Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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1968 und die folgende Brezel

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 01:47 (vor 5982 Tagen)

Welche katastrophalen Folgen 1968 tatsächlich hatte, zeigt sich immer wieder trefflich an den Beiträgen des Users Brezelbub, der aus unerfindlichen Gründen seine Beiträge mit "Beelzebub" unterschreibt. Hier ist einer seiner Beiträge, dessen absolut hinterfotzige Intention ich nachher noch aufzeigen werde. Zunächst der Beitrag des Brezelbuben vom 15.03.2008, 00:12 aus diesem Forum ...

Da hier in letzter Zeit immer mal wieder von "1968 und den Folgen" die Rede ist, und voraussichtlich noch längere Zeit sein wird, soll dieser Beitrag einmal in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass es in jenem schicksalsträchtigen Jahr keineswegs nur Steine- und Farbbeutelwerfer, Autoritätsverweigerer und aufsässige Kommunarden gab, sondern auch vorbildliche, tapfere, patriotische Kämpfer, die sich in heldenhaften Einsätzen ganz selbstlos der Furie des Weltkommunismus entgegenwarfen, die allüberall ihr schreckliches Haupt erhoben hatte.

Über eine der ruhmreichen, nicht hoch genug zu lobpreisenden Heldentaten vorgenannter Freiheitskämpfer, die sich dieser Tage zum 40. Mal jährt, kann hier näheres nachgelesen werden.

Autobahnen weg!

Beelzebub

Der Link, den Brezelbub hier gesetzt hat, führt uns zu einem Bericht über eines der schrecklichsten Verbrechen des Vietnamkrieges, das Massaker von My Lai. Verübt worden ist das Verbrechen von GIs, die selbst zu Tausenden von einer Regierung verheizt worden sind, die alles andere als ´68er-affin gewesen ist. Nixon war definitiv kein Hippie. Und Kommunardenfreund war er auch nicht. Das - und der Vietnamkrieg - war in den Beiträgen anderer User, die sich hier immer mal wieder zu ´68 und den Folgen geäussert hatten, auch gar nicht Gegenstand der Diskussion gewesen. Es ging hauptsächlich um die Folgen von ´68 hinsichtlich der Entstehung jener Ausformung des Feminismus, mit der wir heute (in Deutschland) zu tun haben. Die ´68er waren der Nährboden und die Unterstützer dieser Ideologie. Das ist die vielfach belegte Wahrheit. Und die gefällt dem Brezelbuben nicht.

Das Folgende wird ihm gleich noch viel weniger gefallen: Daß Brezelbub den Link zum Massaker von My Lai gesetzt hat, war kühl kalkuliert: Ehrenrettung der ´68er, denen wir ja doch einiges Positives zu verdanken hätten, wie Brezelbub meint (ist im Archiv in seinen 662 Beiträgen mehrfach belegt)! Ja, es waren diesselben ´68er, denen wir die Pestbeule des heutigen Staatsfeminismus zu verdanken haben, die damals gegen den Vietnamkrieg protestiert haben. Da hat der Brezelbub schon Recht. Junge Progressive mit Gewissen waren das! ´68er mit Moral! Anständige ´68er! - So? Waren sie?

Den ´68ern, die damals gegen dieses Massaker und gegen den Vietnamkrieg insgesamt protestiert haben - und die uns der Brezelbub hier als wahre Philanthropen verkaufen will - dürfte das Schicksal der Dorfbewohner von My Lai ziemlich am Arsch vorbeigegangen sein. Wie ich zu der Behauptung komme? Und was ich stattdessen behaupten möchte? - Leicht zu erklären.

Diesselben ´68er, die gegen das Massaker von My Lai protestiert haben, sind am nächsten Tag mit "Mao-Tse-Tung" und "Ho-Tschi-Minh" - Rufen durch die Innenstädte gezogen, als ob es keine Kulturrevolution in China gegeben hätte. Als ob während der Kulturrevolution nicht Hunderttausende einfach bestialisch weggemordet worden wären - mit Wissen und im Auftrag ihres Idols Mao.
Warum also keine von "großer ´68er-Moral" getragenen Demonstrationen gegen Mao? Und wieviele unserer ´68er Menschenfreunde haben denn später gegen Pol Pot demonstriert? So viele wie vorher gegen Nixon? - Es war vergleichweise ein Häufchen.

Deshalb der ganz logische Schluß: Den ´68ern, die uns Brezelbub hier als "die Aufrechten" andienen möchte, weil sie gegen das Unrecht von My Lai sich "empört" hatten, die haben in allerschäbigster Manier das bestialische Schlachten und den grausamen Tod der Opfer dieses Massakers INSTRUMENTALISIERT gegen die Gegner ihrer eigenen, menschenverachtenden Ideologie! Die Opfer von My Lai waren diesen verbohrten Ideologen, die u.a. heute in "Staatsfeminismus, Geldhaufen und internationale Rohrverlegung" machen, - SCHEISSEGAL.
Und dasselbe gilt für den Brezelbuben. Auch ihm sind die Opfer von My Lai scheißegal. Sonst hätte er sie in dem Zusammenhang, in dem er sie verlinkt hat, nicht verlinken dürfen. Weil dieser Link nicht das stützt, was er stützen soll.
Wenn man sich nun vor Augen hält, daß ausgerechnet er es ist, der der Katholischen Kirche Inquisition und Kreuzzüge - heute noch! - vorhält, nur, um seine persönliche Aversion der Kirche gegenüber als "gerechtfertigt" zu untermauern (Wann war die Inquisition, Brezelbub? Und wann die Kreuzzüge?), dann hoffe ich, daß nun endlich klar ist, um welche - im wahrsten Sinn des Wortes - "linke Bazille" es sich beim User Brezelbub handelt - und was deshalb von seinen "Argumenten" zu halten ist.

In diesem Sinne - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

1968 und die folgende Brezel

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Wednesday, 12.08.2009, 02:25 (vor 5982 Tagen) @ Max

...Wann war die Inquisition, Brezelbub? ...

Diese Inquisition gibt es noch heute, nennt sich allerdings "Kongregation für die Glaubenslehre", was gleich viel netter und sympathischer klingt. Beinahe anständig und menschenfreundlich, das ist dem Zeitgeist geschuldet.

Sind aber die Verbrechen der Kirche allein dadurch netter und ihre Anhänger moralisch höherwertiger als die Maos, weil bestimmte Untaten länger zurückliegen?
Immerhin dürften die meisten Mao-Jünger mittlerweile abgeschworen haben, was man von den Anhängern der katholischen Kirche leider keineswegs behaupten kann.

Und nein, selbst eine vollkommen idiotische Verklärung der 68er läßt die Verbrechen der Kirche in keinem rosigeren Licht erscheinen, auch wenn Gläubige ein solches Wunder noch so sehr herbeisehnen und -beten mögen.

Viele Grüße
Wolfgang

1968 und die folgende Brezel

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 02:51 (vor 5982 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Diese Inquisition gibt es noch heute, nennt sich allerdings "Kongregation
für die Glaubenslehre", was gleich viel netter und sympathischer klingt.
Beinahe anständig und menschenfreundlich, das ist dem Zeitgeist
geschuldet.

... Die Kongregation für die Glaubenslehre beschäftigt sich mit dem Glauben der Katholiken, indirekt also mit den Katholiken selbst. Soweit mir das bekannt ist, veranlaßt sie seit... *kopfkratz* ... vorgestern mittag keine Folterungen mehr - und wer kein Katholik sein möchte, der tritt einfach aus der Kirche aus.
Die Politbüros dieser Welt lassen "in ihrer Kirche" heute noch foltern - und wer gerne austreten möchte, wird an der "Kirchentür" erschossen.
Frage: Welche Kirche ist dir lieber?

Sind aber die Verbrechen der Kirche allein dadurch netter und ihre
Anhänger moralisch höherwertiger als die Maos, weil bestimmte Untaten
länger zurückliegen?

... das nicht. Aber wie ich oben schon sagte: Verbrechen wie Mord, Folter, willkürliche Inhaftierung etc.pp. - existieren heute bei der Katholischen Kirche nicht mehr. Zwar gibt es Mao auch nicht mehr, aber: Weit über 1000 Hinrichtungen p.a. in China heute, den Knast Nordkorea heute, die totalitäre Castro-Saubande heute -usw.usf. Und daher meine Feststellung: Wenn irgendwer über die Katholische Kirche das Maul zu halten hätte, wenn es um die o.g. Verbrechen geht, dann sind das heutige Linke. Sollen erst mal in ihrer beschissenen Ideologen-Welt für Friede, Freude und Eierkuchen sorgen. Danach können sie sich meinetwegen mal zur heutigen Kirche äußern.

Immerhin dürften die meisten Mao-Jünger mittlerweile abgeschworen haben,
was man von den Anhängern der katholischen Kirche leider keineswegs
behaupten kann.

... ach ja ... hmmm ... soll ich über so einen Vergleich wirklich nachdenken?
Weil du es bist, Wolfgang: Was hat die Katholische Kirche geschaffen, sagen wir mal, seit der Gründung des Klosters Cassino durch Benedikt v. Norcia? Wir denken an Volksbildung, an unvergleichliche Kathedralen, an Kunstwerke, an Mildtätigkeit, an Identitäts- und Kulturstiftung und sooo vieles mehr ...
Und was hat Mao geschaffen? Sorry, ich muß einen ziehen lassen ...

Und nein, selbst eine vollkommen idiotische Verklärung der 68er läßt die
Verbrechen der Kirche in keinem rosigeren Licht erscheinen, auch wenn
Gläubige ein solches Wunder noch so sehr herbeisehnen und -beten mögen.

... darum geht´s doch gar nicht. Es geht darum, wieso ausgerechnet die ´68er, warum ausgerechnet DIE sich zur Kirchenkritik berufen fühlen - und dabei dämlichsterweise auch noch auf Inquisition und Kreuzzüge abheben.
Das ist ja so glaubhaft wie ... äh ... "Nazis gegen Gasfeuerzeuge", ungefähr.

Konfessionslos und katholizismusfreundlich - Max

--
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(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

1968 und die folgende Brezel

Steve_, Wednesday, 12.08.2009, 03:12 (vor 5982 Tagen) @ Max

... Die Kongregation für die Glaubenslehre beschäftigt sich mit dem
Glauben der Katholiken, indirekt also mit den Katholiken selbst. Soweit mir
das bekannt ist, veranlaßt sie seit... *kopfkratz* ... vorgestern mittag
keine Folterungen mehr - und wer kein Katholik sein möchte, der tritt
einfach aus der Kirche aus.

Siehste, bei den 68ern ist es sogar noch einfach. Da kannst du einfach 68er sein, ohne jemals Maoist gewesen zu sein. Jetzt stimmt der ganze Käse nicht mehr, den du geschrieben hast.

1968 und die folgende Brezel

Garfield, Wednesday, 12.08.2009, 10:32 (vor 5982 Tagen) @ Max

Hallo Max!

Zwar gibt es Mao auch nicht mehr, aber: Weit über 1000 Hinrichtungen p.a. in China heute...

Es ist doch immer wieder interessant, wer und was für dich links ist. Nur weil die chinesische Führung sich immer noch als "kommunistisch" bezeichnet, ist sie links??? Da herrscht heute Kapitalismus in Reinkultur, sowas wie Kommunismus haben die da längst ad acta gelegt!

Im Übrigen strebt man in Europa wie auch in den USA ebenfalls eifrig chinesische Verhältnisse an, und diejenigen, die am eifrigsten dafür arbeiten, sind auch nicht im "linken" Lager beheimatet.

Diese unselige links-rechts-Diskussion bringt uns doch keinen Millimeter weiter! Und genau deshalb wird sie ja auch immer wieder angeheizt.

Freundliche Grüße
von Garfield

1968 und die folgende Brezel

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 18:34 (vor 5982 Tagen) @ Garfield
bearbeitet von Max, Wednesday, 12.08.2009, 18:38

Servus Garfield,

was uns nicht weiterbringt, sind Linke. Dabei ist egal, ob die sich nun selbst als Linke definieren, oder nicht. Die NPD definiert sich sicher nicht als links, sondern als rechts. Politisch gesehen ist aber rechts lediglich eine Erscheinungsform von links. Von der Pogo-Partei hat das einer mal schön zusammengefasst: Die Einen sind Nationalsozialisten - und die Anderen sind Internationalsozialisten. Qualitativ derselbe Unterschied wie zwischen der Pest und der Cholera. Daß Linke, die sich selbst als Linke definieren, ihren Feind da verorten, wo sich andere Linke als Rechte definieren, ginge mir ja am Arsch vorbei, wenn sie sich darauf beschränken würden. Da wären die Idioten im Grunde mit sich selbst beschäftigt. "Linksinternes Kampfgetöse" würde ich das dann nennen - und mich selbst einen Konservativen, der mit dem Rechts-Links-Pack nichts zu schaffen hat. Aber etwas ganz Anderes ist ja tatsächlich der Fall: Jeder, der sich hierzulande nicht ausdrücklich zu linken Positionen bekennt, wird von den "linken Linken" als "Rechter (Linker)" diffamiert. Und da hört der Spaß auf! Du hast ja Recht: Dieser Hick-Hack zwischen links und rechts bringt nichts. Aber es ist ein durch und durch linker Hick-Hack (weil rechts nur eine spezielle Ausformung von links ist - und nichts weiter), der sogar die mit reinzieht, die sich selbst weder als links, noch als rechts sehen - mich zum Beispiel. Und deswegen sind Linke die Pest! ABSOLUT die Pest! Und weil das so ist, müssen Linke (und damit natürlich auch Rechte) in die Bedeutungslosigkeit gebracht werden. Wie man das hinbekommt? Frag´ mich was Leichteres.
Was aber auf gar keinen Fall geht, ist, daß man sich als Konservativer an einem gesellschaftlichen Diskurs "konstruktiv" (was auch sonst?) beteiligt, der sich zwischen zwei linken Polen abspielt, von denen einer der "rechte Pol" genannt wird. Man nimmt damit automatisch an einem linken Diskurs teil, der immer zugunsten einer linken Position laufen wird, selbst wenn sich "Rechte" (illusorisch genug) in diesem Diskurs durchsetzen sollten.

Linke sind die ... äh ... P...Pocken - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

1968 und die folgende Brezel

Garfield, Thursday, 13.08.2009, 01:31 (vor 5981 Tagen) @ Max

Hallo Max!

Jeder, der sich hierzulande nicht ausdrücklich zu linken Positionen bekennt, wird von den "linken Linken" als "Rechter (Linker)" diffamiert. Und da hört der Spaß auf!

Da hast du recht, und dieses selbstgerechte Gutmenschentum, oft gepaart mit Dummheit und/oder Ignoranz, geht mir auch schon lange extrem auf die Nerven. Vor allem dann, wenn man dann obendrein auch noch ganz offensichtliche Probleme nicht offen ansprechen darf.

Auch wenn das oft nicht leicht, manchmal leider sogar unmöglich ist, muß man versuchen, diese rechts-links-Querelen zu vermeiden. Das ist auch für die Männerbewegung sehr wichtig. Sie darf sich nicht in irgendeine allgemein als extrem geltende Ecke schieben lassen oder sich gar selbst in so einer Ecke positionieren. Das schadet nur.

Freundliche Grüße
von Garfield

Ohje Max

Peter @, Wednesday, 12.08.2009, 02:45 (vor 5982 Tagen) @ Max


Deshalb der ganz logische Schluß: Den ´68ern, die uns Brezelbub hier als
"die Aufrechten" andienen möchte, weil sie gegen das Unrecht von My Lai
sich "empört" hatten, die haben in allerschäbigster Manier das bestialische
Schlachten und den grausamen Tod der Opfer dieses Massakers
INSTRUMENTALISIERT gegen die Gegner ihrer eigenen,
menschenverachtenden Ideologie! Die Opfer von My Lai waren diesen
verbohrten Ideologen, die u.a. heute in "Staatsfeminismus, Geldhaufen und
internationale Rohrverlegung" machen, - SCHEISSEGAL.
Und dasselbe gilt für den Brezelbuben. Auch ihm sind die Opfer von My Lai
scheißegal. Sonst hätte er sie in dem Zusammenhang, in dem er sie
verlinkt hat, nicht verlinken dürfen. Weil dieser Link nicht das stützt,
was er stützen soll.

"Die 68er" waren ein bunter Haufen, der letztlich nur eine gemeinsame Erkenntnis teilte: Das die Vor-68er Gesellschaft moralisch abgewirtschaftet hat und vor dem Hintergrund der technologischen und ökonomischen Umwälzungen durch die dritte Industrialisierungswelle keine attraktiven Lebensmodelle mehr anbot.

Ein paar "68er" sind auf der Suche nach Alternativen bei Mao hängengeblieben, anderen auf einem LSD-Trip, ein paar haben Bomben gebastelt, andere einen VW-bus umgebaut und sind damit ab nach Goa, wieder andere haben Kommunen gegründet und dort Liebe nach Dienstplan ausprobiert (bis die Weiber darauf keinen Bock mehr hatten - dauerte nicht lang) und einige haben in Garagen in Orangenplantagenkäffern in Kalifornien Computer zusammengelötet.

Am Ende hatten sie alle zusammen einen kleinen Anteil an den gesellschaftlichen Veränderungen in der westlichen Welt.

Die entscheidende Frage ist doch: Würde es ohne die 68er heute den Feminismus geben?

Und aus meiner Sicht ist die klare Antwort darauf: Ja. Weil er keine 68er Erfindung ist, sondern ein Dekadenz-Symptom.

Ohje Max

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 03:13 (vor 5982 Tagen) @ Peter

Ein paar "68er" sind auf der Suche nach Alternativen bei Mao
hängengeblieben,

... *PRUUUST!* - paar ´68er ... die paar hier?

„Nicht eine allgemeine Theorie der bürgerlichen Gesellschaft, sondern ihre oppositionelle Praxis wird die Studenten begreifen lassen, daß ihre Emanzipation an die der Arbeiterklasse geknüpft ist.“ Diese Aussage aus der Hochschulresolution des SDS vom Herbst 1967 wurde seit Ostern 1968 die konkrete Erfahrung von zehntausenden Studenten.
http://www.linksruck.de/artikel_1948.htm - bei Google so angezeigt:
Linksruck - Ohne SDS keine APO
15.000 demonstrierten unter den Bildern berühmter Revolutionäre in der ... Universitätsbesetzungen, großen Demonstrationen der APO und Warnstreiks in ...
www.linksruck.de/artikel_1948.html - Im Cache - Ähnlich

... ja, ja, waren ein paar mehr, oder?

anderen auf einem LSD-Trip, ein paar haben Bomben
gebastelt, andere einen VW-bus umgebaut und sind damit ab nach Goa, wieder
andere haben Kommunen gegründet und dort Liebe nach Dienstplan ausprobiert
(bis die Weiber darauf keinen Bock mehr hatten - dauerte nicht lang) und
einige haben in Garagen in Orangenplantagenkäffern in Kalifornien Computer
zusammengelötet.

... ja, aber nacheinander. Bombenbau war ´68 noch ein bißchen unpopulär. Und Computer in Kalifornien mit löten ... das waren dann doch schon die frühen Siebziger.

Am Ende hatten sie alle zusammen einen kleinen Anteil an den
gesellschaftlichen Veränderungen in der westlichen Welt.

... wuaaah! Kleiner Anteil, yeah. Du warst bei den LSD-Freaks, oder?

Die entscheidende Frage ist doch: Würde es ohne die 68er heute den
Feminismus geben?

... ziemlich spekulative Frage, aber: Klares Nein, diesen Feminismus nicht. Möglicherweise einen anderen. Esther Vilar bezeichnete sich als Feministin und liest sich heute noch recht erträglich...

Und aus meiner Sicht ist die klare Antwort darauf: Ja. Weil er keine 68er
Erfindung ist, sondern ein Dekadenz-Symptom.

... die ´68er selbst sind das Dekadenzsymptom! Die konnten sich doch überhaupt erst in der Weise entfalten, weil sie mit den existentiellen Lebensnöten ihrer Elterngeneration gar nicht mehr konfrontiert waren! Möchte nicht wissen, wieviele unserer ´68er Linksideologen an den Unis damals von Papis monatlichem Scheck ihr heldenhaftes Revoluzzerleben finanziert bekommen haben. Wenn das nicht dekadent ist!?

Kurz vor Kukident - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Peter @, Thursday, 13.08.2009, 01:50 (vor 5981 Tagen) @ Max

... ja, ja, waren ein paar mehr, oder?

E§igentlich nicht. Zieh mal alle ab, die nur dabei waren, weil es gerade "hip" war, die nur damit kokettiert haben (Paule z.B.) und die im übrigen sich überhaupt nicht mit dem Maoismus auseinandergesetzt hatten.

Am Ende bist du bei ein paar hundert "Maoisten" angelangt. Und selbst 1000 sind ja bei 57 Mio (Bevölkerung BRD damals) nicht sehr viel.

... ja, aber nacheinander. Bombenbau war ´68 noch ein bißchen unpopulär.
Und Computer in Kalifornien mit löten ... das waren dann doch schon die
frühen Siebziger.

Das war alles Anfang der Siebziger.

... wuaaah! Kleiner Anteil, yeah. Du warst bei den LSD-Freaks, oder?

Nein. Retrospektiv analysier ist der Anteil klein. Der gesellschaftsverändernde Impetus war im Grunde bereits anfang der siebziger weg. Vieles wurde bereits in den späteren 70er jahren revidiert (im Zuge der RAF Hysterie), der Rest dann Anfang der 80er als der Tanz um das goldene Kalb dann herrschender Zeitgeist wurde.

Yuppie statt Hippie. Bucks statt gras. Bilanzcharts statt Che-Bilder.

... ziemlich spekulative Frage, aber: Klares Nein, diesen Feminismus
nicht. Möglicherweise einen anderen. Esther Vilar bezeichnete sich als
Feministin und liest sich heute noch recht erträglich...

Nur das Esther eine klassische 68er war. Und wir hätten genau diesen Feminismus. Weil sich dieser Feminismus in all seinen Ausprägungen nur im Turbo-Kapitalismus heutiger Prägung entwickeln konnte.

Frauen als brave Konsumenten, Frauen als strukturkonservative Systemstützen, Frauen als unkritische und manipulierbare Handlangerinnen. Frauen als egomanische Vollstrecker bei der Zerstörung von stabilen Familienstrukturen.

Eine Idealbesetzung: Nur Frauen kann man das Lied von Selbstbestimmung und Freiheit singen lassen, während sie uniform gekleidet und uniform denkend die Strassen langstöckeln. Die glauben das wirklich.

... die ´68er selbst sind das Dekadenzsymptom! Die konnten sich doch
überhaupt erst in der Weise entfalten, weil sie mit den existentiellen
Lebensnöten ihrer Elterngeneration gar nicht mehr konfrontiert waren!
Möchte nicht wissen, wieviele unserer ´68er Linksideologen an den Unis
damals von Papis monatlichem Scheck ihr heldenhaftes Revoluzzerleben
finanziert bekommen haben. Wenn das nicht dekadent ist!?

Definitiv. Wer hungernd und frierend im Schptzengraben sitzt, liest keine Mao-Bibel, sondern verfeuert sie um sich ne Ratte zu braten.

Ohje, Peter

Drakon, Wednesday, 12.08.2009, 04:01 (vor 5982 Tagen) @ Peter

Da platzt mir doch kurz vorm Zubettgehen noch der Kragen!
Fangen wir unten an: Ja, die 68er sind das Symbol dafür, was eine Gesellschaft hervorbringen kann, wenn es ihr zu gut geht. Das geht aber einher mit dem Feminismus. Und der war sehr wohl eine Erfindung im Zuge der "Bewegung".

Worauf hat sich diese "Revolution" berufen? Ich war damals noch recht jung, kann mich aber erinnern: Jeder Protagonist hatte seine "Mao-Bibel" in der Hand, die war aber nicht "bunt", die war eindeutig ROT. Und - in diesem Punkt irrt Max - nicht einem Souverän geschuldet, der "ein paar Hunderttausend" auf dem Gewissen hatte. Paul Breitner (der damals die "Bibel" im aktuellen Sportstudio öffentlich hochhielt und Co. folgten einem Schlächter, der die Weltrekordmarke hält: Mehr als 50 MILLIONEN sind es laut Spiegel, die ihm damls zum Opfer fielen. Wer eine Brille trug, galt bereits als "Intellektueller" und war des Todes.

Ja, es wurde viel diskutiert in dieser Zeit. Darüber, was unsere Väter doch für Schweine waren. Darüber, was Stalin doch für ein guter Mann war, dass er unsere Väter, Onkel und Großväter "beseitigt" hat. Und natürlich auch darüber, dass Männer an sich die Pest sind. Dabei wurde ein "Pfeifchen" geraucht und die Mutigeren nahmen auch was "Härteres". Abdriften aus der Wirklichkeit. Was für eine Generation!

--
Das menschliche Gehirn hätte sich ohne die biologische Zweiheit der Geschlechter niemals so weit entwickelt, dass es sogar Theorien wie jene ersinnen konnte, diese Zweiheit sei ein "soziales Konstrukt"
(Michael Klonovsky)

Lektüre

Random, Wednesday, 12.08.2009, 15:44 (vor 5982 Tagen) @ Max

Bei aller Wertschätzung, einige liegen mit ihren Äußerungen deutlich über ihren Möglichkeiten. Insofern will ich sie nicht kommentieren, es führt zu nichts. Falls sich die Gemeinten aus erster Hand informieren wollen, so sei ihnen "Mein langer Marsch durch die Illusionen" von Klaus Rainer Röhl empfohlen. Neben vielen Fakten und Erkenntnissen, die uns heute m.o.w. planvoll vorenthalten werden, finden sich für Maxens 68er-Aussagen ausgesprochen viele Belege. Insofern könnte man dort Grund unter die Füße kriegen. So man es denn wollte.

Keine Angst, der will nur nachtreten

Beelzebub, Wednesday, 12.08.2009, 17:41 (vor 5982 Tagen) @ Max

Dem Hornochsen aus Großmaultupfing geht’s doch allenfalls vordergründig (mal wieder) um die bösen 68er.

Der arme alte Mackie Maulheld hat den letzten Disput mit mir noch nicht so recht verarbeitet und brauchte einen Vorwand zum Nachtreten. Und da kamen ihm die "68er" sowie die "Linken" gerade recht. Es handelt sich bei den beiden um Mackies Universal-Schimpfbegriffe, die er wahllos gegen jeden und alles einsetzt, was ihm in seinem schlichten aber einfachen Weltbild zuwiderläuft. Naja, soll er halt, wenn’s ihm hilft, eine teure Psychotherapie zu sparen.

Hier sollte gelten: Niedriger hängen, den Schmonzes. Oder noch besser: gar nicht erst ignorieren.

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Keine Angst, der will nur nachtreten

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 17:50 (vor 5982 Tagen) @ Beelzebub

--------------------------------------
Moderation: Vollquote gelöscht.
Bitte Regeln für das Forum Punkt 9 beachten.
--------------------------------------

... *grinsel* - Max

Keine Angst, der will nur nachtreten

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 18:52 (vor 5981 Tagen) @ Beelzebub

was ihm in seinem schlichten aber einfachen Weltbild
zuwiderläuft.

... und wenn´s regnet, dann ist der Brezelbub zwar durchtränkt aber naß.

Schlau aber intelligent - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Mackie M.- keine Ahnung und davon jede Menge

Beelzebub, Wednesday, 12.08.2009, 22:30 (vor 5981 Tagen) @ Max

was ihm in seinem schlichten aber einfachen Weltbild
zuwiderläuft.


... und wenn´s regnet, dann ist der Brezelbub zwar durchtränkt aber naß.

Schlau aber intelligent - Max

Wäre die Lektüre des guten Mackie Maulheld nicht beschränkt auf reaktionäre Postillen, die BLÖD-Zeitung und anderes bedrucktes Fischeinwickelpapier, dann wüßte er vielleicht, dass der kleine Kunstgriff "schlicht aber einfach" beim großen Tucholsky entlehnt ist.

"Es ist Hohenzollernwetter, die Truppen sind aber trotzdem prachtvoller Stimmung, denn der Kaiser hat mich zum Frühstück eingeladen, das ich in der schlichten, aber einfachen Feldküche einnehmen darf."

Aus "Memoiren aus der Kaiserzeit", eine witzige Satire, allerdings nur für solche Leser geeignet, die im Geschichtsunterricht nicht geschlafen haben, als der 1. Weltkrieg dran war.


Beelzebub

mitunter gern bereit, den Hohlraum in den Köpfen gewisser Hornochsen ein klein wenig zu füllen

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Mackie M.- keine Ahnung und davon jede Menge

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 12.08.2009, 23:05 (vor 5981 Tagen) @ Beelzebub

... schau mal beim großen Tucholsky nach, wo der zwischen "schlicht" und "aber einfach" ein Komma gesetzt hat. Genau da setzt du nächstes Mal auch eines. Im übrigen hat Tucholsky diese Textstelle selbst abgekupfert, und zwar hier.
"Im Netz der Weisheit, gleich unter der Blume, fanden wir folgendes Zitat" - wie wir in seiner Erzählung "Schloß Gripsholm" lesen dürfen (die du natürlich nicht gelesen hast, weil du dich vor allem fürchtest, wo "Grips" draufsteht): ( ... ) schlicht, aber einfach ( ... ). Aufgemerkt! Auch hier das Komma an der richtigen Stelle beachten!

Das Salz auf der Brezel - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Abteilung Grips: 23 h später ...

Max, Fliegentupfing, Thursday, 13.08.2009, 22:12 (vor 5980 Tagen) @ Max

... stelle ich fest, daß der Schwachmat, der mir ankreiden wollte, daß ich nicht wußte, von welchem Autor und welchem Text er "schlicht aber einfach" entlehnt hatte - und der selbst zu dämlich ist, ein Komma richtig zu entlehnen - noch immer nicht geantwortet hat.

Richtige Feststellungen von - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Also gut, Mr. Maulheld...

Beelzebub, Friday, 14.08.2009, 20:16 (vor 5979 Tagen) @ Max

... stelle ich fest, daß der Schwachmat, der mir ankreiden wollte, daß ich
nicht wußte, von welchem Autor und welchem Text er "schlicht aber einfach"
entlehnt hatte - und der selbst zu dämlich ist, ein Komma richtig zu
entlehnen - noch immer nicht geantwortet hat.

Richtige Feststellungen von - Max

...eigentlich wollte ich dein unsäglich dummes Geschwätz für bzw. gegen sich selber sprechen lassen, aber da du die Kommunikation mit mir doch so dringend brauchst und ich heute ausnahmsweise einen Sei-nett-zu-Hornochsen-Tag habe, will ich mal für einen Momentin die tiefen Niederungen deines Untalents hinabsteigen.

Also, du hast dich zunächst über einen angeblich unpassenden Vergleich mokiert, und als du dann erfuhrst, wo ich den her hatte, da geilst du dich plötzlich an einem fehlenden Komma auf, was dir zuerst keine Silbe wert war. Tust gerade so, als hättest du das Zitat nur wegen des fehlenden Kommas nicht erkannt.

Und du Hirni merkst nicht mal, wie lächerlich du dich damit machst.

Wenn ich auch nicht unbedingt großen Wert auf Etikette lege, so empfehle ich dir doch dringend, dich von Hemsut in ein paar grundlegenden Fragen halbwegs gepflegter Umgangsformen unterrichten zulassen.

1. Lektion: wie erkenne und vermeide ich Fettnäpfe.

2. Lektion: wie komme ich unauffällig wieder raus, wenn ich doch mal reingetreten bin.

Wenn du so weiter machst, halten dich die Leute am Ende noch für einen 68er. Bei denen galt ein so unsägliches Benehmen wie das deine nämlich a.f.a.I k. als lobenswertes Zeichen besonderer Authentizität oder so ähnlich.

Gute Besserung

Beelzebub

der dein dummes Gewäsch in Zukunft nur noch sporadisch kommentieren wird, wenn er gerade nix besseres vorhat.

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

46 h später ...

Max, Fliegentupfing, Friday, 14.08.2009, 21:34 (vor 5979 Tagen) @ Beelzebub
bearbeitet von Max, Friday, 14.08.2009, 21:45

... --> , <-- das hier ist ein schlichtes Komma, Brezelbub. Dein komatöses Geschreibsel kommt schlicht, aber einfach von Koma ("Schlicht, aber einfach" habe ich beim großen Tucholsky entlehnt). Daß ein Komatöser übersieht, ein Komma (,) korrekt zu entlehnen, kommt vor. (Punkt)
Übungsaufgabe: Finde das falsch, gesetzte Komma im Text. Danach darfst du weiterschlafen ("du" habe ich beim kleinen Peter Maffay entlehnt).

Umgangsformen für Brezelbuben - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Nichts als die Wahrheit.

Rainer ⌂, Thursday, 13.08.2009, 01:59 (vor 5981 Tagen) @ Beelzebub

Aus "Memoiren
aus der Kaiserzeit"
, eine witzige Satire, allerdings nur für solche
Leser geeignet, die im Geschichtsunterricht nicht geschlafen haben, als der
1. Weltkrieg dran war.

Zu verschiedenen Zeiten wurden verschiedene Informationen verbreitet, wenn Geschichtsunterricht dran war. Dies muss um die Zukunft erweitert werden. Es werden verschiedene Informationen verbreitet werden, wenn Geschichtsunterricht dran ist.

Das Wesen der Politik ist die Lüge.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

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