"Gewalt in Partnerschaften ist typisch männlich"
"Gewalt in Partnerschaften ist typisch männlich"
Ein 53 Jahre alter Mann aus Immenhausen erstach seine 47-jährige Frau mit mehreren Messerstichen fügte sich dann selber schwerste Verletzungen zu. Er schwebt in Lebensgefahr.
Die HNA berichtet darüber u.a. in diesen Beiträgen:
http://www.hna.de/hofgeismarstart/00_20060823171355_Blumen_und_Kerzen_fuer_das_Opfer.html
Heute wurde in Interview mit Professor Harald A. Euler von der Uni Kassel veröffentlicht, der feststellte:
"Gewalt in Partnerschaften ist typisch männlich".
Professor Euler wiederholt in diesem Interview die Behauptung, Gewalt in Partnerschaften sei typisch männlich. Er begründet dies mit der Behauptung, dies sei evolutionsbedingt. Weiter sei es "...in vielleicht 1000 Generationen" abzuändern. Männer neigten dazu, ihre Partnerinnen als Besitz zu betrachten. Und sie handelten bei einer Trennung fast zwanghaft nach der Maxime: Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie auch kein anderer haben.
Prof. Dr. Dr. Michael Bock, Professor für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug und Strafrecht an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
stellt im Beitrag:
"Selektive Wahrnehmung führt zum Mythos männlicher Gewalt
Häusliche Gewalt - ein Problemaufriss aus kriminologischer Sicht"
fest:
Der Mythos, dass Frauen und Mädchen nur Opfer sind, hält einer erfahrungswissenschaftlichen
Überprüfung nicht stand. Tatsächlich sind Frauen und Männer in annähernd gleichem Umfang Täter und Opfer häuslicher Gewalt.
http://www.lpb.bwue.de/aktuell/bis/1_03/gewalt.htm.
Professor Euler wiederholt im Interview niemals durch wissenschaftliche Untersuchungen belegte, aber dennoch ständig wiederholte Behauptungen: Männer = Täter, Frauen = Opfer.
In Hofgeismar hat sich ein Drama abgespielt. Eine Frau starb, ein Mann schwebt in Lebensgefahr.
Dies auf die These Mann = Täter, Frau = Opfer zu reduzieren, ist eine Vereinfachung des Dramas, die falsch und unzulässig ist.
Im Forum der HNA habe ich ein neues Thema hierzu eröffnet:
http://forum.hna.de/forum/viewtopic.php?id=1282
Leserbriefe an: Leserbriefe@hna.de
Artikel der HNA können online kommentiert werden.
H.-Norbert