Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus kontra Weiblichkeit -Lesenswert- Aber LANG ;-)

OlivER @, Tuesday, 04.08.2009, 11:57 (vor 5989 Tagen)

Feminismus kontra Weiblichkeit -Lesenswert- Aber LANG ;-)

André @, Tuesday, 04.08.2009, 12:58 (vor 5989 Tagen) @ OlivER

http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::500021&am...


Ich hab noch nicht alles in allen einzelheiten durch. Im großen und Ganzen aber interessant, mit Denkansätzen, die mir persönlich noch nicht ganz so geläufig waren (was natürlich erstmal nichts heißt), z. B. Feminismus als Werkzeug des Kapitalismus. Der Kapitalismus funktioniere mit Hilfe d. Fem. d. Geschlechtlichkeit um, um die Menschen besser besser ausnutzen zu können.
Mit manchem bin ich auch nicht einverstanden. Z. B. Geschlechterrollen als Folge von falsch verstandener Aufklärung. (oder hab ich das falsch verstanden?) Geschlechterrollen gabs längst vor d. Aufklärung, selbst wenn man zu dem der Aufklärung weit voraus gehenden Ausspruch Decartes "cogito ergo sum" zurückgeht. Ich glaub auch nihct, daß die Frauen zu allen Zeiten die ehe geflüchtet haben (entsteht ein bißchen der Eindruck), sondern sie haben sie für sich genutzt bzw. benutzt. Das hat früher auch schon geklappt (nur eben anders). Manche haben auch gelitten, genau wie Männer auch.
Trotzdem danke für den Link.
André

Feminismus kontra Weiblichkeit -Lesenswert- Aber LANG ;-)

Max, Fliegentupfing, Tuesday, 04.08.2009, 13:49 (vor 5989 Tagen) @ André

Mein lieber Mann, da sind aber ein paar treffende Einsichten konzentriert zusammengefasst. Der folgende Abschnitt spricht mir aus der Seele:

Die Schere zwischen propagiertem und wirklichem Sexualleben geht dabei immer weiter auseinander. Dabei werden immer mehr (manchmal nur noch im weitesten Sinn:) Sexualpraktiken enttabuisiert, darunter auch offen sadomasochistische. Die Entdeckung, dass Schmerz und Lust ungeheuer nahe beieinander liegen, wirkt als Verführung besonders für die, deren Lustempfinden von klein auf unterentwickelt ist, und die insbesondere für seelischen Schmerz intensiv sensibilisiert sind. Am Ende sind derzeit sexuell vermittelte Beziehungen oft genug Missbrauchsbeziehungen, sprachlos bis auf abgehörte Floskeln, unaufrichtig und in Enttäuschungen endend.

Am Ende sind viel mehr Frauen als Männer alkoholsüchtig, medikamentensüchtig, Raucher, Psychotherapie nachfragend, voller Abwehrängsten gegenüber Männern, zugleich aber deutlicher ihre Probleme artikulierend. Zwei Drittel aller Scheidungen gehen von ihnen aus. Bitterkeit und Zynismen spiegeln sich in den Mienen, Gesten, der Körperhaltung. Der Frust der Männer ihnen gegenüber verstärkt dann noch ihren eigenen. Die Antwort des Feminismus war nicht die Rückkehr zur starken und selbstbewussten Weiblichkeit, denn der (anglo-puritanische) Feminismus wie die fortschrittliche Politik hielt diese für eine kulturelle (und religiös bestimmte) Deformation, sondern die Flucht in die Androgynität, eine Art Schweben über den Geschlechtern als Erlösung aus der Geschlechtlichkeit. Alice Schwarzer, nicht nur TV-Entertainerin, hat mit anderen genau das in vielen Texten gefordert, - allerdings aus ihrer homosexuellen Warte heraus, die mit protestantisch-bildungsbürgerlichen Bildern der letzten Jahrhunderte verwoben ist. US-Protagonistinnen schreiben sich derzeit auf ihre alten Tage ihr Bedauern über das, was sie angerichtet haben, von der Seele. Das erinnert an girondistische Revolutionäre, die kurz vor der Hinrichtung oder dem Suizid ergreifende Texte schrieben über das zugunsten des Revoluzzens verpasste Leben.

... das hier beschriebene Bedauern von US-Protagonistinnen (bei uns fällt mir da Astrid v. Friesen ein) ist aber leider keines, das kurz vor der Hinrichtung stattfindet. Gut, vielleicht müssten Hinrichtungen auch nicht wirklich sein, aber: Eine drastische Abrechnung mit dem institutionalisierten Feminismus und seinen VertreterInnen muß kommen. Daß Alice Schwarzer noch zu Lebzeiten ihre Bumsverdienstkreuze wieder aberkannt bekommt und daß sie zur Unperson wird, - das ist das Mindeste. Besser wäre eine gründliche juristische Aufarbeitung, die möglichst alle erfasst, die dem Geschlitztenterror zugearbeitet haben, - in den Medien, bei der Justiz, in der Regierung etc.pp.
Mein Seelenfrieden wird sich dann wieder einstellen, wenn ich auf meine alten Tage noch mitbekomme, daß "EMMA" und "Stürmer" wie selbstverständlich in einem Atemzug genannt werden.

Für das Leben - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Feminismus kontra Weiblichkeit -Lesenswert- Aber LANG ;-)

Roslin, Tuesday, 04.08.2009, 17:41 (vor 5989 Tagen) @ OlivER
bearbeitet von Roslin, Tuesday, 04.08.2009, 17:44

Ebenfalls Dank für den Link, Oliver. Viele kluge Gedanken.
Falsch verstandene Aufklärung, die zu Geschlechterrollen führte, damit meint der Autor weniger eine reale Änderung des Verhaltens als der Weise des Begreifens desselben.
Er argumentiert, dass mit der Aufklärung männliches/weibliches Verhalten weniger als Entfaltung der menschlichen (männlichen/weiblichen) Natur gesehen wird, also als ein Zutagetreten des Innewohnenden, sondern vielmehr begriffen wird als erlernt, ansozialisiert, ankulturalisiert, also ein von außen nach innen Wirken, weniger ein von innen nach außen Wirken.
Begreift man menschliches Verhalten als im Wesentlichen erlernt, dann sind Rollen nicht mehr Ausdruck der Natur, der schwer änderbaren, sondern konstruiert, beliebig willkürlich, damit auch leicht änderbar, dekonstruierbar.
Diese Ideologie, Grundlage von Gender Mainstreaming, ist hier angesprochen, in der Tat eine Folge einer Aufklärung, die sich falsch aufklärt über die menschliche Natur, deren Existenz sie schlicht leúgnet.
In meinen Augen resultiert menschliches Verhalten aus beidem, in einem komplizierten Wechselspiel, eine Resultante aus Kultur und Natur, ist änderbar, aber nur begrenzt, nicht willkürlich beliebig, muss sich immer anpassen/anverwandeln dem männlichen/weiblichen Wesenskern, der nur begrenzt umformbar ist durch veränderbare Kultureinflüsse.
Männer sind nicht in Frauen überführbar, Frauen nicht in Männer.
Der Autor wirft einer falsch verstandenen Aufklärung vor, das zu glauben, in diesem Sinne Geschlechterverhalten vorrangig als erlerntes, also auch verlernbares Rollenspiel zu begreifen und damit den Menschen den Machbarkeitsphantasien der Sozialingenieure, der kapitalistischen wie der sozialistisch-totalitär-feministischen, auszuliefern.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Borat Sagdijev, Tuesday, 04.08.2009, 17:51 (vor 5989 Tagen) @ OlivER

Ist Amadeus 57 ein linker, oder warum ist der Kapitalismus "schuld"?

Ich präsentiere meine alternative Verschwörungstheorie:

Die Frau hinkt genetisch der männlich getriebenen technischen und kulturellen Entwicklung stark hinterher.
So kam es zu einem Überfluss an genetisch bedingten weiblichen Eigenschaften wie z.B. Reproduktion durch geringere Kindersterblichkeit.
Die Frauen brauchten dann neue "Betätigungsfelder" und eine neue Identität.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Garfield, Tuesday, 04.08.2009, 18:52 (vor 5989 Tagen) @ Borat Sagdijev

Hallo Borat!

Ist Amadeus 57 ein linker, oder warum ist der Kapitalismus "schuld"?

Na, wer wird denn da gleich eine linke Verschwörung wittern... :)

Die Frau hinkt genetisch der männlich getriebenen technischen und kulturellen Entwicklung stark hinterher. So kam es zu einem Überfluss an genetisch bedingten weiblichen Eigenschaften wie z.B. Reproduktion durch geringere Kindersterblichkeit. Die Frauen brauchten dann neue "Betätigungsfelder" und eine neue Identität.

Auf den ersten Blick betrachtet klingt das schlüssig. Auf den zweiten Blick betrachtet merkt man jedoch schnell, daß das keine komplette Erklärung für die Phänomene unserer Zeit ist.

Denn es gab ja durchaus auch in früheren Zeiten Frauen, die sich den üblichen weiblichen Tätigkeiten weitgehend entzogen. Das waren z.B. Frauen in der Oberschicht. Die brachten zwar auch Kinder zur Welt, aber zum einen damals schon weniger als die Frauen im einfachen Volk, und zum anderen wurden diese Kinder häufig von Ammen gestillt, von Kindermädchen betreut und von Privatlehrern unterrichtet.

Auch mit Hausarbeiten beschäftigten sich diese Frauen nur soweit, wie sie ihnen Spaß machten. Da wurde vielleicht mal genäht oder gestickt, eventuell wurde auch mal ein neues Rezept ausprobiert, aber alles, was im Haushalt lästig war, erledigte selbstverständlich Dienstpersonal.

So hätte es schon vor Jahrtausenden Feministinnen geben müssen.

Ich denke, es hat sie sogar gegeben. Zumindest gab es schon vor Jahrhunderten Frauen, die sich sehr abfällig über Männer geäußert haben.

Auffällig ist aber, daß der Feminismus zwar bereits im 18./19. Jahrhundert definitiv als gesellschaftliches Phänomen existierte, aber bis ins 20. Jahrhundert hinein eigentlich vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit bekam. Sicher - in mehreren Ländern wurde ein Frauenwahlrecht eingeführt, wenn es dieses nicht schon vorher gab. Aber dies geschah ja üblicherweise nicht, weil Feministinnen es erkämpft haben, sondern mehr, weil die Partei, die es durchgedrückt hat, sich dafür weibliche Stimmen erhoffte.

Überhaupt gab es DEN Feminismus ja eigentlich gar nicht. Es gab und gibt ja ganz verschiedene Strömungen im Feminismus, die teilweise auch ganz entgegengesetzte Auffassungen vertreten.

So gab und gibt es Frauen-Verbände, die das Hausfrauenleben als ideal betrachten. Wer nun meint, daß das keine Feministinnen wären, der sollte mal darüber nachdenken, wieso solche Frauen-Verbände heute nicht (mehr) als Feministinnen betrachtet werden.

Und man sollte auch darüber nachdenken, wieso als Feministin heute nur noch eine Frau gilt, die Erwerbstätigkeit als alleinseligmachende Alternative für Frauen propagiert.

Es wäre vielleicht auch nützlich, darüber nachzudenken, wie es möglich war, daß der Feminismus sich nach dem Zweiten Weltkrieg in sämtlichen westlichen Industriestaaten gleichermaßen fest in den Massenmedien etablieren konnte. Und zwar eben nicht der gesamte Feminismus, sondern einzig und allein der Feminismus, der heute allgemein als solcher verstanden wird, also eben der Feminismus, der Frauen die Erwerbstätigkeit nahelegt.

Dann könnte man auch noch darüber nachdenken, ob es vielleicht Zufall ist, daß das in einer Zeit geschah, als es zunächst an Arbeitskräften mangelte, wodurch sie dann bald gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage teurer wurden.

Und zusammenhängend damit könnte man auch überlegen, wieso heute eigentlich viel Propaganda und auch manche Gesetze ganz klar auf Erwerbstätigkeit von Akademikerinnen abzielen, vor allem mit Abschlüssen in Fachrichtungen, wo immer noch relativ hohe Löhne gezahlt werden müssen.

Und noch viel nützlicher und zielführender wäre es meiner Meinung nach, darüber nachzudenken, wer eigentlich den größten Nutzen davon hatte und hat, wenn die Frauen versuchen, die besseren Männer zu sein, und zwar vor allem im Erwerbsleben. Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir Linke und auch selbsternannte linke Gutmenschen nun ganz und gar nicht als Erste ein.

Und schließlich könnte man auch darüber nachdenken, warum Feminismus in den Ostblock-Staaten, die ja nun einmal offensichtlich eindeutig "links" waren, nun überhaupt gar keine Rolle spielte. Wenn die bösen Linken den Feminismus angeblich etabliert haben, wieso haben sie das dann nicht dort getan, wo sie die absolute Macht hatten?

Freundliche Grüße
von Garfield

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Borat Sagdijev, Tuesday, 04.08.2009, 20:46 (vor 5989 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield!

Ist Amadeus 57 ein linker, oder warum ist der Kapitalismus
"schuld"?

Na, wer wird denn da gleich eine linke Verschwörung wittern... :)

Ich bin halt Kontraverschwörungstheorist...

Auf den ersten Blick betrachtet klingt das schlüssig. Auf den zweiten
Blick betrachtet merkt man jedoch schnell, daß das keine komplette
Erklärung für die Phänomene unserer Zeit ist.

Denn es gab ja durchaus auch in früheren Zeiten Frauen, die sich den
üblichen weiblichen Tätigkeiten weitgehend entzogen. Das waren z.B. Frauen
in der Oberschicht. Die brachten zwar auch Kinder zur Welt, aber zum einen
damals schon weniger als die Frauen im einfachen Volk, und zum anderen
wurden diese Kinder häufig von Ammen gestillt, von Kindermädchen betreut
und von Privatlehrern unterrichtet.
Auch mit Hausarbeiten beschäftigten sich diese Frauen nur soweit, wie sie
ihnen Spaß machten. Da wurde vielleicht mal genäht oder gestickt, eventuell
wurde auch mal ein neues Rezept ausprobiert, aber alles, was im Haushalt
lästig war, erledigte selbstverständlich Dienstpersonal.

So hätte es schon vor Jahrtausenden Feministinnen geben müssen.

Doch ist es in wohlhabenden Staaten vom Oberschichtenphänomen zum Mittelschichtenphänomen geworden.

Ich denke, es hat sie sogar gegeben. Zumindest gab es schon vor
Jahrhunderten Frauen, die sich sehr abfällig über Männer geäußert haben.

Ich denke der "Feminismus" ist in der Frau biologisch angelegt. Unter "ungünstigen" Bedingungen wird er wie der biologisch angelegte Ernährungstrieb zum Übergewicht.

Auffällig ist aber, daß der Feminismus zwar bereits im 18./19. Jahrhundert
definitiv als gesellschaftliches Phänomen existierte, aber bis ins 20.
Jahrhundert hinein eigentlich vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit bekam.
Sicher - in mehreren Ländern wurde ein Frauenwahlrecht eingeführt, wenn es
dieses nicht schon vorher gab. Aber dies geschah ja üblicherweise nicht,
weil Feministinnen es erkämpft haben, sondern mehr, weil die Partei, die es
durchgedrückt hat, sich dafür weibliche Stimmen erhoffte.

Überhaupt gab es DEN Feminismus ja eigentlich gar nicht. Es gab und gibt
ja ganz verschiedene Strömungen im Feminismus, die teilweise auch ganz
entgegengesetzte Auffassungen vertreten.

So gab und gibt es Frauen-Verbände, die das Hausfrauenleben als ideal
betrachten. Wer nun meint, daß das keine Feministinnen wären, der sollte
mal darüber nachdenken, wieso solche Frauen-Verbände heute nicht (mehr) als
Feministinnen betrachtet werden.

Und man sollte auch darüber nachdenken, wieso als Feministin heute nur
noch eine Frau gilt, die Erwerbstätigkeit als alleinseligmachende
Alternative für Frauen propagiert.

Mit massig Kindermachen und Haus hüten liefen die Frauen ja wegen aller technischer Konkurrenz und medizinisch und kulturellem Fortschritt in ein Überangebot und Ihre sinkende Macht.

Es wäre vielleicht auch nützlich, darüber nachzudenken, wie es möglich
war, daß der Feminismus sich nach dem Zweiten Weltkrieg in sämtlichen
westlichen Industriestaaten gleichermaßen fest in den Massenmedien
etablieren konnte. Und zwar eben nicht der gesamte Feminismus, sondern
einzig und allein der Feminismus, der heute allgemein als solcher
verstanden wird, also eben der Feminismus, der Frauen die Erwerbstätigkeit
nahelegt.

Wirtschaftswunder, steigender Wohlstand der Mittelschicht und meine bereits gebrachte (Verschwörungs)Theorie?

Dann könnte man auch noch darüber nachdenken, ob es vielleicht Zufall ist,
daß das in einer Zeit geschah, als es zunächst an Arbeitskräften mangelte,
wodurch sie dann bald gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage teurer
wurden.

Geht der Arbeitskräftemangel in der Wirtschaft nicht mit dem Angebotsüberschuss bei den "Hausfrauen" einher?

Und zusammenhängend damit könnte man auch überlegen, wieso heute
eigentlich viel Propaganda und auch manche Gesetze ganz klar auf
Erwerbstätigkeit von Akademikerinnen abzielen, vor allem mit Abschlüssen in
Fachrichtungen, wo immer noch relativ hohe Löhne gezahlt werden müssen.

Elitarismus, Lobbyismus?

Und noch viel nützlicher und zielführender wäre es meiner Meinung nach,
darüber nachzudenken, wer eigentlich den größten Nutzen davon hatte und
hat, wenn die Frauen versuchen, die besseren Männer zu sein, und zwar vor
allem im Erwerbsleben. Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir Linke und
auch selbsternannte linke Gutmenschen nun ganz und gar nicht als Erste
ein.

Den größten Nutzen haben die vielen Frauen, denn Sie suchen mit Elitarismus den sinkenden Preis Ihrer klassischen Rolle Kinder, Küche, Kirche zu bekämpfen.
Die "Führer" sind austauschbar.
Wenn es der eine nicht tut, findet sich ein neuer "Führer" der die Masse "nutzt".

Und schließlich könnte man auch darüber nachdenken, warum Feminismus in
den Ostblock-Staaten, die ja nun einmal offensichtlich eindeutig "links"
waren, nun überhaupt gar keine Rolle spielte. Wenn die bösen Linken den
Feminismus angeblich etabliert haben, wieso haben sie das dann nicht dort
getan, wo sie die absolute Macht hatten?

Mangelnder Wohlstand der Mittelschicht?

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Garfield, Tuesday, 04.08.2009, 22:25 (vor 5989 Tagen) @ Borat Sagdijev

Hallo Borat!

Ich bin halt Kontraverschwörungstheorist...

Also ein Theorist gegen die Kontraverschwörung der bösen Linken? :)

Doch ist es in wohlhabenden Staaten vom Oberschichtenphänomen zum Mittelschichtenphänomen geworden.

Ja, weil vorher viele Frauen einfach keine Zeit für sowas wie Feminismus hatten. Sie mußten nämlich arbeiten, und das empfanden sie keineswegs als fröhliche Selbstverwirklichung, sondern eher als mühselige Plagerei, genau wie ihre Männer.

Ich denke der "Feminismus" ist in der Frau biologisch angelegt.

Ja, das ist wohl so. Auffällig ist jedenfalls, daß Frauen sehr oft vor allem um sich selbst kreisen. Zeitweilig kreisen einige auch mal um ihre Kinder, aber daß eine Frau um ihren Mann kreist, ist eher selten. Er soll um sie kreisen, nicht umgekehrt. Aber das macht evolutionsbiologisch betrachtet durchaus Sinn, jedenfalls war es in früheren Zeiten so.

Allerdings macht das eine Frau nicht zwangsläufig zur Feministin, zumindest nicht zur Radikalfeministin. Vielen Frauen war schon klar, daß sie ohne Männer übel dastehen würden - das zeigte das reale Leben ihnen nahezu täglich. Heute ist das reale Leben weniger gefährlich und weniger schwer - das bringt eben manche Frauen zu der Überzeugung, daß Männer heute überflüssig wären.

Aber wie schon geschrieben, ist es ja gar nicht DER Feminismus, der heute Probleme bereitet. Es ist dieser männerhassende Radikalfeminismus, der den Frauen immer wieder eintrichtern will, daß sie die Männer überall auf allen Gebieten übertrumpfen müßten, insbesondere im Erwerbsleben.

Wieso ist das so? Das läßt sich nicht allein mit dem weiblichen Egozentrismus erklären, denn der richtet sich ja im Gegenteil eher darauf, sich von Männern alimentieren zu lassen. Es läßt sich also genaugenommen gar nicht mit dem weiblichen Egozentrismus erklären!

Mit massig Kindermachen und Haus hüten liefen die Frauen ja wegen aller technischer Konkurrenz und medizinisch und kulturellem Fortschritt in ein Überangebot und Ihre sinkende Macht.

Ja, gut, aber das nimmt Frauen eben nicht ihre Macht! Roger Cicero hat es mal so gesungen:

"Schon in der Schule die Jungs ha'm gelacht
Doch mir hat's überhaupt nichts ausgemacht
Sie war so süß und ihre Beine so lang
Bin fast ein Jahr in ihren Ballettkurs gegangen

Als ich erfuhr, dass sie auf Umweltschutz steht
Hab ich "nein danke“ auf mein' Parka genäht
Das hat sie damals alles nicht in'tressiert
Doch seitdem weiß ich wer die Welt regiert

Wie sie geh'n und steh'n
Wie sie dich anseh'n
Und schon öffnen sich Tasche und Herz
Und dann kaufst du 'n Ring und 'n Nerz

Ein lasziver Blick
Und schon ändert sich deine Politik
Kein Boss und kein Actionheld
Kein Staat und kein Mafiageld
Frauen regiern die Welt

Alle Register von kokett bis naiv
Sie ha'm als Baby schon den Vater im Griff
Sie geben alles wenn sie irgendwas wollen
Und du beißt auf Granit wenn sie schmollen

Du machst dich lächerlich und lässt dich verhau'n
Damit die Mädels einmal nur rüberschauen
Sie pushen Beckham und stürtzten Clinton
Ohne dafür 'ne Partei zu gründen

Wie sie geh'n und steh'n
Wie sie dich anseh'n
Und schon öffnen sich Tasche und Herz
Und dann kaufst du 'n Ring und 'n Nerz

Ein lasziver Blick
Und schon ändert sich deine Politik
Kein Boss und kein Actionheld
Kein Staat und kein Mafiageld
Frauen regiern die Welt"

Dieses Lied mag hier manchen sauer aufstoßen, aber so sieht's aus, ob uns das nun gefällt oder nicht. Das ist die Erblast der Evolution, die wir alle mit uns herumtragen.

Glaubst du ernsthaft, irgendeine Frau hatte in 1950er/1960er Jahren ein Problem damit, daß die Hausarbeit plötzlich durch moderne Haushaltsgeräte viel einfacher wurde?

Ich denke, im Normalfall hätten die allermeisten Frauen sich darüber gefreut, daß sie zu Hause mit Haushalt und Kindern weniger zu tun hatten als ihre Mütter und Großmütter. Die gewonnene Freizeit hätten sie für das Lesen von Liebesromanchen, Häkelkurse und ähnliches verwendet. Oder auch für einen Quickie mit dem Briefträger, ganz nach persönlichen Vorlieben. Und dem Gatten hätten sie abends erzählt, wie furchtbar schwer sie es doch den ganzen Tag über hatten. Das wäre überhaupt kein Problem für sie gewesen!

Wirtschaftswunder, steigender Wohlstand der Mittelschicht und meine bereits gebrachte (Verschwörungs)Theorie?

Ja, aber warum förderte das nur einen Teil des Feminismus? Warum nicht den gesamten Feminismus bis hin zum Hausfrauenbund?

Geht der Arbeitskräftemangel in der Wirtschaft nicht mit dem Angebotsüberschuss bei den "Hausfrauen" einher?

Ein Angebotsüberschuß an (Haus-)Frauen hätte ja gerade zu mehr weiblichen Erwerbstätigen geführt. Das Problem bestand ja eher darin, daß viele Hausfrauen in den 1950er und 1960er Jahre eben einen Mann hatten und deshalb keine Veranlassung zur Erwerbstätigkeit sahen. Das Einkommen des Mannes reichte ja.

Elitarismus, Lobbyismus?

Elitarimus - hm, glaube ich eher nicht. Lobbyismus schon eher. Kann es vielleicht damit zusammen hängen, daß man auch z.B. den Ingenieuren die Löhne drücken möchte, dies aber nicht kann, solange es von ihnen zu wenige auf dem Arbeitsmarkt gibt?

Den größten Nutzen haben die vielen Frauen...

Eben nicht - das kannst du doch gerade hier im Forum immer wieder lesen! Viele Frauen - vor allem jüngere - glauben zwar, daß sie von den etablierten Zuständen profitieren, aber dem ist häufig nicht wirklich so.

...denn Sie suchen mit Elitarismus den sinkenden Preis Ihrer klassischen Rolle Kinder, Küche, Kirche zu bekämpfen.

Ja, solche gibt es. Aber sie sind nicht die Mehrheit. Und viele von ihnen stellen auch im Alter fest, daß das alles nur Illusionen waren.

Mangelnder Wohlstand der Mittelschicht?

Laut deiner Theorie hätten doch die "Linken" in den Ostblockstaaten den Feminismus von oben herab massiv fördern müssen, oder? Wieso hätte sie dabei der mangelnde Wohlstand der Mittelschicht interessieren sollen?

Freundliche Grüße
von Garfield

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Borat Sagdijev, Wednesday, 05.08.2009, 16:27 (vor 5988 Tagen) @ Garfield

Mit massig Kindermachen und Haus hüten liefen die Frauen ja wegen aller
technischer Konkurrenz und medizinisch und kulturellem Fortschritt in ein
Überangebot und Ihre sinkende Macht.

Ja, gut, aber das nimmt Frauen eben nicht ihre Macht! Roger Cicero hat es
mal so gesungen:

"Schon in der Schule die Jungs ha'm gelacht
...
Frauen regiern die Welt"

Dieses Lied mag hier manchen sauer aufstoßen, aber so sieht's aus, ob uns
das nun gefällt oder nicht. Das ist die Erblast der Evolution, die wir alle
mit uns herumtragen.

OK, so sieht es aus. Für den Einen mehr, für den Anderen weniger.
Trotzdem reduziert sich die klassische weibliche Macht durch weniger Kinder.

Glaubst du ernsthaft, irgendeine Frau hatte in 1950er/1960er Jahren ein
Problem damit, daß die Hausarbeit plötzlich durch moderne Haushaltsgeräte
viel einfacher wurde?

Die wenigsten werden wohl bewußt soweit Gedacht haben.
Doch sind deren Töchter die Töchter des sexistisch elitaristischen Wohlstansfeminismus.

Ich denke, im Normalfall hätten die allermeisten Frauen sich darüber
gefreut, daß sie zu Hause mit Haushalt und Kindern weniger zu tun hatten
als ihre Mütter und Großmütter. Die gewonnene Freizeit hätten sie für das
Lesen von Liebesromanchen, Häkelkurse und ähnliches verwendet. Oder auch
für einen Quickie mit dem Briefträger, ganz nach persönlichen Vorlieben.
Und dem Gatten hätten sie abends erzählt, wie furchtbar schwer sie es doch
den ganzen Tag über hatten. Das wäre überhaupt kein Problem für sie
gewesen!

Doch gibt es auch Konkurrenz unter Frauen. Selbst wenn Sie die Männer alle für Dumm verkaufen und mit dem Schwanz steuern sorgt Konkurrenz (und Neid) unter Frauen für eine Relativierung der paradiesischen Zeit mit Liebesromanen, Häkelkursen und Briefträgern und führte zu unserer weiblich elitaristischen "Emanzipation".

Wirtschaftswunder, steigender Wohlstand der Mittelschicht und meine
bereits gebrachte (Verschwörungs)Theorie?

Ja, aber warum förderte das nur einen Teil des Feminismus? Warum nicht den
gesamten Feminismus bis hin zum Hausfrauenbund?

Hausfrauen wurden bei aller technischer Konkurrenz nicht mehr als zukunftsfähig bewertet, so wie vorher der Beruf Pferdekutscher.

Geht der Arbeitskräftemangel in der Wirtschaft nicht mit dem
Angebotsüberschuss bei den "Hausfrauen" einher?

Ein Angebotsüberschuß an (Haus-)Frauen hätte ja gerade zu mehr weiblichen
Erwerbstätigen geführt. Das Problem bestand ja eher darin, daß viele
Hausfrauen in den 1950er und 1960er Jahre eben einen Mann hatten und
deshalb keine Veranlassung zur Erwerbstätigkeit sahen. Das Einkommen des
Mannes reichte ja.

Den Töchtern wurde von Ihren Müttern der 1950er und 1960er Jahre aber eine erhebliche Veranlassung zur Erwerbstätigkeit vermittelt.

Elitarismus, Lobbyismus?

Elitarimus - hm, glaube ich eher nicht. Lobbyismus schon eher. Kann es
vielleicht damit zusammen hängen, daß man auch z.B. den Ingenieuren die
Löhne drücken möchte, dies aber nicht kann, solange es von ihnen zu wenige
auf dem Arbeitsmarkt gibt?

Das ist dann aber nicht im Sinne des Erfinders. Denn nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität des Angebots bestimmt den Preis.
Und sexistische Quoten und Förderprogramme sind glasklarer Elitarismus für mich.

Den größten Nutzen haben die vielen Frauen...

Eben nicht - das kannst du doch gerade hier im Forum immer wieder lesen!
Viele Frauen - vor allem jüngere - glauben zwar, daß sie von den
etablierten Zuständen profitieren, aber dem ist häufig nicht wirklich so.

Wichtig ist nur, daß die "Opfer" es glauben.

...denn Sie suchen mit Elitarismus den sinkenden Preis Ihrer
klassischen Rolle Kinder, Küche, Kirche zu bekämpfen.

Ja, solche gibt es. Aber sie sind nicht die Mehrheit. Und viele von ihnen
stellen auch im Alter fest, daß das alles nur Illusionen waren.

Es betrifft mehr oder weniger alle Frauen, bei manchen jedem offensichtlich.

Mangelnder Wohlstand der Mittelschicht?

Laut deiner Theorie hätten doch die "Linken" in den Ostblockstaaten den
Feminismus von oben herab massiv fördern müssen, oder? Wieso hätte sie
dabei der mangelnde Wohlstand der Mittelschicht interessieren sollen?

Bin da nicht so drin, aber das war in der DDR z.B. doch so.
Frauen mussten mehr ran als bei uns (nicht mit Ihrem Geschlechtsteil).
Für Elitarismus war aber kein Geld da.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Garfield, Wednesday, 05.08.2009, 18:42 (vor 5988 Tagen) @ Borat Sagdijev

Hallo Borat!

Trotzdem reduziert sich die klassische weibliche Macht durch weniger Kinder.

Nein, die klassische weibliche Macht beruht auf dem Äußeren der Frau. Damit bringen sie Männer dazu, sehr viel - manchmal auch alles - für sie zu tun. Deshalb ist ihnen ihr Äußeres auch so wichtig - mit ihm steht und fällt ihre Macht über Männer.

Natürlich kann eine Frau auch über Kinder Macht ausüben, gerade heute hier in Deutschland. Aber das ist Bonus.

Für das Äußere der Frau sind Kinder sogar kontraproduktiv. Aus diesem Grunde gab es zu allen Zeiten Regeln, Normen und Gesetze, die Männer dazu drängten oder zwangen, Frau und Kind zu versorgen. Wenn die Macht der Frau über den Mann durch negative Veränderung ihres Aussehens nachließ, mußte die Macht der Gesellschaft dies eben manchmal ausgleichen.

Das ist ja auch ein wesentlicher Beweggrund für manche Feministinnen: Die sind grottenhäßlich und können über Männer somit kaum Macht ausüben. Sie bekommen deshalb deutlich weniger Unterstützung von Männern, und das wurmt sie ungemein. Dafür hassen sie Männer und dafür beneiden sie attraktive Frauen. Denen würden sie am liebsten Burkas verpassen, wenn die nicht so furchtbar frauenfeindlich wären.

Ja, und deshalb nimmt die wesentliche Quelle der weiblichen Macht über den Mann keinen Schaden durch Fortschritte in Technologie und Medizin. Im Gegenteil: Diese Fortschritte ermöglichen es der Frau, länger attraktiv und begehrenswert für den Mann zu sein.

Die wenigsten werden wohl bewußt soweit Gedacht haben.

Ihnen wird aber schon aufgefallen sein, daß sie mit den modernen Haushaltsgeräten weniger Arbeit im Haushalt hatten. Gestört hat sie das aber sicher nicht. Hätte es sie gestört, dann hätten sich diese modernen Haushaltsgeräte nämlich niemals durchgesetzt. Weil die Frauen sie einfach nicht gekauft, sondern weiter mit den alten Gerätschaften herum hantiert hätten.

Doch sind deren Töchter die Töchter des sexistisch elitaristischen Wohlstansfeminismus.

Wurden sie von ihren Müttern so erzogen? Oder nicht doch eher von den Massenmedien?

Doch gibt es auch Konkurrenz unter Frauen.

Ja, die bezieht sich aber vor allem auf das Aussehen, und der Neid unter Frauen richtet sich dann auch auf das Aussehen oder maximal noch auf den Besitz anderer Frauen. Ob diese ihre Besitztümer durch eigene Arbeit oder durch einen Mann erhalten haben, spielt dafür erst einmal keine Rolle.

Eine Frau kann also ihren Status auch heute noch entweder durch Heirat oder durch eigene Arbeit erhöhen. Das erste ist zumindest für attraktive Frauen einfacher, weshalb die Frauen auch zu allen Zeiten davon träumten und heute noch Aschenputtel-Geschichten mögen.

...und führte zu unserer weiblich elitaristischen "Emanzipation".

In meinem Umfeld erlebe ich immer wieder, daß vor allem junge Mädels Studium oder eine gute Berufsausbildung und eine berufliche Karriere anstreben, allerdings nur diejenigen, die auch zumindest durchschnittlich intelligent sind.

Bei vielen läßt dies aber mit zunehmendem Alter stark nach. Manchmal wollen sie irgendwann Kinder, meist ist es aber einfach so, daß sie im Berufsalltag schnell merken, daß das alles so toll auch nicht ist und wenig mit Selbstverwirklichung zu tun hat. Der Kinderwunsch wird dann häufig als Grund zum völligen oder zeitweiligen Ausstieg aus dem Job vorgeschoben.

Könnte es also sein, daß die Frauen gar nicht von sich aus ins Erwerbsleben drängen, sondern daß man ihnen eintrichtert, daß sie das wollen müssen? Daß sie das erst einmal glauben und dann mit der Zeit aber merken, daß das eben nicht das ist, was sie wollen?

Außerdem ist Frauen-Erwerbstätigkeit ja auch keineswegs ein Phänomen der Neuzeit. Tatsächlich waren bzw. sind die vielen Hausfrauen, die es in den 1950er/1960er Jahren und dann in abnehmender Zahl auch noch später in den westlichen Industriestaaten gab bzw. gibt, doch eher eine Ausnahme!

Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war es im einfachen Volk ganz normal, daß auch Frauen in Fabriken arbeiteten. Im Mittelalter arbeiteten sie auch auf dem Bau. Mit fröhlicher Selbstverwirklichung hatte das genauso wenig zu tun wie heute - sie arbeiteten, weil ihre Männer zu geringe Einkommen hatten, um die Familien allein zu ernähren. Wieso hat das über hunderttausende Jahre nicht zu einem weiblichen "Elitarismus" und einem Aufschwung des radikalen Feminismus geführt?

Auffällig ist doch, daß Frauen überall dort, wo Männer hohe Einkommen haben, stark zum Hausfrauenleben tendieren. Selbst weibliche Führungskräfte hängen häufiger einfach ihre gutbezahlten Jobs an den Nagel als ihre männlichen Kollegen. Offensichtlich bedeutet das für sie weniger Status-Verlust als für Männer.

Und wie kommt es überhaupt, daß Erwerbstätigkeit heute als Selbstverwirklichung bezeichnet wird?

Hausfrauen wurden bei aller technischer Konkurrenz nicht mehr als zukunftsfähig bewertet, so wie vorher der Beruf Pferdekutscher.

Nein, so war das durchaus nicht! Der Hausfrauenbund beispielsweise dürfte das heute noch ganz anders sehen. Wieso wird der nicht von den Massenmedien hofiert? Und wieso hat man sich sogar die Mühe gemacht, Eva Hermann, die ja letzendlich auch das Hausfrauenleben als Ideal propagiert, aus den Massenmedien wegzumobben?

Kann es sein, daß die Massenmedien nur künstlich den Anschein erweckt haben, daß die Masse der Bevölkerung Hausfrauen für altmodisch hält? Und daß sie das heute noch tun? Und daß nur deshalb mittlerweile viele Menschen das auch wirklich so sehen?

Den Töchtern wurde von Ihren Müttern der 1950er und 1960er Jahre aber eine
erhebliche Veranlassung zur Erwerbstätigkeit vermittelt.

Das war schon vorher so. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war es normal, daß auch Töchter einen Beruf erlernten und dann bis zur Heirat arbeiteten. Die Eltern wollten ja auch die Töchter nicht ewig durchfüttern müssen. Selbst wenn man die Tochter nicht zu einer Berufsausbildung drängte, sorgte man zumindest dafür, daß sie irgendwo eine Stelle als Dienstmädchen oder ähnliches bekam.

Denn nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität des Angebots bestimmt den Preis.

Wer weiß, daß auf dem Arbeitsmarkt viele Andere auf die Stelle warten, der akzeptiert auch geringere Bezahlung. So wirkt Quantität sehr wohl lohnmindernd. Denn meist weiß man ja nicht, welche Qualität die anderen potenziellen Bewerber haben. Außerdem gibt es ja auch intelligente Frauen, und manche von ihnen sind durchaus auch bereit, etwas zu leisten.

Wichtig ist nur, daß die "Opfer" es glauben.

Das klappt aber nicht endlos. Jedenfalls nicht endlos genug, damit sich Frauen selbst zu Opfern machen könnten. Da muß schon von oben nachgeholfen werden.

Bin da nicht so drin, aber das war in der DDR z.B. doch so. Frauen mussten mehr ran als bei uns (nicht mit Ihrem Geschlechtsteil).

Ja, aber das hatte nichts mit Feminismus zu tun. In der DDR sagte man ganz offen, worum es wirklich ging: Um die Aktivierung des weiblichen Arbeitskraft-Potenzials. Das konnte man in der DDR einfach von oben anordnen, z.B. indem man Teilzeitstellen in den vielen staatlichen Firmen zwangsweise in Vollzeitstellen umwandelte. Feministinnen, die die Frauen dafür indoktrinierten, waren da nicht nötig. Das ordnete die Partei einfach an, und die Partei hatte ja in der DDR bekanntlich immer recht.

Für Elitarismus war aber kein Geld da.

Dafür braucht man kein Geld. Eliten sind relativ. In der DDR gehörte man z.B. zur Elite, wenn man einen Job in der SED-Kreisleitung hatte, oder als Armeeoffizier. Oder eben als Ehefrau des SED-Kreisleiters oder eines Armee-Offiziers. Dann erlaubte das Gehalt des Mannes durchaus auch das Hausfrauenleben. Feministinnen hat das in der DDR nicht hervorgebracht.

Freundliche Grüße
von Garfield

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Roslin, Wednesday, 05.08.2009, 19:47 (vor 5988 Tagen) @ Garfield
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 05.08.2009, 19:54

Auch Dir, Garfield, kann ich in vielem zustimmen

Wieso hat das über hunderttausende Jahre nicht zu einem weiblichen "Elitarismus" und einem Aufschwung des radikalen Feminismus geführt?<

Weil trotz Erwerbsarbeit der Frauen früher die Arbeitswelten von Männern und Frauen durch die Muskelökonomie und den unterschiedlichen Ausbildungsstatus von Männern und Frauen weitgehend getrennt waren.
Frauen sahen ihren Lebensschwerpunkt in Ehe und Familie, ihre Erwerbsarbeit nur als NOTwendigen Zuverdienst.
Ihren Lebenssinn bezogen sie aus ihrem Dasein als Ehefrau und Mutter, aus ihrem Wirken in der und für die Familie.
Sie wollten keinen beruflichen Erfolg.
Das ist ja bei vielen Frauen heute noch so.
Erwerbsarbeit rangiert an 2. Stelle.
Die eigentliche Sehnsucht geht in Richtung Familie.

Erst heute konkurrieren Frauen und Männer oft auf dem SELBEN Spielfeld gegeneinander, weil die Entwertung von Ehe und Familie diese nicht mehr als gleichwertige Sphäre neben der der Arbeitswelt stehen lässt.
Vorrangig in der Familiensphäre zu leben, zu arbeiten, das generiert nicht mehr genug Sinn, um sich gebraucht und wichtig fühlen zu können.
Deshalb MÜSSEN Frauen heute nicht einfach nur erwerbsarbeiten, sondern WOLLEN es auch sehr viel mehr als früher.

Erst heute erleben Frauen darum auf breiter Front, sich gegen Männer eigentlich nicht durchsetzen zu können auf DIESEM Terrain, jedenfalls im Schnitt, brauchen zur Erklärung des Phänomens eine Sündenbockhypothese, die das eigene Selbstwertgefühl schont.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Borat Sagdijev, Wednesday, 05.08.2009, 20:38 (vor 5988 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield,

Ja, und deshalb nimmt die wesentliche Quelle der weiblichen Macht über den
Mann keinen Schaden durch Fortschritte in Technologie und Medizin. Im
Gegenteil: Diese Fortschritte ermöglichen es der Frau, länger attraktiv und
begehrenswert für den Mann zu sein.

Wenn die klassische weibliche Macht in unserer Zeit noch angestiegen ist, woher kam die Motivation zum sexistisch elitären Feminismus?
Ist die Frau das ausbeuterischere bösere Geschlecht?
Wohl kaum.
Zwischen den Geschlechtern bestand vor kulturellem und technischem Fortschritt ein empfindliches Machtgleichgewicht, zum optimalen Überleben und Bevölkern.

Die wenigsten werden wohl bewußt soweit Gedacht haben.

Ihnen wird aber schon aufgefallen sein, daß sie mit den modernen
Haushaltsgeräten weniger Arbeit im Haushalt hatten. Gestört hat sie das
aber sicher nicht. Hätte es sie gestört, dann hätten sich diese modernen
Haushaltsgeräte nämlich niemals durchgesetzt. Weil die Frauen sie einfach
nicht gekauft, sondern weiter mit den alten Gerätschaften herum hantiert
hätten.

Das Kind nimmt die Süßigkeiten im Überfluss gerne an, bis es Dick und frustriert ist.
Dann braucht die Ernährung eine Ampel.

Doch sind deren Töchter die Töchter des sexistisch elitaristischen
Wohlstansfeminismus.

Wurden sie von ihren Müttern so erzogen? Oder nicht doch eher von den
Massenmedien?

Von beiden?

...und führte zu unserer weiblich elitaristischen "Emanzipation".

In meinem Umfeld erlebe ich immer wieder, daß vor allem junge Mädels
Studium oder eine gute Berufsausbildung und eine berufliche Karriere
anstreben, allerdings nur diejenigen, die auch zumindest durchschnittlich
intelligent sind.

Bei vielen läßt dies aber mit zunehmendem Alter stark nach. Manchmal
wollen sie irgendwann Kinder, meist ist es aber einfach so, daß sie im
Berufsalltag schnell merken, daß das alles so toll auch nicht ist und wenig
mit Selbstverwirklichung zu tun hat. Der Kinderwunsch wird dann häufig als
Grund zum völligen oder zeitweiligen Ausstieg aus dem Job vorgeschoben.

Könnte es also sein, daß die Frauen gar nicht von sich aus ins
Erwerbsleben drängen, sondern daß man ihnen eintrichtert, daß sie das
wollen müssen? Daß sie das erst einmal glauben und dann mit der Zeit aber
merken, daß das eben nicht das ist, was sie wollen?

Ab 30 ahnt die kinderlose Karrierefrau einem Irrtum aufgesessen zu sein.
Denn seinen Einfluß auf die menschliche Entwicklung verschenkt das durchschnittlichere, reproduzierende Geschlecht mit jedem ungenutzten fruchtbaren Jahr und jammert über die männliche Dominanz in Kultur und Wirtschaft.

Außerdem ist Frauen-Erwerbstätigkeit ja auch keineswegs ein Phänomen der
Neuzeit. Tatsächlich waren bzw. sind die vielen Hausfrauen, die es in den
1950er/1960er Jahren und dann in abnehmender Zahl auch noch später in den
westlichen Industriestaaten gab bzw. gibt, doch eher eine Ausnahme!
Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war es im einfachen Volk ganz
normal, daß auch Frauen in Fabriken arbeiteten. Im Mittelalter arbeiteten
sie auch auf dem Bau. Mit fröhlicher Selbstverwirklichung hatte das genauso
wenig zu tun wie heute - sie arbeiteten, weil ihre Männer zu geringe
Einkommen hatten, um die Familien allein zu ernähren. Wieso hat das über
hunderttausende Jahre nicht zu einem weiblichen "Elitarismus" und einem
Aufschwung des radikalen Feminismus geführt?

Mit Hausfrau meine ich nicht nur Frauen die zu Hause auf den Briefträger warten sondern nicht in Konkurrenz sondern Arbeitsteilung zum Mann stehende.

Damals wurden mehr Kinder geboren.
Das kann nur die Frau und wie ich schon oft gesagt habe ist dieser körperliche Vorteil mit zunehmender Kinderlosigkeit ein schwindender.

Auffällig ist doch, daß Frauen überall dort, wo Männer hohe Einkommen
haben, stark zum Hausfrauenleben tendieren. Selbst weibliche Führungskräfte
hängen häufiger einfach ihre gutbezahlten Jobs an den Nagel als ihre
männlichen Kollegen. Offensichtlich bedeutet das für sie weniger
Status-Verlust als für Männer.

Frauen sind zu Männern minus Ihrer körperlichen Vorteile (Gebären) nicht konkurrenzfähig.
So geben Sie mühsame, aussichtslose Konkurrenz auf und besinnen sich Ihrer körperlich angelegten "Alternative".

Und wie kommt es überhaupt, daß Erwerbstätigkeit heute als
Selbstverwirklichung bezeichnet wird?

Ein Euphemismus für Kinderlosigkeit?

Hausfrauen wurden bei aller technischer Konkurrenz nicht mehr als
zukunftsfähig bewertet, so wie vorher der Beruf Pferdekutscher.

Nein, so war das durchaus nicht! Der Hausfrauenbund beispielsweise dürfte
das heute noch ganz anders sehen. Wieso wird der nicht von den Massenmedien
hofiert? Und wieso hat man sich sogar die Mühe gemacht, Eva Hermann, die ja
letzendlich auch das Hausfrauenleben als Ideal propagiert, aus den
Massenmedien wegzumobben?

Kann es sein, daß die Massenmedien nur künstlich den Anschein erweckt
haben, daß die Masse der Bevölkerung Hausfrauen für altmodisch hält? Und
daß sie das heute noch tun? Und daß nur deshalb mittlerweile viele Menschen
das auch wirklich so sehen?

Ich bin nicht so Paranoid zu glauben die Massenmedien hätten sich gegen irgendwas verschworen.
Die Massenmedien wie die Politik "nutzen" die Massen zum Gewinn.
Doch können Sie nur nutzen, was in der Masse bereits angelegt ist.

Für Elitarismus war aber kein Geld da.

Dafür braucht man kein Geld. Eliten sind relativ. In der DDR gehörte man
z.B. zur Elite, wenn man einen Job in der SED-Kreisleitung hatte, oder als
Armeeoffizier. Oder eben als Ehefrau des SED-Kreisleiters oder eines
Armee-Offiziers. Dann erlaubte das Gehalt des Mannes durchaus auch das
Hausfrauenleben. Feministinnen hat das in der DDR nicht hervorgebracht.

Es könnte auch die im Sozialismus verpöhnte Konkurrenz und propagierte Mittelmäßigkeit unter Männern gewesen sein, daß sich Frauen zusammen mit Ihrer staatlichen Integration ins Arbeitsleben nicht so deklassiert vorkamen.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Roslin, Wednesday, 05.08.2009, 18:58 (vor 5988 Tagen) @ Borat Sagdijev
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 05.08.2009, 19:13

Ich sehe es teilweise ähnlich wie Du, Borat.
Allerdings hat sich die reale Verführungsmacht der Frauen über Männer nicht geändert.
Sondern nur ihre Einschätzung derselben durch die Frauen selbst hat sich verschlechtert.
Das weibliche Selbstbewußtsein ist schwächer geworden.
Sie fühlten sich weniger gebraucht.
Tatsache ist, die Sphäre der Frau wurde durch Sozialstaat und techn. Entwicklung entwertet.
Ihre einzigartige Fähigkeit, ihr Alleinstellungsmerkmal "Kindergebaren, Säugen, Aufziehen" wurde durch Sozialstaat, sinkende Kindersterblichkeit, höhere Produktivität usw. weniger nachgefragt, weniger wichtig.
Der Maschineneinsatz im Haushalt und die geringe Zahl von Schwangerschaften, Geburten, Kindern setzten sie frei, machten sie "arbeitslos".
Frauen waren gezwungen, ihre ureigene Sphäre (Haushalt, Familie), auf die und die sich dort stellenden Aufgaben (Kinderaufzucht, Pflege familiärer Bindungen) hin sie evolutionar optimiert sind, zu verlassen und vermehrt in einer männlichen Sphäre zu arbeiten, sich der direkten Konkurrenz der Männer zu stellen, die sie früher nie erlebten, weil die Arbeitswelten, auch die Erwerbsarbeitswelten, in den Zeiten der Muskelökonomie getrennt waren.
So versuchten Frauen den erlebten Sinnverlust auszugleichen.
Nun aber stehen die optimalen Fürsorgerinnen den optimalen Versorgern und Konkurrenzkämpfern direkt gegenüber und verlieren beim Karrieremachen viel öfter, als es dem ohnehin durch Bedeutungsverlust der ureigenen "weiblichen" Sphäre angeschlagenen Selbstbewußtsein gut tut.

Außerdem ist die Arbeitswelt weithin eine traditionell männliche Sphäre, funktioniert nach Regeln, die eher Männern entgegenkommen, d.h. Frauen fühlen sich doppelt fremd und unwohl.

Der ideale Nährboden für die Verbreitung einer männerdiffamierenden Ideologie, die das eigene Minderwertigkeitsgefühl kuriert, die Schuld am Unwohlsein DEN Männer gibt und eine Rechtfertigung liefert, die Arbeitswelt nach weiblichen Vorstellungen umzubauen, ohne Rücksicht darauf, dass dann die Männer beginnen, sich zunehmend in ihr unwohl zu fühlen.
Diese Ideologie war so erfolgreich, dass mittlerweile auch Männer in eine Selbstbewußtseinskrise geraten und ihr Überflüssigwerden fürchten.
Was dazu führen könnte, dass sie eine "Spiegelideologie", einen Gegenfeminismus, eine üble Form von Maskulismus ausbilden könnten, die um nichts besser wäre als der Feminismus, den sie bekämpfen will.

Feminismus schont die immer schon knappe weibliche Ressource "Selbstbewußtsein", empowert, tröstet über mangelnde Karriereerfolge hinweg (die Keäle, die blöden, unterdrücken uns, wir dürfen ja nicht so, wie wir eigentlich könnten, wenn wir denn nur endlich wollen dürften usw. usw. usw.).

Feminismus liefert Frauen zudem die gewissensberuhigende Rechtfertigung für die Ausbeutung männlicher Arbeitsleistung ohne Gegenleistung, die der "Sozialstaat" ermöglicht, die das Scheidungsrecht, die Rechtsprechung ermöglichen.
Der Sozialstaat wird vor allem von Männern finanziert und von Frauen genutzt.

Dank Feminismus kann man sich als Alpha-Mädchen fühlen (Mein Gott, was sind wir toll!!!), muss das Alphasein aber nicht im Beruf durch entsprechenden Erfolg unter Beweis stellen (Wie können wir erfolgreich sein?! Die unterdrücken uns doch!!!) und kann deshalb ruhigen Gewissens staatliche und private Hilfeleistung einfordern, ganz unbescheiden, mit dem Fuss aufstampfend, mit der Lautstärke und dem Furor eines verzogenen Kindes: Wir brauchen Förderung, Qüotensänften, Stützkrücken, weil wir so gut und tüchtig sind, das aber nicht zeigen dürfen.
Den Widerspruch zwischen Alphabewußtsein auf der einen Seite und Gamma-Ergebnissen in der "männlichen" Arbeitswelt andererseits, den löst der Feminismus durch die Unterstellung prinzipieller männlicher Böswilligkeit/Unfairness Frauen gegenüber auf.
Der Mann als Schuldiger, als zur Wiedergutmachung für seine Sünden gegenüber Frauen Verpflichteter.

Mich wundert nicht, dass der Feminismus unter Frauen so populär wurde.
Mich wundert eher, wie bereitwillig viele Männer ihre Rolle als Sündenböcke annahmen und sich in ein Wiedergutmachungsdelirium hineinsteigerten.
Offenbar haben hier Mamas Erziehung (der gute Junge will es Mama recht machen), der Männern inhärente Beschützerinstinkt sowie das haremsbildende Paschaverhalten von Alphamännern (Frauen um sich scharen, sie verwöhnen, versorgen, beschützen, sich im Gegenzug verwöhnen lassen durch weibliche Bewunderung von soviel männlicher "Potenz") eine für normale Männer sehr negative Synergie entwickelt.
Ihre Interessen geraten unter die Räder.
Die Alphapaschas interessieren sich nicht für sie, sie sind eben keine Frauen, und narzisstische Feministinnen erst recht nicht.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Garfield, Wednesday, 05.08.2009, 19:42 (vor 5988 Tagen) @ Roslin

Hallo Roslin!

Was du über die aktuellen Zustände schreibst, sehe ich ganz genauso. Es ist ja auch kaum zu übersehen, welch enormen Kompensationsbedarf Frauen heute durch die wachsende Lücke zwischen Anspruch und Realität haben.

Nur sehe ich das alles nur als Auswirkung, nicht als Ursache.

Wie ich schon in meiner Antwort an Borat geschrieben habe, war es ja eben nicht so, daß es in früheren Zeiten keine erwerbstätigen Frauen gab! Ganz im Gegenteil: Im normalen Volk arbeiteten die Frauen üblicherweise immer mit. Natürlich wies man ihnen leichtere Arbeiten (gegen geringere Bezahlung) zu als Männern, und natürlich setzten sie immer mal wieder für Geburt und für die Erholungszeit danach aus dem Erwerbsleben aus, aber ansonsten war es völlig normal, daß sie auch erwerbstätig waren! Das war so selbstverständlich, daß in Berufen, wo ein Eid nötig war (z.B. bei Zöllnern oder bei Fleischern) eine eventuell vorhandene Partnerin immer mit vereidigt wurde. Man ging einfach ganz selbstverständlich davon aus, daß sie die Arbeit mit ihrem Mann zusammen erledigt.

Es gab natürlich immer eine gewisse Arbeitsteilung. Die konnte z.B. so aussehen, daß ein Mann als Handwerker irgendetwas herstellte, während seine Frau sich mit seinen Produkten auf den Markt stellte und sie dort verkaufte. Aber in den allermeisten Familien waren die Einkommen so gering, daß die Frauen auch ihren Beitrag leisten mußten und sich eben nicht nur mit Kindern und Haushalt beschäftigen konnten.

Als sich der Kapitalismus herausbildete, wurde das zunächst sogar noch weiter intensiviert. Hausfrauen gab es erst in größerer Zahl, als die Mittelschicht allmählich wuchs.

Wenn heute viele Frauen das Gefühl haben, daß sie außer Erwerbstätigkeit keine akzeptable Alternative haben, dann liegt das meiner Meinung nach mehr daran, daß man ihnen genau das seit Jahrzehnten eintrichtert. Das hat dann natürlich all die Effekte, die du beschreibst. Also eben auch mangelndes Selbstbewußtsein und den Glauben, sich irgendwie rechtfertigen zu müssen, wenn frau keine Lust mehr auf die berufliche Tretmühle hat.

Und diese Propaganda geht ja auch heute in den Massenmedien immer weiter. Man muß ja nur mal den Fernseher einschalten - da wimmelt es nur so von hochkompetenten Polizistinnen, Äztinnen, Wissenschaftlerinnen und sonstigen Weltretterinnen.

Wieso gibt es solche Filme und Serien? In der Realität sehe ich solche Frauen extrem selten (eigentlich nie). Ein Abbild der Realität ist das also nicht. Somit können es nur bewußt vorgegaukelte Scheinwelten sein, die den Frauen den gewünschten Soll-Zustand vor Augen halten sollen.

Das trägt natürlich immer weiter zum weiblichen Minderwertigkeitskomplex bei.

Freundliche Grüße
von Garfield

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Roslin, Wednesday, 05.08.2009, 21:12 (vor 5988 Tagen) @ Garfield

@Garfield

Es gab natürlich immer eine gewisse Arbeitsteilung. Die konnte z.B. so aussehen, daß ein Mann als Handwerker irgendetwas herstellte, während seine Frau sich mit seinen Produkten auf den Markt stellte und sie dort verkaufte. Aber in den allermeisten Familien waren die Einkommen so gering, daß die Frauen auch ihren Beitrag leisten mußten und sich eben nicht nur mit Kindern und Haushalt beschäftigen konnten.<

Das ist alles richtig in meinen Augen, was Du schreibst, Garfield, nur setze ich die Akzente anders.
Frauen erwerbsarbeiteten früher eher aus einem Müssen heraus, nicht aus einem Wollen.
Ihr Wollen tendierte früher eher zu Ehe und Familie.
Dort wurden sie dringendst gebraucht.
NUR Frauen konnten schwanger werden.
Nur Frauen konnten Kinder säugen, ÜBERLEBENSWICHTIG in einer Zeit ohne Hippgläschen.
Und bei der hohen Kindersterblichkeit MUSSTEN Frauen 6,8,10 mal schwanger werden, um am Ende 2, 3 JUNGEN sicher erwachsen werden zu lassen, denn nur die konnten, ohne Rentenversicherung, mit ihrer Arbeit die alten Eltern unterhalten.
Die Mädchen wurden ja wieder gebraucht als Mütter anderer Familien, in der Regel, kosteten außerdem Geld (Mitgift), konnten die alten Eltern materiell nicht unterhalten.
Frauen waren wichtig und kostbar als MÜTTER.
Männer als Erwerbsarbeiter, Versorger, Verteidiger.

Bei 10 Schwangerschaften, 10 Stillphasen, da ist in der Regel kein Platz für aufwändige Erwerbsarbeit, kein PLatz für aufwändige Ausbildungen in einem Frauenleben, das ja oft mit 40 bereits zu Ende war, kaum dass das zuletzt geborene Kind aus dem gröbsten heraus war.

All das änderte sich radikal mit sinkender Kindersterblichkeit und sozialen, familienunabhängigen, staatlichen Sicherungssystemen.
Jetzt genügten 4-5 Schwangerschaften. Man hatte viel weniger Kleinkinder im Haus, um sicher 2-3 überlebensfähige Söhne zu produzieren.
Man konnte auch ohne Kinder hoffen, im Alter versorgt zu werden wg. Rentenzahlungen usw.

Gleichzeitig entstanden viele neue muskelkraftunabhängige Arbeitsplätze in den Verwaltungen, in den Fabriken, auf denen Frauen trotz geringer Körperkraft produktiv eingesetzt werden konnten.

Ihre ureigene Sphäre, für die ihre Instinkte sie disponieren, wurde entwertet, brachte, da nicht mehr so dringend notwendig, weniger Sinngefühl, fraß weniger Zeit.
Andererseit öffente sich eine Erwerbsarbeitssphäre, in der man neuen Lebenssinn gewinnen konnte, für die man sich auch allmählich genauso gut ausbilden lassen konnte wie die Männer.
Dort wollte frau nun das an Lebenssinn dazu verdienen, was ihr in der alten Sphäre nicht mehr gelang.
Diese Abstützung des Selbstbewußtseins von Frauen auf beruflichen Erfolg ist neu.
Gleichzeitig bedroht diese Neuorientierung der Abstützung des weiblichen Selbstbewußtseins die alte Abstützung des männlichen Selbstbewußtseins als Versorger.
Der Kapitalismus hat all das nicht verursacht, nicht "geplant". Das war eine zwangsläufige, aber unvorhergesehene Wirkung des technisch-wissenschaftlichen Fortschrittes.
Allerdings denke ich auch, dass der Kapitalismus das nun ausnutzt und ausbeutet.
Denn natürlich merken Kapitalisten zuerst, dass eine Verdoppelung des Angebotes an Erwerbsarbeitskräfteen den Wert der einzelnen Arbeitskraft mindert. Hohes Angebot > niedriger Preis, ganz klar.

Alternative Verschwörungstheorie zur sozialistischen Kapitalismustheorie

Gasttt, Wednesday, 05.08.2009, 16:12 (vor 5988 Tagen) @ Garfield

Endlich mal wieder was Gutes zu lesen!

Willkommen als "Produktionfaktor Arbeit". Ab nu heissts schaffe, schaffe Mädele ... ^^ (nT)

Swen, Tuesday, 04.08.2009, 22:38 (vor 5989 Tagen) @ OlivER

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