Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Masterplan für die Diskriminierung von Männern

Scipio Africanus, St.Gallen, Saturday, 19.08.2006, 18:50 (vor 7050 Tagen)

Tja, da musste ich mich doch wieder mal künstlich aufregen. Die Sozialdemokratische Weiberpartei der Schweiz hat einen Masterplan für die Gleichstellung der Geschlechter abgesondert. Ich mute keinem hier zu, sich den Erguss in seiner gesamten Länge zu Gemüte zu führen. Der Vollständigkeit halber hier aber trotzdem der link, und nachfolgend mein Schreiben an die GenderologInnen der Weiberpartei.

der Scheissplan der Weiberpartei

Sehr geehrte GenossInnen

Ich möchte Ihnen als Mann, der sich für Geschlechterpolitik interessiert und engagiert, einige grundsätzliche Gedanken zum Positionspapier "Masterplan für die Gleichstellung" mitteilen. An einigen Stellen wird deutlich, dass sie sich ein grösseres Engagement von Männern für die Gleichstellung der Geschlechter wünschen. Dieser fromme Wunsch wird regelmässig als Forderung an die Männer ausformuliert, sie sollen doch dies und das und jenes auch noch tun, damit Frauen endlich gleichgestellt würden.

Tatsächlich entspricht es auch meiner Erfahrung, dass sich Männer wenig für Geschlechterfragen interessieren und sich kaum engagieren. Das ist jedoch nicht verwunderlich, denn Gleichstellungspolitik ist nach wie vor ein Projekt, das männliche Problematiken ignoriert. Männer sind nur als Erfüllungsgehülfen weiblicher Ansprüche vorgesehen. Männer werden unzulässigerweise pauschal als privilegiert bezeichnet, was der Lebensrealität vieler Männer widerspricht. Ihre ganz spezifischen Probleme als Mann finden kein Gehör, bei keiner Partei, nirgends, nie.

Die meisten Linguisten bezweifeln, dass durch die Umgestaltung der Sprache das menschliche Denken ebenso verändert wird. Die feministische Linguistik - dem radikalen Konstruktivismus verbunden - jedoch betont, dass die Gestaltung der Sprache die Wirklichkeit wesentlich zu konstruieren vermag.

Die im "Masterplan für die Gleichstellung" konstruierte Wirklichkeit ist eine weibliche, welche männliche Benachteiligungen völlig ausklammert, ja wahrscheinlich nicht einmal wahrzunehmen vermag. Es ist ein Projekt von männlichen Helfern und Frauen für Frauen, und vermag deshalb Männer wenig anzusprechen.

Männer werden nicht nur aufgefordert, mehr für Frauen zu tun, es wird ihnen sogar noch zugemutet, der eigenen Diskriminierung zuzustimmen.
Zitat : Die Einsicht, dass Gleichbehandlung zur Realisierung der tatsächlichen Gleichstellung nicht ausreicht, ist längst nicht überall vorhanden ...

Aus dem Kontext kann dies nur dahingehend gedeutet werden, dass Männer als männliche Individuen benachteiligt werden dürfen, da sie der privilegierten Gruppe "Männer" angehören.

Kennen sie den Unterschied zwischen Diskriminierung und "positiver Diskriminierung" ? Positiv ist eine Diskriminierung, wenn sie sich gegen Männer richtet. Heute ist allerdings der Begriff "positive Aktionen" gebräuchlicher. Klingt eigentlich ganz nett. Auch ich gehöre zu den Unbelehrbaren, die stur und fest behaupten, Diskriminierung sei nie positiv. Naja, typisch reaktionärer, in patriarchalen Denkmustern verhafteter Mann. Und frauenfeindlich, hätt ich doch beinahe vergessen.


Was wird unter tatsächlicher Gleichstellung verstanden ? Wann ist die tatsächliche Gleichstellung Tatsache ? Wenn Frauen und Männer sowohl im Erwerbsleben wie auch im Privaten sämtliche Aufgaben zu etwa gleichen Teilen wahrnehmen, und dafür die gleiche Anerkennung und die gleiche Entlöhnung erhalten ? Diese Fragen zu beantworten ist wichtig, denn wie sonst soll festgestellt werden, wann die Gleichstellung eine tatsächliche ist ?

Es ist offensichtlich, dass in einem freiheitlichen Staat mit ausgeprägten Individualrechten dieser Zustand nie erreicht werden kann. Dies scheint aber keineswegs nachteilig zu sein, kann doch dadurch die ewige Klage und die ewige Forderung an die Männer nach weiblichen Privilegien stets erneuert werden.

Nur staatsdirigistische Zwänge und die Einschränkung der Persönlichkeitsrechte des Individuums könnten dieses Ziel erreichen. Insofern ist die im Masterplan enthaltene Feststellung richtig, dass die "tatsächliche Gleichstellung" nur durch Diskriminierung und die Negierung grundlegender Rechte ( Gleichbehandlung nicht ausreichend ) des ( männlichen )Individuums möglich wird.

Doch wird die hier beschriebene "tatsächliche Gleichstellung", die ihrem Wesen nach gesellschaftsumfassend sein müsste, wirklich angestrebt ? Müssten nicht, um berechtigterweise von einer tatsächlichen Gleichstellung zu sprechen, ebenso viele Frauen in der Müllabfuhr wie auch als Bankdirektorinnen, auf dem Strassenbau wie auch im Parlament, im Militär wie auch in Sozialinstitutionen tätig sein, wie es Männer sind ? Sie kennen die Antwort.

Womit wir zusammenfassend und klärend in sinngebender Sprache feststellen können : "Tatsächliche Gleichstellung" bezeichnet in der Praxis die Diskriminierung des männlichen und damit die Privilegierung des weiblichen Individuums. Womit wir bei Orwell wären : Krieg ist Frieden, oder : wie bastle ich mir eine Wirklichkeit.

Ist es gerechtfertigt, einen Sohn einer fünfköpfigen Arbeiterfamilie "ungleich" zu behandeln, indem die Tochter des Bankdirektors bei der Vergabe einer Kaderstelle vorgezogen wird, mit dem absurden Argument, sie sei als Zugehörige zur Gruppe "Frauen" benachteiligt ? Ist es das, was sie unter Gleichberechtigung verstehen ?

Ich erinnere mich, dass die SP - Schweiz, vor vielen Jahren, die Interessen der unteren sozialen Schichten vertrat. Heutzutage vertritt die SP - Schweiz die Interessen von privilegierten Frauen, und gibt sie als die Interessen von allen Frauen aus. So als ob das Geschlecht entscheidender sei für Wohlstand und Status als die soziale Herkunft.

Sicherlich werden sie den Vorwurf von sich weisen, dass sich die Gleichstellungspolitik, so wie sie von der SP-Schweiz vertreten wird, diskriminierend gegen Männer wendet. Wie ist es dann möglich, dass im "Masterplan" nirgends die verfassungswidrige Wehrpflicht ausschliesslich für Männer auch nur Erwähnung findet ? Es handelt sich hier nicht um eine soziale "Ungleichheit", oder um eine "gefühlte Benachteiligung" von Frauen, sondern um eine verfassungswidrige Diskriminierung von Männern auf Gesetzesstufe. Doch damit nicht genug. Die Wehrpflicht, als staatlicher Zwang nur für Männer, wird sogar als Ursache für eine mögliche Diskriminierung von Frauen angeführt. Wenn nämlich Kompetenzen, die sich der Wehrpflichtige während seines Zwangsdienstes angeeignet hat, diese vom Arbeitgeber berücksichtigt würden, möglicherweise aber Haus - und Erziehungsarbeiten von Frauen nicht berücksichtigt würden. Eine wahrlich versch(r)obene Wahrnehmung, die aus dem Zwangsdienst für Männer eine Benachteiligung von Frauen herbeifabuliert. Oder handelt es sich hier um eine "gefühlte" Benachteiligung, die ein in rationalen Denkmustern verhafteter Mann nicht erfassen kann ?

Sie beklagen eine angebliche Lohndiskriminierung von Frauen. Doch solange viele Männer Familien materiell allein versorgen, während dies bei Frauen sehr selten ist, ist diese Klage ganz schön dreist. Es ist doch schlicht und einfach sozial, einem Familienvater mit weitreichenden materiellen Verpflichtungen etwas mehr Lohn zuzugestehen, als einer Frau, die ihren Lohn ausschliesslich für sich selbst erwirtschaftet. Selbstverständlich bleiben derartige Aspekte ausser Betracht. Wo Frauen für gleichwertige Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer, haben sie beste Chancen, vor Gericht ihr Recht erfolgreich zu erstreiten. Doch offensichtlich genügt das nicht. Frauen wollen beschützt und versorgt werden, nicht wahr ? Kann es sein, dass die "tatsächliche Gleichstellung" dann erreicht ist, wenn Frauen dies auch so "fühlen" ? Oh Mann, das kann aber dauern.

Es gäbe noch eine Reihe weiterer Benachteiligungen von Männern, die in einem Masterplan erwähnt werden sollten, sofern Gleichstellungspolitik nicht nur als Frauenlobbying verstanden wird.

So hat eine Frau das Recht, ein Kind abzulehnen, sei es vor der Geburt durch Abtreibung, sei es nach der Geburt durch die Abgabe in einer Babyklappe oder durch die Freigabe zur Adoption. Welche gleichwertigen Rechte stehen dem für den Mann gegenüber ? Hat er das Recht, sich der Verantwortung zu entziehen, indem er das Kind nicht anerkennt ? Natürlich hat er dieses Recht nicht. Die Frau bestimmt ab diesem Zeitpunkt, ob er Vater mit allen Pflichten wird oder nicht. Die Frau bestimmt autonom über einen wesentlichen Teil des Lebens des Mannes. Wäre im Sinne einer rechtlichen Gleichstellung dem Mann nicht das Recht einzuräumen, das Kind abzulehnen, so wie jede Frau dies kann ? Nicht das Recht den Fötus zu eliminieren, sondern lediglich die Vaterschaft abzulehnen. Oder wird der Versorger, in gutbürgerlicher Tradition, nach wie vor benötigt ? Nun ja, wir wollen es mal nicht übertreiben mit der Gleichstellung. Es ist unmoralisch, die finanzielle Verantwortung für ein Kind abzulehnen, die Entfernung des Fötus jedoch nicht. Der Papst ist in dieser Hinsicht wenigstens konsequent.

Die Irrwege der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, die sich einst den Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen verschrieben hatte, sind bedenklich. Es kann nicht verwundern, wenn die Arbeiterschaft der Sozialdemokratischen Partei schon lange den Rücken gekehrt hat.

Es wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich von einem altbackenen Feminismus zu lösen, der die Sozialdemokratische Partei in ihrem Wesen beschädigt.

Ein paar Männer täten der SP gut. Männer, die nicht der bürgerlichen Attitüde frönen, den Frauen alles recht zu machen und glauben, eine devote Haltung als Mann zu allen geschlechtsspezifischen Fragestellungen sei fortschrittlich, ja selbst der Diskriminierung des eigenen Geschlechts zuzustimmen. Der Diskriminierung des eigenen Geschlechts. Haben sie Söhne ?

Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.

Davon ist im Masterplan nichts, aber auch gar nichts zu erkennen. Viel eher sollte es heissen : Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die Interessen von Frauen bevorzugt zu berücksichtigen, da Frauen Opfer sind, alle, ausnahmslos, immer.

Ich hoffe, den weiblichen Monolog nicht allzusehr gestört zu haben.

Scipio

Masterplan für die Diskriminierung von Männern

Oberkellner, Saturday, 19.08.2006, 19:27 (vor 7050 Tagen) @ Scipio Africanus

Tja, da musste ich mich doch wieder mal künstlich aufregen. Die
Sozialdemokratische Weiberpartei der Schweiz hat einen Masterplan für die
Gleichstellung der Geschlechter abgesondert. Ich mute keinem hier zu, sich
den Erguss in seiner gesamten Länge zu Gemüte zu führen. Der
Vollständigkeit halber hier aber trotzdem der link, und nachfolgend mein
Schreiben an die GenderologInnen der Weiberpartei.

der
Scheissplan der Weiberpartei

Sehr geehrte GenossInnen

Ich möchte Ihnen als Mann, der sich für Geschlechterpolitik interessiert
und engagiert, einige grundsätzliche Gedanken zum Positionspapier
"Masterplan für die Gleichstellung" mitteilen. An einigen Stellen wird
deutlich, dass sie sich ein grösseres Engagement von Männern für die
Gleichstellung der Geschlechter wünschen. Dieser fromme Wunsch wird
regelmässig als Forderung an die Männer ausformuliert, sie sollen doch
dies und das und jenes auch noch tun, damit Frauen endlich gleichgestellt
würden.

Tatsächlich entspricht es auch meiner Erfahrung, dass sich Männer wenig
für Geschlechterfragen interessieren und sich kaum engagieren. Das ist
jedoch nicht verwunderlich, denn Gleichstellungspolitik ist nach wie vor
ein Projekt, das männliche Problematiken ignoriert. Männer sind nur als
Erfüllungsgehülfen weiblicher Ansprüche vorgesehen. Männer werden
unzulässigerweise pauschal als privilegiert bezeichnet, was der
Lebensrealität vieler Männer widerspricht. Ihre ganz spezifischen Probleme
als Mann finden kein Gehör, bei keiner Partei, nirgends, nie.

Die meisten Linguisten bezweifeln, dass durch die Umgestaltung der Sprache
das menschliche Denken ebenso verändert wird. Die feministische Linguistik
- dem radikalen Konstruktivismus verbunden - jedoch betont, dass die
Gestaltung der Sprache die Wirklichkeit wesentlich zu konstruieren
vermag.

Die im "Masterplan für die Gleichstellung" konstruierte Wirklichkeit ist
eine weibliche, welche männliche Benachteiligungen völlig ausklammert, ja
wahrscheinlich nicht einmal wahrzunehmen vermag. Es ist ein Projekt von
männlichen Helfern und Frauen für Frauen, und vermag deshalb Männer wenig
anzusprechen.

Männer werden nicht nur aufgefordert, mehr für Frauen zu tun, es wird
ihnen sogar noch zugemutet, der eigenen Diskriminierung zuzustimmen.
Zitat : Die Einsicht, dass Gleichbehandlung zur Realisierung der
tatsächlichen Gleichstellung nicht ausreicht, ist längst nicht überall
vorhanden ...

Aus dem Kontext kann dies nur dahingehend gedeutet werden, dass Männer als
männliche Individuen benachteiligt werden dürfen, da sie der privilegierten
Gruppe "Männer" angehören.

Kennen sie den Unterschied zwischen Diskriminierung und "positiver
Diskriminierung" ? Positiv ist eine Diskriminierung, wenn sie sich gegen
Männer richtet. Heute ist allerdings der Begriff "positive Aktionen"
gebräuchlicher. Klingt eigentlich ganz nett. Auch ich gehöre zu den
Unbelehrbaren, die stur und fest behaupten, Diskriminierung sei nie
positiv. Naja, typisch reaktionärer, in patriarchalen Denkmustern
verhafteter Mann. Und frauenfeindlich, hätt ich doch beinahe vergessen.


Was wird unter tatsächlicher Gleichstellung verstanden ? Wann ist die
tatsächliche Gleichstellung Tatsache ? Wenn Frauen und Männer sowohl im
Erwerbsleben wie auch im Privaten sämtliche Aufgaben zu etwa gleichen
Teilen wahrnehmen, und dafür die gleiche Anerkennung und die gleiche
Entlöhnung erhalten ? Diese Fragen zu beantworten ist wichtig, denn wie
sonst soll festgestellt werden, wann die Gleichstellung eine tatsächliche
ist ?

Es ist offensichtlich, dass in einem freiheitlichen Staat mit ausgeprägten
Individualrechten dieser Zustand nie erreicht werden kann. Dies scheint
aber keineswegs nachteilig zu sein, kann doch dadurch die ewige Klage und
die ewige Forderung an die Männer nach weiblichen Privilegien stets
erneuert werden.

Nur staatsdirigistische Zwänge und die Einschränkung der
Persönlichkeitsrechte des Individuums könnten dieses Ziel erreichen.
Insofern ist die im Masterplan enthaltene Feststellung richtig, dass die
"tatsächliche Gleichstellung" nur durch Diskriminierung und die Negierung
grundlegender Rechte ( Gleichbehandlung nicht ausreichend ) des (
männlichen )Individuums möglich wird.

Doch wird die hier beschriebene "tatsächliche Gleichstellung", die ihrem
Wesen nach gesellschaftsumfassend sein müsste, wirklich angestrebt ?
Müssten nicht, um berechtigterweise von einer tatsächlichen Gleichstellung
zu sprechen, ebenso viele Frauen in der Müllabfuhr wie auch als
Bankdirektorinnen, auf dem Strassenbau wie auch im Parlament, im Militär
wie auch in Sozialinstitutionen tätig sein, wie es Männer sind ? Sie
kennen die Antwort.

Womit wir zusammenfassend und klärend in sinngebender Sprache feststellen
können : "Tatsächliche Gleichstellung" bezeichnet in der Praxis die
Diskriminierung des männlichen und damit die Privilegierung des weiblichen
Individuums. Womit wir bei Orwell wären : Krieg ist Frieden, oder : wie
bastle ich mir eine Wirklichkeit.

Ist es gerechtfertigt, einen Sohn einer fünfköpfigen Arbeiterfamilie
"ungleich" zu behandeln, indem die Tochter des Bankdirektors bei der
Vergabe einer Kaderstelle vorgezogen wird, mit dem absurden Argument, sie
sei als Zugehörige zur Gruppe "Frauen" benachteiligt ? Ist es das, was sie
unter Gleichberechtigung verstehen ?

Ich erinnere mich, dass die SP - Schweiz, vor vielen Jahren, die
Interessen der unteren sozialen Schichten vertrat. Heutzutage vertritt die
SP - Schweiz die Interessen von privilegierten Frauen, und gibt sie als die
Interessen von allen Frauen aus. So als ob das Geschlecht entscheidender
sei für Wohlstand und Status als die soziale Herkunft.

Sicherlich werden sie den Vorwurf von sich weisen, dass sich die
Gleichstellungspolitik, so wie sie von der SP-Schweiz vertreten wird,
diskriminierend gegen Männer wendet. Wie ist es dann möglich, dass im
"Masterplan" nirgends die verfassungswidrige Wehrpflicht ausschliesslich
für Männer auch nur Erwähnung findet ? Es handelt sich hier nicht um eine
soziale "Ungleichheit", oder um eine "gefühlte Benachteiligung" von
Frauen, sondern um eine verfassungswidrige Diskriminierung von Männern auf
Gesetzesstufe. Doch damit nicht genug. Die Wehrpflicht, als staatlicher
Zwang nur für Männer, wird sogar als Ursache für eine mögliche
Diskriminierung von Frauen angeführt. Wenn nämlich Kompetenzen, die sich
der Wehrpflichtige während seines Zwangsdienstes angeeignet hat, diese vom
Arbeitgeber berücksichtigt würden, möglicherweise aber Haus - und
Erziehungsarbeiten von Frauen nicht berücksichtigt würden. Eine wahrlich
versch(r)obene Wahrnehmung, die aus dem Zwangsdienst für Männer eine
Benachteiligung von Frauen herbeifabuliert. Oder handelt es sich hier um
eine "gefühlte" Benachteiligung, die ein in rationalen Denkmustern
verhafteter Mann nicht erfassen kann ?

Sie beklagen eine angebliche Lohndiskriminierung von Frauen. Doch solange
viele Männer Familien materiell allein versorgen, während dies bei Frauen
sehr selten ist, ist diese Klage ganz schön dreist. Es ist doch schlicht
und einfach sozial, einem Familienvater mit weitreichenden materiellen
Verpflichtungen etwas mehr Lohn zuzugestehen, als einer Frau, die ihren
Lohn ausschliesslich für sich selbst erwirtschaftet. Selbstverständlich
bleiben derartige Aspekte ausser Betracht. Wo Frauen für gleichwertige
Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer, haben sie beste Chancen, vor
Gericht ihr Recht erfolgreich zu erstreiten. Doch offensichtlich genügt
das nicht. Frauen wollen beschützt und versorgt werden, nicht wahr ? Kann
es sein, dass die "tatsächliche Gleichstellung" dann erreicht ist, wenn
Frauen dies auch so "fühlen" ? Oh Mann, das kann aber dauern.

Es gäbe noch eine Reihe weiterer Benachteiligungen von Männern, die in
einem Masterplan erwähnt werden sollten, sofern Gleichstellungspolitik
nicht nur als Frauenlobbying verstanden wird.

So hat eine Frau das Recht, ein Kind abzulehnen, sei es vor der Geburt
durch Abtreibung, sei es nach der Geburt durch die Abgabe in einer
Babyklappe oder durch die Freigabe zur Adoption. Welche gleichwertigen
Rechte stehen dem für den Mann gegenüber ? Hat er das Recht, sich der
Verantwortung zu entziehen, indem er das Kind nicht anerkennt ? Natürlich
hat er dieses Recht nicht. Die Frau bestimmt ab diesem Zeitpunkt, ob er
Vater mit allen Pflichten wird oder nicht. Die Frau bestimmt autonom über
einen wesentlichen Teil des Lebens des Mannes. Wäre im Sinne einer
rechtlichen Gleichstellung dem Mann nicht das Recht einzuräumen, das Kind
abzulehnen, so wie jede Frau dies kann ? Nicht das Recht den Fötus zu
eliminieren, sondern lediglich die Vaterschaft abzulehnen. Oder wird der
Versorger, in gutbürgerlicher Tradition, nach wie vor benötigt ? Nun ja,
wir wollen es mal nicht übertreiben mit der Gleichstellung. Es ist
unmoralisch, die finanzielle Verantwortung für ein Kind abzulehnen, die
Entfernung des Fötus jedoch nicht. Der Papst ist in dieser Hinsicht
wenigstens konsequent.

Die Irrwege der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, die sich einst
den Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen verschrieben hatte, sind
bedenklich. Es kann nicht verwundern, wenn die Arbeiterschaft der
Sozialdemokratischen Partei schon lange den Rücken gekehrt hat.

Es wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich von einem altbackenen
Feminismus zu lösen, der die Sozialdemokratische Partei in ihrem Wesen
beschädigt.

Ein paar Männer täten der SP gut. Männer, die nicht der bürgerlichen
Attitüde frönen, den Frauen alles recht zu machen und glauben, eine devote
Haltung als Mann zu allen geschlechtsspezifischen Fragestellungen sei
fortschrittlich, ja selbst der Diskriminierung des eigenen Geschlechts
zuzustimmen. Der Diskriminierung des eigenen Geschlechts. Haben sie Söhne
?

Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die
unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern
von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine
geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.

Davon ist im Masterplan nichts, aber auch gar nichts zu erkennen. Viel
eher sollte es heissen : Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen
gesellschaftlichen Vorhaben die Interessen von Frauen bevorzugt zu
berücksichtigen, da Frauen Opfer sind, alle, ausnahmslos, immer.

Ich hoffe, den weiblichen Monolog nicht allzusehr gestört zu haben.

Scipio

Du triffst den Nagel auf den Kopf! Eine hervorragende Analyse!

Der Femfasch muss vernichtet werden. Dabei dürfen wir nicht vor dem Gegner kuschen sprich in Verhandlungen treten. Der gesamte Feminismus ist in den Orkus zu kippen. Nur dort kann Sinnvolles verrichten z.B. Kellerasseln ernähren! Ich bin auch nicht der Meinung, wir hätten schon große Fortschritte zu verzeichnen. Es genügt, in den Höhen der Politik zu lauschen und schon sehen wir die "Fortschritte".

Gruss,
Oberkellner

--
Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Masterplan für die Diskriminierung von Männern

Gismatis, Basel, Wednesday, 23.08.2006, 04:51 (vor 7047 Tagen) @ Scipio Africanus

Tja, da musste ich mich doch wieder mal künstlich aufregen. Die
Sozialdemokratische Weiberpartei der Schweiz hat einen Masterplan für die
Gleichstellung der Geschlechter abgesondert. Ich mute keinem hier zu, sich
den Erguss in seiner gesamten Länge zu Gemüte zu führen. Der
Vollständigkeit halber hier aber trotzdem der link, und nachfolgend mein
Schreiben an die GenderologInnen der Weiberpartei.


Hallo Scipio

Deinen Brief finde ich klasse. Als langjähriger SP-Wähler bin ich vorsichtig geworden, seit ich erkannt habe, dass nahezu (ausnahmslos?) jede SP-Frau mehr oder weniger eine Feministin ist. Das eine scheint es nicht ohne das andere zu geben.

Gruß, Gismatis

--
www.subitas.ch

Masterplan für die Diskriminierung von Männern

Scipio Africanus, St.Gallen, Wednesday, 23.08.2006, 13:14 (vor 7046 Tagen) @ Gismatis

Hallo Scipio

Deinen Brief finde ich klasse. Als langjähriger SP-Wähler bin ich
vorsichtig geworden, seit ich erkannt habe, dass nahezu (ausnahmslos?)
jede SP-Frau mehr oder weniger eine Feministin ist. Das eine scheint es
nicht ohne das andere zu geben.

Gruß, Gismatis

Danke Gismatis. Ich habe aus diesem Grund der SP den Rücken gekehrt. Allerdings gibt es keine Partei, die in meinem Sinn agiert.

Gruss Scipio

Masterplan für die Diskriminierung von Männern

Odin, Wednesday, 23.08.2006, 18:11 (vor 7046 Tagen) @ Scipio Africanus

Hallo Scipio

Deinen Brief finde ich klasse. Als langjähriger SP-Wähler bin ich
vorsichtig geworden, seit ich erkannt habe, dass nahezu (ausnahmslos?)
jede SP-Frau mehr oder weniger eine Feministin ist. Das eine scheint es
nicht ohne das andere zu geben.

Gruß, Gismatis


Danke Gismatis. Ich habe aus diesem Grund der SP den Rücken gekehrt.
Allerdings gibt es keine Partei, die in meinem Sinn agiert.

Persönlich erwarte ich mir aber eine Trendwende eher aus dieser Richtung, da nur dort auch der Elan und der Wille zur Änderung ausbaufähig ist.

--
Odin statt Jesus!
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