Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

sexistisches Pack!

Donna Amaretta, Thursday, 24.09.2009, 00:36 (vor 5940 Tagen) @ Mustrum

Die Todesfälle bei z.B. der Geburt in Europa nahmen ja erst ab, nachdem
man die bis dahin damit betrauten Frauen (Hebammen) mit ihren ungewaschenen
Pfoten aus dem Metier verdrängt hatte.

? ? ?

Ich habe Auszüge aus dem Text über Doktor Semmelweis
und seine Entdeckungen bezüglich der Folgen ungewaschener Pfoten
aller möglichen Personen mal hierherkopiert.
Ganzer Text hier

Ignaz Semmelweis

Ignaz Philipp Semmelweis, (ungarisch: Semmelweisz Ignác Fülöp)
(* 1. Juli 1818 in Ofen, deutscher Name des Stadtteils Buda in Budapest;
† 13. August 1865 in Döbling bei Wien) war ein ungarischer Arzt im damaligen
Österreich-Ungarn. Er studierte an den Universitäten Pest und Wien Medizin
und erhielt 1844 seinen Doktorgrad an der Universität Wien.

Er erkannte die Ursache des Kindbettfiebers und führte als erster Hygienevorschriften
für Ärzte und Krankenhauspersonal ein. Seine Studie von 1847/48 gilt als erster
praktischer Fall von evidenzbasierter Medizin in Österreich.

Semmelweis, später Retter der Mütter genannt, wurde 1846 Assistenzarzt
in der geburtshilflichen Abteilung des von Kaiser Josef II. gegründeten
k.k. allgemeinen Krankenhauses in Wien.
Gefördert von namhaften Ärzten, wurde er Assistent des Professors Klein, Leiter der 1. geburtshilflichen Klinik, unter dessen Leitung die Mortalitätsrate zwischen 5 und 15 %
betrug, teilweise lag sie in Kliniken bei bis zu 30 %. Es war bekannt, dass in der Abteilung,
in der Ärzte und Medizinstudenten arbeiteten, die durch das Kindbettfieber bedingte
Sterblichkeit wesentlich höher lag als in der zweiten Abteilung, in der Hebammen-
schülerinnen ausgebildet wurden. Semmelweis wollte den Grund dafür herausfinden
und untersuchte die Mütter daher noch gründlicher.
Doch gerade durch diese Bemühungen stieg die Zahl der Todesfälle in seiner
Abteilung noch weiter an, sodass werdende Mütter sich schließlich weigerten,
in seine Abteilung verlegt zu werden. Nach seinen Tagebuchaufzeichnungen
starben in der gesamten Klinik 36 von 208 Müttern an Kindbettfieber.
(...)
Erst als der mit ihm befreundete Gerichtsmediziner Jakob Kolletschka (1803–1847)
während einer Leichensektion von einem Studenten mit dem Skalpell verletzt wurde
und wenige Tage später an einer Blutvergiftung verstarb – einer Krankheit, die einen
ähnlichen Verlauf zeigte wie das Kindbettfieber –, glaubte Semmelweis, die Ursache
für die Erkrankung benennen zu können:

Die Medizinstudenten führten täglich klinische Sektionen an den Leichen der Patientinnen
durch, die zuvor am Kindbettfieber verstorben waren.
Mit ungewaschenen und nicht desinfizierten Händen untersuchten sie zwischendurch
Frauen während der Entbindung und übertrugen dabei infektiöses Material.
Die eigentliche Ursache der Infektion – die Übertragung von Bakterien, die normalerweise massenhaft auf den Händen vorhanden sind – war damals noch nicht bekannt .
Die Hebammenschülerinnen an der zweiten Abteilung hingegen kamen nicht mit
Leichen in Berührung und führten auch keine vaginalen Untersuchungen durch.
Semmelweis wies seine Studenten daher an, nach Leichensektionen die Hände
und Instrumente mit Chlorkalk zu desinfizieren – wie sich herausstellte,
eine wirkungsvolle Maßnahme, da die Sterblichkeitsrate von 12,3 % auf 2 bis 3 % sank.
(...)...Hände vor jeder Untersuchung zu desinfizieren seien. Dadurch gelang es ihm,
1848 die Sterblichkeitsrate auf 1,3 % zu senken,
ein Wert, der sogar geringfügig unter dem der zweiten Krankenhausabteilung
mit Hebammen lag.

Diese Entdeckung von Semmelweis bewies, dass die behandelnden Ärzte eine Mitschuld
am Tod vieler Mütter trugen. Einige Ärzte veranlasste dies dazu, sich das Leben zu nehmen,
da sie diese Schuld nicht ertrugen.
Andere Mediziner feindeten Semmelweis stark an, da es ihrem Selbstbild widersprach,
als Heilkundige schuld am Leiden ihrer Patienten zu sein.
Trotz dieses Erfolgs wurden die Arbeiten von Semmelweis lange Zeit nicht anerkannt.
Seine Studenten hielten Sauberkeit schlicht für unnötig, und viele Ärzte wollten noch
immer nicht wahrhaben, dass sie selbst die Verursacher jener Krankheit waren,
die sie eigentlich heilen wollten.
Eine Verlängerung seiner Assistenzarzttätigkeit wurde ihm verwehrt,
im März 1849 schied er aus dem Dienst.(...)

Nur wenige Ärzte unterstützten ihn, da Hygiene als Zeitverschwendung und
unvereinbar mit den damals geltenden Theorien über Krankheitsursachen angesehen
wurde.
Semmelweis antwortete mit spitzer Feder in offenen Briefen an führende Professoren
der Geburtshilfe. Solche harschen Worte stießen auf Gegenwehr und waren wenig
geeignet, für seine Theorie einzunehmen.
"Ich trage in mir das Bewusstsein, dass seit dem Jahre 1847 Tausende und Tausende von Wöchnerinnen und Säuglingen gestorben sind, welche nicht gestorben wären,
wenn ich nicht geschwiegen, sondern jedem Irrtum, welcher über Puerperal-Fieber
verbreitet wurde, die nötige Zurechtweisung hätte Teil werden lassen […].
Das Morden muss aufhören(...)"

Semmelweis erkrankte psychisch und wurde im Juli 1865 ohne Diagnose
von drei Ärztekollegen in die Irrenanstalt Döbling bei Wien eingeliefert.
Einigen Quellen zufolge soll Semmelweis' Einlieferung in die Irrenanstalt auf eine Intrige zurückzuführen sein. 1862 hatte er in einem offenen Brief an die Ärzteschaft gedroht,
die geburtshelfenden Ärzte öffentlich als Mörder anzuprangern, da sie seine
Hygienevorschriften immer noch nicht anwendeten.[1]
Am 13. August 1865, zwei Wochen nach seiner Einweisung, starb er mit 47 Jahren infolge
einer kleinen Verletzung, die er sich bei einem Kampf mit dem Anstaltspersonal zugezogen
hatte, an einer Blutvergiftung. Anderen Berichten zufolge soll er auf dem Anstaltshof von
Pflegern erschlagen worden sein. In seiner Aktennotiz wird Gehirnlähmung als sein
Sterbegrund genannt.
________________________________________________________________________________
Armer Kerl...
Das muß schlimm sein, die Wahrheit zu wissen und dann noch angefeindet zu werden.

LG Donna Amaretta


gesamter Thread:

 

powered by my little forum