OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Rosi, Tuesday, 01.09.2009, 05:44 (vor 5963 Tagen)
Mit allen Mitteln machte EU - Ratspräsident Nicolas Sarkozy 2008 seinen politischen Einfluss geltend, um die Iren doch noch in den geplanten europäischen Superstaat zu zwingen. Leider mit Erfolg:
Skandalös: Iren müssen zum zweiten Mal an die Urne.
Am 2.Oktober 2009 muss die dortige Bevölkerung darüber befinden, ob sie - und damit auch alle anderen Europäer - eine Demokratie oder eine Diktatur wollen.
Nachdem die Franzosen und Niederländer 2005 das Vertragswerk via Volksabstimmung bachab schickten, schien die Sache erledigt. Dann folgte aber 2007 die Mogelpackung, der "EU-Vertrag von Lissabon", inhaltlich nahezu deckungsgleich mit der abgelehnten Verfassung.
(Auszüge aus einem Artikel von der Mysteries)
Link???
Frager, Tuesday, 01.09.2009, 07:30 (vor 5962 Tagen) @ Rosi
- kein Text -
Link???
Rosi, Tuesday, 01.09.2009, 14:02 (vor 5962 Tagen) @ Frager
OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Garfield, Tuesday, 01.09.2009, 15:37 (vor 5962 Tagen) @ Rosi
Hallo Rosi!
Ich denke, wenn die Abstimmung in Irland wieder mit "Nein" endet, werden sie das Ergebnis fälschen. Damit das nicht auffällt, müssen sie nur genügend Iren dazu bringen, mit "Ja" zu stimmen, aber eine Mehrheit brauchen sie nicht. Wenn sie doch eine Mehrheit kriegen, ist das für sie natürlich umso besser.
Die Neoliberalen wollen den Unsinn unbedingt durchdrücken, und das werden sie auch tun.
Freundliche Grüße
von Garfield
OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Nihilator
, Bayern, Tuesday, 01.09.2009, 16:23 (vor 5962 Tagen) @ Garfield
Ich denke, wenn die Abstimmung in Irland wieder mit "Nein" endet, werden
sie das Ergebnis fälschen. Damit das nicht auffällt, müssen sie nur
genügend Iren dazu bringen, mit "Ja" zu stimmen, aber eine Mehrheit
brauchen sie nicht. Wenn sie doch eine Mehrheit kriegen, ist das für sie
natürlich umso besser.Die Neoliberalen wollen den Unsinn unbedingt durchdrücken, und das werden
sie auch tun.
"Neoliberale" wollen das? Da schau her. Kreatives Feindbild, Garfield.
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
![[image]](http://www.femdisk.com/content/images/RTEmagicC_Flyer_V5_tn.jpg.jpg)
OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Garfield, Tuesday, 01.09.2009, 17:45 (vor 5962 Tagen) @ Nihilator
Hallo Nihi!
"Neoliberale" wollen das? Da schau her. Kreatives Feindbild, Garfield.
Wieso kreativ und wieso Feindbild?
Wenn irgendwo neoliberaler Unsinn steht, dann gehe ich eben davon aus, daß der von Neoliberalen verzapft wurde. Ob sie sich dabei hinter selbsternannten Linken verstecken oder gar mit denen identisch sind, spielt dabei für mich keine Rolle. Was drin ist, zählt, nicht was drauf steht!
Freundliche Grüße
von Garfield
OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Nihilator
, Bayern, Tuesday, 01.09.2009, 19:11 (vor 5962 Tagen) @ Garfield
Hallo Nihi!
"Neoliberale" wollen das? Da schau her. Kreatives Feindbild,
Garfield.Wieso kreativ und wieso Feindbild?
Wenn irgendwo neoliberaler Unsinn steht, dann gehe ich eben davon aus, daß
der von Neoliberalen verzapft wurde. Ob sie sich dabei hinter
selbsternannten Linken verstecken oder gar mit denen identisch sind, spielt
dabei für mich keine Rolle. Was drin ist, zählt, nicht was drauf steht!
Verstehe. Also auch wenn die Kommunisten von der SED irgendwas machen, steckt in Wirklichkeit immer der Neoliberale (nicht der Jude, das war gestern!) dahinter, zumindest sofern das Gemachte Dir nicht paßt? Und das soll jetzt nicht kreativ und kein Feindbild sein, Garfield?
Vor allem solltest Du Dich mal informieren, was neoliberal eigentlich ist. Selbst wikipedia genügt dafür.
Ludwig Erhard war ein Neoliberaler, damit verbindet sich die Soziale Marktwirtschaft. Diejenigen, die ausgerechnet diese Form von Kapitalismus mit den übelsten heutigen Auswüchsen gleichsetzen, haben möglicherweise ein ganz bestimmtes Interesse bei dieser Diffamierung. Könnte das sein?
Grüßla,
nihi
--
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MÖSE=BÖSE
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OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Garfield, Tuesday, 01.09.2009, 20:40 (vor 5962 Tagen) @ Nihilator
Hallo Nihi!
Verstehe. Also auch wenn die Kommunisten von der SED irgendwas machen, steckt in Wirklichkeit immer der Neoliberale (nicht der Jude, das war gestern!) dahinter, zumindest sofern das Gemachte Dir nicht paßt?
1. gibt es schon lange keine SED mehr. Manche ihrer ehemaligen Mitglieder haben 1990 ihre Parteibücher ins Klo gespült und sind in SPD, CDU, FDP oder auch bei den Grünen eingetreten. Andere sind in die PDS eingetreten und manchmal heute bei den Linken. Letztere gehörten allerdings zumindest nicht zu denjenigen, die immer schnell ihr Fähnchen nach dem Wind richten. Das war eher die erste Gruppe. Übrigens ist unsere Bundeskanzlerin ein gutes Beispiel dafür. Die war zwar nicht in der SED, hat aber nach dem Vorbild ihres Vaters der SED brav zugearbeitet. Heute arbeitet sie eifrig an der Durchsetzung neoliberaler Ziele, wie auch schon ihr Vorgänger Schröder, der einstmals gern den linken Revoluzzer spielte.
2. Neoliberalismus und Kommunismus sollte eigentlich in eklatantem Widerspruch zueinander stehen. Wenn das nicht so ist, dann könnte das nicht nur daran liegen, daß der Kommunismus den Neoliberalismus unterwandert hat, sondern auch daran, daß umgekehrt der Neoliberalismus den Kommunismus infiziert hat. Was ist wahrscheinlicher? Daß irgendwelche Kommunisten reiche Geldsäcke, die den Neoliberalismus vorantreiben wollen, um so noch mehr zu verdienen, von den Vorzügen des Kommunismus inklusive Umverteilung der Besitztümer dieser Geldsäcke ans Volk überzeugen? Oder vielleicht doch eher, daß so mancher selbsternannte Kommunist, Sozialist, Umweltschützer oder was auch immer der Versuchung des Geldes erlegen ist und jetzt eben brav den Großbesitzern zuarbeitet? Daß also diese Leute, die sich heute in der Öffentlichkeit gern als Linke präsentieren, tatsächlich schon lange keine mehr sind?
3. spielt dafür keine Rolle, was mir persönlich nicht paßt.
Vor allem solltest Du Dich mal informieren, was neoliberal eigentlich ist.
Okay, dann gebe ich dir meine Definition dafür, als Kurzfassung:
Neoliberal ist für mich jemand, der meint, daß die Wirtschaft in gar keiner Weise irgendwie reguliert werden dürfe. Überhaupt dürfe der Staat gar keine Wirtschaftunternehmen besitzen; idealerweise sollte er sie sofort verschenken. Natürlich an die richtigen Leute, die damit auch umzugehen wissen...
Gewerkschaften, Betriebsräte, Tarifverträge usw. braucht ein Neoliberaler selbstverständlich auch nicht. Das Lohnniveau regelt sich selbstverständlich von ganz allein (nach unten), hö hö hö. Übrigens sind Gewerkschaften und Betriebsräte mittlerweile immer öfter durchaus auch willkommen, jedenfalls wenn sie sich brav schmieren lassen. Auch die so "ausgehandelten" Tarifverträge werden den Mitarbeitern dann plötzlich auch gern mal vom Vorstand aufgedrängt.
Ja, Neoliberale geben gern vor, die soziale Marktwirtschaft zu wollen, wie es sie in den 1950er Jahren gab. Dabei vergessen sie gern, zu erwähnen, daß die Bedingungen heute so etwas gar nicht mehr zulassen, und daß diese veränderten Bedingungen vor allem auf Drängen der Neoliberalen entstanden sind.
Das wahre Ziel ist eben nicht die soziale Marktwirtschaft - die soll im Gegenteil demontiert und durch den puren Raubtierkapitalismus des 19. Jahrhunderts ersetzt werden. Wer braucht schon die Werke solch übler Kommunisten wie z.B. Otto von Bismarck?
Einflußnahme des Staates ist auch für Neoliberale aber tatsächlich gar nicht so unerwünscht. Sie ist sogar oft willkommen. Z.B. soll der Staat mehr Einwanderer als Arbeitskräfte und Konsumenten heranschaffen, was dazu beiträgt, die Löhne runter und die Preise hoch zu drücken. Auch ist es gern gesehen, wenn der Staat die Einfuhr von Konkurrenz-Erzeugnissen aus dem Ausland behindert. Jedenfalls bei denjenigen, für die diese Produke Konkurrenz sind. Die Importeure sehen das natürlich ungern - da gibt es dann schon mal ein bißchen Gerangel unter den Neoliberalen.
Natürlich soll der Staat auch großzügig darüber hinwegsehen, wenn große Firmen ihre Marktmacht dazu mißbrauchen, freie Märkte künstlich auszuhebeln. Da muß es dann auf einmal nicht unbedingt liberal zugehen. Da kann der Staat auch gern mal lästige Konkurrenzprodukte verbieten. Und wenn er sich das nicht traut, weil z.B. bald eine Wahl ansteht, dann tütet man das eben über die Lobbyisten der EU ein.
Ludwig Erhard war ein Neoliberaler, damit verbindet sich die Soziale Marktwirtschaft.
In den 1950er Jahren hat das ja auch alles von ganz allein funktioniert. Da gab es nämlich Arbeitskräftemangel und damit Vollbeschäftigung. Und nicht nur das: Es gab ein Konkurrenzsystem, und das wirkte damals keineswegs so marode, wie es heute gern dargestellt wird. In den 1970er Jahren waren es vor allem die USA, die auf Abrüstungsabkommen hinarbeiteten. Weil sie der Vietnamkrieg viel kostete und weil die Sowjets auf dem Gebiet der Langstrecken-Raketen und der Atom-U-Schiffe ganz klar in Führung lagen, übrigens auch technologisch. Auch bei den Überwasser-Kriegsschiffen holten sie zunehmend auf. Dieses Konkurrenzsystem wurde also keineswegs unterschätzt, und dementsprechend war man auch bestrebt, die Bevölkerung in westlichen Ländern nicht zu schlecht zu behandeln. Insbesondere betraf das den Westen Deutschlands. Hier war es besonders wichtig, die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft herauszustellen, und das war natürlich effektiv nur möglich, solange es solche Vorzüge gab.
Das alles ist heute aber Geschichte. Diese Bedingungen gibt es so nicht mehr. Somit kann man das Rad der Geschichte nicht einfach zurück drehen, indem man der Wirtschaft freien Lauf läßt. Wenn man das tut, dann endet das unweigerlich in Zuständen wie der DDR, nur leider ohne die Vorteile, die das Volk damals dort hatte. Die Stelle der VEBs übernehmen dann Großkonzerne, die alle ihre eigenen 5-Jahres-Pläne machen werden. Und das Politbüro erzählt dem Volk, wie schön das doch wäre - das haben wir jetzt schon.
Freundliche Grüße
von Garfield
OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Nihilator
, Bayern, Tuesday, 01.09.2009, 21:40 (vor 5962 Tagen) @ Garfield
Verstehe. Also auch wenn die Kommunisten von der SED irgendwas machen,
steckt in Wirklichkeit immer der Neoliberale (nicht der Jude, das war
gestern!) dahinter, zumindest sofern das Gemachte Dir nicht paßt?1. gibt es schon lange keine SED mehr. Manche ihrer ehemaligen Mitglieder
haben 1990 ihre Parteibücher ins Klo gespült und sind in SPD, CDU, FDP oder
auch bei den Grünen eingetreten. Andere sind in die PDS eingetreten und
manchmal heute bei den Linken.
Dann gibt es auch keine SPD mehr:
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Manche ihrer Mitglieder haben (verständlicherweise) ihre Parteibücher ins Klo gespült und sind in CDU, FDP, SED oder auch bei den Grünen eingetreten. Von über einer Million Mitgliedern 1976 sind gerade einmal noch gut die Hälfte übrig.
Schwachsinnige Argumentation also. Die SED hat nie aufgehört zu existieren, sie hat sich nur umbenannt. Ein SED-Mitglied mußte also auch nicht neu eintreten, er blieb einfach, wenn er eben nicht austrat.
Letztere gehörten allerdings zumindest nicht
zu denjenigen, die immer schnell ihr Fähnchen nach dem Wind richten. Das
war eher die erste Gruppe.
Naja, wenn Lernunfähigkeit einen Wert an sich darstellt für Dich...
Übrigens ist unsere Bundeskanzlerin ein gutes
Beispiel dafür. Die war zwar nicht in der SED, hat aber nach dem Vorbild
ihres Vaters der SED brav zugearbeitet. Heute arbeitet sie eifrig an der
Durchsetzung neoliberaler Ziele, wie auch schon ihr Vorgänger Schröder, der
einstmals gern den linken Revoluzzer spielte.
Meinst Du mich über den Charakter der Blockparteien und vieler ihrer Mitglieder belehren zu müssen? Oder über den der parteilosen Mitläufer? Warum? Ist das eine Art Reflex?
2. Neoliberalismus und Kommunismus sollte eigentlich in eklatantem
Widerspruch zueinander stehen. Wenn das nicht so ist, dann könnte das nicht
nur daran liegen, daß der Kommunismus den Neoliberalismus unterwandert hat,
sondern auch daran, daß umgekehrt der Neoliberalismus den Kommunismus
infiziert hat. Was ist wahrscheinlicher? Daß irgendwelche Kommunisten
reiche Geldsäcke, die den Neoliberalismus vorantreiben wollen, um so noch
mehr zu verdienen, von den Vorzügen des Kommunismus inklusive Umverteilung
der Besitztümer dieser Geldsäcke ans Volk überzeugen? Oder vielleicht doch
eher, daß so mancher selbsternannte Kommunist, Sozialist, Umweltschützer
oder was auch immer der Versuchung des Geldes erlegen ist und jetzt eben
brav den Großbesitzern zuarbeitet? Daß also diese Leute, die sich heute in
der Öffentlichkeit gern als Linke präsentieren, tatsächlich schon lange
keine mehr sind?
Was sind denn Linke? Das müßte man beantworten, bevor man sagen kann, ob das Linke sind oder nicht.
Den von Dir konstruierten Gegensatz sehe ich nicht. Was gab es denn für Umverteilung im Sozialismus, von den einen Schweinen zu den anderen? Hast Du etwas von Deinem Anteil am "Volkseigentum" gehabt? Die haben lediglich den Besitzer gewechselt, der neue nannte sich "Staat". Nachdem auch Partei und "Gewerkschaft" eng an diesen Staat gekoppelt war, war der Arbeiter die allerärmste Sau, weil sein Gegner identisch mit seinem angeblichen Interessenvertreter war.
Totale und rücksichtslose Ausbeutung hat daher der Sozialismus weit besser hinbekommen als der Kapitalismus. Und genau da finden sich die Interessen zusammen. Ich habe schon öfter geschrieben, daß nach meiner Meinung der Kapitalismus mit dem Marxismus seinen Frieden gemacht hat, weil er die Möglichkeiten erkannt hat, die dieser ihm bietet. Viel effektiver als Bekämpfung!
3. spielt dafür keine Rolle, was mir persönlich nicht paßt.
Doch, die entscheidende.
Vor allem solltest Du Dich mal informieren, was neoliberal eigentlich
ist.Okay, dann gebe ich dir meine Definition dafür, als Kurzfassung:
Neoliberal ist für mich jemand, der meint, daß die Wirtschaft in gar
keiner Weise irgendwie reguliert werden dürfe. Überhaupt dürfe der Staat
gar keine Wirtschaftunternehmen besitzen; idealerweise sollte er sie sofort
verschenken. Natürlich an die richtigen Leute, die damit auch umzugehen
wissen...
Du kannst Dir Begriffe nicht einfach definieren, wie es Dir paßt. Was Du beschreibst, ist klassischer Liberalismus. Am treffendsten ist es mit Marktradikalismus umschrieben.
"Wie der Klassische Liberalismus wendet sich der Neoliberalismus gegen ein aktives Eingreifen des Staates in die Wirtschaftsprozesse, fordert aber eine staatliche Ordnungspolitik, die den Wettbewerb fördern und dem Entstehen von privaten Machtpositionen entgegenwirken soll. Betont wird der Zusammenhang von politischer und wirtschaftlicher Freiheit."
http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus
Gewerkschaften, Betriebsräte, Tarifverträge usw. braucht ein Neoliberaler
selbstverständlich auch nicht. Das Lohnniveau regelt sich
selbstverständlich von ganz allein (nach unten), hö hö hö. Übrigens sind
Gewerkschaften und Betriebsräte mittlerweile immer öfter durchaus auch
willkommen, jedenfalls wenn sie sich brav schmieren lassen. Auch die so
"ausgehandelten" Tarifverträge werden den Mitarbeitern dann plötzlich auch
gern mal vom Vorstand aufgedrängt.
Solche Erscheinungen sind unter einer Betriebsverfassung wie in Deutschland üblich fast zwingend. Die dazu notwendige moralische Verrottung haben in erster Linie die 68er bewirkt.
Ja, Neoliberale geben gern vor, die soziale Marktwirtschaft zu wollen, wie
es sie in den 1950er Jahren gab. Dabei vergessen sie gern, zu erwähnen, daß
die Bedingungen heute so etwas gar nicht mehr zulassen, und daß diese
veränderten Bedingungen vor allem auf Drängen der Neoliberalen entstanden
sind.
Soso. Ausgerechnet unter SPD-Regierung und der nach links gewendeten CDU also.
Welche Bedingungen waren denn damals anders? Vielleicht der fehlende Sozial- und Umverteilungsstaat? Du suchst Dir die Ursachen an der falschen Stelle.
Das wahre Ziel ist eben nicht die soziale Marktwirtschaft - die soll im
Gegenteil demontiert und durch den puren Raubtierkapitalismus des 19.
Jahrhunderts ersetzt werden. Wer braucht schon die Werke solch übler
Kommunisten wie z.B. Otto von Bismarck?
Bismarck hat einmal gesagt:
"Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte."
Und genau da sind wir heute mehr denn je. Der Staat kann alles besser (meint er), er regelt am besten einfach alles. Sogar die Verteilung des Geldes.
Wähler sind mehrheitlich die Nutznießer staatlicher Zuwendungen, anders als damals. Darum kann sich dieser Zustand bei Beibehaltung eines allgemeinen, bedingungslosen Wahlrechts wahrscheinlich nicht mehr verändern.
Einflußnahme des Staates ist auch für Neoliberale aber tatsächlich gar
nicht so unerwünscht. Sie ist sogar oft willkommen. Z.B. soll der Staat
mehr Einwanderer als Arbeitskräfte und Konsumenten heranschaffen, was dazu
beiträgt, die Löhne runter und die Preise hoch zu drücken. Auch ist es gern
gesehen, wenn der Staat die Einfuhr von Konkurrenz-Erzeugnissen aus dem
Ausland behindert. Jedenfalls bei denjenigen, für die diese Produke
Konkurrenz sind. Die Importeure sehen das natürlich ungern - da gibt es
dann schon mal ein bißchen Gerangel unter den Neoliberalen.Natürlich soll der Staat auch großzügig darüber hinwegsehen, wenn große
Firmen ihre Marktmacht dazu mißbrauchen, freie Märkte künstlich
auszuhebeln. Da muß es dann auf einmal nicht unbedingt liberal zugehen. Da
kann der Staat auch gern mal lästige Konkurrenzprodukte verbieten. Und wenn
er sich das nicht traut, weil z.B. bald eine Wahl ansteht, dann tütet man
das eben über die Lobbyisten der EU ein.
Was erwartest Du eigentlich? Sollen die Leute gegen ihre Interessen handeln, ihre Möglichkeiten nicht nutzen? Machst Du das? Wenn der Staat solche Einflußmöglichkeiten im Übermaß bietet, dann ist ganz allein er verkehrt, aber doch nicht die Menschen, die nach ihrer Natur handeln.
Ludwig Erhard war ein Neoliberaler, damit verbindet sich die Soziale
Marktwirtschaft.In den 1950er Jahren hat das ja auch alles von ganz allein funktioniert.
Da gab es nämlich Arbeitskräftemangel und damit Vollbeschäftigung. Und
nicht nur das: Es gab ein Konkurrenzsystem, und das wirkte damals
keineswegs so marode, wie es heute gern dargestellt wird.
Richtig. Und vor allem nicht so ein irrsinniges Regelungsgestrüpp und derartige Eingriffsmaßnahmen bei der Verteilung. Du sagst es selbst: Marktwirtschaft funktioniert im Grunde von allein; es ist die natürliche Wirtschaftsordnung, die exakt alle Prozesse natürlicher Auslese, Evolution usw. abbildet. Staatliche Eingriffe sind nötig, im Übermaß aber eben extrem schädlich. Nach Staatsquote muß man die brd heute als sozialistisch bezeichnen.
In den 1970er
Jahren waren es vor allem die USA, die auf Abrüstungsabkommen
hinarbeiteten. Weil sie der Vietnamkrieg viel kostete und weil die Sowjets
auf dem Gebiet der Langstrecken-Raketen und der Atom-U-Schiffe ganz klar in
Führung lagen, übrigens auch technologisch. Auch bei den
Überwasser-Kriegsschiffen holten sie zunehmend auf. Dieses Konkurrenzsystem
wurde also keineswegs unterschätzt, und dementsprechend war man auch
bestrebt, die Bevölkerung in westlichen Ländern nicht zu schlecht zu
behandeln. Insbesondere betraf das den Westen Deutschlands. Hier war es
besonders wichtig, die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft
herauszustellen, und das war natürlich effektiv nur möglich, solange es
solche Vorzüge gab.Das alles ist heute aber Geschichte. Diese Bedingungen gibt es so nicht
mehr. Somit kann man das Rad der Geschichte nicht einfach zurück drehen,
indem man der Wirtschaft freien Lauf läßt. Wenn man das tut, dann endet das
unweigerlich in Zuständen wie der DDR, nur leider ohne die Vorteile, die
das Volk damals dort hatte. Die Stelle der VEBs übernehmen dann
Großkonzerne, die alle ihre eigenen 5-Jahres-Pläne machen werden. Und das
Politbüro erzählt dem Volk, wie schön das doch wäre - das haben wir jetzt
schon.
Da sind wir wenigstens mal einig. Die brd hat sich in erschreckendem Ausmaß DDRisiert.
Wenn ich Dich aber recht verstehe, hältst Du ein Mehr von dem Gift (=SED) für das Heilmittel der Wahl?
Grüßla,
nihi
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
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OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Garfield, Wednesday, 02.09.2009, 12:02 (vor 5961 Tagen) @ Nihilator
Hallo Nihi!
Dann gibt es auch keine SPD mehr... Manche ihrer Mitglieder haben (verständlicherweise) ihre Parteibücher ins Klo gespült und sind in CDU, FDP, SED oder auch bei den Grünen eingetreten. Von über einer Million Mitgliedern 1976 sind gerade einmal noch gut die Hälfte übrig.
Schwachsinnige Argumentation also.
Der wesentliche Unterschied dabei ist folgender: Die SPD hat nach dem Zweiten Weltkrieg nie so einen radikalen Umbruch der gesellschaftlichen Verhältnisse erlebt wie die SED.
Für die SED war es so, daß fast von heute auf morgen alles umgekrempelt wurde. Zunächst hat die Masse derjenigen die Partei verlassen, die vorher eh nur gezwungenermaßen drin war, z.B. um bestimmte Studienplätze zu bekommen.
Dann wanderten aber eben auch diejenigen ab, die jetzt in anderen Parteien mehr Zukunft für sich selbst sahen. Das waren diejenigen, die man im Osten als "Wendehälse" bezeichnete. Die hatten überhaupt kein Problem damit, nun in die CDU oder in die SPD einzutreten, wenn ihnen das jetzt mehr Vorteile brachte.
Dementsprechend sieht man heute noch im Osten Leute auf Führungspositionen, die schon zu DDR-Zeiten auf solchen Posten saßen. Und die sind heute eben üblicherweise keine Mitglieder der Linken.
Naja, wenn Lernunfähigkeit einen Wert an sich darstellt für Dich...
Diese Lernunfähigkeit sehe ich auch noch anderswo, und da sogar noch mehr ausgeprägt. Beispielsweise gibt es da Leute, die partout nicht einsehen wollen, daß Lohndrückerei die Märkte zerstört. Die glauben irgendwie allen Ernstes, daß man den Menschen zwar fröhlich die Löhne herunter drücken kann, daß sie dabei aber lustig weiter konsumieren und immer höhere Preise bezahlen!
Meinst Du mich über den Charakter der Blockparteien und vieler ihrer Mitglieder belehren zu müssen? Oder über den der parteilosen Mitläufer?
Ja, denn für dich scheint ja nur das Feindbild Die Linke zu existieren. Alles andere scheinst du ja irgendwie wegzublenden. Offenbar auch die Tatsache, daß zu den Gründern der SED auch SPD-Leute gehörten.
Man kann nicht aufgrund einer Parteimitgliedschaft einen Menschen beurteilen. Da macht man es sich etwas zu einfach.
Was sind denn Linke? Das müßte man beantworten, bevor man sagen kann, ob das Linke sind oder nicht.
Das ist eine berechtigte Frage, denn wenn ich sehe, wer heute als Linker bezeichnet wird oder sich gar selbst so bezeichnet, komme ich immer wieder ins Staunen.
Linke sind für mich Menschen, die sich für das Volk einsetzen. Die mehr Gerechtigkeit wollen. Linke hat es immer gegeben - schon im alten Rom, und die frühe christliche Bewegung kann man laut dieser Definition durchaus auch als links bezeichnen. Denn auch sie sagten ja, daß vor Gott alle Menschen gleich sind, daß es da keine Standesunterschiede gibt.
Laut dieser meiner Definition sind natürlich viele, die heute als links bezeichnet werden, nicht wirklich links.
Was gab es denn für Umverteilung im Sozialismus, von den einen Schweinen zu den anderen? Hast Du etwas von Deinem Anteil am "Volkseigentum" gehabt? Die haben lediglich den Besitzer gewechselt, der neue nannte sich "Staat". Nachdem auch Partei und "Gewerkschaft" eng an diesen Staat gekoppelt war, war der Arbeiter die allerärmste Sau, weil sein Gegner identisch mit seinem angeblichen Interessenvertreter war.
Ja, natürlich. Das Problem bestand darin, daß auch die DDR sich nicht wirklich vom Kapitalismus lösen konnte. Also wurde das ganze so eine Art sozialer Staatskapitalismus.
Aber zumindestens bemühte man sich darum, den Menschen wenigstens etwas zu bieten. Es war etwa so wie bei einigen früheren Fabrikbesitzern, die zwar auch von der Arbeit ihrer Beschäftigten lebten, diesen aber z.B. kostenlose Betriebswohnungen stellten usw.
Man muß dabei auch bedenken, daß die Möglichkeiten der DDR ja nun einmal sehr beschränkt waren. Die Sowjets saugten viel aus der DDR heraus, vor allem für die Kriegs-Reparationen, die die DDR im Gegensatz zur Bundesrepublik eben nicht erlassen bekam. Überhaupt haben sie im Osten Deutschlands nach dem Krieg auch viel demontiert, während im Westen nur sehr wenig demontiert wurde. Dann gab es das westliche Technologie-Embargo und den Devisenmangel. Beides zwang dazu, immer wieder viel in Eigenentwicklungen zu investieren, die sich eigentlich gar nicht lohnten und auch z.B. unter eher unrentablen Bedingungen Bergbau zu betreiben. Die DDR mußte immer auch eine relativ große Armee unterhalten. Dann war es so, daß die Wirtschaft in Mitteldeutschland 1945 nicht so ausgewogen war wie im Westen Deutschlands. Es mangelte in Mitteldeutschland z.B. an Steinkohle und Eisenerz und auch an der entsprechenden vorverarbeitenden Industrie dafür. Es gab auch keine großen Häfen. Anfangs legte man deshalb fest, daß es eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Besatzungszonen geben sollte, aber das konnte im Kalten Krieg natürlich nicht funktionieren. Dazu kamen noch die Fehler der SED-Führung, die z.B. manche Besitzer von kleinen und mittleren Firmen zwang, ihre Firmen an Genossenschaften oder VEBs zu übergeben.
Das alles sorgte eben dafür, daß für die Bevölkerung nicht so viel übrig blieb. Allerdings haben sich die SED-Bonzen auch nicht so viel eingesackt, wie das heute in der Spitzenpolitik üblich ist.
Totale und rücksichtslose Ausbeutung hat daher der Sozialismus weit besser hinbekommen als der Kapitalismus.
Nein, eben nicht! Das war vor allem in der Anfangszeit der DDR ein Problem, vor allem, weil die Sowjets einfach zuviel heraus zogen. Auch mußten ja die enormen Schäden, die die Demontagen durch die Sowjets angerichtet hatten, wieder ausgebessert werden. Da wurden ja überall sogar die Bahnschienen herausgerissen. Das führte zu Protesten des Volkes, und letztendlich lenkte die SED-Führung dann ja auch ein wenig ein. Was aber auch nur möglich war, weil die Sowjets ihre Politik in Bezug auf die DDR änderten.
Totale und rücksichtslose Ausbeutung hat es dann in beiden deutschen Staaten nicht gegeben. Ausbeutung ja - aber eben nicht bis aufs letzte Hemd.
Das wird erst seit der Wiedervereinigung immer mehr zur Realität. Mittlerweile gibt es schon wieder Menschen, deren Monatseinkommen durch Vollzeitarbeit in Euro auch nicht viel höher ist als das eines DDR-Bürgers in Ost-Mark. Nur sind heute Mieten, Preise usw. deutlich höher als in der DDR.
Und genau da finden sich die Interessen zusammen. Ich habe schon öfter geschrieben, daß nach meiner Meinung der Kapitalismus mit dem Marxismus seinen Frieden gemacht hat, weil er die Möglichkeiten erkannt hat, die dieser ihm bietet. Viel effektiver als Bekämpfung!
Das sehe ich genauso. Deshalb arbeiten ja auch heute viele sogenannte Linke den Neoliberalen zu.
Du kannst Dir Begriffe nicht einfach definieren, wie es Dir paßt.
Das muß ich sogar, wenn die allgemein gebräuchlichen Definitionen zu schwammig sind und immer so hingedreht werden, wie es gerade am besten paßt!
Was Du beschreibst, ist klassischer Liberalismus. Am treffendsten ist es mit Marktradikalismus umschrieben.
Ja, genau das steckt aber heute oft versteckt hinter dem Neoliberalismus!
"Wie der Klassische Liberalismus wendet sich der Neoliberalismus gegen
ein aktives Eingreifen des Staates in die Wirtschaftsprozesse, fordert
aber eine staatliche Ordnungspolitik, die den Wettbewerb fördern und
dem Entstehen von privaten Machtpositionen entgegenwirken soll. Betont wird
der Zusammenhang von politischer und wirtschaftlicher Freiheit."
Ja, das kann man aber eben so oder so auslegen. Üblicherweise wird es dann letztendlich immer so ausgelegt, wie es dem Profit am förderlichsten ist, und letztendlich läuft es dann auf den klassischen Liberalismus hinaus. Frei nach dem Motto: Wo dies den Profit schmälern würde, darf der Staat nicht eingreifen, wo aber ein Eingriff des Staates den Profit steigern kann, ist solch ein Eingriff zu begrüßen.
Reibach, Reibach über alles - darum geht es!
Solche Erscheinungen sind unter einer Betriebsverfassung wie in Deutschland üblich fast zwingend. Die dazu notwendige moralische Verrottung haben in erster Linie die 68er bewirkt.
Hm, ich glaube nicht, daß die 68er genügend Geld haben, um Betriebsräte zu schmieren und Gewerkschaften, die den Firmenbesitzern zuarbeiten, zu gründen.
Ausgerechnet unter SPD-Regierung und der nach links gewendeten CDU also.
Es spielt doch keine Rolle, wer an der Regierung ist. Da sitzen letztendlich überall nur Menschen, und viele Menschen sind käuflich. Also muß man nur die wenigen, die nicht käuflich sind, raus drängen, und schon kriegt man alles durch. Etwas lästig ist natürlich, daß man das noch entweder dem Volk plausibel machen oder es vor dem Volk verbergen muß. Aber das kriegt man auch hin.
Welche Bedingungen waren denn damals anders? Vielleicht der fehlende Sozial- und Umverteilungsstaat?
Allein die Vollbeschäftigung war doch ein wesentlicher Garant für allgemeinen Wohlstand! Wenn man weiß, daß man nicht so einfach neue Mitarbeiter bekommt, ist man eher geneigt, sie gut zu bezahlen. Dann ist man auch bereit, neue Mitarbeiter mit ungenügender Qualifikation auszubilden. Und einen ausufernden Sozial- und Umverteilungsstaat braucht man auch nicht. Erst einmal gibt es ja kaum Bedürftige. Außerdem stärken die steigenden Einkommen die Märkte - da laufen die Geschäfte dann also auch gut. Man muß sich also auch keine Gedanken darüber machen, wo man zusätzliche Konsumenten her bekommt.
Wenn es dagegen ein Überangebot an Arbeitskräften gibt, dann ist das alles eben nicht so.
Bismarck hat einmal gesagt: "Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte."
Ja, Bismarck hat die Sozialgesetze bestimmt nicht aus Menschenfreundlichkeit eingeführt.
Er hat sie eingeführt, weil es eben in dieser Zeit soziale Mißstände gab. So wurden bei jeder Krise Leute auf die Straße gesetzt, die dann als Bettler durch die Gegend zogen und die Armenhäuser füllten. Und Alte und Kranke warf man sowieso einfach auf die Straße.
Sowas hatte es vorher nicht gegeben, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Das konnte so nicht weitergehen. Das mußte dann auch Bismarck einsehen, als sich die unzufriedene Masse zunehmend organisierte und auch die Reichen immer mehr Angst vor einer Revolution bekamen. Die französische Revolution lag ja auch noch nicht so lange zurück - da konnten sie sich gut ausmalen, was ihnen bei so einer Revolution blühen könnte.
Und genau da sind wir heute mehr denn je. Der Staat kann alles besser (meint er), er regelt am besten einfach alles. Sogar die Verteilung des Geldes.
Ja, vor allem die. Und auffällig ist, daß das Geld letztendlich immer nach oben umverteilt wird. Zufall?
Wähler sind mehrheitlich die Nutznießer staatlicher Zuwendungen, anders als damals.
Das glauben manche Wähler zumindest. Tatsächlich läuft es oft so, daß der Staat ihnen zwar in die eine Tasche etwas mehr hineinsteckt, daß ihnen das dann aber aus der anderen Tasche (u.a. auch wieder durch den Staat) flugs wieder herausgezogen wird. Letztendlich landet ein guter Teil des Geldes dann immer wieder da, wo er hinsoll: In der Oberschicht.
Darum kann sich dieser Zustand bei Beibehaltung eines allgemeinen, bedingungslosen Wahlrechts wahrscheinlich nicht mehr verändern.
Welche Lösung schwebt dir da vor?
Was erwartest Du eigentlich? Sollen die Leute gegen ihre Interessen handeln, ihre Möglichkeiten nicht nutzen? Machst Du das? Wenn der Staat solche Einflußmöglichkeiten im Übermaß bietet, dann ist ganz allein er verkehrt, aber doch nicht die Menschen, die nach ihrer Natur handeln.
Richtig, das ist ein wesentlicher Punkt. Obendrein ist es ja auch noch so, daß die Besitzer der Großkonzerne ja letztendlich auch gegen ihre eigenen Interessen arbeiten, wenn sie ihren Beschäftigten die Löhne drücken und damit hier die Binnenmärkte schwächen. Manche spekulieren dabei auf gute Geschäfte z.B. in Asien, aber da läuft es ja ganz genauso. Folglich werden letztendlich weltweit die Märkte geschwächt. Das fällt momentan nur noch nicht auf, weil manche Märkte noch von Natur aus stark wachsen.
Der Staat müßte den Konzernen Grenzen setzen, um sie daran zu hindern, die Äste abzusägen, auf denen wir alle noch mehr oder weniger gut sitzen. Weil die Spitzenpolitiker aber von den Konzernen gekauft sind, geschieht das nicht, und so geht die Abwärts-Spirale eben weiter.
Marktwirtschaft funktioniert im Grunde von allein; es ist die natürliche Wirtschaftsordnung, die exakt alle Prozesse natürlicher Auslese, Evolution usw. abbildet. Staatliche Eingriffe sind nötig, im Übermaß aber eben extrem schädlich.
Ja, das sehe ich auch so. Man muß aber dann auch die Märkte möglichst frei halten. Dann darf es keine geheimen Absprachen zwischen Anbietern geben, kein staatliches Verbot von Konkurrenzprodukten mit hanebüchenen Begründungen, und es dürfen auch keine Händler auf Teilmärkten von Produzenten unter Druck gesetzt werden. Dafür muß der Staat sorgen.
Da sind wir wenigstens mal einig. Die brd hat sich in erschreckendem Ausmaß DDRisiert.
Das fiel mir schon zu Kohls Zeiten extrem auf. Beispielsweise hat er mal Mecklenburg-Vorpommern besucht. Da wollte die Landesregierung ihm einen Bauernhof zeigen. Sie haben dafür aber nicht etwa einen typischen Hof ausgewählt, z.B. einen, wo jemand mit abgewirtschafteten alten Stallgebäuden aus der Vorkriegszeit und hohen Krediten ganz neu anfangen mußte. Nein, sie haben ihm den Hof eines Bauern gezeigt, der zu DDR-Zeiten das seltene Glück hatte, seine Stallgebäude und seine Tiere weiterhin in Eigenregie bewirtschaften zu dürfen. Der stand natürlich nach der Wende viel besser da, weil er nicht sofort alles mit hohen Krediten neu kaufen mußte.
Kohl fuhr dann also in der Überzeugung nach Hause, daß doch alles super ist, daß man doch auch im Osten alles erreichen könne, wenn man nur will...
Das erinnerte mich fatal an die Zustände in der DDR. Da wollten die lokalen Parteifürsten auch immer vor ihren Vorgesetzten möglichst gut dastehen. Wenn mal hoher Besuch da war, wurden dem auch immer nur die Musterbetriebe gezeigt.
Wenn ich Dich aber recht verstehe, hältst Du ein Mehr von dem Gift (=SED) für das Heilmittel der Wahl?
Du meinst die Linke? Die saß bzw. sitzt ja im Osten schon in einigen Landesregierungen, und da hat sich nichts wesentlich verändert. Unser politisches System sorgt schon dafür, daß sich da jeder schnell anpaßt. Die Linke eignet sich allenfalls dazu, den etablierten Spitzenpolitikern Druck zu machen. Dann sind sie eventuell zu dem einen oder anderen Zugeständnis ans Volk bereit.
Als Lösung sehen ich die Linke aber nicht. Sie wird sich letztendlich genauso an das System anpassen, wie die Grünen es getan haben.
Wir brauchen eine Reform des politischen Systems. Und dazu hört man auch von kleinen, neuen Parteien leider nicht viel.
Freundliche Grüße
von Garfield
OT: EU-Diktatur: Geht Sakozys Teufelsplan auf?
Sparrowhawk, Wednesday, 02.09.2009, 18:07 (vor 5961 Tagen) @ Garfield
"1. gibt es schon lange keine SED mehr. Manche ihrer ehemaligen Mitglieder haben 1990 ihre Parteibücher ins Klo gespült und sind in SPD, CDU, FDP oder auch bei den Grünen eingetreten. Andere sind in die PDS eingetreten und manchmal heute bei den Linken."
Das ist leider falsch. Vielmehr hat sich die SED in PDS umbenannt und wurde nach der Fusionierung mit der WASG zur "Linkspartei." So ähnlich wie in der D"D"R aus der Fusionierung von SPD und KPD die SED wurde.
Es ist sicher richtig, dass ein paar vergleichsweise kleine Lichter wie Schabowski aus der SED raus und dannzu anderen Parteien gegangen sind, allerdings sind alte Zöpfe in Vertrauenspositionen des SED-Regimes nach wie vor in der SED/PDS/Linkspartei aktiv, z.B. Gregor Gysi oder Lothar Bisky.
Die Kanzlerin weiß wahrscheinlich nichtmal, was sie tut; allerdings unterstützt sie den Rückfall in D"D"R-Zeiten, oder hat sie jemals Zensursula von der Leyhirn oder den Big-Brother Wolfgang (richtig, der Schäuble mit Hang zu Kriegsspielen im Inland, was ja hervooragend zum Aufruhrparagraphen im Vertrag von Lissabon passt) zurückgepfiffen ?
Sparrowhawk