Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

BlaBla- als das selbe Gejammer

Beobachter, Tuesday, 21.07.2009, 18:52 (vor 6003 Tagen) @ rechtlos

Die Ausarbeitung einer vernünftigen Strategie setzt die Analyse voraus.
Zunächst ist einmal der status quo zu erörtern.

* Mit welcher Art von Problem haben wir es zu tun?

Wir haben es mit einer Geisteshaltung zu tun, die nicht auf einen bestimmten Sektor oder Lebensbereich beschränkt ist, sondern sämtliche Lebensbereiche durchdrungen hat. Das geht von der Gesetzgebung, über die Rechtssprechung bis hin zu Medien und NGO's. Das kurze Zwischenfazit muss daher lauten, dass wir es mit einem manifestierten Zeitgeist zu tun haben, der wie der Name schon sagt, zum "Geist der Zeit" geworden ist. Weiters kommt man nicht umhin festzustellen, dass Einzelinterventionen zwar nicht verkehrt sind, es aber ein Gesamtkonzept braucht, das den Gesamtzusammenhang berücksichtigt.

* Wie konnte sich diese Ideologie ausbreiten? Welche sind die tragenden Säulen?

Mit der Zeit hat sich eine anfangs wohl noch berechtigte Emanzipationsbewegung immer mehr verselbständigt. Mit dem Ausbau der staatlichen Frauenförderindustrie wuchs gleichen Schrittes auch die Unmöglichkeit der Beendigung des Benachteiligtenstatus. Pudelmänner haben wesentlich zum Schlamassel beigetragen. Klarerweise haben es sich die Femis unter dem Schirm des Frauenwahns bequem eingerichtet. Die Existenzberechtigung des Frauenopferindustrie würde in Frage gestellt, wenn die Ziele für erreicht erklärt würden. Also wird man logischerweise immer neue, immer absurdere Benachteiligungen kreiren, sobald alte Forderungen erfüllt wurden. So wird es tendenziell immer extremer. Mit dieser Erkenntnis muss man zu dem Schluss kommen, dass eine Diskussion mit Feministinnen über Männerbenachteiligung zum Scheitern verurteilt ist. Sie werden, sie können gar nicht anders, als weiter auf Frauenbenachteiligung pochen. Formale Gleichberechtigung bereits erreicht? Dann wird eben Ergebnisgleichheit gefordert, wobei dies selbstverständlich nur für elitäre Bereiche gilt.

*Kann man Massenprotest zb. von Unterhaltsvätern organisieren?

Das ist in Anbetracht der gesellschaftlichen Gegebenheiten praktisch ausgeschlossen. Es wäre ein pure Illusion daran zu glauben. Heute kocht jeder sein eigenes Süppchen. Die Gründe dafür liegen in unserer extrem zerteilten Lebenswirklichkeit. Im Gegensatz zu vor 30 Jahren ist heute jeder Einzelne durch x-Aktivitäten abgelenkt, die eine Konzentration auf das Wesentliche nicht mehr zulassen. Selbst Demos gegen den Krieg sind kaum noch hinzukriegen, die Studenten sind braver als jemals zuvor. Allenfalls Aktivitäten, die einem selbst noch ein emotionales Wohlbefinden bescheren, lassen sich ankurbeln.

* Top-down oder bottom-up?

bottom-up, denn die Politiker sind Huren des Zeitgeistes. Der Druck muss von unten kommen. Eine neue Partei zu gründen ist praktisch aussichtslos. Als Strategie am aussichtsreichsten erscheint eine kapillare Infiltration von Ideen, welche die Säulen individueller Freiheit vs. Ergebnisgleichheit betreffen. Der Rolle des Staates kommt dabei besondere Beachtung zu. Wo immer er sich einmischt, wird dem Feminismus in die Hände gespielt. Das Internet ist dabei der entscheidende Ausgangspunkt.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum