Sollten Männer zu wichtigen Weibchen werden?
wenn man
schon biologistisch sein will, bezieht sich der moderne Mensch mit Vorliebe
auf das Privatleben der Amöben, Pantoffeltierchen und Scheisshausfliegen -
jedenfalls auf Tierchen, deren Alltagsverhalten um einige Längen anders
ist, als seines.
Das ist der zynistische Trend der Zeit: man hat Spaß am Umstürzlertum. Da wäre es nur lästig, nachprüfen zu müssen, ob Vergleiche nicht vielleicht hinken.
Daß die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt ist, so meint man heute, sei eine Erkenntnis gewesen, die die Menschen zutiefst gekränkt habe, ebenso die Darwinsche Abstammungslehre. Solche "Desillusionen", verbunden mit vermeintlichen Kränkungen möchte man aus purem Schabernack weitertreiben, sich dabei klug und überlegen vorkommen und endlich auch jeglichen humanistischen Rest in uns stürzen (als sei dies die Absicht Kopernikus'/Aristarchs oder Darwins gewesen), damit wir uns schön klein vorkommen vor den (kom)postmodernen Verheißungen.
Wir sind genetisch nahezu identisch mit Schimpansen, hört man allerorten und folgert: es besteht gar kein großer Unterschied zwischen uns und diesen netten zotteligen Tierchen. Humanismus adé; denn wie sollten Schimpansen humanistisch sein? Solche und ähnliche Fehlschlüsse werden als solche nicht bemerkt, dann wär es ja mit der schönen Desillusionierung nichts.
Spielverdeber, wer da kommt und umgekehrt schließt: die augenscheinlich doch sehr starken Unterschiede zwischen uns und unseren bananenfressenden Vettern bei so auffälliger genetischer Ähnlichkeit lasse eher auf ein Unzureichen der Genetik zur Bestimmung spezifischer Differenzen o.a. schließen.
Lieber überspannt man eben den Bogen weiter: Schimpansen sind noch viel zu niedlich, um mit Menschen verglichen zu werden, nehmen wir lieber Fische oder Scheißhausfliegen. Das wird so weiter gehen. Die Projektion derartig fäkalischer Erkenntnisse auf das Geschlechterthema im Sinne des Frakalbes ist nur eine Verbindung zweier "Desillusionierungs"-Späßchen: Menschen sind nichts als jämmerliche, mickrige Tiere und Menschenmännchen sind im Vergleich mit Menschenweibchen - wie man jetzt auch noch herausgefunden habe - besonders jämmerlich und mickrig.
Heil der Pseudowissenschaft, die man mit geeigneten Quoten sicher noch zu befördern wissen wird.
Gruß
Adam
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Wolfgang A. Gogolin,
12.09.2006, 00:11
- Die "starken Frauen" und die "blöden Fiffis" ... - Swen, 12.09.2006, 14:14
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Lecithin,
12.09.2006, 16:13
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Adam,
12.09.2006, 16:52
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Rotbrustbuntbarsch,
12.09.2006, 18:12
- Sollten Männer zu wichtigen Weibchen werden? - Odin, 12.09.2006, 18:51
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Rotbrustbuntbarsch,
12.09.2006, 18:12
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Adam,
12.09.2006, 16:52
- Sollten Männer zu wichtigen Weibchen werden? - Nikos, 14.09.2006, 13:09