Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Sind Fragen an Grüne und Linke Feministen erlaubt?

H.-Norbert ⌂, Nordhessen und an (auf) der Ostsee, Friday, 11.09.2009, 02:22 (vor 5953 Tagen)

Die lokale Presse informiert die Leserschaft über die relevanten Parteien, die zur Bundestagswahl zu wählen sind. Die Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien stellen sich den Fragen der Leser.

Als letzter stellt ein Leser diese Frage an die Kandidaten von Grünen und Linken:

"Die Grünen stellen sich in der Öffentlichkeit vor allem als Umweltschutzpartei dar und werden von den Wählern auch als solche gesehen. Tatsächlich sind sie aber auch eine gesellschaftspolitisch links stehende, feministische Partei. Wie würde wohl eine Partei in der Öffentlichkeit dastehen, die in ihrer Satzung die Diskriminierung einzelner Gruppen festschreiben würde? Wenn zum Beispiel Menschen einer bestimmten Religion, Hautfarbe oder mit Migrationshintergrund bei dieser Partei das Rederecht eingeschränkt würde oder die Listenplätze entsprechend quotiert würden. Der Aufschrei wäre nicht zu überhören.
Bei den Grünen und den Linken ist diese Diskriminierung aber in den Satzungen festgeschrieben. Bei den Grünen im Frauenstatut, das Teil der Satzung ist, bei den Linken im §10 der Satzung.
Bei beiden Parteien sind Listenplätze abwechselnd mit Männern und Frauen zu besetzen, bei den Grünen sind immer die ungeraden Listenplätze Frauen vorbehalten. Auf Platz eins muss also immer eine Frau stehen.
Männern vorbehaltene Plätze dürfen auch von Frauen besetzt werden, umgekehrt ist dies nicht möglich. Reine Frauenlisten sind ausdrücklich möglich, Männerlisten nicht.
Frauen dürfen bei Versammlungen die Männer aus dem Saal schicken, um unter sich zu diskutieren, umgekehrt geht das nicht.
Das alles widerspricht eindeutig dem § 3 des Grundgesetzes. Der eine Benachteiligung aber auch eine Bevorzugung auf Grund des Geschlechts verbietet."

Unruhe im Saal, störende Zwischenrufe, die Antworten der Kandidaten sind nicht wirklich zu verstehen. Es war sowieso die letzte Frage (mehrdeutig gemeint), also wird die Veranstaltung beendet.

Nun gut, der fragende Leser wartet auf den Bericht in der Printausgabe.
Vergeblich, die Presse findet seine Frage keiner Erwähnung wert.

Fortsetzung: www.Binnen-I.de/FStatut.htm

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Ein Schelm ...

Mus Lim ⌂, Friday, 11.09.2009, 02:34 (vor 5953 Tagen) @ H.-Norbert

Ein Schelm, der auf solche Fragen auf eine (ehrliche) Antwort erwartet. ;-)

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Sind Fragen an Grüne und Linke Feministen erlaubt?

Marlow, Friday, 11.09.2009, 02:35 (vor 5953 Tagen) @ H.-Norbert

Das sind Tatsachen, die dem Großteil der Bevölkerung weder bekannt noch bewußt sind. Bis letztes jahr zählte ich auch dazu. Also müssen solche grundlegenden Parteienverfehlungen immer wieder öffentlich gemacht werden, so daß der normale Wähler davon Kenntnis erhält und in seine Wahlentscheidung einfließen läßt. Ich bin überzeugt, daß ein großer Teil der Frauen, die sowieso mit dem derzeit praktizierten Feminismus nicht konform gehen, mit diesem Wissen sich teilweise sogar abwenden.

Gruß, Torsten

Sind Fragen an Grüne und Linke Feministen erlaubt?

bloke, Friday, 11.09.2009, 02:58 (vor 5953 Tagen) @ H.-Norbert

Da hat er sich ja fein herausgewunden. Die SED ist also eine Partei, und kann also ihre Entscheidungsprozesse frei gestalten? Lüge.

Das GG schreibt innerparteiliche Demokratie vor, und durch die Quote wird sowohl das aktive als auch das passive innerparteiliche Wahlrecht beeinträchtigt. Weder können sich Männer für alle Positionen zur Wahl stellen, noch können die Parteimitglieder frei den Kandidaten wählen den sie wollen.

"Modellfall": Eine Partei hat 30% weibliche Mitglieder. Von diesen weiblichen Mitgliedern stellen sich nur 10 zur Wahl, und diese 10 sind eine kleine Minderheit von Feministinnen. Dann müssen alle Mitglieder diese Wählen, obwohl sie mit deren Haltung nicht einverstanden sind. Diese kommen dann in den Bundestag.
Wenn andere Parteien gleiche Statute haben und ebenfalls nur feministische Minderheiten wählen können, dann hat der Wähler keine andere Wahl als die gesetzgebende Politik einer Minderheit zu akzeptieren.

Grüne: Diskussionsrunde zum „Feminismus für die neue Zeit“

vomTurm, Friday, 11.09.2009, 07:51 (vor 5952 Tagen) @ bloke

http://gruene-bonn.de/kalender/kalender/event/20090919/list-2892/kalender//gruene-lounge-in-der-kneipe-luxx-heerstrec...

Diskussion: „Feminismus für die neue Zeit“

Diskussionsrunde zum „Feminismus für die neue Zeit“

am 19. September abends im Frauenmuseum, die genaue Uhreit wird noch bekannt gegeben.

Die Grüne Bundestagskandidatin Katja Dörner konnte als TeinehmerInnen gewinnen:

- die Leiterin des Frauenmuseums Marianne Pitzen,

- die Mit-Autorin von „Wir Alphamädchen“ Susanne Klinger und

- Sven Lehmann vom Landesvorstand der NRW-Grünen

Also: Termin vormerken!

Startdatum:19. September , 19:00 Uhr Stoppdatum:19. September , 21:00 Uhr Veranstalter:Kreisverband Bonn Ort:Frauenmuseum Im Krausfeld 10, Nordstadt, Bonn Export:

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www.honornetwork.com

Sind Fragen an Grüne und Linke Feministen erlaubt?

Mustrum, Friday, 11.09.2009, 10:24 (vor 5952 Tagen) @ bloke

Und da sind die dann ganz überrascht, wenn einem angesichts dieser undemokratischen, stalinistischen Sauereien der Kragen platzt.

Sind Fragen an Grüne und Linke Feministen erlaubt?

H., Friday, 11.09.2009, 13:31 (vor 5952 Tagen) @ Mustrum

Und da sind die dann ganz überrascht, wenn einem angesichts dieser
undemokratischen, stalinistischen Sauereien der Kragen platzt.

Man muß es halt wirklich mal publik machen, damit die Leute endlich merken, daß die Grünen halt nicht das "kleinste Übel" sind..

Sind Fragen an Grüne und Linke Feministen erlaubt?

Claudius, Friday, 11.09.2009, 13:32 (vor 5952 Tagen) @ H.-Norbert

Du kannst einen Kommentar bei dem Zeitungsartikel schreiben und erwähnen, daß deine wichtigen Fragen keinerlei Erwähnung finden.
Deine gestellten Fragen kannst Du ja dann vielleicht auch gleich nochmal dazu schreiben.

OK, erledigt.

H.-Norbert ⌂, Nordhessen und an (auf) der Ostsee, Friday, 11.09.2009, 16:17 (vor 5952 Tagen) @ Claudius

OK, erledigt.

Norbert

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