Musterbeispiel für Desinformation und Propaganda
Die "Kleine Zeitung" aus Österreich meldet:
Häusliche Gewalt gegen jede vierte Frau
Aha. Jede vierte Frau wird also jeden Abend verbimst? Die Überschrift scheint das zumindest nahezulegen.
Jede vierte Frau ist Opfer und in einem Viertel der Familien kommt häusliche Gewalt vor. Darauf wies Univ.-Prof. Johann Kinzl von der Universitätsklinik für Psychiatrie Innsbruck bei einer Pressekonferenz unter Berufung auf internationale und nationale Studien hin. Dabei steige die Häufigkeit bei angedrohter oder bereits erfolgter Trennung wie Scheidung bis zum Sechsfachen.
Wenn jede vierte Frau Opfer häuslicher Gewalt ist und die Zahlen bei Trennungen bis zum Sechsfachen steigen, dann macht das nach Adam Riese 6 x 25 = 150 Prozent betroffene Frauen. Dramatisch!
Bemerkenswert übrigens, dass das Ganze "unter Berufung auf internationale und nationale Studien" gemeldet wird. Gewisse andere Studien hat man dabei leider nicht berücksichtigt. Wie kommt das bloß?
"Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren, die in einer Beziehung gelebt hat, berichtet vom Erleben mehrfacher körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt durch den männlichen (Ex-)Partner", lautet der Einführungssatz in der Projekt-Broschüre. "Das sind 71 Prozent", sagte Kinzl.
Eigentlich habe ich in der Schule gelernt: Ein Viertel von Hundert sind 25 Prozent. Stimmt nicht, es sind 71 Prozent. Nämlich wenn man den allgemeinen "Frauen-sind-besonders-betroffen"-Faktor von 2,84 mit einbezieht. 2,84, das liegt sehr nahe an der Eulerschen Zahl 2,718, einer - laut Wikipedia - irrationalen und transzendenten Zahl. Das erklärt eine Menge...
Männer würden ihre Probleme mit Aggression lösen, werden sie beispielsweise gekränkt.
Was Frauen natürlich nie passieren würde.
Die häusliche Gewalt hat zugenommen - zumindest wenn es nach den Zahlen der Wegweisungen und Betretungsverbote des Jahres 2008 geht. Die Zahlen des Bundeskriminalamts (BK) belegen, dass im vergangenen Jahr 6.566 diesbezügliche Maßnahmen gegen gewalttätige Lebensgefährten - ein Plus von 219 Stück oder 3,3 Prozent.
Interessant: Hier erfahren wir nicht, wieviele von diesen 6.566 Maßnahmen auf Männer entfallen und wieviele auf Frauen. Dieser lupenreine Femi-Propagandaartikel legt nahe, dass nur Männer prügeln und Frauen nie. Also müssten demnach auch so gut wie alle Wegweisungen und Betretungsverbote auf Männer entfallen.
Wenn dem so wäre, hätte man sich zweifellos nicht gescheut, das auch so zu erwähnen. Aus der Tatsache, dass dies nicht geschieht, kann man schließen, dass der Frauenanteil unter den erfassen Tätern nicht unerheblich ist.
Es gibt, gerade aus Österreich, Schätzungen, dass er bei etwa 20 Prozent liegt. Vielleicht mittlerweile auch höher. Das einzuräumen, würde indes das Bild von der Frau als alleinigem Opfer beschädigen. Also lässt man das lieber unter den Tisch fallen.
Der Artikel ist ein Musterbeispiel an Desinformation und männerfeindlicher Propaganda. Ich finde, das sollten wir der "Kleinen Zeitung" auch mitteilen, entweder per Online-Kommentar oder per Mail unter redaktion@kleinezeitung.at
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Junggeselle,
25.07.2009, 12:41
- Single-Mann wegen männerfeindlicher Propaganda - Sophisticus, 25.07.2009, 13:26
- Der Kinzlersche Kreis? - Maxx, 25.07.2009, 15:00
- Bald vorbei, Zeitungssterben sei Dank - Joe, 25.07.2009, 19:36