Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Tom, Monday, 21.09.2009, 18:09 (vor 5942 Tagen)

Es ist schon verrückt, was wir alle als scheinbar ganz selbstverständlich akzeptieren: Das Rentensystem ist nicht nur geschlechterungerecht, sondern schlicht eine Gigantische Lotterie, in die jeder Durchschnittsarbeitnehmer hineingezwungen wird. Die Fakten:

Ein Durchschnittsarbeitnehmer verdient ca. 2500 brutto. Davon muß er 250 Euro in die RV einzahlen, sein Arbeitgeber legt noch mal 250 Euro drauf. Auch die gehören natürlich dem Arbeitnehmer, er hat sie erwirtschaftet. Der Arbeitnehmer zahlt also in seine RV ein (jede Minute, Tag und Nacht, im Urlaub und am Wochenende!)

Einzahlung:

1 Cent/Minute
70 Cent/Stunde
17 Euro/Tag
120 Euro/Woche
500 Euro/Monat
6000 Euro/Jahr
270 000 Euro/Arbeitsleben=45 Jahre

Durch Überstunden, 13. Monatsgehalt und sonstige Zulagen erhöhen sich alle o.g. Werte noch einmal um 10%.

Auszahlung:

1. Du stirbst vor der Rente: Verzockt! Alles verloren! Die ganzen 300 000 Euro + Zinsen, wenn Du mit 67 stirbst.

2. Du erreichst als Mann Dein statistisches Durchschnittsalter: Verloren! Ca. 50 000 Euro.

3. Du erreichst als Frau Dein statistisches Durchschnittsalter: Gewonnen! Ca. 50 000 Euro.

4. Du wirst 100 Jahre: Glückwunsch, Hauptgewinn! 300 000 Euro!


Wir sind ein Volk von Zockern. Man könnte argumentieren, alle hätten die gleichen Chancen. Aber die Argumentation hinkt eben in zwei Punkten:

1. Es haben NICHT alle die gleichen Chancen: Männer sterben früher, Arme sterben früher,bestimmte Berufsgruppen sterben früher und mit Sicherheit noch viele andere Bevölkerungsgruppen.

2. Selbst wenn die Chancen alle gleich wären: Alle Menschen in eine solch gigantische Lotterie hineinzwingen? Spielt Ihr jede Woche Lotto für 120 Euro?

Verbesserungsvorschläge? Wie würdet Ihr das Rentensystem gestalten?

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

artie1, Monday, 21.09.2009, 18:14 (vor 5942 Tagen) @ Tom

Verbesserungsvorschläge? Wie würdet Ihr das Rentensystem gestalten?

Privat. Ist ziemlich einfach.

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Zeitgenosse, Monday, 21.09.2009, 18:47 (vor 5942 Tagen) @ Tom

Verbesserungsvorschläge? Wie würdet Ihr das Rentensystem gestalten?

Privat:

Es gibt keine gesetzliche Rentenversichung mit Zwangsbeiträgen.

Der Arbeitnehmer erhält den RV-Beitrag des Arbeitsgebers ausgezahlt, was de facto einer Anhebung der Löhne um einen gewissen Prozentsatz entspricht.

Der Arbeitnehmer spart aus seinem Lohnentgelt eine bestimmten Betrag nach eigenem Ermessen und bei einer Anlageform nach eigenenm Ermessen ein und bildet so Kapital.

Es gibt kein gesetzlich fixiertes Renteneintrittsalter. Der Arbeitnehmer kann die Erwerbstätigkeit einstellen und seinen gebildeten Kapitalstock angreifen zu dem Zeitpunkt seines Ermessens. Es liegt ebenfalls in seinem Ermessen, wie schnell oder langsam er ihn abbaut.

Ist der Kapitalstock zum Todeszeitpunkt noch nicht aufgebracht, geht er an die Erben über.

Ist der Kapitalstock vor dem Todeszeitpunkt aufgebracht, besteht nach Maßgabe der Mindestsicherungssysteme Arbeitspflicht, ggf. Anspruch auf Sozialhilfe.

Gruß

Zeitgenosse

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

Red Snapper, Monday, 21.09.2009, 19:03 (vor 5942 Tagen) @ Tom

6000 Euro/Jahr
270 000 Euro/Arbeitsleben=45 Jahre

Hier fehlen Zins und Zinseszins. Wenn du das Geld von Anfang an ausbezahlt bekommen würdest, und die gleichen monatlichen Beträge in sichere Staatsanleihen stecken würdest, hättest du nach 45 Jahren mindestens das Doppelte.

Natürlich besteht bei c.a. 90% aller Arbeitnehmer die Gefahr, dass sie das Geld sofort ausgeben würden und eben nicht zu gleichen Summen ansparen. Daher nimmt der Staat die Kohle erst mal in Gewahrsam.

Man sollte vor allem eines wissen: das Geld, das ihr heute in die Rentenversicherung einzahlt, wird nicht etwa für euer Alter gespart. Sondern sofort wieder für laufende Renten ausgegeben.

Gäbe es keine Einzahler mehr, wäre das System in 1-2 Monaten pleite. Daher auch das Problem mit der geringen Geburtenrate: in Zukunft fehlen ausreichend Einzahler, um die dann hohe Zahl an Rentnern zu finanzieren.

Der Feminismus wird das System kollabieren lassen.

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

artie1, Monday, 21.09.2009, 19:11 (vor 5942 Tagen) @ Red Snapper

Man sollte vor allem eines wissen: das Geld, das ihr heute in die
Rentenversicherung einzahlt, wird nicht etwa für euer Alter gespart.
Sondern sofort wieder für laufende Renten ausgegeben.

Und ist somit ein glasklares Ponzi-Schema. Für sowas ging gerade einer für 150 Jahre ins Gefängnis.

Das Rentensystem (nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern) ist und war schon immer ein Betrug der älteren Generation an der nachfolgenden.

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

artie1, Monday, 21.09.2009, 19:12 (vor 5942 Tagen) @ Red Snapper

Natürlich besteht bei c.a. 90% aller Arbeitnehmer die Gefahr, dass sie das
Geld sofort ausgeben würden und eben nicht zu gleichen Summen ansparen.
Daher nimmt der Staat die Kohle erst mal in Gewahrsam.

Ja, und die seriösen müssen für die verschwender zahlen. toll, nicht?

Kinderlose & Eltern

Zeitgenosse, Monday, 21.09.2009, 19:13 (vor 5942 Tagen) @ Red Snapper
bearbeitet von Zeitgenosse, Monday, 21.09.2009, 19:20

Zudem ist nicht berücksichtigt, daß Eltern die Kinderlosen alimentieren, indem sie denen auf mit allem möglichen Aufwand die künftigen Beitragszahler großziehen.

In einem privaten System kann der Staat durch Steuerrabatte die Kapitalbildung von Familien gegenüber derjenigen von Kinderlosen fördern.

Gruß

Zeitgenosse

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

der_quixote, Monday, 21.09.2009, 19:25 (vor 5942 Tagen) @ artie1

Man sollte vor allem eines wissen: das Geld, das ihr heute in die
Rentenversicherung einzahlt, wird nicht etwa für euer Alter gespart.
Sondern sofort wieder für laufende Renten ausgegeben.


Und ist somit ein glasklares Ponzi-Schema. Für sowas ging gerade einer für
150 Jahre ins Gefängnis.

Das Rentensystem (nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern) ist
und war schon immer ein Betrug der älteren Generation an der nachfolgenden.

Na dann,

Erzähl mal solche Stories meinem Vater...

Der wird Dich nichtmals mehr auslachen.

Sich höchstens , aber wahrscheinlich auch nicht mehr wundern, wo so mancher Pensionist (Nicht RentnerINN) das Geld herkriegt.

Frank

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Garfield, Monday, 21.09.2009, 19:43 (vor 5942 Tagen) @ Zeitgenosse

Hallo Zeitgenosse!

Das klingt erst einmal gut und wäre für mich persönlich ideal.

Allerdings gäbe es da auch wieder einige Probleme:

Sehr viele Menschen würden Anlageformen wählen, bei denen sie auf die eine oder andere Weise ihr Geld zum großen Teil oder gar komplett verlieren würden. Wie man jetzt bei Beginn der Bankenkrise gesehen hat, bietet Beratung durch Bank-Personal ja auch keine Sicherheit dagegen. Die haben allesamt nur die Provision im Sinn und raten den Kunden genau das an, was ihnen selbst die dickste Provision beschert.

Auch auf private Renten kann man sich nicht wirklich verlassen. Das ist ja jetzt noch ein gutes Geschäft für die Versicherungen, weil relativ wenige Menschen private Renten ausgezahlt bekommen aber relativ viele Menschen in solche Renten einzahlen. Deshalb werden ja auch gern Überschüsse an die jetzigen Privatrentner ausgezahlt, mit denen man dann gut Werbung machen kann. Es wird suggeriert, daß jeder, der jetzt eine Privatrente abschließt, im Alter ebenso eine Rente ausgezahlt bekommt, die über dem vertraglich garantiertem Minimum liegt. Tatsächlich wird die Situation in einigen Jahrzehnten aber genau umgekehrt sein - dann wird es relativ viele Menschen geben, die Privatrenten kassieren, aber wohl eher wenige, die es sich noch leisten können, in solche Renten einzuzahlen. Somit wird das Ganze für die Versicherungen zum Verlustgeschäft. Also werden sie zumindest keinerlei Überschüsse mehr auszahlen, sondern höchstens den vertraglich vereinbarten Mindestbetrag und keinen Cent mehr. Zusätzlich werden sie mit allen erdenklichen Tricks versuchen, dieses Verlustgeschäft loszuwerden. Banken sind ja jetzt auch eifrig bestrebt, Verluste z.B. über "Bad Banks" zu sozialisieren, während Gewinne schön privat bleiben sollen. Diese Nummer werden die Versicherungen dann genauso abziehen - sie werden z.B. alles, was mit Rentenversicherung zu tun hat, in separate Unternehmen auslagern, die sie dann bewußt gegen die Wand setzen werden. Dann wird zunächst der Staat mit Bürgschaften einspringen, aber wenn dem das zu teuer wird, gibts gar nichts mehr, und die Privatrentner sehen in die Röhre und können sich nach Verbrauch der Ersparnisse beim Sozialamt melden.

Problematisch wird auch die Sache mit der Auszahlung des "Arbeitgeber"-Anteils an der Rentenversicherung werden. Der wird wohl kaum - wenn überhaupt - in voller Höhe an die Beschäftigten ausgezahlt werden, sondern die Wirtschaftsverbände werden dafür sorgen, daß die Firmen - also letztendlich vor allem die Großaktionäre - sich diesen "Arbeitgeber"-Anteil zumindest teilweise, idealerweise aber komplett als Zusatzprofit einsacken können.

Und selbst, wenn sie damit nicht durchkommen und die Beschäftigten dieses Geld wirklich ausgezahlt bekommen, dann wird man mit dem Verweis darauf, daß die "Arbeitnehmer" somit doch schon eine gute Gehaltserhöhung bekommen hätten, in den folgenden Jahren Gehaltserhöhungen oft abblocken oder das gar zum Anlaß nehmen, die Löhne wieder etwas runter zu drücken.

Dann ist es erfahrungsgemäß auch so, daß Einkommenssteigerungen von Produzenten und Händlern gern als willkommener Anlaß für Preiserhöhungen genommen werden, frei nach dem Motto "da ist ja nun mehr Geld, also will ich von dem zusätzlichen Kuchen auch was abhaben". Daß das zusätzliche Geld in diesem Fall eigentlich nur für die Alterssicherung gedacht ist, wird dabei vollkommen uninteressant sein. Man wird einfach davon ausgehen, daß sich viele Konsumenten von der höheren Netto-Summe auf dem Lohnzettel blenden lassen und fröhlich drauflos kaufen. Und einige werden genau das auch tatsächlich tun.

Die Abwärtsspirale bei den Real-Einkommen dürfte sich also noch beschleunigen.

Manch einer wird sich sagen, daß er das Geld doch am besten in ein eigenes Haus investiert. Was ja prinzipiell auch eine gute Idee ist, denn so spart man sich im Alter wenigstens schon mal die Miete. Wenn dann aber die Nachfrage nach Immobilien steigt, gehen die Preise dafür auch gleich noch höher.

Außerdem wird man auch weiterhin mit diverser Abzocke besonders gern bei Hausbesitzern ansetzen. Weil man davon ausgeht, daß die entweder Geld haben oder aber mit dem Haus als Sicherheit einen Kredit aufnehmen können. Es wird immer wahnwitzigere Gesetze für irgendwelche angeblichen Energiespar- und Umweltschutz-Maßnahmen geben, und je mehr es von diesem Unsinn gibt, umso exorbitanter werden die Preise für alle dafür benötigten Materialien und Geräte ansteigen.

Schon jetzt müssen manche ältere Menschen ihre Häuser verkaufen, weil sie sie finanziell nicht mehr halten können. Das wird in Zukunft immer mehr zunehmen, und für ein Haus, das nicht genügend wärmegedämmt ist und eine alte Heizung hat, wird man auch beim Verkauf keinen Höchstpreis erzielen können. Viele werden mit dem Verkaufserlös gerade mal ihre Schulden begleichen können, wenn sie Glück haben. Dann stehen sie im Alter also auch mittellos da.

Wie man es auch dreht und wendet, ob man die gesetzliche Rente abschafft oder nicht: Wenn das jetzige System so beibehalten wird, werden wir in wenigen Jahrzehnten massive Probleme mit Altersarmut haben, fürchte ich.

Freundliche Grüße
von Garfield

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

Garfield, Monday, 21.09.2009, 19:49 (vor 5942 Tagen) @ Red Snapper

Hallo Red Snapper!

in Zukunft fehlen ausreichend Einzahler, um die dann hohe Zahl an Rentnern zu finanzieren.

Nicht nur das: Die Zahl der Beitragszahler sinkt auch durch Erwerbslosigkeit. Und diejenigen, die noch Rentenbeiträge zahlen, verdienen immer weniger und zahlen damit auch immer weniger Beiträge ein. Das verschärft das Problem nochmal enorm.

Freundliche Grüße
von Garfield

Kinderlose & Eltern

Garfield, Monday, 21.09.2009, 19:57 (vor 5942 Tagen) @ Zeitgenosse
bearbeitet von Garfield, Monday, 21.09.2009, 20:08

Hallo Zeitgenosse!

Zudem ist nicht berücksichtigt, daß Eltern die Kinderlosen alimentieren, indem sie denen auf mit allem möglichen Aufwand die künftigen Beitragszahler großziehen.

Das mit den zukünftigen Beitragszahlern geht doch auch nicht mehr auf. Viele heutige Kinder haben drei Alternativen für die Zukunft:

1. sie leben von Anfang an mit Hartz IV, weil sie keine oder keine brauchbare Ausbildung machen können und somit auch keine Jobs finden. Dann kosten sie den Steuerzahler nur Geld und zahlen niemals irgendetwas zurück.

2. sie finden zwar noch Arbeit, verdienen aber damit nur noch wenig. Überhaupt kriegen sie kaum noch unbefristete Arbeitsverträge, sondern hangeln sich von einem befristeten Job zum nächsten. Dabei zahlen sie aufgrund ihrer geringen Einkommen nur wenig in die Rentenkasse sein, obendrein sind sie zwischendurch immer wieder erwerbslos und zahlen dann effektiv gar nichts mehr ein. So kann es dann letztendlich im konkreten Fall sogar so sein, daß sie die öffentlichen Kassen insgesamt mehr kosten als sie ihnen zurück zahlen.

3. sie machen eine gute Ausbildung, aber weil ihnen die Löhne hier zu mies sind oder weil sie hier überhaupt keine Arbeit finden, gehen sie ins Ausland. Dann hat der deutsche Steuerzahler ihre Ausbildung ganz umsonst finanziert.

Freundliche Grüße
von Garfield

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Zeitgenosse, Monday, 21.09.2009, 20:21 (vor 5942 Tagen) @ Garfield

Sehr viele Menschen würden Anlageformen wählen, bei denen sie auf die eine
oder andere Weise ihr Geld zum großen Teil oder gar komplett verlieren
würden ...

Jeder ist seines Glückes Schmied.

Auch auf private Renten kann man sich nicht wirklich verlassen ...

Die Anbieter von Anlageformen konkurrieren nach Preis und Leistung am Markt wie alle Anbieter aller Leistungen. Der Kunde hat die Auswahl.

Problematisch wird auch die Sache mit der Auszahlung des
"Arbeitgeber"-Anteils an der Rentenversicherung werden. Der wird wohl kaum
- wenn überhaupt - in voller Höhe an die Beschäftigten ausgezahlt werden,
sondern die Wirtschaftsverbände werden dafür sorgen, daß die Firmen - also
letztendlich vor allem die Großaktionäre - sich diesen "Arbeitgeber"-Anteil
zumindest teilweise, idealerweise aber komplett als Zusatzprofit einsacken
können.

Da muß der Gesetzgeber vor sein.

Und selbst, wenn sie damit nicht durchkommen und die Beschäftigten dieses
Geld wirklich ausgezahlt bekommen, dann wird man mit dem Verweis darauf,
daß die "Arbeitnehmer" somit doch schon eine gute Gehaltserhöhung bekommen
hätten, in den folgenden Jahren Gehaltserhöhungen oft abblocken oder das
gar zum Anlaß nehmen, die Löhne wieder etwas runter zu drücken.

Da müssen die Gewerkschaften vor sein.

Dann ist es erfahrungsgemäß auch so, daß Einkommenssteigerungen von
Produzenten und Händlern gern als willkommener Anlaß für Preiserhöhungen
genommen werden, frei nach dem Motto "da ist ja nun mehr Geld, also will
ich von dem zusätzlichen Kuchen auch was abhaben".

Geld, das gespart wird, wird nicht nachfragewirksam, folglich kann es dadurch auch nicht zu Preissteigerungstendenzen kommen.

Manch einer wird sich sagen, daß er das Geld doch am besten in ein eigenes
Haus investiert. Was ja prinzipiell auch eine gute Idee ist, denn so spart
man sich im Alter wenigstens schon mal die Miete. Wenn dann aber die
Nachfrage nach Immobilien steigt, gehen die Preise dafür auch gleich noch
höher ...

Jeder ist seines Glückes Schmied.

Wie man es auch dreht und wendet, ob man die gesetzliche Rente abschafft
oder nicht: Wenn das jetzige System so beibehalten wird, werden wir in
wenigen Jahrzehnten massive Probleme mit Altersarmut haben, fürchte ich.

Ja.

Gruß

Zeitgenosse

Kinderlose & Eltern

Zeitgenosse, Monday, 21.09.2009, 20:22 (vor 5942 Tagen) @ Garfield

... also ist eine funktionierender Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung.

Gruß

Zeitgenosse

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

Holger, Monday, 21.09.2009, 22:07 (vor 5942 Tagen) @ Garfield

Hallo Red Snapper!

in Zukunft fehlen ausreichend Einzahler, um die dann hohe Zahl an
Rentnern zu finanzieren.

Nicht nur das: Die Zahl der Beitragszahler sinkt auch durch
Erwerbslosigkeit. Und diejenigen, die noch Rentenbeiträge zahlen, verdienen
immer weniger und zahlen damit auch immer weniger Beiträge ein. Das
verschärft das Problem nochmal enorm.

Freundliche Grüße
von Garfield

Nun, ihr habt recht.
Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine sog. Solidarversicherung und sollte nur das Nötigste abdecken- in Zeiten der Fettlebe wurde der Grundsatz verlassen, die Illusion, daß sie auf alle Zeiten auch den Lebensstandard einigermaßen garantiert, von den Politos gezielt geschürt, was die Lasten für Besserverdienende in schwindelerregende Höhen trieb. Nicht zu vergessen die ganzen Fremdleistungen, die auf die GRV abgewälzt wurden- bei den Kuren angefangen und bei sog. Fremdrenten aufgehört.
Die Crux des Umlagesystems sind die nachfolgenden Generationen: eine mindestens gleichbleibende Zahl an Beitragszahlern ist erforderlich. Nun die niedrige Geburtenrate unisono zu bemären, bringt nicht weiter, für die müssen auch Arbeitsplätze vorhanden sein. Da fängt der Teufelskreis an: für den Knecht, den Schippenschwinger, den Torfstecher und Straßenkehrer gibt es keine mehr. Also Leute mit- sagen wir es moderat- kleinem Geist und großen Mukis.
Und hier haben die linken Ideologen das größte Verbrechen begangen: Intelligenz, die zu guter Ausbildung befähigt, wird definitionsgemäß und politisch korrekt nicht vererbt, sondern in 'Gemeinschaftsschulen' vermittelt, die bei maximaler Ausstattung auch noch den Debilen zum Abitur führen können. Die tägliche Lebenserfahrung zeigt, daß dem nicht so ist. Selten ist der Nachkomme zweier Debiler ein Einstein. Der zweier Akademiker eher oder doch wird zumindest ein tüchtiger Ingenieur daraus.
Nichts desto trotz wird in den 'Behindertenintegrationsprogrammen' der Mongo, Kevin und Mandy in normalen Schulklassen mitgeschleppt unter maximalem, teurem Betreuungsaufwand und auf Kosten des Rests. Die 'Gleichstellung' von Deppen ist eine Ausgeburt dieser Ideologen.
Ihrer Irrlehre nach ist es auch logisch, die Vermehrungsfrequenz 'anders Begabter' zu fördern: mit der Gießkanne werden Wohltaten ausgeschüttet, die Debila früh zum Beinebreit erziehen, wie anders ist an eine eigene Wohnung zu kommen? Wir dürfen annehmen, daß ihr Beschäler eher selten Abitur hat und sie weiß, daß alsbald eine Heerschar an Soziopolitowörkern ihr bei der Bewältigung des Haushaltes beispringt und mit n + 1 Karnickeln die Pflicht zum Broterwerb lebenslang entfällt.
Dies verstärkt ein altbekanntes Phänomen: Bodensatz hat viele Kinder, die angehende Aufsichtsrätin keine, die hat sie aus allseits anerkannten Gründen problemlos abgetrieben. Nur dumm, daß aus den Kevins und Mandys halt mangels grauer Zellen keine AufsichtsrätInnen werden können, die Beiträge für unser pensioniertes alpha- girlie erwirtschaften, sondern Hartzer sind und bleiben.

Wir erleben derzeit unter dem Regime der Ideologen eine beispiellose Verschiebung der Bevölkerungsstruktur hin zum Deppenkappenträger und Beinebreit- Mandy als Multiplikatorin. Die Zahl der in einer hochspezialisierten Arbeitswelt überhaupt noch Verwendbaren sinkt noch schneller als die der Arbeitsplätze mit der Folge, daß diese Arbeitsplätze auswandern- selbst in der Krise herrscht nach wie vor ein Mangel an Fachleuten, dem mit milliardenschweren Frauenförderprogrammen nicht abzuhelfen ist- mit Soziologinnen und Kunsthistorikerinnen, Journalistinnen oder gar Qotenfrauen kann der Maschinenbaubetrieb halt nichts reißen. Folglich geht der Betrieb dahin, wo er die benötigten Leute findet, das ist nicht hier und unser krisenfestes Umlageverfahren fährt vor die Wand.
Insofern muß man leider Zeitgenosse recht geben: sorgst Du nicht selbst vor, bist Du verraten und verkauft. Das nur ist sicher und das Risiko, einem Betrüger aufzusitzen, mußt Du tragen.

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

artie1, Monday, 21.09.2009, 22:47 (vor 5942 Tagen) @ der_quixote

Erzähl mal solche Stories meinem Vater...
Der wird Dich nichtmals mehr auslachen.

was? denkt er etwas, ponzi schema sei kein betrug? oder lacht er etwas, weil er zu den profiteuren des betrugs gehört?

Sich höchstens , aber wahrscheinlich auch nicht mehr wundern, wo so
mancher Pensionist (Nicht RentnerINN) das Geld herkriegt.

wo denn?

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Garfield, Monday, 21.09.2009, 23:29 (vor 5942 Tagen) @ Zeitgenosse

Hallo Zeitgenosse!

Jeder ist seines Glückes Schmied.

Ja ja, aber wenn er das versiebt und gar nicht oder aber falsch fürs Alter spart, dann muß ja auch der Steuerzahler dafür aufkommen.

Die Anbieter von Anlageformen konkurrieren nach Preis und Leistung am Markt wie alle Anbieter aller Leistungen. Der Kunde hat die Auswahl.

Ja, was dabei herauskommt, haben wir ja gesehen bzw. sehen es immer noch...

Da muß der Gesetzgeber vor sein.

Die Lobbyisten werden dem Gesetzgeber schon sagen, wie die Gesetze dann auszusehen haben. Bzw. ihm diese Gesetze gleich fertig geschrieben zum Abnicken aushändigen.

Da müssen die Gewerkschaften vor sein.

Die werden das genauso wenig verhindern, wie sie in den letzten Jahren das Sinken des Lohnniveaus verhindert haben.

Geld, das gespart wird, wird nicht nachfragewirksam, folglich kann es dadurch auch nicht zu Preissteigerungstendenzen kommen.

Wenn es denn gespart wird. Wer das sicherstellen will, muß das kontrollieren. Wenn es keine Kontrolle gibt, wird das Geld auf jeden Fall teilweise verbraten, und Händler und Produzenten werden darauf spekulieren.

Ich traue unserem verkorksten politischen System einfach nicht zu, daß da irgendeine sinnvolle Reform herauskommt.

Freundliche Grüße
von Garfield

Kinderlose & Eltern

Garfield, Tuesday, 22.09.2009, 00:00 (vor 5942 Tagen) @ Zeitgenosse

Hallo Zeitgenosse!

... also ist eine funktionierender Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung.

Ja, das denke ich auch. Dazu muß man aber endlich aufhören, den Arbeitsmarkt durch Import von immer mehr Menschen zu verzerren, von denen dann die Masse sowieso nur in der sozialen Hängematte landet und/oder kriminell ist bzw. wird.

Es muß auch wieder die Bereitschaft da sein, die vorhandenen Arbeitskräfte auszubilden, sofern sie nicht die geeignete Qualifikation haben. Das war ja in den 1950er/1960er Jahren auch möglich.

In den Schulen müssen die Kinder wieder auf das reale Leben vorbereitet werden und nicht auf irgendwelche Wolkenkuckucksheime.

Und vor allem muß man auch wieder bereit sein, die Beschäftigten anständig zu bezahlen. Wer ein Einkommen hat, das zum Leben und für ein bißchen kleineren Luxus ab und zu reicht, und wer nicht damit rechnen muß, im nächsten Jahr womöglich erwerbslos zu sein, der setzt auch Kinder in die Welt. Nicht unbedingt 10 Stück, aber doch 2 oder 3, und das reicht ja in den Industriestaaten auch.

Ich denke, daß vor allem das in den 1950er/1960er Jahren das sogenannte Wirtschaftswunder bewirkt hat. Man hat die Menschen vergleichsweise gut bezahlt, das hat die Binnenmärkte gestärkt und den nach den Kriegszerstörungen ohnehin zwangsläufigen Aufschwung nochmal deutlich höher gebracht. So machten dann auch viele Firmen gute Gewinne, und alle profitierten davon.

Heute drückt man den Beschäftigten aber die Einkommen herunter, und die Massenerwerbslosigkeit und noch vieles andere wird durch immer weiter steigende Steuern und Abgaben finanziert. Das schwächt die Binnenmärkte immer mehr, was dann wiederum die Situation weiter verschärft. Davon profitieren nur noch einige wenige, und die verzocken ihre auf Kosten anderer zusammen gerafftn Milliarden dann auch noch teilweise an den Börsen, weil sie den Hals niemals voll kriegen...

Es wäre Aufgabe des Staates, da einzugreifen, nur leider ist der Staat in der Gewalt von korrupten Politikern, die es einen Dreck schert, was das Volk will. Die sehen auch nur ihre eigenen Bankkonten und ihre eigenen guten Posten.

Solange dieses verkorkste System weiter existiert, kann es keine sinnvolle Reform geben, nicht für die Rente und auch sonst für nichts.

Freundliche Grüße
von Garfield

Kinderlose & Eltern

Pancake, Tuesday, 22.09.2009, 00:38 (vor 5942 Tagen) @ Zeitgenosse

... also ist eine funktionierender Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung.

Die Abschaffung des Kündigungsschutzes wäre mal ein guter Anfang.

In Wirklichkeit noch viel schlimmer

Joe, Tuesday, 22.09.2009, 01:42 (vor 5942 Tagen) @ Red Snapper

Man sollte vor allem eines wissen: das Geld, das ihr heute in die
Rentenversicherung einzahlt, wird nicht etwa für euer Alter gespart.
Sondern sofort wieder für laufende Renten ausgegeben.

Und bei den privaten Rentenversicherungen läuft es exakt genauso. Es geht auch gar nicht anders. Und weil die wissen, daß das nicht ewig gut geht, können die >Überschußbeteiligungen« beliebig bis auf eine klägliche Basisrente gekürzt werden: Den letzten beißen die Hunde.

Zum Thema langfristige Geldanlage: Wo Vermögen existieren will, müssen auch immer Schuldner existieren. Also z. B. Leute, die vor Jahrzehnten mal konsumiert haben (z. B. ein Haus gekauft) und jetzt regelmäßig Arbeitsleistung für die Geldanlage Immobilie erbringen müssen. Von dieser Arbeitsleistung lebt dann ein Privatrentner. Denn für einen Haufen Papier allein im Tresor kann man sich nichts kaufen.

Geht die Wirtschaft zu Bruch oder gibt es keine Schuldner mehr, ist die private Altersvorsorge im Eimer.

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Moveman, der III., Tuesday, 22.09.2009, 04:43 (vor 5942 Tagen) @ Tom

DAS ist der Geilo-Beitrag des Monats. Knallchargen aus der SPD werben für Generationengerechtigkeit, dabei reden wir über einen Mitnahmeeffekt, sprich Schnorrertum, wenn einem Mann auch die Zukunft genommen wird. Kohle weg, darum geht es doch. Die kommt aber auch nicht bei den Kindern an. Uschi verbraucht die. Die lebt Männergeld ab. Umverteilung auf Geschlechterninivea.

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Moveman, der III., Tuesday, 22.09.2009, 04:50 (vor 5942 Tagen) @ Garfield

Falscher Einwand, Marke Selbstorganisation. Fakt ist, dass der Erlebensfall nichts mit der Verantwortung zu tun hat. Die Altersdifferenz aber schon. Jeder Euro ist für Männer Witwensteuer, schon immer. Die verknuspern die Kohle, wenn Du in der Kuhle liegst.

Kinderlose & Eltern

Zeitgenosse, Tuesday, 22.09.2009, 12:22 (vor 5942 Tagen) @ Pancake

Die Arbeit ist da. Die Arbeitssuchenden auch. Die finden zueinander.

Hereinspaziert, meine Herren, macht alle mit: Die staatliche Rentenlotterie!

Cäptn Pommes, Tuesday, 22.09.2009, 15:59 (vor 5942 Tagen) @ Garfield

Ja, aus den von dir geschilderte Gründen hatte ich vorgeschlagen, dass die Beiträge wie bisher zwangsweise abgeführt werden, und auch (staatlicherweise) verwaltet von den bisherigen Trägern (die auch für eine angemessene Verzinsung sorge tragen müssten) - aber eben als Individualrente behandelt werden. D. h. jeder bekommt sein eigenes Konto zugewiesen, im vorzeitigen Todesfall werden die Restbeträge (hälftig) zwischen Erben und Sozialfonts verteilt.

Damit wären die Rentenerträge nicht mehr generationenabhängig, Arbeitgeber müssten sich weiterhin beteiligen und zumindest die Einlagen wären durch die Bürgschaft des Staates gesichert.

Schwierig wäre nur der Übergang zwischen dem jetzigen System und dem von mir vorgeschlagenen zu bewältigen, eine Rentengeneration müsste quasi zwischenfinanziert werden.

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