Vox populi

Maesi , Friday, 01.09.2006, 00:50 (vor 7037 Tagen) @ Ekki

Hallo Ekki

Heute machte ein Taxifahrer hier in Poznan im Gespräch mit mir folgende
Bemerkung:

"Die Briten machen es schon richtig, daß sie ihren Arbeitsmarkt für
Menschen aus den 10 neuen EU-Ländern öffnen. Nur so können sie nämlich
des immer stärker werdenden Bevölkerungsdrucks seitens der Muslime Herr
werden. Ich wundere mich, daß die Deutschen nicht auch so denken und
handeln."

Ich war verblüfft. SO hatte ich diese Problematik noch nie
betrachtet.

Was meint Ihr dazu?

Ob den britischen Parlamentariern solche Gedanken vorschwebten, ist schwer zu sagen. Vielleicht. Aber in offiziellen Verlautbarungen (sowohl von Regierung wie Opposition) wird man das natuerlich niemals zugeben; denn es waere rassistisch, sowas offen zu sagen.

In der Schweiz hingegen wird ganz offen zugegeben: lieber Erwerbstaetige aus EU-Laendern anstatt aus Nicht-EU-Laendern. Je groesser die Kontingente fuer EU-Buerger, desto kleiner jene fuer Nicht-EU-Buerger bzw. desto staerker der Druck, Immigranten aus Drittstaaten (z.B. aus dem afrikanischen oder asiatischen Raum), die sich via Asylbewerbung einen Aufenthaltsstatus erhoffen, wieder nach Hause zu schicken. Bedingt durch die direkte Demokratie wird hierzulande natuerlich zwangslaeufig lang und breit ueber sowas diskutiert, denn es gehoert zum ueblichen Abstimmungskampf, wenn wieder mal eine entsprechende politische Vorlage zur Abstimmung kommt (wie z.B. die Einfuehrung der Personenfreizuegigkeit fuer EU-Buerger im Rahmen der bilateralen Vertraege). In Staaten mit rein repraesentativen Demokratiesystemen gibt es keinen Abstimmungskampf, dafuer muesste sowas eigentlich in den Medien behandelt werden - so die political correctness inzwischen nicht aus Gruenden der Poenalisierung von Rassismus bereits jegliche Diskussion darueber abgewuergt hat.

Gruss

Maesi