Moin zusammen,

gestern hatte ich beim Elternabend für den KiGa vom Kleinen eine unheimliche Begegnung der dritten Art: eine bekennende AE ("ich bin alleinerziehend und steh dazu") platzte eine Viertelstunde zu spät in die Gruppe, um sich dann lang und breit über die Befindlichkeiten ihres einziges Kindes (Sohn Joschi) auszubreiten. Joschi darf nichts Süßes essen, Joschi muß jeden Freitag seine Turnsachen mit nach Hause bringen, weil die sonst stinken, Joschi braucht eine dickere Decke für den Mittagsschlaf im KiGa, Joschi soll von ihr in den ersten Therapiestunden begleitet werden, weil er ohne seine Mama nicht kann usw. usf. etc. pp.

Der Gruppenleiterin entglitten immer mehr die Gesichtszüge, wir "alten Muttis" (also die im letzten Jahr schon dabei waren) verdrehten die Augen und die anwesenden Väter betrachteten dieses hippelige Huhn (schon rein äußerlich als leicht durchgeknallt zu erkennen) wie ein interessantes Insekt, das man lediglich als Anschauungsobjekt nutzt. Als sie zwischendurch Luft holte, um weiter zu erklären, warum Joschi seine Turnsachen "auf keinen Fall" zweimal hintereinander anziehen darf, konnte ich mir den Hinweis nicht verkneifen, daß es sich bei ihrem Kind um einen Buben handele und keineswegs um ein Zuckerpüppchen, das von Mutti den Arsch nachgetragen bekommt (ich hab´s etwas feinfühliger formuliert). Außerdem empfahl ich ihr vor versammelter Mannschaft das Buch "Der Puppenkaspar" von Wolfgang (inkl. kurzer inhaltlicher Zusammenfassung) - vielleicht geht der Trulla ja ein Licht auf.

Ach ja - ich sitz auch wieder im Elternbeirat, Basisarbeit betreiben...

Wahnsinn - Hemsut