Ach ja? Gib mal ein Beispiel für ultrarechte oder auch nur rechte
Positionen des derzeitigen Feminismus.

Der Begriff "Position" ist in dem Fall eher irreführend. (Das hieße ja, irgendwo zu <i>stehen</i> ;) Vielmehr muß von Einflüssen und Ideologiefragmenten gesprochen werden. Der Einfluß z.B. eines Nationalismus à la "Wir sind die besseren Menschen" auf den Feminismus haben z.B. Nathanson and Young dargelegt (ohne das Original nachgelesen zu haben) Anderes Beispiel sind extrem christenfeindliche Tendenzen, die sich gegen alle semitischen Religionen richten und Wurzeln im nationalsozialisischen Feminismus haben. (Das Christentum brachte angeblich die semitische Tradition der Frauenunterdrückung; Angebliche millionen verbrannter Hexen, "Femizid"..)

Reaktionärer als die Schwarzers und Dworkins gehts z.B. nicht, eine
lupenreine Reinkarnation der alten Gouvernanten von Achtzehnhundert-X.

Man muß aufpassen, welche Wertepaare einem untergejubelt werden sollen.
Links vs. reaktionär? Also ich finde den Stalinismus z.B. in keiner Weise
progressiv, er pflegte eine öffentliche Moral, gegen die eingefleischte
Katholiken teilweise als liberal gelten können. Bei diesen Lügen fängt es
an: links=fortschrittlich, rechts=gestrig.

In dem konkreten Fall, zu Zeiten der Dworkins, MacKinnons etc. - und Moral und Weiblichkeitstugenden bzw. -verherrlichung betreffend - ist aber leider reaktionär=rechts. Schau Dir nur beispielsweise die frappierende Deckungsgleichheit der Prüdofeministinnen und der Prüdorechten in den USA der 1980er an. Die haben wunderbar zusammengearbeitet, und damit die progressiven Kräfte ausgeschaltet. Ergebnis heute: Die USA ist ein Prüdofanatischer Polizeistaat, was sich durchs ganze politsche Spektrum zieht. Fünfjährige Poklatscher werden in Handschellen abgeführt. Die deutsche Rechte war in der Hinsicht offener, da konnte Schwarzer nicht ganz soviel anrichten. Nix PorNo unter Kohl - alles Aussitzen war dessen Devise.

Lies "Unter Linken" von Jan Fleischhauer; dann verstehst Du vielleicht,
wie gestrig, spießig und reaktionär, aber vor allem dünkelhaft heutige
Linke sind. Es ist nur die Ablösung einer alten Religion, allerdings eine
sehr unvorteilhafte.

Habe ich angelesen. Haha, Köstlich! Naja, 5 mio Hartz4ler mal 100 EU mal 12 Monate ergibt ca. 6 Mrd (und nicht 60), aber gestrig, spießig und reaktionär ist auch meine Wahrnehmung der grünen Partei. "Heutige Linke", ach Gottchen - Die Bürgerskinder von damals, 68. Das waren schon immer moralistische, bürgerliche Spießer. Der Mief der 50er hat sich verzogen, weil dies Überfällig war - Und nicht weil die irgend etwas bewirkt hätten. Die haben sich das nur an die Brust geheftet und wähnen sich nun als Kreatoren einer "neuen Zeit" und eines "neuen Menschen".

Nicht verstandenen Marx plus viel klerikales Gehabe plus verkappter
Dämonenglaube plus chrislicher Heilsglaube plus stalinistische
immunisierung plus, plus plus..

Ganz genau! Nur gilt das eben nicht nur für Feministen, sondern für die
gesamte heutige Linke. Es gibt da übergreifend kaum Unterschiede: Opfertum,
Selbststilisierung zum Verteidiger der Opfer, moralisch absolut
unangreifbar. Ob Ausländer, Musels, Homos oder was auch immer, das ist so
offensichtlich, daß man sich wundert, wenn jemand das nur auf eines der
Themenfelder reduzieren möchte.

Ach jechen, und Rechtsaußen ist wohl keine Opferkult? Wo lebst Du?

Aber auch Heute, bei uns: Das ursprünglich feministische Thema KiPo dient als UBoot für die Zensurgelüste der Rechten vom Schlage eines Schäubles. Vonderleyen übernahm 2005 völlig reibungslos das lila Ministerium - als sie schon immer dort gesessen hätte.

Und mit Deinen "Musels" - Da kannst Du Dich ja bestens mit Schwanzabschwarzer zusammentun. (Nein, ich bin nicht der Auffassung daß die unsere Werte nicht zu respektieren haben)

Deshalb sehe ich linke Männerrechtler als einen Humbug. Soll es wirklich
genug sein, auch mal als Opfer anerkannt und gepampert zu werden? Aber wer
soll denn dann den Täter machen, wenn wirklich restlos alle Opfer sind?
"Die Gesellschaft"? Die nur noch aus Opfern besteht??

Keine Ahnung, was Du als "links" definierst. Ich habe eher den Eindruck, Du versuchst alles in den einen Topf zu werfen, in den eigentlich spießbürgerliche Jammerfeministinnen gehören.

Ich halte nichts von Männerrechtlern, die den offenkundigen feministischen Schwachsinn als Vehikel für ihren "kampf gegen Links" benutzen wollen. Wie gesagt, der Schwachsinn speist sich aus vielen Quellen - Der schwachsinnigerweise auf Mann/Frau übertragene Marxismus ist nur eine davon. (Nein, ich bin kein Marxist)

Ach ja? Gib mal ein Beispiel für ultrarechte oder auch nur rechte
Positionen des derzeitigen Feminismus.

Oh, sorry, liest du hier ab und zu mal mit?