Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Tom, Wednesday, 23.09.2009, 22:48 (vor 5940 Tagen)

Sagt mal, habt Ihr euch schon mal Gedanken gemacht über die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen? Also wenn ich ganz ehrlich bin muß ich zugeben, daß ich diese aufwühlende Problematik in meiner typisch männlichen Egozentriertheit bisher völlig verdrängt habe. Zum Glück konnte ich diese Bildungslücke jetzt schließen anhand einer 247 Seiten starken Publikation unseres Frauen und Migrantinnenministeriums:

http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/aeltere-migrantinnen-langfassung,propert...

Ach ja, und wenn Ihr schon mal dort seid: dort gibt's noch 679 weitere Studien, Forschungsarbeiten und Publikationen zu ähnlich wichtigen und zentralen Themen unserer Gesellschaft. Alles kostenlos!

http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen.html


Endlich aufgeklärt - Tom

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Krankenschwester, Wednesday, 23.09.2009, 23:16 (vor 5940 Tagen) @ Tom

Sagt mal, habt Ihr euch schon mal Gedanken gemacht über die Lebenssituation
älterer alleinstehender Migrantinnen?

Ich mach mir jetzet bissl Gedanken über meine Lebenssituation...

Was ist eigentlich "ältere"?
Bin zu faul um die links anzugucken [image]

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Tom, Wednesday, 23.09.2009, 23:22 (vor 5940 Tagen) @ Krankenschwester
bearbeitet von Tom, Wednesday, 23.09.2009, 23:34

"Ich mach mir jetzet bissl Gedanken über meine Lebenssituation...

Bin zu faul um die links anzugucken"
[image]


Du, die haben im Ministerium für Frauen, Migrantinnen und Krankenschwestern auch ganz bestimmt diverse Studien über Krankenschwestern, die zu faul sind um die links anzugucken.

Das ist auch so eine tabuisierte, verdrängte Problematik in unserer Gesellschaft. Hast du schon jemals den Mut gefaßt, Dich deinen Kolleginnen gegenüber zu outen? Ich bin mir sicher, auch unter Deinen Kolleginnen gibt es welche, die schon mal zu faul waren um die links anzugucken. Und, haben sie jemals mit Dir darüber geredet? Siehst Du, es ist eines der großen Tabuthemen unserer Gesellschaft. Trau Dich doch einfach, Krankenschwester, sei mutig, eine muß doch einmal dieses Tabu brechen!

Wünscht Dir Mut - Tom

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Krankenschwester, Wednesday, 23.09.2009, 23:38 (vor 5940 Tagen) @ Tom

Du, die haben im Ministerium für Frauen, Migrantinnen und
Krankenschwestern auch ganz bestimmt diverse Studien über
Krankenschwestern, die zu faul sind um die links anzugucken.

Ich nehme an, dass sie annehmen, dass es sehr wichtig ist...

Hast du schon jemals den Mut gefaßt, Dich deinen Kolleginnen
gegenüber zu outen?

Ähm... um was geht es denn eigentlich?

Wünscht Dir Mut - Tom

Den hab ich genügend- kann sogar teilen ;-)

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

everhard, Wednesday, 23.09.2009, 23:17 (vor 5940 Tagen) @ Tom


Ach ja, und wenn Ihr schon mal dort seid: dort gibt's noch 679 weitere
Studien, Forschungsarbeiten und Publikationen zu ähnlich wichtigen und
zentralen Themen unserer Gesellschaft. Alles kostenlos!

Ne, kostenlos waren die Studien bestimmt nicht.

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Mustrum, Wednesday, 23.09.2009, 23:28 (vor 5940 Tagen) @ everhard

Ne, kostenlos waren die Studien bestimmt nicht.

Everhard, also bitte!

Das Geld, das für all diese "Studien" (für Frauen) an Frauen vergeben (und von Männern bezahlt) wurde, stärkt doch unseren Wirtschaftskreislauf, weil es von den damit bezahlten Frauen doch viiiiiiiel sinnvoller ausgegeben wird (für Shopping-Beraterinnen, z.B.), als von Männern, die davon ja doch nur wieder Nutten oder Protzautos bezahlen würden, die dann ihrerseits das Geld viiiiiiiel sinnvoller verwenden würden und...

Na, egal.

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Moveman, der III., Wednesday, 23.09.2009, 23:19 (vor 5940 Tagen) @ Tom

Demnächst, gerade in Mache, gibt es noch den Bericht über 92-jährige Feldmäuse in Süd-West-Namibia. "Die besondere Situation gregorianischer Plastikbeutel im Zeitalter kaschubischer Nonnen-Teilzeit" ist auch schon angedacht.

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Hemsut, Wednesday, 23.09.2009, 23:32 (vor 5940 Tagen) @ Tom

Sagt mal, habt Ihr euch schon mal Gedanken gemacht über die Lebenssituation
älterer alleinstehender Migrantinnen?

Ja. Und solange sie ihre Miete pünktlich zahlt, ist mir alles andere so wurscht wie nochmal was...

Also wenn ich ganz ehrlich bin muß
ich zugeben, daß ich diese aufwühlende Problematik in meiner typisch
männlichen Egozentriertheit bisher völlig verdrängt habe.

... siehst du: da bin ich (mal wieder) der Zeit voraus gewesen ;-)

Zum Glück konnte
ich diese Bildungslücke jetzt schließen anhand einer 247 Seiten starken
Publikation unseres Frauen und Migrantinnenministeriums:

... du hast das durchgelesen? Alles? War wohl gerade nichts anderes greifbar?

Ach ja, und wenn Ihr schon mal dort seid: dort gibt's noch 679 weitere
Studien, Forschungsarbeiten und Publikationen zu ähnlich wichtigen und
zentralen Themen unserer Gesellschaft. Alles kostenlos!

... kennst du den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst? *giggel*

Endlich aufgeklärt - Tom

... du kommst nicht aus Bayern, stimmt´s? Da wird man bereits in der vierten Klasse aufgeklärt...

SCNR - Hemsut

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Tom, Wednesday, 23.09.2009, 23:43 (vor 5940 Tagen) @ Hemsut

"... du kommst nicht aus Bayern, stimmt´s? Da wird man bereits in der
vierten Klasse aufgeklärt...

SCNR - Hemsut"


In der vierten Klasse erst ???? Ich hatte schon immer befürchtet, daß die Bayern ein bißchen rückständig sind, aber so sehr?

Ich hingegen als großer Fan aller Aufklärungskampagnen unserer Bundesregierung wurde schon im 1. Lebensjahr aufgeklärt:

http://www.vaeter-aktuell.de/gesellschaft/Sexualentwicklung/Sexualentwicklung_Koerper_Liebe_Doktorspiele_1-3.pdf

Grüße

Tom

Die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen.

Tom, Thursday, 24.09.2009, 00:04 (vor 5940 Tagen) @ Tom

Tja, die Lebenssituation älterer alleinstehender Migrantinnen ist tatsächlich sehr bedrückend. Viel schlimmer allerdings - steht in derselben o.g. Studie - ist die Lebenssituation verheirateter Migrantinnen:

"Für die Mehrzahl der
Geschiedenen war die rechtsgültige Trennung vom Ehemann aus retrospektiver Sicht eine Erleichterung, wenn nicht gar ein Akt der Befreiung, weil dadurch die Flucht aus einer unglücklichen, zerrütteten oder teils sogar gewalttätigen Beziehung möglich wurde.
❙
„Ich sage immer
, 18 Jahre Gefängnis. Es war wie im Gefängnis. Nur im Gefängnis braucht man wenigstens nicht zu arbeiten. Ich habe hier wie ein Esel gearbeitet. Ich war das Dienstmädchen für alle. Aber das war nicht das Problem. Dieser seelische Psychoterror … Ich habe zehn Jahre lang Schlaftabletten genommen – jeden Abend, von Montag bis Freitag, weil wir uns gestritten haben.“ (Italienerin, 58 Jahre, geschieden)
❙
„Meine Ehe war nicht gut. Und ich hatte sch
were Jahre mit meinem Mann. Später irgendwann habe ich ihn auch verlassen, weil er hat mir die Hölle bereitet. Ich bin jetzt 21 Jahre geschieden. Er hat mich ziemlich gedemütigt, er hat auch andere Frauen mit nach Hause gebracht. Also neun Jahre waren wir verheiratet, dann habe ich gesehen, ach Gott, ich geh kaputt neben ihm. Dann habe ich Mut gefasst und mich getrennt. Damals habe ich gesagt, nie wieder werde ich heiraten. Wieder ein neuer Macho? Nein. Freund schon, aber heiraten war für mich nicht mehr im Vordergrund. Ich musste arbeiten, ich musste mein Kind großziehen. Also ich habe mich dann auf die Erziehung fixiert und dass es uns beiden gut geht, dass wir ein ruhiges Leben haben.“ (Jugoslawin, 51 Jahre, geschieden)
❙
„Ich war ca. 20 Jahre verheiratet, danach trennten wir uns. Es ist besser so
. Er mochte das Arbeiten nicht. Ich habe immer gearbeitet. Er hat sich vergnügt. Er hat mir immer Geld abgenommen, um es draußen mit anderen auszugeben. Er hat mich geschlagen. Er hatte keine Verantwortung übernommen. Mein Mann war für mich keine Hilfe. Alleinleben ist gut, denke ich.“ (Türkin, 50 Jahre, geschieden)
Aktive Betreiber der Scheidung waren in der Mehrzahl der Fälle die Frauen selbst, die öfters auch gegen den ausdrücklichen Willen von Angehörigen diesen Schritt in ein selbstbestimmteres, aber auch risikoreiches Leben gewagt und sich über die konventionellen Zwänge bzw. die Sorge um den Verlust der ‚Familienehre‘ hinweggesetzt haben, um den individuellen Leidensprozess zu beenden. Für viele war diese Befreiung aus der Ehe einer der mutigsten Schritte, den sie je getan und den sie nie bereut haben, zumal wenn sie dabei nicht auf familiäre Unterstützung zurückgreifen konnten oder minderjährige Kinder zu versorgen hatten, aber bis zur Scheidung weder erwerbstätig waren noch über eine eigenständige gesicherte Aufenthaltsgenehmigung verfügten.
❙
„Mein moralischer Stolz, der ist nicht verloren. Gott sei Dank habe ich Kraft, weil ich war
wie jede Frau, die von ihrem Mann verlassen wird, ein bisschen aggressiv. Und wo ich meinen Mann verloren habe, natürlich bin ich da stärker geworden. Habe gesagt, jetzt eben muss ich zeigen, was ich kann.“ (Griechin, 71 Jahre, geschieden)
❙
„Mein Mann war so ein Pascha. Er hatte das ganze Geld, weil bei uns Mann ist Chef.
Er hatte immer BMW und viel Geld. Und für ihn war wichtig, dass er zeigt, wie reich er ist. Hatte noch Frauen dort. Deswegen sind wir geschieden. Ich war 27 Jahre in der Ehe. Ich habe alles versucht, aber das war falsch. Die Scheidung war viel besser für die Kinder und für mich. Das ist für mich alles leichter jetzt.“ (Jugoslawin, 58 Jahre, geschieden)
➔

Das geht noch seitenlang so weiter, aber ich erspare Euch das weitere, um zu vermeiden, daß Ihr heulend über der Tastatur zusammenbrecht und vor Kummer über die Migrantinnen nicht schlafen könnt.

Tief betroffen - Tom

Österreich machts wieder vor

pappa_in_austria, wien, Thursday, 24.09.2009, 00:27 (vor 5940 Tagen) @ Tom

http://www.profrau.at/de/organisationen/lefoe.htm

Seit vielen Jahren tritt LEFÖ für die Rechte und die Anliegen von Migrantinnen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa in Österreich ein

http://www.lefoe.at/design/content.php?page=_&lang=de&content=000

Aktuell: Die Beraterinnen der Beratungsstelle für lateinamerikanische Frauen haben im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen am 28. November einen Workshop zum Thema „Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt an Frauen / Information, Reflexion und Selbsterfahrung zu eigenen Ressourcen“ angeboten. (Link zu Interventionsstelle:)

Wahrheitsministerium

Mus Lim ⌂, Thursday, 24.09.2009, 00:18 (vor 5940 Tagen) @ Tom

Dort gibt's noch 679 weitere
Studien, Forschungsarbeiten und Publikationen zu ähnlich wichtigen und
zentralen Themen unserer Gesellschaft. Alles kostenlos!

Endlich aufgeklärt - Tom

Soll ich mir vom Wahrheitsministerium den Verstand vernebeln lassen?

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