Die Autorin besteht darauf, dass man ihren damaligen Artikel als Filmkritik und nicht als moralische Bewertung versteht. Sie wirft den Briefeschreibern vor, da etwas grundlegend falsch verstanden zu haben. Nein - sie haben es genau richtig verstanden. Wer sich die "Filmkritik" durchliest, bekommt ganz und gar nicht den Eindruck, dass die Frau sich über den Film auslässt. Sie nimmt ihn vielmehr zum Anlass, einseitig Partei für die Frauen zu ergreifen und pauschal über Männer herzuziehen.

Kinder wollen mit ihren Vätern nichts zu tun haben, werfen ihnen die mitgebrachten Geschenke vor die Füße. Missbrauchsvorwürfe werden erhoben. Ist das "Teufelswerk manipulativer Mütter"? Der Autorin kommt nicht in den Sinn, dieser Frage auf faire und unvoreingenommene Art nachzugehen oder - wie es sich für eine NUR-Filmkritik gehört - sie zumindest unbeantwortet zu lassen. Für sie steht fest, die Väter kümmerten sich nicht um ihre Kinder und so degradiert sie diese wörtlich zu "Erzeugern".

Außerdem wählt sie bewusst polemisiernde und ironische Formulierungen:

„Sie wollte einfach frei sein und sich selbst verwirklichen.“, sagt er kopfschüttelnd. Fassungslos steht er dem Wunsch der Kindesmutter nach Unabhängigkeit gegenüber, als sei der eine Unverschämtheit. Wäre Mami nur daheim am Herd geblieben, dann hätte alles seine Ordnung gehabt. <<

Mit einer Filmkritik hat das wenig zu tun, sie urteilt über die im Film interviewten Männer, nicht über den Film selbst. Und da sie hierbei Phrasen benutzt, die auch an anderer Stelle immer wieder verwendet werden, um pauschal Männern ihre Fürsorglichkeit und Vatertauglichkeit abzusprechen, weitet sich diese Polemik - und das scheint durchaus gewollt - verallgemeinernd auf alle Männer aus. Somit zieht auch das Argument nicht, viele von den Briefeschreibern hätten den Film nicht gesehen, denn um den Film ging es dieser Frau nicht.