweise "In einem, im Kontext der Geschichte betrachtet, friedlichen Europa..." schon richtig.
André
Berufssoldaten
Felix, Thursday, 01.10.2009, 16:46 (vor 5933 Tagen) @ André
Ich verstehe nicht warum die Staatsregierung endlich die Wehrplicht abschafft und endlich Berufssoldaten einführt.
Die Berufssoldaten würden wahrscheinlich auch um einiges intressierter die Ausbildung zum Soldaten bzw Einsätze finden als Männer,die dazu gezwungen werden.
Berufssoldaten
Christine
, Thursday, 01.10.2009, 17:00 (vor 5933 Tagen) @ Felix
Ich verstehe nicht warum die Staatsregierung endlich die Wehrplicht
abschafft und endlich Berufssoldaten einführt.
Die Berufssoldaten würden wahrscheinlich auch um einiges intressierter die
Ausbildung zum Soldaten bzw Einsätze finden als Männer,die dazu gezwungen
werden.
Dazu paßt folgende Meldung:
Am 1. Oktober werden 16.700 Wehrpflichtige ihren Grundwehrdienst antreten. Rund 2.800 von ihnen haben sich für den anschließenden freiwilligen zusätzlichen Wehrdienst entschieden und sind zur Teilnahme an Auslandseinsätzen bereit.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Minderwertige Menschen
Rainer
, Thursday, 01.10.2009, 17:03 (vor 5933 Tagen) @ Christine
Am 1. Oktober werden 16.700 Wehrpflichtige ihren Grundwehrdienst
antreten.
"Grundwehrdienst antreten" ist falsch. Richtig ist "ihrer Grund- und Menschenrechte beraubt".
Rainer
--
![[image]](Info/Img/feminismus-gegen-frau-kl-1.png)
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo
Wo bleibt die Gegenwehr?
Wolfgang A. Gogolin
, Hamburg, Thursday, 01.10.2009, 17:40 (vor 5933 Tagen) @ Rainer
"Grundwehrdienst antreten" ist falsch. Richtig ist "ihrer Grund- und
Menschenrechte beraubt".
Ja.
Wobei ich die fehlende Gegenwehr der jungen Männer schon sehr ärgerlich finde. Wo bleibt die vielgescholtene, testosteronschwangere Angriffslust? Wo die Zivilcourage? Und wo sind die Mütter, die ihre Söhne so erziehen, dass sie sich der Erziehung zum Töten verweigern?
Mir fällt da der Amoklauf ein, angesichts dessen der Zugang des Schülers zu Waffen bemängelt wurde. Ein paar Monate später hätte der junge Mann zwangsweise Zugriff darauf gehabt. Aber damit hätte er dann wohl gelernt, die Richtigen zu ermorden.
Viele Grüße
Wolfgang
Wo bleibt die Gegenwehr?
Rainer
, Thursday, 01.10.2009, 17:51 (vor 5933 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin
Mir fällt da der Amoklauf ein, angesichts dessen der Zugang des Schülers
zu Waffen bemängelt wurde. Ein paar Monate später hätte der junge Mann
zwangsweise Zugriff darauf gehabt. Aber damit hätte er dann wohl gelernt,
die Richtigen zu ermorden.
Unreife Menschen zum Töten abrichten
Rainer
--
![[image]](Info/Img/feminismus-gegen-frau-kl-1.png)
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo
Wo bleibt die Gegenwehr?
Diana, Sachsen, Thursday, 01.10.2009, 19:22 (vor 5933 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin
Wobei ich die fehlende Gegenwehr der jungen Männer schon sehr ärgerlich
finde. Wo bleibt die vielgescholtene, testosteronschwangere Angriffslust?
Wo die Zivilcourage? Und wo sind die Mütter, die ihre Söhne so erziehen,
dass sie sich der Erziehung zum Töten verweigern?
Meinst du mit "verweigern" die Totalverweigerung mit allen Konsequenzen, oder "nur" Zivildienst? Die allerwenigsten dürften Lust haben, sich mit einer Vorstrafe den Lebenslauf zu versauen.
Wenn ich mich an die Erzählungen meines Sohnes von der Musterung richtig erinnere, wollte er die ärztliche Untersuchung zuerst komplett verweigern. Daraufhin wurde die anwesende Tusse wohl pampig "Dann werden Sie aber nach Augenschein auf jeden Fall tauglich gemustert!", woraufhin mein Sohn geantwortet hätte "Na und, werd ich doch sowieso, auch wenn ich sage, ich mach Zivildienst! Schreiben Sie doch da rein, was Sie wollen, ich geh so oder so nicht zum Bund, mach ich eben Zivildienst! Wenn ich sowieso tauglich gemustert werde, dann brauchen Sie mich doch auch überhaupt gar nicht erst zu untersuchen, oder?" Aber irgendwie ging ihm das Ganze dann so sehr auf den Zünder, und die hat ihn zugequatscht oder was weiß ich - jedenfalls hat er der "normalen" Untersuchung dann doch noch zugestimmt, die Intimuntersuchung aber auf jeden Fall verweigert ("Is das irgendwie relevant, wie der aussieht, wenn ich aufm Friedhof Rasen mähe, oder was?"
)
Mir fällt da der Amoklauf ein, angesichts dessen der Zugang des Schülers
zu Waffen bemängelt wurde. Ein paar Monate später hätte der junge Mann
zwangsweise Zugriff darauf gehabt. Aber damit hätte er dann wohl gelernt,
die Richtigen zu ermorden.
Nicht gerade mit dem Thema Amoklauf, aber mit genau diesem Widersinn haben wir in der "Begründung" der Verweigerung argumentiert.
Na, jedenfalls hat er gestern die Zusage bekommen, im SOS-Kinderdorf seinen Zivildienst abzuleisten. Also, ich weiß gar nicht, warum ich doch so ein bisschen ein mulmiges Gefühl dabei habe... sind aber noch andere Zivis dort, mit denen er sich gestern unterhalten hat. ![[image]](http://i37.tinypic.com/fd9186.jpg)
Wo bleibt die Gegenwehr?
XRay, Thursday, 01.10.2009, 21:21 (vor 5933 Tagen) @ Diana
..
Na, jedenfalls hat er gestern die Zusage bekommen, im SOS-Kinderdorf
seinen Zivildienst abzuleisten. Also, ich weiß gar nicht, warum ich doch so
ein bisschen ein mulmiges Gefühl dabei habe... sind aber noch andere Zivis
dort, mit denen er sich gestern unterhalten hat.
mulmiges Gefühl wegen SOS-Kinderdorf?
Hallo der Junge ist erwachsen und kann schon ganz alleine in den Kindergarten gehen....
Wo bleibt die Gegenwehr?
Diana, Sachsen, Thursday, 01.10.2009, 23:20 (vor 5933 Tagen) @ XRay
mulmiges Gefühl wegen SOS-Kinderdorf?
Ja! Ein junger Mann womöglich allein mit Kindern...
- aber vielleicht hab ich auch einfach schon zuviel hier gelesen und die hiesige Stimmung fängt an, auf mich abzufärben... ![[image]](http://i35.tinypic.com/24exv1u.gif)
Wo bleibt die Gegenwehr?
XRay, Thursday, 01.10.2009, 23:39 (vor 5933 Tagen) @ Diana
Ja! Ein junger Mann womöglich allein mit Kindern...
- aber vielleicht hab ich
auch einfach schon zuviel hier gelesen und die hiesige Stimmung fängt an,
auf mich abzufärben...
Ich denke nicht, dass Zivis mit Kindern alleine gelassen werden. Das würde auch kaum funktionieren. Selbst erfahrene Kinderdorfmütter haben mitunter Mühe das alleine zu meistern. Bedenke, dass es sich da häufig um Kinder handelt, die aus schwierigen Verhältnissen kommen und den einen oder andern Knacks haben.
Wo bleibt die Gegenwehr?
Diana, Sachsen, Friday, 02.10.2009, 00:28 (vor 5933 Tagen) @ XRay
Ich denke nicht, dass Zivis mit Kindern alleine gelassen werden.
Soweit ich das verstanden habe, sind sie aber zumindest im Auto beim Fahrdienst durchaus mit Kindern alleine...
Bedenke, dass es sich da häufig um Kinder
handelt, die aus schwierigen Verhältnissen kommen und den einen oder andern
Knacks haben.
Ja, genau das haben ihm die anderen Zivis schon gesagt - und ihm auch gleich Tipps gegeben, was er bei bestimmten Kindern in bestimmten Situationen machen soll.
Wo bleibt die Gegenwehr?
XRay, Friday, 02.10.2009, 00:53 (vor 5933 Tagen) @ Diana
Ja, genau das haben ihm die anderen Zivis schon gesagt - und ihm auch
gleich Tipps gegeben, was er bei bestimmten Kindern in bestimmten
Situationen machen soll.
Welches Kinderdorf ist das?
Vorstrafe, die zur Ehre gereicht
Wolfgang A. Gogolin
, Hamburg, Friday, 02.10.2009, 02:13 (vor 5933 Tagen) @ Diana
Meinst du mit "verweigern" die Totalverweigerung mit allen Konsequenzen,
oder "nur" Zivildienst? Die allerwenigsten dürften Lust haben, sich mit
einer Vorstrafe den Lebenslauf zu versauen ...
Wer 'keine Lust' hat, sich zu wehren und sich lieber unterdrücken / entrechten lässt, darf sich allerdings auch nicht wundern, wenn sich nichts ändert - das ist der Preis für's Kuschen vor der Obrigkeit. Freiheit bekommt man nicht geschenkt. Und wem der 'Lebenslauf' wichtiger ist ...
Es gibt Vorstrafen, die zur Ehre gereichen. So eine gehörte dazu.
Viele Grüße
Wolfgang
Petition: Wehrpflichtgesetz - Aussetzung der Wehrpflicht
everhard, Thursday, 01.10.2009, 17:00 (vor 5933 Tagen) @ André
In Deiner Version bezieht sich "betrachteten" auf "Europa". Ursprünglich
war es wohl eher als Einschub gemeint, also "In einem friedlichen Europa,
wirkt, im Kontext der Geschichte betrachtet,...". So wäre die ursprüngliche
Ausdrucksweise "In einem, im Kontext der Geschichte betrachtet, friedlichen
Europa..." schon richtig.
AndréSIcher ist es ein Einschub, ein Nebensatz eben.
Aber da, wo er steht, bezieht er sich auf Europa, daher ist "betrachteten" schon richtig.
Will man nicht Europa, sondern die Wehrpflicht betrachten, hieße es in der Tat:
"In einem friedlichen Europa wirkt die heutige Wehrpflicht, im Kontext der Geschichte betrachtet, in Deutschland wie ein Relikt aus einem längst vergangenen Zeitalter."
Auch möglich ist:
"Im Kontext der Geschichte betrachtet, wirkt in einem friedlichen Europa die heutige Wehrpflicht in Deutschland wie ein Relikt aus einem längst vergangenen Zeitalter."
Oder auch:
"In einem friedlichen Europa wirkt - im Kontext der Geschichte betrachtet - die heutige Wehrpflicht in Deutschland wie ein Relikt aus einem längst vergangenen Zeitalter."Gruß,
everhard
Ich hab unterschrieben
Rüdiger, Thursday, 01.10.2009, 18:54 (vor 5933 Tagen) @ everhard
Wie auch immer man es betrachtet
...
... ich hab jetzt jedenfalls unterschrieben. Alles ist richtig, was uns dem Ende dieser dämlichen Wehrpflicht näher bringt. Und eine Aussetzung ist schon mal der Anfang von deren Ende. Und wenn derjenige, der neben mir steht und gleich mir dem morschen Baum Wehrpflicht noch einen zusätzlichen Tritt gibt, ein linksradikaler Anarcho ist, der die Wehrpflicht aus ganz anderen Gründen ablehnt als ich, dann stört mich das auch nur mäßig. Hauptsache, die Wehrpflicht ist endlich weg!
Gruß, Rüdiger
Das ist auch das wesentliche (owT)
everhard, Thursday, 01.10.2009, 19:04 (vor 5933 Tagen) @ Rüdiger
- kein Text -
Das Problem mit der Tradition
XRay, Thursday, 01.10.2009, 23:09 (vor 5933 Tagen) @ Christine
In einem Käfig sitzen vier Affen. In der Mitte des Käfigs steht ein Holzpfosten, darüber hängt eine reife Banane. Um sie zu bekommen, müssten die Affen auf den Pfosten klettern. Nach einer Weile wagt der erste Affe sein Glück. Kurz bevor er die Banane erreicht, spülen ihn Wissenschaftler mit einem kalten Wasserstrahl vom Pfahl. Es dauert eine Weile, dann versuchen auch die anderen Affen ihr Glück. Sie alle fegt der Wasserstrahl hinweg. Das Experiment wiederholt sich einige Male, dann geben die Affen auf. Nun ersetzen die Forscher einen der Affen. Der Neue weiß noch nichts von der kalten Dusche und sieht nur die Banane. Doch als er auf den Pflock steigen will, halten ihn die anderen drei mit lautem Gekreische und körperlicher Gewalt zurück. Im Grunde eine soziale Geste. Danach ersetzen die Wissenschaftler mit jedem weiteren Testdurchlauf einen Affen nach dem anderen. Solange, bis vier Affen im Käfig hocken, die niemals mit kaltem Wasser bestrahlt wurden. Was passiert, ist: nichts! Kein Affe wagt jemals wieder den Pfosten zu besteigen.
Traditionen beginnen so. Irgendwann weiß niemand mehr, warum man die Dinge so macht, wie man sie macht. Aber jeder ist davon überzeugt, dass es so richtig ist oder nur so geht.