Wir brauchen einen neuen Feminismus
© DIE ZEIT, 24.08.2006 Nr. 35
Wir brauchen einen neuen Feminismus
Wie emanzipiert ist Deutschland? 15 Frauen ziehen Bilanz und sagen: Es ist wieder Zeit zu kämpfen
Einen neuen Feminismus zu fordern war in den letzten 20 Jahren so ziemlich das Unsouveränste, was man als Frau tun konnte. Man outete sich damit nicht als kämpferisch, sondern als schwach, als eine, die sich noch immer als >Opfer der Verhältnisse« begreift.
Auch viele der 15 Frauen, die wir - 30 Jahre nach der großen Zeit der Emanzipationsbewegung - nach ihrer Einstellung zum Feminismus gefragt haben, sind also nicht als feministische Kämpferinnen bekannt. Trotzdem teilen sie ein Unwohlsein. Das Gefühl, dass es in Deutschland einen Rückschritt gibt.
Es ist jetzt zum Beispiel schick, in Feuilletons fies über Frauen zu schreiben, wie die Schriftstellerin Karen Duve in ihrem Beitrag bemerkt. Nur in Deutschland geht die viel zitierte Gehaltsschere wieder auseinander - warum fast nur Frauen in schlechtbezahlten Jobs arbeiten, erzählt eine Betriebsrätin von Schlecker. Frauen sind zwar, so die Tagesthemen-Moderatorin Anne Will, auf dem Bildschirm präsent - aber nicht in den Chefetagen der Sender. Wenn sie es doch nach oben schaffen, dann haben sie dafür, schreibt die Verfassungsrichterin und Mutter Gertrude Lübbe-Wolff, oft einen hohen Preis bezahlt: Kinderlosigkeit.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
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