Jede Frau ist eine Hure
sagt Madame Nina, Wiens legendärste Puffmutter im WIENER 09/07
Auszüge
"ich wollte ein Nachtlokal und Männer als Kunden. Die sind pflegeleichter als Frauen"
W: inwiefern?
"Frauen wollen immer Gewinnerinnen sein. Ich hatte auch mal einen Kosmetiksalon in Wien, müssen Sie wissen. Meine Kundinnen haben mich oft bis spät in die Nacht hinein gequält. Mit Pomaden und Cremes schafft man es nicht, aus einer 75jährigen einen Teenager zu zaubern. Das schafft nicht einmal ein Arzt! Damals habe ich geschworen: Aus! Nur mehr Männer!"
W: Stehen Sie selbst am Eingang?
"Ich habe keinen Türsteher. "Ninas Bar" ist ein reiner Frauenbetrieb."
W: Warum? Sie sagten doch, Männer seien unkomplizierter.
"Ja, als Kunden. Wissen Sie, am Anfang gab es auch einen Türsteher. Das war aber ein brutaler Typ ohne Menschenkenntnis. Die schlimmen Männer hat er hereingelassen und feine Herren oft nicht. Und die Kellner haben zu meinen Mädchen gesagt: "Wenn du mir nicht eine gewisse Summe gibst, dann bekommst du das nächste Mal keinen Gast." Da habe ich eben die Ärmel hochgekrempelt. Das war ein hartes Jahr, das erste Jahr. Es kamen auch ein paar böse Buben vorbei, die man wahrscheinlich als Unterwelt bezeichnen würde.
W: Wissen Sie, was in den Séparées passiert?
"Manchmal erzählen die Mädchen davon, manchmal nicht. Ich musste zum Glück nie eingreifen. Der Gast und die Mädchen merken selber, ob die Chemie stimmt."
W: Sie nennen Ihre Mädchen oft Damen. Was ist der Unterschied zwischen einer Dame und einer Hure für Sie?
"Ich finde, es gibt keinen. Petar Petrovic, der berühmte montenegrinische Schiftsteller, sagte einmla: "Alle Frauen sind Huren. Nur meine Mutter nicht. Entschuldige Mutter, du bist auch eine Frau." Was ich damit meine, ist: Jede Frau ist irgendwie eine Hure." Jede Frau schauspielert. Die Mädchen lachen mit dem Gast, auch wenn Sie vielleicht Probleme haben. Wenn ich von meinem Mann eine besonders schöne Uhr zum Geburtstag will, schauspielere ich auch ein bisschen. Wo ist der Unterschied? Ich sage immer: man kann vielleicht seinen Körper verkaufen, aber nie seinen Geist.
W: haben Sie ein schlechtes Gewissen den Ehefrauen oder Partnerinnen ihrer Gäste gegenüber?
"Eigentlich nicht. Die Männer würden es so und so machen. Zu Hause haben sie oft garstige Frauen sitzen, sie kaufen sich hier Freude und Spaß. 98 Prozent gehen glücklich nach Hause. Ab gab natürlich schon Eifersuchtssszenen hier."
W: Glauben Sie an Monogamie?
"Ich erlebe sie ständig. Es gibt Herren, die kommen jahrelang zu uns, aber da passiert nichts. Man könnte ihnen die schönste Göttin der Liebe vorstellen - keine Chance. Als ich jünger war, wollten manchmal Männer mit mir ins Séparée. Ich sage dann immer: "ja, ja, der Tag wird kommen". Man soll einem Menschen nie die Illusion nehmen."
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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus