Feministische Theologie
Scipio Africanus, St.Gallen, Tuesday, 29.08.2006, 15:44 (vor 7040 Tagen)
Da ich weiss, dass sich die Mehrheit in diesem Forum brennend für die neusten Erkenntnisse der feministischen Theologie interessiert, stelle ich hier ein Interview mit der feministischen Theologin Ina Praetorius - ein Name, den Mann sich nicht unbedingt merken sollte - zur Diskussion.
Wer nach dem Interview das Gefühl hat, er habe nichts verstanden, und davon bis zum Schluss des Interviews auch schon wieder die Hälfte vergessen, der kann sich trösten, dass es mir genauso ging.
Da steht unter anderem :
Der Untertitel Ihres Buches lautet: Postpatriarchale Ethik in biblischer Tradition. Weshalb nicht feministische Ethik?
Praetorius: Ich nenne mich mittlerweile postpatriarchale Denkerin, weil ich das Patriarchat für brüchig und endlich halte. Ich transformiere feministische Patriarchatskritik in postpatriarchale Weltgestaltung.
Also wenn ihr mich fragt : Die hat einen an der Waffel.
Feministische Theologie
Ralf, NRW, Tuesday, 29.08.2006, 15:54 (vor 7040 Tagen) @ Scipio Africanus
Also wenn ihr mich fragt : Die hat einen an der Waffel.
Ist das nicht eine Grundvorausvoraussetzung, um Feministin zu werden?
Gruß Ralf
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*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***
Feministische Theologie
Ekki, Tuesday, 29.08.2006, 16:06 (vor 7040 Tagen) @ Scipio Africanus
Hallo Scipio und alle!
Also wenn ihr mich fragt : Die hat einen an der Waffel.
Stimmt, aber nicht das[/u] ist der Skandal, sondern:
Was meint Ihr, wieviel (un)geistige Dünnest-Schisser Professoren- und Dozentengehälter beziehen? Und die Pensionen sind ja auch nicht schlecht.
Wie sollen wir da finanziell auf einnen grünen Zweig kommen?
Fragt sich und Euch
Ekki
--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.
Warum?
Cleohasi, Wednesday, 30.08.2006, 01:54 (vor 7039 Tagen) @ Scipio Africanus
Praetorius: Der gängige Wirtschaftsliberalismus ist eine säkularisierte Theologie. Die Idee von einer unsichtbaren ordnenden Hand ist nichts anderes als die Säkularisierung göttlicher Allmacht: Mir ist schleierhaft, wie man das mit Freiheit zusammenbringen kann. Denn Freiheit setzt ja voraus, dass ich entscheiden kann. Warum also soll ich blind einem Mechanismus vertrauen?
Wieso hat die einen an der Waffel?
Warum?
Ekki, Wednesday, 30.08.2006, 13:17 (vor 7039 Tagen) @ Cleohasi
Hallo Cleohasi!
Praetorius: Der gängige Wirtschaftsliberalismus ist eine säkularisierte
Theologie. Die Idee von einer unsichtbaren ordnenden Hand ist nichts
anderes als die Säkularisierung göttlicher Allmacht: Mir ist schleierhaft,
wie man das mit Freiheit zusammenbringen kann. Denn Freiheit setzt ja
voraus, dass ich entscheiden kann. Warum also soll ich blind einem
Mechanismus vertrauen?
Wieso hat die einen an der Waffel?
Stimmt, man müßte präzisieren:
Theologen jeglicher Couleur haben einen an der Waffel. Das "feministisch" ist da geradezu nebensächlich.
Gerne Waffeln essend
Ekki
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Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.
Warum? Darum
Nikos, Athen, Thursday, 31.08.2006, 02:35 (vor 7038 Tagen) @ Cleohasi
Freiheit heisst vorallem Verantwortung für die Freiheit des anderen. Die Dame hat aber genau das nicht kappiert. Was ist, wenn ich eine solche Macht vertrauen will??? Ist die Dame gegen den Irakkrieg, was sie sicherlich ist, und benutzt ein Wagen oder einen Herd, dann prädigt sie Wasser und trinkt Wein, ist unglaubwürdig, und hat einen an die Waffel, weil sie denkt, sie kommt weiter mit dem Quatsch, und dabei betrachtet sie die restliche Menschen als Vollidioten, die ihr Sinnloses nicht als solches erkennen werden.
Nikos
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*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*
Warum?
Maesi
, Friday, 01.09.2006, 01:00 (vor 7037 Tagen) @ Cleohasi
Hallo Cleohasi
Praetorius: Der gängige Wirtschaftsliberalismus ist eine säkularisierte
Theologie. Die Idee von einer unsichtbaren ordnenden Hand ist nichts
anderes als die Säkularisierung göttlicher Allmacht: Mir ist schleierhaft,
wie man das mit Freiheit zusammenbringen kann. Denn Freiheit setzt ja
voraus, dass ich entscheiden kann. Warum also soll ich blind einem
Mechanismus vertrauen?
Wieso hat die einen an der Waffel?
Nehmen wir die oben von Dir zitierte Passage. In dieser fasst sie Wirtschaftsliberalismus (wahrscheinlich meint sie damit wohl eher die Marktwirtschaft) als eine saekularisierte Theologie auf. Dahinter sieht sie eine unsichtbare, ordnende Hand, die sie als Ausdruck einer goettlichen Allmacht deutet, bei deren Anwesenheit wiederum angeblich die individuelle Freiheit fehlt. In Tat und Wahrheit ist 'Wirtschaftsliberalismus' ein selbstorganisierendes System, in dem Marktteilnehmer durch ihr Mitwirken Einfluss nehmen und sich durch die Summe des Mitwirkens automatisch ein Gleichgewicht bildet. Mit marktwirtschaftlichen Theorien kann man das Verhalten der Marktteilnehmer sowie die Preisbildung beschreiben. Allerdings handelt es sich dabei um rein statistische Theorien, d.h. die Gesetze der Marktwirtschaft koennen lediglich auf eine groessere Zahl von Individuen angewendet werden; sobald man sie jedoch auf eine kleine nicht repraesentative Gruppe oder gar ein einziges konkretes Individuum bezieht, verlieren diese Gesetze ihre Gueltigkeit. Somit kann keineswegs durch die Existenz marktwirtschaftlicher Gesetze auf eine Unfreiheit des Individuums geschlossen werden. Die Freiheit des Individuums besteht ja gerade darin, dass es sich nicht bloss gegen sondern auch fuer eine marktwirtschaftliche Handlungsweise entscheiden kann. Die Frage ist also nicht, ob das einzelne Individuum 'blind einem Mechnismus vertrauen soll' sondern, ob statistisch gesehen eine Mehrheit von ihnen das tut oder nicht.
Marktwirtschaftliche Theorien versuchen nicht, die gesamte Welt aus diesem einen Punkt heraus zu erklaeren. Wer diesen Theorien eine (goettliche) Allmacht unterstellt, um diese Allmacht natuerlich sofort genuesslich wieder zu demontieren, der demontiert nicht die Theorien an sich sondern lediglich die eigenen unzutreffenden Allmachtsunterstellungen - nicht gerade schlau, eine solches Vorgehen. Keine Wissenschaft kann die gesamte Welt aus einem Blickwinkel heraus vollstaendig erklaeren, und das Transzendente schon gleich gar nicht. Man kann an das Transzendente glauben oder eben auch nicht; Raum genug fuer diesen Glauben wird es neben der Wissenschaft immer geben, da sogar alle Wissenschaften zusammengenommen nie alles werden erklaeren koennen, und es auch gar nicht wollen.
Voellig abstrus wird's, wenn Frau Praetorius anfaengt vom 'Patriarchat', von 'postpatriarchalischer Ethik' zu fabulieren. Einmal mehr ist nicht klar, was sie eigentlich darunter versteht; ausser, dass es offenbar irgendeine obskure Herrschaftsform sein muss, die heute existiert. Nichtsdestotrotz versichert sie, dass das 'Patriarchat' bruechig und abgewirtschaftet sei. Es ist eine Binsenweisheit, dass jede von Menschen geschaffene Ordnung, jede Kultur irgendwann auch wieder untergeht; die Menschheitsgeschichte ist voll von untergegangenen Kulturen, Staats- und Gesellschaftsordnungen. Trotzdem scheint das 'Patriarchat' bislang jede untergegangene Kultur und Gesellschaftordnung irgendwie ueberlebt zu haben, wenn man den Feministen glauben will. Wenn das so ist, inwiefern gibt es dann Anzeichen, dass das 'Patriarchat' ausgerechnet heute bruechig ist und in naher Zukunft untergehen wird? Muss man nicht umgekehrt annehmen, dass die Transformation nicht zu einer 'postpatriarchalischen' Gesellschaft hin stattfindet sondern die 'patriarchalischen' Strukturen derart flexibel sind, dass sie solche gesellschaftlichen Transformationen zulassen ohne an den grundlegenden Strukturen etwas zu aendern? So gesehen waere es eine aeusserst beeindruckende Leistung des 'Patriarchats', dass es sich ueber alle zeitlichen, geographischen und kulturellen Barrieren hinweg halten konnte. Wie auch immer: ohne serioese, allgemein akzeptierte Definition von 'Patriarchat' kann man das nicht sinnvoll diskutieren. Und selbst wenn es eine solche Definition gaebe, muesste man dann noch belegen, dass heute eine Umgestaltung der Welt zum 'Postpatriarchat' hin stattfaende. Angesichts der eher kontinuierlich verlaufenden politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen duerfte das zumindest im westlichen Kulturbereich ziemlich schwer fallen. Aber wenn ich das Interview mit Frau Praetorius so lese, scheint sie sich ohnehin eher mit ihren abstrakten Gedankenkonstruktionen zu befassen, anstatt gelegentlich mal die Realitaet zu konsultieren.
Gruss
Maesi
Warum?
Nikos, Athen, Saturday, 02.09.2006, 16:46 (vor 7036 Tagen) @ Maesi
Mit Patriarchat wird mE folgendes gemeint: Männer gebären nicht, Frauen aber schon. Mehrmals hatte ich Femis danach gefragt, was denn an Frauendasein so brutal ist, und wer denn die Verantwortung dazu trägt. Über ein "das Leben selbst" sind wir nie gekommen. Wie auch? Ich könnte auch "das Matriarchat" dafür verantwortlich machen, daß ich jeden morgen einen Steifen habe, dadurch meine Unterhosen nach zwei Monaten ausgeleiert sind, und ich kaum "normal" pinkeln kann, ohne alles drum herum zu bespritzen. Tue ich aber nicht, weil die Natur mir den Pimmel gegeben hat, und keine Frau was dafür kann, wenn meine Jeans morgens nicht zu geht. ebenso wie kein man etwas dafür kann, wenn das Gebären Schmerzen bereitet. Wie soll das aber eine scheuklappentragende scheinstarke Femanze jemals verstehen, wo dadurch automatisch alles gestürzt werden würde, woran sie ihr ganzen Lebenssinn festmacht: Die Unüberwindbarkeit des eigenen Leidens. Würde sie es verstehen, würde automatisch bedeuten, daß sie ab sofort die Verantwortung für das eigene Leben tragen muss, und noch dazu die Verantwortung für das Leben anderer. Sie musste dann gerade stehen, wenn ganze Generationen die Liebe zum anderen Geschlecht dadurch für immer verlieren, daß von radikalen Emanzen dazu verleitet worden Sinn. Nicht nur streng genommen ein Kapitalverbrechen dem Leben gegenüber.
Nikos
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*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*
Warum?
Maesi
, Wednesday, 06.09.2006, 02:11 (vor 7032 Tagen) @ Nikos
Hallo Nikos
Mit Patriarchat wird mE folgendes gemeint: Männer gebären nicht, Frauen
aber schon. Mehrmals hatte ich Femis danach gefragt, was denn an
Frauendasein so brutal ist, und wer denn die Verantwortung dazu trägt.
Über ein "das Leben selbst" sind wir nie gekommen. Wie auch? Ich könnte
auch "das Matriarchat" dafür verantwortlich machen, daß ich jeden morgen
einen Steifen habe, dadurch meine Unterhosen nach zwei Monaten ausgeleiert
sind, und ich kaum "normal" pinkeln kann, ohne alles drum herum zu
bespritzen. Tue ich aber nicht, weil die Natur mir den Pimmel gegeben hat,
und keine Frau was dafür kann, wenn meine Jeans morgens nicht zu geht.
ebenso wie kein man etwas dafür kann, wenn das Gebären Schmerzen bereitet.
Wie soll das aber eine scheuklappentragende scheinstarke Femanze jemals
verstehen, wo dadurch automatisch alles gestürzt werden würde, woran sie
ihr ganzen Lebenssinn festmacht: Die Unüberwindbarkeit des eigenen
Leidens. Würde sie es verstehen, würde automatisch bedeuten, daß sie ab
sofort die Verantwortung für das eigene Leben tragen muss, und noch dazu
die Verantwortung für das Leben anderer. Sie musste dann gerade stehen,
wenn ganze Generationen die Liebe zum anderen Geschlecht dadurch für immer
verlieren, daß von radikalen Emanzen dazu verleitet worden Sinn. Nicht nur
streng genommen ein Kapitalverbrechen dem Leben gegenüber.
Ich bin nicht sicher, ob Frau Praetorius unter Patriarchat obiges meint; genau diese dinglichen Wahrheiten scheint sie ja krampfhaft zu vermeiden und fabuliert stattdessen lieber vom 'Wirtschaftsliberalismus' als Saekularisierung goettlicher Allmacht oder drischt reichlich esoterisch anmutende Phrasen von einer Transformation 'feministischer Patriarchatskritik' in eine 'postpatriarchale Weltgestaltung'. Aus diesem Wust von Fachjargon, Worthuelsen und Andeutungen konnte ich als einzig konkretes lediglich das 'feministische Geheimnis des Glaubens' herauslesen, das da heisst: das Patriarchat ist bruechig und endlich, die patriarchalische Herrschaftsform ist abgewirtschaftet etc.; der uebliche feministisch-eschatologische Schmonzes eben.
Gruss
Maesi
Warum?
Nikos, Athen, Wednesday, 06.09.2006, 02:35 (vor 7032 Tagen) @ Maesi
Hallo Maesi.
Eben das meine ich aber auch. Da die Gute nicht einen Zusammenhang von einer Belanglosigkeit unterscheiden kann, versucht sie selbstverständlich das, was ihr jahrzehntelang eingetrichtet worden ist, doch noch irgendwie zu Recht zu erklären. Dazu müssen natürlich alle mögliche Absurditäten herhalten. Es ist ungefähr so: Um zu vermeiden, daß die Realitäsfremdheit des Kommunismus ins Licht rückt, versuche ich doch zwanghaft alle mögliche "Belege" zu erfinden, warum denn der Kapitalismus oder gar die Demokratie viel schlechtere Systeme seien. Die "Belege" müssen natürlich überhaupt nicht mit der Realität zu tun haben. Diese Unterschied, wovon Frau Guadalupos spricht (warum haben Femis eigentlich IMMER so bescheuert klingende Namen?), hat mit Patriarchat, mit seine Verdorbenheit, mit dem Ende des Patriarchats, mit seine letzte Atemzüge, mit den Patriarchen an sich, mit Wirtschaftsliberalismus, Endlichkeit, Brüchigkeit, Herrschaft und wasweisich noch, und mit dem ganzen restlichen Unsinn, natürlich nichts, aber auch gar nichts, zu tun. Die einzige Unterschied ist, daß Frauen Kinder gebären und Männer eben nicht. Daraus entsteht der Rest. Daß zB eine Frau keinen wirklichen Bock hat, lang außerhalb des Hauses zu arbeiten, weil der Bauch wie ein Wassermelone aussieht. Da aber diese Unterschiedlichkeit durch keine Gesetze, Quoten und Gelabber abgemildert, geschweige denn abgeschafft, werden kann, muss sich Frau Algorithmus eben irgendeinen Unsinn zurecht einreden, damit sie sich nicht mit der Natur auseinandersetzen muss. Denn die Natur, welche Ironie, typisch weiblich, macht überhaupt keine Kompromisse, wenn es um die eigene Existenz geht. Da geht sie sogar über feministische Leichen, wenn es sein muss, um die ihr eigenes Fortbestehen zu sichern.
Nikos
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Feministische Theologie
Nikos, Athen, Thursday, 31.08.2006, 02:30 (vor 7038 Tagen) @ Scipio Africanus
Sinn- und nutzloses Gerede. Man kann darauf nichts bauen und man kommt auch nicht weiter sondern bleibt man im Kreis gefangen. Die Gute geht davon aus, daß die jetztige Ordnung unnatürlich ist, und ein männliches Konstrukt. Da bleibt ihr aber früher oder später die Spucke weg, wenn sie merkt, daß das Leben an sich ist, welches alle diese Sachen initiiert, und das hat einen Sinn, nämlich das nackte Überleben.
Nikos
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