Vierfach Unterhalt
44-Jähriger heiratet vier Frauen an einem Tag
Rotationsprinzip im Privatleben: Mit gleich vier Frauen hat ein Südafrikaner an einem Tag den Bund fürs Leben geschlossen. Dabei ist der 44-Jährige bereits seit Jahren verheiratet und hat elf Kinder.
Weenen - Jede Braut erhielt unter dem Jubel Hunderter Hochzeitsgäste einen Ring und einen Kuss von Milton Mbhele. Das südafrikanische Recht erlaubt Vielehen, sogar Präsident Jacob Zuma hat drei Frauen. Dennoch sind Hochzeiten mit gleich mehreren Frauen an einem Tag auch in Südafrika ungewöhnlich.
Die jüngste Braut des 44-Jährigen ist 21 Jahre jünger. Zwei andere Gattinnen sind 24 Jahre alt, das sind seine beiden "mittleren Frauen", wie Mbhele stolz verkündet. Die vierte Braut ist die Frau, mit der der Vater von elf Kindern schon seit zwölf Jahren verheiratet ist.
"Ich will, dass sie glücklich ist", sagt Mbhele über seine erste Frau, der er zusätzlich noch eine goldene Armbanduhr geschenkt hat. "Ich glaube, es macht sie glücklich, mich ein zweites Mal zu heiraten. Dass ich drei andere Frauen zu mir nehme, wird sie in gewisser Hinsicht erleichtern."
Die jüngste des Bräute-Quartetts, Smangele Cele, erklärt, sie freue sich auf ihre Ehe, selbst wenn sie ihren Mann mit anderen Frauen teilen müsse. Zusammenleben werden die Vier nicht, der Ehemann soll gewissermaßen zwischen seinen Frauen rotieren.
"Wir werden nicht im selben Haus leben und uns als Freundinnen betrachten", sagt Cele. "Das liegt in der Art, wie er seine Liebe zu mir zeigt. Er liebt mich auf alle mögliche Weisen."
Während der kluge Mann in Deutschland Ehe, Familie tunlichst vermeidet, läuft das in anderen Weltgegenden ganz anders.
Vierfach Vorteile. Vorbildlich!
Während der kluge Mann in Deutschland Ehe, Familie tunlichst vermeidet,
läuft das in anderen Weltgegenden ganz anders.
Könnte bei uns auch so sein - wenn nur die rechtlichen Bedingungen geändert würden. Hätte ich was zu melden, dann würde das geschehen.
Im traditionalen Afrika sind Kinder nicht (nur) Verbraucher, sondern Erzeuger. Kinder zu kriegen, das lohnt sich. Zunächst einmal für die Frau. Es gibt also Kinder-Arbeit. Schrecklich? Nein, den Eindruck hatte ich nie. Die Kinder wirken erstens nicht unglücklich; und zweitens entwickeln sich aus ihnen gesunde Erwachsene. Was man ja hier nicht so vorbehaltlos sagen kann.
Dort sind aber auch Frauen nicht nur Verbraucher, sondern Erzeugerinnen. Also lohnt sich das Heiraten. Es gibt Männer, die besitzen auf diese Weise ganze Dörfer. "Harem" im üblichen Verständnis wäre ein völlig falscher Ausdruck, denn hier geht es nach wirtschaftlichen und politischen Gesichtspunkten.
Unterhaltspflichten gibt es dort nicht. Warum? Weil die Frauen dort selber arbeiten und wirtschaftlich selbständig sind.
Das scheint uns zunächst unmöglich in Anbetracht der großen Kinderzahl. Und doch geht es! Es herrscht eine große Effizienz infolge hierarchischer Arbeitsteilung. Ältere Geschwister beaufsichtigen kleinere Geschwister, tragen sie z.T. auf dem Rücken. Jedes Kind lernt von dem jeweils älteren Geschwisterkind. Somit werden die Kinder frühzeitig selbständig.
Die Mütter tragen ständig Säuglinge auf dem Rücken - und arbeiten dabei. Wobei noch zu beachten ist, daß Kinder oft jahrelang Säuglinge bleiben! (Auch mein Junge ist ein Jahr lang gesäugt worden.)
Scheidungen gibt bzw. gab es kaum. Fremdgehen schon; das ist normal. Darum, so heißt es, ähneln sich alle Kinder in einem Dorf. Und darum herrscht dort auch so großer Zusammenhalt und eine wirklich groß-familiäre Atmosphäre. Zwar gibt es auch Eifersucht, aber das hält sich m.W. in Grenzen. Die Frau will viele Kinder, um reich zu werden, egal von wem. Der Mann will viele (fruchtbare) Frauen, um reich und mächtig zu werden.
Unterhalt zahlt er ja nicht. Er läßt arbeiten. Er selbst verwaltet. Auch das ist natürlich Arbeit, und dafür wird er geachtet und respektiert. Konflikte hat er am ehesten mit den Chefs der Nachbardörfer.
Gruß
Student