Masterplan für die Diskriminierung von Männern
Tja, da musste ich mich doch wieder mal künstlich aufregen. Die Sozialdemokratische Weiberpartei der Schweiz hat einen Masterplan für die Gleichstellung der Geschlechter abgesondert. Ich mute keinem hier zu, sich den Erguss in seiner gesamten Länge zu Gemüte zu führen. Der Vollständigkeit halber hier aber trotzdem der link, und nachfolgend mein Schreiben an die GenderologInnen der Weiberpartei.
der Scheissplan der Weiberpartei
Sehr geehrte GenossInnen
Ich möchte Ihnen als Mann, der sich für Geschlechterpolitik interessiert und engagiert, einige grundsätzliche Gedanken zum Positionspapier "Masterplan für die Gleichstellung" mitteilen. An einigen Stellen wird deutlich, dass sie sich ein grösseres Engagement von Männern für die Gleichstellung der Geschlechter wünschen. Dieser fromme Wunsch wird regelmässig als Forderung an die Männer ausformuliert, sie sollen doch dies und das und jenes auch noch tun, damit Frauen endlich gleichgestellt würden.
Tatsächlich entspricht es auch meiner Erfahrung, dass sich Männer wenig für Geschlechterfragen interessieren und sich kaum engagieren. Das ist jedoch nicht verwunderlich, denn Gleichstellungspolitik ist nach wie vor ein Projekt, das männliche Problematiken ignoriert. Männer sind nur als Erfüllungsgehülfen weiblicher Ansprüche vorgesehen. Männer werden unzulässigerweise pauschal als privilegiert bezeichnet, was der Lebensrealität vieler Männer widerspricht. Ihre ganz spezifischen Probleme als Mann finden kein Gehör, bei keiner Partei, nirgends, nie.
Die meisten Linguisten bezweifeln, dass durch die Umgestaltung der Sprache das menschliche Denken ebenso verändert wird. Die feministische Linguistik - dem radikalen Konstruktivismus verbunden - jedoch betont, dass die Gestaltung der Sprache die Wirklichkeit wesentlich zu konstruieren vermag.
Die im "Masterplan für die Gleichstellung" konstruierte Wirklichkeit ist eine weibliche, welche männliche Benachteiligungen völlig ausklammert, ja wahrscheinlich nicht einmal wahrzunehmen vermag. Es ist ein Projekt von männlichen Helfern und Frauen für Frauen, und vermag deshalb Männer wenig anzusprechen.
Männer werden nicht nur aufgefordert, mehr für Frauen zu tun, es wird ihnen sogar noch zugemutet, der eigenen Diskriminierung zuzustimmen.
Zitat : Die Einsicht, dass Gleichbehandlung zur Realisierung der tatsächlichen Gleichstellung nicht ausreicht, ist längst nicht überall vorhanden ...
Aus dem Kontext kann dies nur dahingehend gedeutet werden, dass Männer als männliche Individuen benachteiligt werden dürfen, da sie der privilegierten Gruppe "Männer" angehören.
Kennen sie den Unterschied zwischen Diskriminierung und "positiver Diskriminierung" ? Positiv ist eine Diskriminierung, wenn sie sich gegen Männer richtet. Heute ist allerdings der Begriff "positive Aktionen" gebräuchlicher. Klingt eigentlich ganz nett. Auch ich gehöre zu den Unbelehrbaren, die stur und fest behaupten, Diskriminierung sei nie positiv. Naja, typisch reaktionärer, in patriarchalen Denkmustern verhafteter Mann. Und frauenfeindlich, hätt ich doch beinahe vergessen.
Was wird unter tatsächlicher Gleichstellung verstanden ? Wann ist die tatsächliche Gleichstellung Tatsache ? Wenn Frauen und Männer sowohl im Erwerbsleben wie auch im Privaten sämtliche Aufgaben zu etwa gleichen Teilen wahrnehmen, und dafür die gleiche Anerkennung und die gleiche Entlöhnung erhalten ? Diese Fragen zu beantworten ist wichtig, denn wie sonst soll festgestellt werden, wann die Gleichstellung eine tatsächliche ist ?
Es ist offensichtlich, dass in einem freiheitlichen Staat mit ausgeprägten Individualrechten dieser Zustand nie erreicht werden kann. Dies scheint aber keineswegs nachteilig zu sein, kann doch dadurch die ewige Klage und die ewige Forderung an die Männer nach weiblichen Privilegien stets erneuert werden.
Nur staatsdirigistische Zwänge und die Einschränkung der Persönlichkeitsrechte des Individuums könnten dieses Ziel erreichen. Insofern ist die im Masterplan enthaltene Feststellung richtig, dass die "tatsächliche Gleichstellung" nur durch Diskriminierung und die Negierung grundlegender Rechte ( Gleichbehandlung nicht ausreichend ) des ( männlichen )Individuums möglich wird.
Doch wird die hier beschriebene "tatsächliche Gleichstellung", die ihrem Wesen nach gesellschaftsumfassend sein müsste, wirklich angestrebt ? Müssten nicht, um berechtigterweise von einer tatsächlichen Gleichstellung zu sprechen, ebenso viele Frauen in der Müllabfuhr wie auch als Bankdirektorinnen, auf dem Strassenbau wie auch im Parlament, im Militär wie auch in Sozialinstitutionen tätig sein, wie es Männer sind ? Sie kennen die Antwort.
Womit wir zusammenfassend und klärend in sinngebender Sprache feststellen können : "Tatsächliche Gleichstellung" bezeichnet in der Praxis die Diskriminierung des männlichen und damit die Privilegierung des weiblichen Individuums. Womit wir bei Orwell wären : Krieg ist Frieden, oder : wie bastle ich mir eine Wirklichkeit.
Ist es gerechtfertigt, einen Sohn einer fünfköpfigen Arbeiterfamilie "ungleich" zu behandeln, indem die Tochter des Bankdirektors bei der Vergabe einer Kaderstelle vorgezogen wird, mit dem absurden Argument, sie sei als Zugehörige zur Gruppe "Frauen" benachteiligt ? Ist es das, was sie unter Gleichberechtigung verstehen ?
Ich erinnere mich, dass die SP - Schweiz, vor vielen Jahren, die Interessen der unteren sozialen Schichten vertrat. Heutzutage vertritt die SP - Schweiz die Interessen von privilegierten Frauen, und gibt sie als die Interessen von allen Frauen aus. So als ob das Geschlecht entscheidender sei für Wohlstand und Status als die soziale Herkunft.
Sicherlich werden sie den Vorwurf von sich weisen, dass sich die Gleichstellungspolitik, so wie sie von der SP-Schweiz vertreten wird, diskriminierend gegen Männer wendet. Wie ist es dann möglich, dass im "Masterplan" nirgends die verfassungswidrige Wehrpflicht ausschliesslich für Männer auch nur Erwähnung findet ? Es handelt sich hier nicht um eine soziale "Ungleichheit", oder um eine "gefühlte Benachteiligung" von Frauen, sondern um eine verfassungswidrige Diskriminierung von Männern auf Gesetzesstufe. Doch damit nicht genug. Die Wehrpflicht, als staatlicher Zwang nur für Männer, wird sogar als Ursache für eine mögliche Diskriminierung von Frauen angeführt. Wenn nämlich Kompetenzen, die sich der Wehrpflichtige während seines Zwangsdienstes angeeignet hat, diese vom Arbeitgeber berücksichtigt würden, möglicherweise aber Haus - und Erziehungsarbeiten von Frauen nicht berücksichtigt würden. Eine wahrlich versch(r)obene Wahrnehmung, die aus dem Zwangsdienst für Männer eine Benachteiligung von Frauen herbeifabuliert. Oder handelt es sich hier um eine "gefühlte" Benachteiligung, die ein in rationalen Denkmustern verhafteter Mann nicht erfassen kann ?
Sie beklagen eine angebliche Lohndiskriminierung von Frauen. Doch solange viele Männer Familien materiell allein versorgen, während dies bei Frauen sehr selten ist, ist diese Klage ganz schön dreist. Es ist doch schlicht und einfach sozial, einem Familienvater mit weitreichenden materiellen Verpflichtungen etwas mehr Lohn zuzugestehen, als einer Frau, die ihren Lohn ausschliesslich für sich selbst erwirtschaftet. Selbstverständlich bleiben derartige Aspekte ausser Betracht. Wo Frauen für gleichwertige Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer, haben sie beste Chancen, vor Gericht ihr Recht erfolgreich zu erstreiten. Doch offensichtlich genügt das nicht. Frauen wollen beschützt und versorgt werden, nicht wahr ? Kann es sein, dass die "tatsächliche Gleichstellung" dann erreicht ist, wenn Frauen dies auch so "fühlen" ? Oh Mann, das kann aber dauern.
Es gäbe noch eine Reihe weiterer Benachteiligungen von Männern, die in einem Masterplan erwähnt werden sollten, sofern Gleichstellungspolitik nicht nur als Frauenlobbying verstanden wird.
So hat eine Frau das Recht, ein Kind abzulehnen, sei es vor der Geburt durch Abtreibung, sei es nach der Geburt durch die Abgabe in einer Babyklappe oder durch die Freigabe zur Adoption. Welche gleichwertigen Rechte stehen dem für den Mann gegenüber ? Hat er das Recht, sich der Verantwortung zu entziehen, indem er das Kind nicht anerkennt ? Natürlich hat er dieses Recht nicht. Die Frau bestimmt ab diesem Zeitpunkt, ob er Vater mit allen Pflichten wird oder nicht. Die Frau bestimmt autonom über einen wesentlichen Teil des Lebens des Mannes. Wäre im Sinne einer rechtlichen Gleichstellung dem Mann nicht das Recht einzuräumen, das Kind abzulehnen, so wie jede Frau dies kann ? Nicht das Recht den Fötus zu eliminieren, sondern lediglich die Vaterschaft abzulehnen. Oder wird der Versorger, in gutbürgerlicher Tradition, nach wie vor benötigt ? Nun ja, wir wollen es mal nicht übertreiben mit der Gleichstellung. Es ist unmoralisch, die finanzielle Verantwortung für ein Kind abzulehnen, die Entfernung des Fötus jedoch nicht. Der Papst ist in dieser Hinsicht wenigstens konsequent.
Die Irrwege der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, die sich einst den Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen verschrieben hatte, sind bedenklich. Es kann nicht verwundern, wenn die Arbeiterschaft der Sozialdemokratischen Partei schon lange den Rücken gekehrt hat.
Es wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich von einem altbackenen Feminismus zu lösen, der die Sozialdemokratische Partei in ihrem Wesen beschädigt.
Ein paar Männer täten der SP gut. Männer, die nicht der bürgerlichen Attitüde frönen, den Frauen alles recht zu machen und glauben, eine devote Haltung als Mann zu allen geschlechtsspezifischen Fragestellungen sei fortschrittlich, ja selbst der Diskriminierung des eigenen Geschlechts zuzustimmen. Der Diskriminierung des eigenen Geschlechts. Haben sie Söhne ?
Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.
Davon ist im Masterplan nichts, aber auch gar nichts zu erkennen. Viel eher sollte es heissen : Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die Interessen von Frauen bevorzugt zu berücksichtigen, da Frauen Opfer sind, alle, ausnahmslos, immer.
Ich hoffe, den weiblichen Monolog nicht allzusehr gestört zu haben.
Scipio
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Scipio Africanus,
19.08.2006, 18:50
- Masterplan für die Diskriminierung von Männern - Oberkellner, 19.08.2006, 19:27
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Gismatis,
23.08.2006, 04:51
- Masterplan für die Diskriminierung von Männern -
Scipio Africanus,
23.08.2006, 13:14
- Masterplan für die Diskriminierung von Männern - Odin, 23.08.2006, 18:11
- Masterplan für die Diskriminierung von Männern -
Scipio Africanus,
23.08.2006, 13:14