Anekdote aus dem Berufsalltag
Es ist ja hinreichend bekannt, dass es in einigen Großstädten "Frauennachttaxis" gibt, die stellenweise sogar von Steuergeldern finanziert oder bezuschusst werden.
Hier ist es so schlimm noch nicht. Was es aber gibt, ist die Möglichkeit, dass eine Frau sich einen weiblichen Fahrer gezielt bestellen kann. Begründet wird dies meist damit, dass frau sich mit einer Fahrerin einfach sicherer fühle. Dies bedeutet im Umkehrschluss natürlich das Pauschalurteil, alle männlichen Fahrer wären für alle Frauen potenziell eine Bedrohung.
Letztens jedoch bekam ich das krasse Gegenteil davon mit. Ein junger Mann rief an und wollte einen männlichen Fahrer. Das verwunderte mich, denn normalerweise wird nur dann ein Mann bestellt, wenn es gilt, Gepäck zu schleppen. Er zögerte auch ein wenig mit der Begründung, aber ich war da schon zu neugierig: "Ich bin Muslim und es ist für mich nicht sehr angenehm, neben einer Frau zu sitzen."
Aus menschenrechtlicher Sicht kann ich das natürlich nicht gutheißen. Aus männerrechtlicher Sicht war ich aber zumindest schadenfroh - und überdies ohnehin dazu verpflichtet, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Es würde mich aber schon interessieren, woher diese Antipathie rührt.
Gruß,
Sven