"Geschlechtergerechte Sprache"
Tom, Saturday, 26.09.2009, 15:30 (vor 5938 Tagen)
Ich habe in dem neuen Männerbuch Arne's Artikel über geschlechtergerechte Sprache gelesen: Wie immer bei Arne fachlich gut und unterhaltsam. Er schreibt, daß es ein biologisches(Sexus) und ein grammatisches(Genus) Geschlecht gibt, und daß beide wenig miteienander zu tun haben, Beispiele: der Busen (nur Frauen haben einen), die Ente (bezeichnet sowohl die Gattung=beide Geschlechter als auch spezifisch weibliche Enten, männliche enten sind erpel) die Fliege, die Mücke etc.
Meine Frage: Bei den Menschen, besonders bei Berufsbezeichnungen scheinen Mir Genus und Sexus doch aneinander gekoppelt zu sein: ALLE Berufsbezeichnungen sind männlich, Ausnahme: klassisch weibliche Berufe: die Hebamme, die Nutte.
Habt Ihr erklärungen dafür?
"Geschlechtergerechte Sprache"
Zeitgenosse, Saturday, 26.09.2009, 15:50 (vor 5938 Tagen) @ Tom
Im Französischen ist die Liebe männlich: l(e) amour = l'amour.
Damit sollen sie erstmal fertig werden, die Sprachideologinnen.
Gruß
Zeitgenosse
"Geschlechtergerechte Sprache"
t, Saturday, 26.09.2009, 16:06 (vor 5938 Tagen) @ Tom
Meine Frage: Bei den Menschen, besonders bei Berufsbezeichnungen scheinen
Mir Genus und Sexus doch aneinander gekoppelt zu sein: ALLE
Berufsbezeichnungen sind männlich, Ausnahme: klassisch weibliche Berufe:
die Hebamme, die Nutte.Habt Ihr erklärungen dafür?
Wo ist das Problem?
Zur Zeit, als unsere Sprache in der heutigen Form entstand, wurden Berufe von Männern ausgeübt. Berufstätige Frauen gibt es noch nicht lange in dieser Masse wie heute. Nicht, daß Frauen früher nicht auch hätten arbeiten müssen. Aber da gingen sie dem Mann "zur Hand", z.B. bei der Feldarbeit. Berufs-Spezialisten waren und sind die Männer.
Da Männer Menschen sind, sehe ich auch keinen Grund, die Sprache gewaltsam "verbessern" zu müssen. Denn die Sprache ist menschliche Sprache.
Student
"Geschlechtergerechte Sprache"
roser parks, Sunday, 27.09.2009, 00:51 (vor 5938 Tagen) @ t
Meine Frage: Bei den Menschen, besonders bei Berufsbezeichnungen
scheinen
Mir Genus und Sexus doch aneinander gekoppelt zu sein: ALLE
Berufsbezeichnungen sind männlich, Ausnahme: klassisch weibliche
Berufe:
die Hebamme, die Nutte.
Habt Ihr erklärungen dafür?
Wo ist das Problem?Zur Zeit, als unsere Sprache in der heutigen Form entstand, wurden Berufe
von Männern ausgeübt. Berufstätige Frauen gibt es noch nicht lange in
dieser Masse wie heute. Nicht, daß Frauen früher nicht auch hätten arbeiten
müssen. Aber da gingen sie dem Mann "zur Hand", z.B. bei der Feldarbeit.
Berufs-Spezialisten waren und sind die Männer.
Werktätige klingt ganz Gut!
gez.Mutti!
"Geschlechtergerechte Sprache"
Flint
, Saturday, 26.09.2009, 16:06 (vor 5938 Tagen) @ Tom
Ich habe in dem neuen Männerbuch Arne's Artikel über geschlechtergerechte
Sprache gelesen: Wie immer bei Arne fachlich gut und unterhaltsam. Er
schreibt, daß es ein biologisches(Sexus) und ein grammatisches(Genus)
Geschlecht gibt, und daß beide wenig miteienander zu tun haben, Beispiele:
der Busen (nur Frauen haben einen), die Ente (bezeichnet sowohl die
Gattung=beide Geschlechter als auch spezifisch weibliche Enten, männliche
enten sind erpel) die Fliege, die Mücke etc.Meine Frage: Bei den Menschen, besonders bei Berufsbezeichnungen scheinen
Mir Genus und Sexus doch aneinander gekoppelt zu sein: ALLE
Berufsbezeichnungen sind männlich, Ausnahme: klassisch weibliche Berufe:
die Hebamme, die Nutte.Habt Ihr erklärungen dafür?
Hallo Tom,
ich empfehle diesen Text: Sprachfeminismus in der Sackgasse
Zitat daraus:
Der Irrtum
Das oben zitierte Beispiel ist – neben vielen ähnlich aussehenden Textpassagen – ein deutlicher Hinweis darauf, dass da irgend etwas nicht stimmen kann. Tatsächlich beruht die Forderung nach einer konsequenten Doppelnennung menschlicher Funktionsträger auf einem fundamentalen sprachwissenschaftlichen Irrtum. Die Fehlüberlegung besteht in der Gleichsetzung von biologischer Geschlechtlichkeit und grammatikalischem Genus. Diese Gleichsetzung ist aber unstatthaft, denn es gibt ja drei Genera (Maskulinum, Femininum, Neutrum) aber bloss zwei Geschlechter. Auch wird allem Ungeschlechtlichen (der Ofen, die Wolke, das Fass) ein Genus beigeordnet, was wiederum zeigt, dass biologisches Geschlecht und grammatikalisches Genus keinesfalls gleichgesetzt werden dürfen.
Das Genus wird aber nicht bloss geschlechtlich oder ungeschlechtlich, sondern – in unserem Zusammenhang grundlegend – auch übergeschlechtlich (als Androgynum) verwendet: Der Mensch, der Gast, der Flüchtling – die Person, die Persönlichkeit, die Waise – das Kind, das Individuum, das Geschwister – sie alle können männlich oder weiblich sein. So sind insbesondere sämtliche Funktionen, die praktisch von allen Verben abgeleitet werden können und auf -er enden, trotz des maskulinen Genus nicht biologisch männlich, sondern androgyn zu verstehen. Ein Mensch, der liest, ist ein Leser, einer, der singt, ein Sänger und einer, der arbeitet, ein Arbeiter. Die Forderung nach konsequenter Doppelnennung menschlicher Funktionsträger wird gegenstandslos, wenn man die zusätzliche übergeschlechtliche (androgyne) Funktion aller drei Genera erkennt. Wenn somit heute einzelne Frauen argumentieren, sie möchten bei der Erwähnung menschlicher Funktionsträger (Sänger, Bewohner) nicht "bloss mitgemeint" sein, so ist dem entgegenzuhalten, dass im erwähnten Androgynum auch die Männer "bloss mitgemeint" sind.
Für die Nichtübereinstimmung von Genus und Geschlecht ist "das Geschwister" ein besonders anschaulicher Fall: grammatikalisch ein Neutrum, vom Wortstamm her weiblich und in der Bedeutung übergeschlechtlich. Es wäre unsinnig zu fordern, es z. B. in Gesetzestexten im Zuge der Gleichberechtigung zu ersetzen mit "Geschwister und Gebrüder", denn – ob es ihnen passt oder nicht – die Gebrüder sind in den Geschwistern mitenthalten. So ergibt etwa der Satz "Die Ehe zwischen Geschwistern und Gebrüdern (oder auch: zwischen Schwestern und Brüdern) ist untersagt" keinerlei Sinn.
Auf dem erwähnten sprachwissenschaftlichen Fehlschluss beruht ein weiterer Irrtum: nämlich die angebliche Benachteiligung der Frauen durch die Sprache. Vielmehr bevorzugt das Deutsche das weibliche Geschlecht: Das meiste real Männliche unterscheidet sich ja nicht von der übergeschlechtlichen Form. "Der Fussgänger" kann Mann oder Frau sein, und wenn auf sein männliches Geschlecht Gewicht gelegt wird, muss dies zusätzlich ausgedrückt werden. Aber das real Weibliche kennzeichnet die Sprache eindeutig: einerseits mit dem geschlechtsspezifisch gemeinten Wechsel des Artikels (der zu die) und andererseits mit der spezifischen Endung -in.
Die Konsequenzen
Die Folgen der neuen Sprachgebräuche sind schwerwiegend: Durch die gewohnheitsmässige Doppelnennung menschlicher Funktionsträger (Lehrerinnen und Lehrer, AHV-Bezügerinnen und AHV-Bezüger) geht nämlich die übergeschlechtliche Bedeutung des maskulinen Genus allmählich verloren, und dann wird alles Maskuline als real männlich und alles Feminine als real weiblich empfunden. Damit fällt zuerst einmal alles grammatikalisch Neutrale unter den Tisch, und das Kind, das Mädchen, das Weib und das Individuum, aber auch alle Diminutive (das Knäblein, das tapfere Schneiderlein usf.) müssen sich als biologisch geschlechtslose Wesen empfinden. Darüber hinaus – und dies wiegt schwerer – führt diese Umdeutung des Übergeschlechtlichen in biologisch Geschlechtliches zum Verlust des wichtigsten Oberbegriffs der deutschen Sprache, nämlich des allgemeinen, nicht unter geschlechtlichem Aspekt ins Auge gefassten Menschen. Konnte man ehedem von Einwohnern, Wanderern, Bürolisten, Musikliebhabern, Studenten, Fussgängern, Autofahrern, Christen, Experten, Anfängern, Ausländern usf. sprechen, ohne vorentschieden zu haben, ob es sich dabei um Männer oder Frauen handelt, weil dies im jeweiligen Zusammenhang vollkommen unbedeutend war, so tritt mit der heute üblich gewordenen Doppelnennung die Betonung des Verbindenden, des Übergeordneten, der Funktion zurück und macht der Betonung der Geschlechtlichkeit irgend eines Funktionsträgers Platz. Damit wird der Sexismus nicht etwa – wie gewiss in guten Treuen beabsichtigt – aus der Sprache entfernt, sondern erst konsequent in diese eingeführt. Mit der Beseitigung jener sprachlichen Instrumente, die niemals sexistisch gemeint waren und stets der Darstellung des Allgemeinen, Übersexuellen dienten, nimmt man dem Menschen schlicht und einfach jene Oberbegriffe, die er benötigt, um sich korrekt über einen Sachverhalt zu äussern, in dem es nicht um das Nebeneinander oder die Summe von Männlichem und Weiblichem, sondern um das geschlechtlich nicht relevante allgemein Menschliche geht. Wer nun über den Menschen in seinen Funktionen und Rollen – unabhängig vom Geschlecht – zu schreiben hat, steht dadurch vor unnötigen und teils unüberwindbaren Schwierigkeiten: Er muss sich zum Ärger sprachlich empfindsamer Leser dauernd unnötig wiederholen und kann gewisse logisch erkannte Zusammenhänge gar nicht mehr sprachlich angemessen ausdrücken. Das eingangs zitierte Beispiel belegt dies einwandfrei.
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Der Maskulist
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Familienpolitik
MuttertierInnen
Mus Lim
, Sunday, 27.09.2009, 01:43 (vor 5938 Tagen) @ Tom
no further comment 
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UnsInn, BlödsInn
no further comment, Thursday, 01.10.2009, 03:25 (vor 5933 Tagen) @ Mus Lim
- kein Text -
"Geschlechtergerechte Sprache"
Nihilator
, Bayern, Thursday, 01.10.2009, 03:51 (vor 5933 Tagen) @ Tom
Ich habe in dem neuen Männerbuch Arne's Artikel über geschlechtergerechte
Sprache gelesen: Wie immer bei Arne fachlich gut und unterhaltsam. Er
schreibt, daß es ein biologisches(Sexus) und ein grammatisches(Genus)
Geschlecht gibt, und daß beide wenig miteienander zu tun haben, Beispiele:
der Busen (nur Frauen haben einen),
Vallig fölsch! Der Busen ist die Vertiefung zwischen den Brüsten bzw. die Mitte, wenn keine vorhanden sind. Der Punkt, wo eben das Herz sitzt. Den haben Männer ebenso wie Frauen.
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CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
![[image]](http://www.femdisk.com/content/images/RTEmagicC_Flyer_V5_tn.jpg.jpg)