Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Amplus, Sunday, 13.09.2009, 03:47 (vor 5951 Tagen)
bearbeitet von Amplus, Sunday, 13.09.2009, 03:55

Das feministische Lohngerechtigkeitsprinzip „Gleicher Lohn für ungleiche Leistung“ hat sich bereits in vielen Sportarten manifestiert, in denen die Frauen inzwischen die gleich hohen Preisgelder wie die Männer erhalten – obwohl die Leistung der Männer viel grösser ist.
Dieser Umstand wird bspw. beim Tennis gut ersichtlich: Die WTA wurde 1970 gegründet, um die gleich hohen Preisgelder für Frauen wie für Männer durchzusetzen. Dies gelang ihr dann auch. So haben im Jahr 2009 bspw. sowohl der weibliche wie auch der männliche Sieger des Turniers in Wimbledon je 850’000 Pfund erhalten. Diese „Gleichheit“ widerspiegelt aber nicht eine gleiche Leistung und ist somit ungerecht, also diskriminierend. Das lässt sich bspw. anhand folgender Kriterien aufzeigen: a) Gewinnsatzleistung, b) Stundenlohn, c) Preisgeld pro Zuschauer:

a) Da die Männer drei Gewinnsätze pro Spiel leisten müssen, die Frauen hingegen nur zwei, ergibt sich hier ein erheblicher Unterschied in der Leistung für den Erhalt des Preisgeldes. So ist die Gewinnsatzleistung für die Männer 1.5 mal grösser als die für die Frauen. Eine leistungsgerechte Aufteilung des Preisgeldes liegt beim Kriterium der Gewinnsatzleistung demnach bei 680’000 für die Siegerin gegenüber 1'020’000 für den Sieger.

b) Eine leistungsgerechte Aufteilung des Preisgeldes aufgrund der gesamten Stundenleistung für die absolvierten Spiele sieht bei den Siegern folgendermassen aus: Die Siegerin des Damenturniers – Serena Williams – absolvierte ihre sieben Spiele bis zum Turniersieg in 9.75 Stunden (Quelle). Die Arbeitsleistung für den Sieger des Herrenturniers – Roger Federer – betrug hingegen 15.75 Stunden (Quelle). Der gerechte Stundenansatz liegt bei einem Gesamtstundenaufwand von 25.5 für 1’700’000 £ Preisgeld bei 66’666.67 pro Stunde. Federer müsste demnach leistungsgerecht 1'050’000 erhalten, hingegen Williams nur 650’0000 – Federers Preisgeld müsste also 1.62 mal so hoch sein wie jenes von Williams. Da nun aber für die Herren und die Damen das gleiche Preisgeld gilt, sieht der Stundenlohn geschlechterspezifisch folgendermassen aus: Frau Williams erhält einen Stundenlohn von 87’179.49, Herr Federer hingegen nur einen von 53’968.25. Somit liegt die Lohndiskriminierung zuungunsten des männlichen Siegers bei 38%, d.h. der männliche Sieger erhält für die gleiche Arbeitsleistung 38 % weniger als der weibliche, bzw. die siegreiche Frau erhält 61.54 % mehr als der siegreiche Mann.

c) Noch krasser zeigt sich dieser Umstand, wenn man die Einschaltquoten berücksichtigt. Die Einschaltquote ist ein wichtiges Indiz dafür, wie viel Werbeeinnahmen ein Ereignis generieren kann. Mehr Einschaltquote bringt also (normalerweise) mehr Umsatz (dessen Gewinn wiederum als Preisgeld Verwendung findet). Wenn man nun anschaut, wie viel Einschaltquote der männliche bzw. der weibliche Sieger generiert hat, ergibt sich folgendes Bild: Die beiden Finals haben im Durchschnitt 10.9 Mio. Zuschauer auf BBC verfolgt (Quelle). Setzt man die Anzahl Zuschauer ins Verhältnis zum Gesamtpreisgeld für die Sieger des Finals, ergibt sich ein Wert von 0.15 £ pro Zuschauer. Geschlechterspezifisch verteilen sich die Einschaltquoten wie folgt: 7.5 Mio. Zuschauer haben den männlichen Final verfolgt, nur 3.4 Mio. den weiblichen. Mit dem Kriterium „Preisgeld pro Zuschauer“ stünden dann dem männlichen Sieger gerechterweise 1'169'725 an Preisgeld zu, dem weiblichen aber nur 530'275. Federer müsste demnach das 2.2-fache von Williams erhalten. Da aber eben „Gleicher Lohn für ungleiche Leistung“ gilt, erhält die Siegerin gleich viel wie der Sieger. Dadurch liegt das „Preisgeld pro Zuschauer“ für den weiblichen Sieger bei 0.25 £, für den männlichen hingegen nur bei 0.11 £. Bei gleicher Leistung kriegt die Frau also das 2.2-fache des Mannes. Aufgrund von Diskriminierungen beim „Preisgeld pro Zuschauer“ erhält der männliche Sieger somit 45 % weniger Lohn als der weibliche, bzw. der weibliche Sieger erhält 121 % mehr als der männliche.

Einmal mehr wird also ersichtlich: Gleichheit und Gerechtigkeit schliessen sich aus. Wobei der Feminist für Gleichheit, der Antifeminist hingegen für Gerechtigkeit einsteht.

Gruss, Amplus

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Rainer ⌂, Sunday, 13.09.2009, 04:23 (vor 5951 Tagen) @ Amplus

Hallo Amplus

Einmal mehr wird also ersichtlich: Gleichheit und Gerechtigkeit schliessen
sich aus. Wobei der Feminist für Gleichheit, der Antifeminist hingegen für
Gerechtigkeit einsteht.

Erstklassige Leistung. Ein Artikel für WikiMANNia. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass ich den eins zu eins übernommen habe.
http://wikimannia.org/index.php?title=M%C3%A4nner_verdienen_38_%25_weniger_als_Frauen_f%C3%BCr_die_gleiche_Leistung_%...

Rainer

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Amplus, Sunday, 13.09.2009, 08:11 (vor 5951 Tagen) @ Rainer

Erstklassige Leistung. Ein Artikel für WikiMANNia. Ich hoffe du hast
nichts dagegen, dass ich den eins zu eins übernommen habe.
http://wikimannia.org/index.php?title=M%C3%A4nner_verdienen_38_%25_weniger_als_Frauen_f%C3%BCr_die_gleiche_Leistung_%...

Rainer

Hallo Rainer

Das ehrt mich natürlich :). Aber für den „Ruf“ von Wikimannia scheint es mir besser, diesen Text nicht zu übernehmen. Denn der Text ist gelinde gesagt ziemlich unwissenschaftlich (und ist eher als eine Polemik gegen das ständige „Frauen verdienen weniger als Männer“-Gejammer gedacht): Die Berechnungen beziehen sich nur auf ein einzelnes spezifisches Turnier (Grand Slam Wimbledon), wodurch die Prozentzahlen natürlich nicht statistisch fundiert sind (und auch je nach Kriterium verschieden sind). Auch widerspiegeln die Kriterien nur eine subjektive Sicht und sind dabei auch höchst diskutabel (bspw. die Stundenleistung variiert ja immer wieder und sagt im Prinzip noch nichts über die effektive Leistung aus. Denn wäre das erhaltene Preisgeld an die Stundenleistung gekoppelt, würde ja jeder Spieler versuchen, möglichst lange Spiele zu bestreiten. Klar ist einzig, dass mit einer Erhöhung der Gewinnsätze von zwei auf drei auch die Stundenleistung grösser wird). Sicher müssten zumindest auch noch andere Kriterien hinzugenommen werden, um die effektive Leistung zwischen Frauen und Männern objektiv vergleichen zu können. Am Besten geeignet hierzu schienen mir dabei Berechnungen, die aufzeigten, wie viel des Gesamtumsatzes durch das Herrenturnier bzw. durch das Frauenturnier generiert wird. Die viel höheren Einschaltquoten des Männerturniers könnten sicher einen Hinweis darauf liefern, dass die Männer auch einen viel höheren Umsatz generieren.
Eben, es gibt viele Einwände gegen die Wissenschaftlichkeit dieses Textes, insofern würde ich Dir dringend davon abraten, ihn für WikiMANNia zu verwenden. WikiMANNia sollte ja im Gegensatz zu Wikipedia die objektive Wirklichkeit abbilden.

Beste Grüsse, Amplus

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Willi, Sunday, 13.09.2009, 10:13 (vor 5951 Tagen) @ Amplus

Eben, es gibt viele Einwände gegen die Wissenschaftlichkeit dieses Textes,
insofern würde ich Dir dringend davon abraten, ihn für WikiMANNia zu
verwenden. WikiMANNia sollte ja im Gegensatz zu Wikipedia die objektive
Wirklichkeit abbilden.

Beste Grüsse, Amplus

Amplus!,

Der Ansatz ist aber wesentlich wissenschaftlicher als das 23-Prozent-Mantra, was sogar die Statistiker vom Statistischen Bundesamt sagen.

Vielleicht könntest du den Überblick einfach um ein paar Grand-Slam-Turniere erweitern. Dann ist die Aussage sicherer, und was für wikiMANNia. /max. 10, reicht ja?

Sehr vielen Dank dafür schon im voraus.

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Mustrum, Sunday, 13.09.2009, 10:45 (vor 5951 Tagen) @ Willi

Ich finde die Berechnung auch hervorragend.

Auch wenn es sich nur auf ein Turnier bezieht: Wer sich die Mühe machen möchte, kann ja selber überprüfen, ob das beim Tennis immer und überall so ist - er wird feststellen: Ja, das ist es.

Erst die These, dann die Plausibilisierung (Indizien etc.), dann der (stat.-math.) Beweis.

Eins nach dem anderen.

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Amplus, Monday, 14.09.2009, 04:47 (vor 5950 Tagen) @ Willi

Vielleicht könntest du den Überblick einfach um ein paar
Grand-Slam-Turniere erweitern. Dann ist die Aussage sicherer, und was für
wikiMANNia. /max. 10, reicht ja?

Sehr vielen Dank dafür schon im voraus.

Hallo Willi

Ich werde in nächster Zeit mal versuchen, diese Statistik um die letzten paar Grand Slam Turniere zu erweitern. Die Problematik der Kriterien bleibt dennoch bestehen…
Ich habe auch keine Zweifel, dass sich diese Lohndiskriminierung zuungunsten der Männer in den weiteren Fällen bestätigen wird (wie dies Mustrum bereits sagt). Aber der feministische Zeitgeist wird das einmal mehr ignorieren.

Federer steht einmal mehr im Final!

Gruss, Amplus

Auf Spielsätze beziehen statt Stundenleistung

Mus Lim ⌂, Monday, 14.09.2009, 17:18 (vor 5949 Tagen) @ Willi

Also die Stundenberechnung würde ich nur als Fußnote bringen, denn das sollte sich von Turnier zu Turnier ändern.

Objektiv ist allerdings, dass Männer bis zu 5 Sätze und Frauen nur bis 3 Sätze spielen. Das bedeutet, Tennisspielerinnen arbeiten dann 40% weniger.

Werden alle Sätze gewonnen, sind Männer frühestens nach 3 Sätzen fertig, Frauen nach 2 Sätzen. In diesem Fall beträgt die Minderleistung 33,3%.

Das scheint mir einfacher und direkter argumentiert zu sein als über eine fragwürdige Stundenleistungberechnung.

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Rainer ⌂, Sunday, 13.09.2009, 13:32 (vor 5950 Tagen) @ Amplus

Das ehrt mich natürlich :). Aber für den "Ruf" von Wikimannia scheint es
mir besser, diesen Text nicht zu übernehmen. Denn der Text ist gelinde
gesagt ziemlich unwissenschaftlich (und ist eher als eine Polemik gegen das
ständige "Frauen verdienen weniger als Männer"-Gejammer gedacht)

Ich habe schon mehrfach versucht Beispiele für das sogenannte "Frauen verdienen weniger" zu finden. Gelungen ist mir das bis heute nicht, dabei würde mir ein Beispiel genügen.
http://wgvdl.com/forum/index.php?id=11287

Dein Beitrag ist genau das Richtige auf die fehlenden Antworten zur "Lohndiskriminierung".

Rainer

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Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Amplus, Monday, 14.09.2009, 05:06 (vor 5950 Tagen) @ Rainer

Ich habe schon mehrfach versucht Beispiele für das sogenannte "Frauen
verdienen weniger" zu finden. Gelungen ist mir das bis heute nicht, dabei
würde mir ein Beispiel genügen.
http://wgvdl.com/forum/index.php?id=11287

Hallo Rainer

Zumindest für die Schweiz gibt es „juristisch“ gesehen solche Fälle, in denen ein Weib aufgrund von „Diskriminierung“ (etwa gegen den Gleichstellungsartikel) erfolgreich geklagt hat. Auf der Seite http://www.gleichstellungsgesetz.ch/ werden hierzu Gerichtsentscheide aufgeführt. Zur „Lohngleichheit“ (natürlich nur gegenüber dem Mann) werden bspw. 198 Fälle (bei sexueller Belästigung 113) erwähnt. Wobei nur die wenigsten Fälle in einem „positiven“ Urteil endeten.
Nachfolgend ein Beispiel:

„Eine Sozialarbeiterin in der Verwaltung gelangt wegen Lohndiskriminierung (Gleichstellungsgesetz Art. 3) an die Schlichtungsstelle. Ihr Vorgänger und ihr Nachfolger waren zwei Lohnklassen höher als sie eingereiht. Sie verlangt eine Nachzahlung der Lohndifferenz für vier Monate, insgesamt 2490 Franken. Während der Schlichtungsverhandlung kommt es zu einem Vergleich. Die Klägerin erhält eine Nachzahlung von 500 Franken.“

Gruss, Amplus

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Arbeitgeber, Sunday, 13.09.2009, 06:12 (vor 5951 Tagen) @ Amplus

Also Männer sind billiger, bei gleicher Leistung? Das war immer mein Eindruck. Danke für die Bestätigung! Man muss sich nur des Mobs erwehren, das ist nicht ganz einfach. Aber es geht.

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Krankenschwester, Sunday, 13.09.2009, 13:32 (vor 5950 Tagen) @ Amplus

Das feministische Lohngerechtigkeitsprinzip „Gleicher Lohn für ungleiche
Leistung“ hat sich bereits in vielen Sportarten manifestiert, in denen die
Frauen inzwischen die gleich hohen Preisgelder wie die Männer erhalten –
obwohl die Leistung der Männer viel grösser ist.


*Ironie an*

Ach komm...
Frauen kriegen doch mehr, weil sie zusätzlich belastet sind...

Was die armen alles aushalten müssen...
Vergiftende Männerblicke auf knapp bedecktes Allerwertestes und hüpfende (falls vorhanden)Dinge vorne...
Gefahrenpauschale könnte man es auch nennen, nä?

*Ironie aus*

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Borat Sagdijev, Sunday, 13.09.2009, 17:20 (vor 5950 Tagen) @ Krankenschwester

Was die armen alles aushalten müssen...
Vergiftende Männerblicke auf knapp bedecktes Allerwertestes und hüpfende
(falls vorhanden)Dinge vorne...

Die Blicke der Männer sind wohlwollend - die Frauen wollen Ihre Konkurrenz vergiften.

GENIAL !!! (oT)

Nikos, Athen, Sunday, 13.09.2009, 16:25 (vor 5950 Tagen) @ Amplus

- kein Text -

--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Gelegenheitsleser, Sunday, 13.09.2009, 16:51 (vor 5950 Tagen) @ Amplus

(Fast) volle Zustimmung. Aber gerecht wollen wir doch bleiben. Zitat: "Da die Männer drei Gewinnsätze pro Spiel leisten müssen, die Frauen hingegen nur zwei, ergibt sich hier ein erheblicher Unterschied in der Leistung für den Erhalt des Preisgeldes. So ist die Gewinnsatzleistung für die Männer 1.5 mal grösser als die für die Frauen." Die Gewinnsatzleistung ist nicht 1,5 mal grösser als die der Frauen, vielmehr beträgt sie das 1,5fache der weiblichen Gewinnsatzleistung, oder auch: sie ist 50% höher. Wie gesagt, sonst volle Zustimmung. Und nicht für ungut!

Männer verdienen 38 % weniger als Frauen für die gleiche Leistung (im Tennis)

Oliver, Sunday, 13.09.2009, 19:28 (vor 5950 Tagen) @ Gelegenheitsleser

1,5 mal grösser als die der Frauen, vielmehr beträgt sie das 1,5fache der
weiblichen Gewinnsatzleistung, oder auch: sie ist 50% höher. Wie gesagt,
sonst volle Zustimmung. Und nicht für ungut!

Frauen spielen BEST OF 3
Männer spielen BEST OF 5

also 5/3 = 1,6666 oder 66,66 Prozent mehr!

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