Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eine kleine Spinnerei

Kurti, Wien, Sunday, 13.09.2009, 00:20 (vor 5951 Tagen)

Auf meinem Lieblingssender MDR läuft zur Zeit gerade eine Dokumentation unter dem Titel "Als der Ostblock Geschichte wurde". Dies führte mich zu einer Überlegung. Ob wir irgendwann in ferner Zukunft im Fersehen einmal eine Dokumentationsreihe mit dem Titel "Als der Feminismus Geschichte wurde" sehen können?

Gruß, Kurti

Eine kleine Spinnerei

roser parks, Sunday, 13.09.2009, 00:51 (vor 5951 Tagen) @ Kurti

Auf meinem Lieblingssender MDR läuft zur Zeit gerade eine Dokumentation
unter dem Titel "Als der Ostblock Geschichte wurde". Dies führte mich zu
einer Überlegung. Ob wir irgendwann in ferner Zukunft im Fersehen einmal
eine Dokumentationsreihe mit dem Titel "Als der Feminismus Geschichte
wurde" sehen können?

Ja sicher, doch allerdings inhaltlich wahrscheinlich nicht so wie Du dir das vorstellst.
Die Ostblockdokusetc. sind doch meist inhaltlich so gestaltet das sie dem heutigen Zeitgeist entsprechen, zumindest jene die zur Hauptsendezeit kommen. Die haben doch im Prinzp keine Hemmungen zuerst kommt etwas über die Stasi und dann erklärt Zensursula wie wichtig Stoppschilder sind. Da wird man doch Meschugge! Das halte ich nicht mehr aus!

Nimm z.b. mal die Mauergeschichte die ja auch wieder rumgeistert, da hat immer nur Ulbricht die Mauer gebaut, Adenauers Anteil fällt unter den Tisch! Wenn man beides Zusammentragen würde, könnte ich dem endlich den Stempel: Deutsche Geschichte aufkleben. Das Einzige was mich interessieren würde.

Eine kleine Spinnerei

Movemen, der II., Sunday, 13.09.2009, 01:52 (vor 5951 Tagen) @ Kurti

Auf meinem Lieblingssender MDR läuft zur Zeit gerade eine Dokumentation
unter dem Titel "Als der Ostblock Geschichte wurde". Dies führte mich zu
einer Überlegung. Ob wir irgendwann in ferner Zukunft im Fersehen einmal
eine Dokumentationsreihe mit dem Titel "Als der Feminismus Geschichte
wurde" sehen können?

Gruß, Kurti

Die Idee ist gar nicht falsch. Gerade die Umdeutung zentraler Wörter durch Gender Mainstreaming, aber auch durch die politischen Institute könnte es in 200 Jahren Menschen sehr schwer fallen zu verstehen, was in den Tausenden von Jahren vorher die Menschen bewegt hat. Wahrscheinlich lacht man dann über die absurde Vorstellung, eine Familie müßte aus Vater, Mutter und Kindern bestehen oder Mütter hätten ihre Kinder noch gestillt oder selber aufgezogen. So wie in Brave New World die Menschen auf die "Savages" blicken, als wäre es obszön Eltern zu sein.

Eine kleine Spinnerei

Kurti, Wien, Sunday, 13.09.2009, 02:02 (vor 5951 Tagen) @ Movemen, der II.

Die Idee ist gar nicht falsch. Gerade die Umdeutung zentraler Wörter durch
Gender Mainstreaming, aber auch durch die politischen Institute könnte es
in 200 Jahren Menschen sehr schwer fallen zu verstehen, was in den
Tausenden von Jahren vorher die Menschen bewegt hat. Wahrscheinlich lacht
man dann über die absurde Vorstellung, eine Familie müßte aus Vater, Mutter
und Kindern bestehen oder Mütter hätten ihre Kinder noch gestillt oder
selber aufgezogen. So wie in Brave New World die Menschen auf die "Savages"
blicken, als wäre es obszön Eltern zu sein.


Ich dachte eher an die umgekehrte Richtung, dass die Zustände, die du hier beschreibst, einmal Geschichte werden könnten.

Gruß, Kurti

Eine kleine Spinnerei

Movemen, der II., Sunday, 13.09.2009, 02:54 (vor 5951 Tagen) @ Kurti

Ich dachte eher an die umgekehrte Richtung, dass die Zustände, die du hier
beschreibst, einmal Geschichte werden könnten.

Gruß, Kurti

Wahrscheinlich klinge ich wieder mal ganz schlimm pessimistisch, Kurti, aber bisher hat der Mensch, von kleine Phasen mal abgesehen, sich immer bemüht, jeden Fehler mindestens einmal auszuprobieren. Da ich nicht denke, dass es schon mal nennenswert einflußreiche Matriarchate auf Erden gab, wird auch dieser Schwachsinn bis zum Untergang durchgespielt. Um im Bild zu bleiben, auf dieser Titanic sind gerade wir es, die dazu auch noch singen. ;-)

Gruß
Movemen

Eine kleine Spinnerei

T.R.E.Lentze, Sunday, 13.09.2009, 04:01 (vor 5951 Tagen) @ Kurti

Auf meinem Lieblingssender MDR läuft zur Zeit gerade eine Dokumentation
unter dem Titel "Als der Ostblock Geschichte wurde". Dies führte mich zu
einer Überlegung. Ob wir irgendwann in ferner Zukunft im Fersehen einmal
eine Dokumentationsreihe mit dem Titel "Als der Feminismus Geschichte
wurde" sehen können?

Gruß, Kurti

Meiner Einschätzung nach wird der Feminismus ganz sicher irgendwann Geschichte sein. Aber ich weiß nicht, ob sein Untergang irgendwelche gemeinsamne Züge mit dem Untergang des Ostblocks haben wird.

Feminismus hat, noch stärker als der Rassismus, eine biologische Grundlage, gestützt auf anatomische Unterschiede der Menschen. Also hat auch die feministische Ideologie eine ganz andere Grundlage als die rein politische Ideologie.

Noch eine Besonderheit: Während z.B. jeder Rassismus, darin ähnlich politischen Ideologien, geographisch begrenzt ist, tendiert der Sexismus, also Feminismus, zur Globalität. Denn Männer und Frauen gibt es überall, und zwar gleichverteilt. Dann kann er aber auch von außen nicht mehr bekämpft werden, jedenfalls nicht nach menschlichem Ermessen. Dies ist ein Novum!

Ich glaube auch nicht, daß der Feminismus nur ein Wohlstandsphänomen ist. Der Wohlstand parasitärer Intellektueller mag beigetragen haben, ihn zu begründen und zu verfestigen, mehr nicht. Frauen, die einmal in diesem Ungeist sozialisiert sind, werden auch in Krisen-, ja Hungerzeiten ihren sexistischen Narzißmus nicht aufgeben. Ich glaube eher, daß gerade unter derartigen Belastungsproben die ärgsten Spannungen überhaupt erst entstehen und sich äußerst destruktiv entladen werden. Vielleicht eine Neuauflage der Hexenverbrennungen.

Die entscheidende Frage ist m.E. also nicht, ob der Feminismus irgendwann der Vergangenheit angehören wird, sondern unter welchen Erscheinungsformen er sich zuspitzen wird, bevor er untergeht. Ich denke, es wird nie geahnte Katastrophen geben.

Erschwerend ist für eine Lösung ist die Holocaust-Religion, insbesondere die Singularitäts-These. Demnach haben wir einen neuen Nullpunkt der Geschichte und mit ihm einen neuen Sündenfall, der aber keinen Erlöser kennt. Nur eine unendliche Schuld aller Nichtjuden an den Juden, die keinesfalls relativiert werden darf. Lernen dürfen wir also aus der Vergangenheit nicht. Der Holocaust ist das moderne Medusenhaupt, an dem wir erstarren sollen. Es heißt folglich, Geschichte sei seit dem Holocaust nicht mehr möglich.

Der Gedanke also, daß der Feminismus mit seiner globalen Tendenz eine noch viel größere Katastrophe nach sich ziehen könnte als die bisherigen Katastrophen es waren, ist politisch inkorrekt. Wer dennoch so zu denken wagt, der wird keine Unterstützung finden. Wenn aber eine solche Möglichkeit nicht vor-gedacht werden darf, dann werden wir ganz unvorbereitet in die Katastrophe eintreten - wenn sie eintreten sollte.

Gruß
Student

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