Unternehmerin muss hinter Gitter...
AMZ, Würzburg, Thursday, 23.07.2009, 04:17 (vor 6002 Tagen)
Eben auf FAZ.net gelesen: Türkische Töner-Besitzerin (alleinerziehende Muttermit drei Kindern) wegen Steuerhinterziehung zu Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt:
Wer hätte gedacht, dass man mit dem Verkauf von Dönern in Ludwigsburg Millionär werden kann? Eine 42 Jahre alte Türkin - alleinerziehende Mutter dreier schulpflichtiger Kinder - hat es über Jahre vorgemacht, doch dabei versäumt, an das Finanzamt zu denken. Weil sie zwischen 1998 und 2003 mehr als eine Million Euro Steuern hinterzog, verurteilte sie das Landgericht Stuttgart am Mittwoch zu einem Jahr und acht Monaten Haft - ohne Bewährung. Die Intensität und kriminelle Energie der Tat ließen eine Bewährungsstrafe für die Angeklagte trotz ihrer Kinder nicht zu, sagte der Vorsitzende Richter.
Unternehmerin muss hinter Gitter...
Christine
, Thursday, 23.07.2009, 04:25 (vor 6002 Tagen) @ AMZ
Die Intensität und kriminelle Energie der Tat ließen eine Bewährungsstrafe
für die Angeklagte trotz ihrer Kinder nicht zu, sagte der Vorsitzende
Richter.[/i]
Tja, bei den Finanzen versteht der Staat keinen Spaß, da muss dann auch schon mal eine Mutter hinter Gittern. Anders ist das natürlich bei Mord, aber was wiegt schon mehr... Geld oder Kinder. Da weiß man doch glatt, wo die Prioritäten des Staates liegen 
Gruß - Christine
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Unternehmerin muss hinter Gitter...
karlma, Thursday, 23.07.2009, 11:20 (vor 6001 Tagen) @ Christine
Tja, bei den Finanzen versteht der Staat keinen Spaß, da muss dann auch
schon mal eine Mutter hinter Gittern. Anders ist das natürlich bei Mord,
aber was wiegt schon mehr... Geld oder Kinder. Da weiß man doch glatt, wo
die Prioritäten des Staates liegenGruß - Christine
Wenn die jetzt ihre Kinder umbringt - ist dann der Richter schuld?
Da ist doch was faul in der Berichterstattung.
Rainer
, Thursday, 23.07.2009, 05:00 (vor 6002 Tagen) @ AMZ
versäumt, an das Finanzamt zu denken. Weil sie zwischen 1998 und 2003 mehr
als eine Million Euro Steuern hinterzog, verurteilte sie das Landgericht
Stuttgart am Mittwoch zu einem Jahr und acht Monaten Haft - ohne Bewährung.
Was ist denn das für ein Dönerladen mit 200.000 Euro Jahressteuer. Verkauft die goldene Döner.
Da ist doch was faul in der Berichterstattung.
Rainer
--
![[image]](Info/Img/feminismus-gegen-frau-kl-1.png)
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo
Da ist doch was faul in der Berichterstattung. [Kann schon hinkommen]
HerrClaus, Thursday, 23.07.2009, 06:15 (vor 6002 Tagen) @ Rainer
Was ist denn das für ein Dönerladen mit 200.000 Euro Jahressteuer.
Verkauft die goldene Döner.Da ist doch was faul in der Berichterstattung.
Da steht ja nicht welche Art von Steuer, da wird neben Einkommenssteuer auch Märchensteuer (zwei Sätze, 7% und 19%, vielleicht wurde auch damit betrogen) zu einem guten, wenn nicht gar größerem Anteil dabei gewesen sein und evtl. auch Lohnsteuer für Mitarbeiter.
Außerdem kann der nur grob angegebene Zeitraum auch annähernd 6 Jahre umfassen.
Überschlage ich das mal kurz (ohne Lohnsteuer, dann könnte es auch weniger sein) sollte der Forderung ausgehend von nur 60 Monaten Betrachtungszeitraum ein durchschnittlicher Jahresumsatz von ca. 1,2 Millionen Euro zu Grunde liegen.
Für zwei Läden (s. Link) ergibt das dann rund 50.000 EUR pro Laden und Monat. Das sind wiederum gerade mal knapp 1.700 durchschnittlicher Tagesumsatz pro Laden, wobei man dann je nach Preisgefüge und Angebotspalette von 200 bis 300 Kunden täglich ausgehen kann, bei den üblichen Öffnungszeiten bedeutet dies eine durchschnittliche Kundenfrequenz 15 bis 25 Kunden pro Stunde - bei guter Lage sollte das wirklich kein Problem sein.
Eine solche Kundenfrequenz läßt sich mit durchschnittlich zwei bis drei Mitarbeitern über den gesamten Öffnungszeitraum abdecken, denke jetzt nach vieviel Mann Besatzung oft in so einem Laden anzutreffen sind, dann sollte klar sein, dass mit so einer Imbissbude nicht so selten mehr zu verdienen ist, als mit so manchem Nobelrestaurant.
Grüße
HerrClaus
Lohnsteuer gibt es nicht, nennt sich Sozialabgaben
Christine
, Thursday, 23.07.2009, 14:05 (vor 6001 Tagen) @ HerrClaus
Da steht ja nicht welche Art von Steuer, da wird neben Einkommenssteuer
auch Märchensteuer (zwei Sätze, 7% und 19%, vielleicht wurde auch damit
betrogen) zu einem guten, wenn nicht gar größerem Anteil dabei gewesen sein
und evtl. auch Lohnsteuer für Mitarbeiter.
Bei Sozialabgaben kennen die Krankenkassen keinen Spaß. An diese müssen die Sozialabgben überwiesen werden. Wenn das ein paar mal nicht pünktlich klappt, dann ist ein Zollfahnder schneller in einem Betrieb, als man gucken kann.
Habe ich selbst mal erlebt, als ich in der Baubranche gearbeitet habe. Am Zahltag stand der Zollfahnder Gewehr bei Fuss, da kann man nichts über Jahre verschleppen. Deswegen bezieht sich der Betrag vermutlich auf Umsatz- und Einkommensteuer.
Ich selbst wurde auch mehrere Mal überprüft, zwar hauptsächlich auf die Sozialabgaben bezogen, aber warum auch immer, nachdem bei uns bis auf den letzten Pfennig alles gestimmt hatte, verstand ich nicht mehr, warum da weiter gepisakt wurde.
Bei der Steuer ist das immer so eine Sache mit dem 'Gestalten'. Selbst bei meinem letzten Chef, der überaus korrekt war, haben sie immer etwas gefunden. Kreativität - auch bei Steuerfahnder kennt halt keine Grenzen.
Interessant ist allerdings, das Behörden bei Großbetrieben bzw. -banken anders denken. Da wurden in Hessen sehr erfolgreiche Steuerfahnder abgezogen und teilweise in den Ruhestand versetzt, obwohl sie Millionen an Steuern durch ihre Tätigkeit eingenommen hatten. Da gab es sogar Gutachten, die diesen Herren "paranoid-querulatorischen Entwicklung" bescheinigt bzw. begutachtet haben.
Nachfolgend 2 Links zu dieser hessischen Affäire:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,636918,00.html
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Lohnsteuer gibt es nicht, nennt sich Sozialabgaben [ähhhh]
HerrClaus, Thursday, 23.07.2009, 14:30 (vor 6001 Tagen) @ Christine
Häää, natürlich gibt es die Lohnsteuer und bei abhängig Beschäftigten obliegt dem AG die Pflicht diese abzuführen.
https://www.abgabenrechner.de/
Bei Sozialabgaben kennen die Krankenkassen keinen Spaß.
Darum ging es aber lt. Berichten in dem Urteil gar nicht, sondern um Steuerhinterziehung in größerem Umfang.
Deswegen bezieht sich der Betrag vermutlich auf Umsatz-
und Einkommensteuer.
Genau das schrieb ich doch, das schließt aber die Lohnsteuer nicht grundsätzlich aus.
Kreativität - auch bei Steuerfahnder kennt halt keine Grenzen.
Die wollen halt was finden, wenn man es aber nicht übertrieben hat, kann man mit denen durchaus akzeptable Deals aushandeln.
Interessant ist allerdings, das Behörden bei Großbetrieben bzw. -banken
anders denken. Da wurden in Hessen sehr erfolgreiche Steuerfahnder
abgezogen und teilweise in den Ruhestand versetzt, obwohl sie Millionen an
Steuern durch ihre Tätigkeit eingenommen hatten. Da gab es sogar Gutachten,
die diesen Herren "paranoid-querulatorischen Entwicklung" bescheinigt bzw.
begutachtet haben.
Naja, da weiß man doch direkt wer in diesem Land die Strippen zieht.
Grüße
HerrClaus
etwas verwundert bzgl. des Betreffs und einiger anderer Textaussagen
Lohnsteuer gibt es nicht, nennt sich Sozialabgaben [ähhhh]
Christine
, Thursday, 23.07.2009, 16:18 (vor 6001 Tagen) @ HerrClaus
etwas verwundert bzgl. des Betreffs und einiger anderer Textaussagen
Na, manchmal ergibt sich das halt so, man muss sich ja nicht immer stur mit dem Forumsthema beschäftigen 
Gruß - Christine
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein