Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Verlust der Freiheit

Mus Lim ⌂, Sunday, 06.09.2009, 20:13 (vor 5957 Tagen)
bearbeitet von Mus Lim, Sunday, 06.09.2009, 20:17

„Es kann festgestellt werden, dass in unserer Gesellschaft die Sensibilität bezüglich des Themas Freiheit stark nachgelassen hat. Freiheit ist aus den allgemeinen Diskursen fast verschwunden. Es scheint nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Man tut fast so, als sei Freiheit ein nebensächliches Produkt einer demokratischen Gesellschaft.

Dem ist natürlich nicht so. Freiheit muss in jeder Generation neu erkämpft und verteidigt werden. Jede Generation braucht auch bestimmte Kampffelder, wo sozusagen die eigentlich dem Staat inhärente Kontrollzwangsmaschine zurückgeschlagen wird.“ Ilija Trojanow

Ilija Trojanow macht diese Aussage im Zusammenhang mit Überwachungsstaat. Aber während die Pläne der Justizministerin Zypries bezüglich der Zensur des Internets sogar zur Gründung einer neuen Partei „Die Piraten“ geführt hat, wurde das Thema Freiheit im Zusammenhang mit der Zerstörung der Familie noch nicht entdeckt.

Die Familie als autonome Institution ist der größte persönliche Bereich des Bürgers, der dem Zugriff des Staates entzogen bleiben sollte. Also solche steht sie, laut Grundgesetz, unter dem „besondern Schutz der staatlichen Ordnung“. Trotzdem, das hat die Bestandsaufnahme dieses Buches ergeben, weite Kreise der Gesellschaft auf die Abschaffung der Familie verständigt. Auf diesem Weg sind die Familienzerstörer bereits weit vorangekommen, beginnend mit der Familienrechtsreform 1977 und hat diesen Weg institutionell breit abgesichert (Frauenhäuser, Frauenbeauftragte, Gender Studies).

In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Familie nicht in Zusammenhang gesehen. Sie wurde quasi als „vordemokratische“ Institution durch die Abschaffung des Haushaltsvorstandes Jahr „enthauptet“ und somit handlungsunfähig gemacht.

Allen voran die Feministinnen haben die Familie als Hort der Unfreiheit und als partriarchale Institution zur Unterdrückung der Frau diffamiert. Die Feministinnen stehen damit sehr in der Tradition der Kommunisten, die in der Familie die Urzelle der kapitalistischen Ausbeutung zu erblicken glaubten. Die kommunistische Ideologie von der Ausbeutung des Proletariats durch die Herrschaft des Kapitels wurde von der feministischen Ideologie von der Ausbeutung der Frau durch die Herrschaft des Patriarchats abgelöst.

Die Rhetorik der Linken zeigt besonderns deutlich, wie sehr linke Geister im Staat den Beschützer des vom Kapitalismus ausgebeuteten Individuums sehen, und die Rhetorik der Grünen zeigt, wie sehr feministische Geister im Staat den Beschützer der von Männern unterdrückten Frauen sehen. Kommunismus und Feminismus haben also gemeinsam, ihr Heil im Staat zu sehen. Bislang blieb unbemerkt, dass damit das fragile Gleichgewicht der Macht zwischen Staat und Individuum empfindlich gestört wird.

Die naive Hoffnung auf den „Großen Bruder“, der schon alles zum Guten richten wird, ist trügerisch. Tatsächlich macht ein starker Staat den Bürger nur ohnmächtiger.

Der Feminismus hat sich derart in sein Feindbild Mann verbissen, dass im feministischen Diskurs bislang noch nicht noch nicht seine Umarmung des Staates problematisiert wurde.

Feministinnen scheinen in ihrem aufgeblasenen Ego zu glauben, dass sie mit ihrer Ideologie, die aus wenig mehr als Kultiverung des Jammerns und Klagens ist, stark genug sind, um aus sich selbst heraus zu existieren. Ich kann bislang unter Feministinnen kein Bewusstsein darüber feststellen, dass ihr Wolkenkuckucksheim allein in Deutschland mit jährlich 200 Mrd. Euro Transferleistungen von Männern an Frauen finanziert wird.

Die Absurdität des Feminismus wird schon allein daran deutlich, wo das Geschrei der Feministen am Größten ist. Zu keiner Zeit als in diesem Jahrhundert und in keiner Region der Welt sind die Frauen wohlhabender und mit mehr Rechten und Privilegien ausgestattet als in Europa. Und trotzdem ist die Klage über die angebliche Unterdrückung der Frau nirgends lauter als hier. Ganze Institutionen wurden aufgebaut, um den Anspruch auf Unterdrückung aufrecht zu erhalten und zu zementieren.

Eine Abhängigkeit der Frau von ihrem Ehemann scheint für Feministinnen unannehmbar, sich allerdings in die Abhängigkeit des Staates zu begeben scheint sie überhaupt nicht zu stören. Tatsächlich könnte sich die feminstische Scheinwelt ohne Frauenquoten, Frauenförderprogrammen, Frauenbeauftragten, Frauenministerium und feministischem Inkassobüro (Jugendamt) nicht behaupten.

Offensichtlich betrachten Feministinnen den Staat als ihren Verbündeten gegen das verhasste Patriarchat. Tatsächlich könnten Frauen nicht in Abwesenheit ihrer Ehepartner die Wohnung leerräumen, die Kinder entführen und dann ihre Männer als Arbeitssklaven zur Zahlung von Unterhalt zwingen. Ohne die Macht des Staates könnten Frauen den exklusiven Zugriff auf die Kinder kaum bewerkstelligen und sich den Zugriff auf Vermögen und Verdienst des Mannes sichern.

Feministinnen scheinen tatsächlich zu glauben, dass sie den Tiger reiten können. Der Gedanke, dass sie den persönlichen Schutz der Familie verloren und sich der anonymen Macht des Staates ausgeliefert haben, scheint ihnen noch nicht gekommen zu sein. Weil die Mehrzahl der Frauen staatliche Sozialleistungen bzw. Transferleistungen von Männern beziehen, sind sie vom Staat erpressbar. Die Gruppe der vollzeitig berufstätigen Frauen ist viel zu klein, um wirklich unabhängig zu sein.

Die Gefahr, dass auf lange Sicht Männer wie Frauen gegenüber einem allmächtigen Staat ohnmächtig werden und abhängig, scheint in feministischen Kreisen nicht gesehen zu werden, in linken Kreisen scheint das sogar das Wunschziel zu sein. Ironischer Weise wird Scheidung und damit die Auflösung von Familienstrukturen in Deutschland nicht mit Verlust von Freiheit sondern mit (Zurückgewinnung) persönlicher Freiheit verbunden. Mit den Worten von Ilija Trojanow soll unsere Gesellschaft bezüglich des Themas Freiheit neu sensibilisiert werden.

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org


gesamter Thread:

 

powered by my little forum