Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nur nicht von Parteien instrumentalisieren lassen

Altschneider, Thursday, 24.09.2009, 16:25 (vor 5340 Tagen) @ Baba

tolle arbeit!

forum "ag männer" gesperrt!

wirst du aus einer kampffemiecke geschickt, um alles zu torpedieren?

Es ist insofern schade, als es die Möglichkeit, bei einer aufsteigenden Partei grundsätzlich mitzudiskutieren, in dieser Form noch nicht gab. Normalerweise ist es ein Trick der Parteien, solche AGs nach innen zu ziehen, d.h., sie nur den Parteimitgliedern zur Verfügung zu stellen, die ohnehin schon eingenordet sind, so geht es dir zumindest in der SPD, wenn du dich für Männerrechte engagieren willst. Man bestätigt sich folglich nur gegenseitig in seiner Meinung.

Ähnliches wurde wohl auch hier erwartet. Das nämlich ein politisch korrekter Konsens zu Frauenbewegung bzw. Emanzipation besteht. Und es wurde natürlich sofort auf Gleichberechtigung umgeschaltet. Solange sie das bekommen, was sie wollen, nämlich Unterhaltungsmedien umsonst, sofort und jederzeit, solange sind sie durchaus politisch korrekt.

Ich habe jetzt meine ganze Mittagspause mit dem Lesen der Beiträge verbracht. Es war natürlich viele unsachlich, aber so schlimm fand ich es nicht.

Vor allem ist die ganze Diskussion ja insofern kurios, weil die Piraten, wenn Sie ihre anderen Punkte wirklich ernst meinten, natürlich auch gegen den Feminismus bzw. die Männerbenachteiligungen sein müssten:

Wer gegen staatlichen Dirigimus ist, muss zwangsläufig Gleichstellung ablehnen, denn da alle Menschen verschieden sind, kann Ergebnisgleicheit nur unter massivem Druck von außer (sprich: des Staates) erfolgen.
Wer für individuelle Freiheit der Bürger ist, muss gegen Gleichstellung sein, da Ergebnisgleicheit ja auch eine Ausschaltung persönlicher Ziele und Interessen voraussetzt.
Wer für mehr Demokratie, vor allem Basisdemokratie ist, muss zwangsläufig auch gegen die feministische Interpretation von Gleichberechtigung sein - nämlich die Gleichberechtigung der Bürger untereinander statt der ursprünglichen Bedeutung der Gleichberechtigung gegen den Staat, also von Rechten, die jeder Bürger gegen den Staat hat. Denn natürlich haben Bürger untereinander unterschiedliche Rechte (so darf ich z.B. nicht die Piraten-Foren sperren) und natürlich können auch unterschiedliche Rechte für die Bürger, wenn Sie begründet sind, gerecht sind und gesellschafltichen Konsens finden, gelten, etwa Gesetze, die Frauen in bestimmten Gebieten mehr Rechte geben, wenn Sie schwanger sind, wie beim Arbeitsschutz, oder sie ausschließen, wenn die Arbeit zu gefährlich oder zu anstrengend ist, wie beim Bergbauingeneur. Oder von Männern zusätzlich etwas fordern, wie den Wehrdienst, wenn dafür z. B. Kompensation geschaffen würde (etwa bevorzugte Einstellung bei Arbeitsstellen (ist jetzt nur ein Beispiel)).
Gleichberechtigung im Sinne von tatsächlicher Gleichberechtigung ist weder sinnvoll, noch demokratisch, da diese ja die Rechte der Bürger gegen den Staat aufweichen.

Nichts davon, kein Ansatz in dieser Richtung, war bei der Piratenpartei zu finden. Gut, mag sein, es liegt daran, dass den Menschen heute eingebläut wird, Gleichstellung sei etwas gutes, gerechtes etc. aber das gilt ja auch für die Sperrung von Pädophilenwebseiten. Hinter den Piraten stehen die knallharten Interessen der Lifestyle Generation, alles andere ist nur Mittel zu Zweck. Und vom vollmundig verkündetem Postfeminismus sind sie ungefähr so weit weg wie die Deutschen von der Besiedlung des Mars.

Und genau deswegen nehme ich den Piraten auch ihre Politik nicht ab, auch nachdem ich in den anderen Foren gelesen habe, wie sie etwa Innenpolitik, Familie, Urheberrecht und Bildung sehen. Das passt alles nicht.Die Piratenpartei hat ihre eigenen Interessen und die haben nun mal nur wenig mit Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit zu tun.

Nur als Protestpartei gegen vdL ist mir das ehrlich gesagt zu dünn - und auch zu gefährlich. Also noch einmal die inständige Warnung davor, die Piraten zu wählen - lasst sie sich erst bewähren.


Die Details in den einzelnen Diskussionssträngen waren dabei weniger wichtig, dass ist tatsächlich etwas, was aus dem Selbstverständnis erst entwickelt werden muss - Strafrechtliches oder Famlienrechtliches.

Was Männer brauchen, ist ja nicht ein allumfassendes Förderprogramm wie bei Frauen, manche der "Männerrechtslisten" lesen sich ja wie die Forderungskataloge der Frauen"forschung" sondern nur ein Ende der öffentlichen Diffamierung und Herabsetzung, ein positives Männerbild also, ein Ende der bewussten Benachteiligungen durch Gesetzte und Quoten und eine neue Familienrecht, das die Rechte der Väter wiederherstellt. Mehr braucht es nicht, damit Männer und Jungen wieder auf die Beine kommen.

Wiederstand gegen die Politik ist allemal sinnvoller als dieses politische Mitläufertum. Hat einer eine Idee, wie wir Flashmobs sinnvoll nützen können?


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