Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Patchwork & Hirnwäsche

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 13.08.2009, 05:02 (vor 5981 Tagen)

Welt online:

"So erleben Kinder die Trennung ihrer Eltern
Sonntagmorgen bis Mittwochmorgen bei Papa, Mittwochnachmittag bis Samstagabend bei Mama. Wenn Eltern sich trennen, sieht manchmal so die Lösung der gemeinsamen Erziehung aus. Ein Trennungskind erzählt, wie es anfangs sehr gut mit dieser Regelung leben konnte. Später kamen die Probleme."

Ich geb es ja zu: Ich bin ein Weichei, wenigstens in den Momenten,während derer ich solche Berichte lese. Ich gebe weiter zu, mich erschüttert immer wieder der Egoismis der Selbstbestimmten.

Im verlinkten Bericht beschreibt ein junger Mensch das Elend der Patchwork-Familien, einfühlsam und nachvollziehbar. Als jemand, der seine Kindheit und Jugend in einem Zweielternhaushalt glücklich leben durfte, geht es mir immer unter die Haut, wenn vergleichbares Glück anderen vorenthalten wird.

Aber - so deucht mir - DIE WELT ist auf der Höhe der Zeit. Und bevor einer auf die Idee kommt, es könne etwas faul sein, im Patchstaat Deutschland- so deucht mir weiter - legte das Blatt seiner Protagonistin ein paar Suggestivfragen vor,die sie auch pflicht- und zeitgemäß beantwortete:

"Hat mich mein Leben als Trennungskind belastet? Ja, sicherlich. Aber ich glaube nicht, dass es mir geschadet hat, dass ich heute noch negativ davon geprägt bin. "

" Inzwischen beneide ich niemanden mehr um seine "heile" Familie."

Wozu auch heil, wen es kaputt auch geht?
Das Mädchen beneidete zwar einst ihre Freundin Mia um deren intaktes Elternhaus, aber:

"Die Eltern von Mia haben sich, nachdem sie sich jahrelang betrogen haben, getrennt, Mia ist kaum noch fähig, ihrem Vater(!!!) in die Augen zu schauen. Solche und ähnlich Beispiele haben mir gezeigt, dass manchmal selbst das scheinbar Beste nicht zwangsläufig funktionieren muss."

Das hat sie aber gut gelernt, nicht wahr? Da war es doch viel schöner, als kleines Mädchen, welches nach Beständigkeit, Wurzeln lechzte, durch X- Familienkonstellationen geschoben zu werden. Denkt sie jedenfalls offensichtlich, wie sollte sie auch anders, wenn täglich Zeitungen schreiben, alles sei in Ordnung?

"Auch ich wünsche mir eine "heile Familie", aber wenn es anders kommen sollte, habe ich auch keine Angst vor anderen Familienmodellen."

Irgdwie logisch. Wenn es anders kommt, also wenn in Familie soetwas wie ein Orkan aufkommt, - auch nicht so schlimm, kein Problem, es gibt ja soooo viele andere Modelle. Patchwork zum Beispiel, wo die Kinder herum gestoßen werden.
Nein , sich um Intaktheit von Familie zu kümmern, kommt als Option im Denken des Mädels nicht vor. Woher sollte sie auch ... Seltsam- in diesem Zusammenhang hörte ich noch nie von Opfern reden. Weil solche Opfer auf dem Altar des "Zeitgeistes" verbrennen und "Zeitgeist" sakrosankt geistert?
So ergibt sich ein neues Erbe.

Wie gesagt, ich gebe zu, ich bin ein Weichei, mich erschüttert solche Artikel.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum