Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Lebenserwartung von 60 jährigen Männern 1960-70 gefallen

Andi, Monday, 20.07.2009, 02:25 (vor 6005 Tagen)

Hallo

Hier zeigt die Bundeszentrale für politische Bildung, wie sich die fernere Lebenserwartung von 60jährigen Frauen und Männern entwickelt hat. Fernere Lebenserwartung von 60jährigen ist dabei der Durchschnitt des Todesalters der über 60jährigen Toten der letzten drei Jahre weniger 60.

Wie man sieht ist die fernere Lebenserwartung von 60jährigen Frauen in den letzten 100 Jahren kontinuierlich gestiegen. Die fernere Lebenserwartung 60jähriger Männer steigt bis zu den 50er Jahren parallel mit der der Frauen - sie ist nur etwa ein Jahr geringer. Doch in den folgenden zwei Dekaden verrigert sich die fernere Lebenserwartung der Männer (Werte von 60-62 und 70-72). Dann steigt sie wieder parallel zu der ferneren Lebenserwartung 60jähriger Frauen - ist nun aber etwa 4,5 Jahre geringer als die der Frauen.

Weshalb hat es in den zwei Dekaden eine unterschiedliche Entwicklung bei Männern und Frauen gegeben? Was hat sich im Leben der um 1960 und um 1970 über 60jährigen Männer verschlimmert, nicht aber im Leben der gleichaltrigen Frauen?

Für den aktuellen Femifaschismus, der sich im Nachgang der 68er entwickelt hat, ist mir das zu früh. Ist das eine Auswirkung der konservativen Frauenbevorzugung? Oder eine Spätnachwirkung des Krieges, unter der nur Männer zu leiden hatten?

Viele Grüße,
Andi

Lebenserwartung von 60 jährigen Männern 1960-70 gefallen

bloke, Monday, 20.07.2009, 02:56 (vor 6005 Tagen) @ Andi

Weshalb hat es in den zwei Dekaden eine unterschiedliche Entwicklung bei
Männern und Frauen gegeben? Was hat sich im Leben der um 1960 und um 1970
über 60jährigen Männer verschlimmert, nicht aber im Leben der
gleichaltrigen Frauen?

Für den aktuellen Femifaschismus, der sich im Nachgang der 68er entwickelt
hat, ist mir das zu früh. Ist das eine Auswirkung der konservativen
Frauenbevorzugung? Oder eine Spätnachwirkung des Krieges, unter der nur
Männer zu leiden hatten?

Viele Grüße,
Andi

Interessante Frage! Ich kann mir sehr gut vorstellen daß jemand, der Stalingrad plus Russische Kriegsgefangenschaft überlebt hat, nicht allzu alt wird. Der Effekt müßte sich aber ab etwa den 80ern relativieren. (Tatsächlich sinkt die Lebenserwartung der Männer bis etwa zu diesem Zeitpunkt)

Vielleicht Spätfolgen von Berufskrankheiten und Langzeitfolgen von gesundheitsschädlichen Stoffen, denen Mann arbeitsbedingt ausgsetzt war? Lebenslange Streßbelastung?

Man müßte die Todesursachen der ab 60-Jährigen im selben Zeitverlauf betrachten.

Kriegsfolgen und Wohlstandsverfettung?

Peter @, Monday, 20.07.2009, 03:07 (vor 6005 Tagen) @ Andi

Weshalb hat es in den zwei Dekaden eine unterschiedliche Entwicklung bei
Männern und Frauen gegeben? Was hat sich im Leben der um 1960 und um 1970
über 60jährigen Männer verschlimmert, nicht aber im Leben der
gleichaltrigen Frauen?

Für den aktuellen Femifaschismus, der sich im Nachgang der 68er entwickelt
hat, ist mir das zu früh. Ist das eine Auswirkung der konservativen
Frauenbevorzugung? Oder eine Spätnachwirkung des Krieges, unter der nur
Männer zu leiden hatten?

Zum einen dürften Kriegsfolgewirkung eine Rolle spielen, zum anderen aber wohl auch die massive Wohlstandsverfettung (ungesunde Lebensweise, Völlerei) der "Wirtschaftswunderjahre", die eher Männer betraf. Und in jenen Jahren eben die große Masse der Männer erreichte (Buttercremetorte für alle)

Schade, dass nicht auch die Zahlen aus Ostdeutschland dazu publiziert werden. Somit ist auch nicht ersichtlich, inwieweit die Veränderungen zwischen den Werten von 80/82 und 91/93 tatsächliche Änderungen sind oder eben nur statistische Auswirkung durch die Hinzunahme einer weiteren Gruppe (Ostdeutschland)

Erstaunlich, dass sich die Differenz seit dem Einbruch 60/62 nie wieder verringerte.

Wohlstandsverfettung nur bei Männern? (oT)

bloke, Monday, 20.07.2009, 03:17 (vor 6005 Tagen) @ Peter

- kein Text -

Ja

Peter @, Monday, 20.07.2009, 04:04 (vor 6004 Tagen) @ bloke

Weiblichen Körperkult gab es schon damals. Und auch die fraueninterne Sozialkontrolle zur Einhaltung von Körper- und Verhaltensnormen (Fett -> läßt sich gehen -> asozial).

Der einzige Unterschied hier ist das damals wegen der geringeren Mobilität es klassischerweise Sippe und Nachbarschaft waren, heute ist es die Peer-group die diese "Sozialpolizei".

Bei Männern wurde dagegen sogar eine gewisse Verfettung erwartet, als Zeichen des eigenen wirtschaftlichen Erfolges.

Kriegsfolgen und Wohlstandsverfettung?

guest, Niedersachsen, Monday, 20.07.2009, 07:07 (vor 6004 Tagen) @ Peter

Wie Mann sich einbilden kann, die aus heutiger sicht laecherlichen Arbeitssicherheitsstandards haetten keine Rolle gespielt, das verbluefft mich dann doch.

Staublunge wird man bei Frauen der Zeit eben kaum finden, und Bergmann war damals noch ein Beruf mit ganz anderen Beschaeftigungszahlen.

Dazu kommt der in diese Zeit fallende Boom bei chemischen Produkten - damals wurde jede neu entwickelte Substanz mehr oder weniger als sicher eingestuft, sofern man beim Kontakt nicht sofort tot umfiel.
Auch hier wuerde ich erwarten, dass hauptsaechlich Maenner beruflich bedingt dadurch gechaedigt wurden.

MfG

Kriegsfolgen und Wohlstandsverfettung?

Christian, Monday, 20.07.2009, 08:33 (vor 6004 Tagen) @ Peter

Wer wenig arbeit und weniger Stress hat, der hat eine deutlich höhere Lebenserwartung, siehe Politker/innen, Beamte, Frauen, Mönche usw. Wenn Frauen angeblich gesünder leben, warum gibt es dann nur Frauengesundheitszentren, Frauengesundheitsbericht, die Krankenkassen mehr durch Frauen belastet werden. Übriegens, laufen mir täglich mehr fette Frauen über den Weg als Männer! Die Rente mit 67 ist sowieso ein totaler Betrug an Männer, denn laut Sterbetafel sterben 20000 von 100000 Männer bevor sie in Rente gehen würden, 25000 sind es dann schon, wenn die Rente mit 67 kommt.

Lebenserwartung von 60 jährigen Männern 1960-70 gefallen

OlivER @, Monday, 20.07.2009, 09:03 (vor 6004 Tagen) @ Andi

Hallo

Hier
zeigt die Bundeszentrale für politische Bildung, wie sich die fernere
Lebenserwartung von 60jährigen Frauen und Männern entwickelt hat. Fernere
Lebenserwartung von 60jährigen ist dabei der Durchschnitt des Todesalters
der über 60jährigen Toten der letzten drei Jahre weniger 60.

Wenn es umgekehrt wäre gäbe NOCH mehr Frauengesundheitsprogramme etc. als heute eh schon!

Wie passt das zu der feministischen Ideologie, dass der Unterdrücker (Mann) deutlich schlechtere Lebenserwartung hat?

Standard-Antwort: Ist mir doch egal, wenn die Männer früher sterben!

[image]
bild klappt nicht hier anzuzeigen, einfach kopieren und in URL eintragen:
http://www.silverbook.org/image.php?file=1573
* Forenleitung: Ich habe das Bild im Forum gespeichert *

Hier wird der Zusammenhang klarer: Je benachteiligter eine Spezies, desto kürzere Lebenserwartung.

Wieso kümmern sich dann unsere Gender-angeblich-Gleichstellungsbeauftratigtinnen ausschliesslich um die doch offensichtlich bevorzugte Frau?

Das passt zeitlich nicht

Peter @, Monday, 20.07.2009, 11:57 (vor 6004 Tagen) @ guest

Wie Mann sich einbilden kann, die aus heutiger sicht laecherlichen
Arbeitssicherheitsstandards haetten keine Rolle gespielt, das verbluefft
mich dann doch.

Staublunge wird man bei Frauen der Zeit eben kaum finden, und Bergmann war
damals noch ein Beruf mit ganz anderen Beschaeftigungszahlen.

Das hätte sich bereits vorher bemerkbar machen müssen, da die Arbeitsbedingungen in den ersten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts sicher nicht besser waren.

Dazu kommt der in diese Zeit fallende Boom bei chemischen Produkten -
damals wurde jede neu entwickelte Substanz mehr oder weniger als sicher
eingestuft, sofern man beim Kontakt nicht sofort tot umfiel.
Auch hier wuerde ich erwarten, dass hauptsaechlich Maenner beruflich
bedingt dadurch gechaedigt wurden.

Das mit dem Boom der petrochemischen Industrie stimmt. Diesen Produkten ausgesetzt (ebenso wie z.B den Autoabgasen) waren allerdings auch Frauen. Beruflich bedingt (z.B. Rüstungsindustrie im Krieg aber auch Frauenberufe in den 50er Jahren) und im Alltag, . Eine derart hohe Toxizität hätte also auch Auswirkungen auf die Restlebenserwartung der Frauen haben müssen. Hatte sie aber nicht. Warum?

Haben sich Frauen abgeseilt?

Peter @, Monday, 20.07.2009, 12:02 (vor 6004 Tagen) @ Christian

Wer wenig arbeit und weniger Stress hat, der hat eine deutlich höhere
Lebenserwartung, siehe Politker/innen, Beamte, Frauen, Mönche usw.

Stimmt. Aus dem zeitlichen Verlauf ließe sich also auch schließen, dass es den Frauen in den 30er/40er Jahren gelungen sein muss, sich Arbeit und Stress vom Hals zu schaffen und alleine den Männern aufs Auge zu drücken. Und sie die Früchte dieser Konstruktion "Mann als alleiniger Lastesel" dann ab den 60ern genießen konnten (und vice versa bei den Männern die Folgen zu sehen waren)

Es ist echt schade, dass die ostdeutschen Zahlen nicht vorliegen...

Lebenserwartung von 60 jährigen Männern 1960-70 gefallen

Andi, Tuesday, 21.07.2009, 01:25 (vor 6004 Tagen) @ Andi

Hallo zusammen

Folgende Gründe für die bis heute anhaltende Verschlechterung der Lebensqualität der Männer absolut und relativ zu der der Frauen zwischen 1955 und 1975 sind genannt worden:

Kriegsfolgen: Dies betrifft fast außschließlich Männer, passt insofern also zu der Darstellung. Aber die maximale Wirkung auf die Männer relativ zu den Frauen hätte sich kurz nach dem Krieg gezeigt und wäre dann wieder zurückgegangen. Die Wirkung geht aber nicht zurück: Der Unterschied von 4,5 Jahren in der ferneren Lebenserwartung bleibt. Und die maximale Wirkung tritt ab 1970 auf, nicht schon kurz nach dem Krieg.

Dann gibt es die Begründung mit den Gefahren durch die petrochemische Industrie auf die Werktätigen. Hier passt der Zeitpunkt des Einsetzens der negativen Wirkung auf das Leben der Männer: Um 1960. Und es ist klar, dass dies hauptsächlich nur Werktätige in gefährlichen Berufen = Männer betrifft. Die Auswirkung auf den Alltag der nicht in der petrochemischen Industrie Beschäftigten und der Frauen dürfte gering gewesen sein. 2 Punkte stören aber: Nur wenige Werktätige sind den Gefahren durch Chemikalien ausgesetzt gewesen: Kann das eine so große durchschnittliche Auswirkung auf alle Menschen bewirken? Und warum geht der Unterschied in der ferneren Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen mit zunehmenden Arbeitsschutzmaßnahmen in den 70ern, 80ern und 90ern nicht zurück, sondern bleibt bei 4,5 Jahren?

Die Völlerei der Wirtschaftswunderjahre überzeugt mich nicht. Ja, das körperliche Ideal von Frauen zur Wirtschaftswunderzeit spricht stärker gegen Völlerei als das körperliche Ideal von Männern. Doch das hat sich mittlerweile angeglichen. Gleichzeitig ist die Völlerei nicht mehr mit Prestige wie zur Wirtschaftswunderzeit verbunden, sondern mittlerweiler wirkt Völlerei eher stigmatisierend. Die 4,5 Jahre Unterschied in der ferneren Lebnserwartung hätten sich wieder verringern müssen!

Keiner dieser Gründe überzeugt mich daher.

Tatsache ist: Die Feministen der 70er Jahre fanden eine Welt vor, in der die Lebensqualität der Männer sich gerade deutlich verschlechtert hatte, während die Lebensqualität der Frauen sich immer nur verbessert hatte. Diese Verschlechterung der Lebensqualität der Männer besteht bis heute fort. Trotzdem haben die Feministen in den 70er Jahren ein System der Frauenbevorzugung und der Männerbenachteiligung installiert, mit der offensichtlich falschen Begründung, dass die Frauen benachteiligt wären.

Viele Grüße,
Andi

Haben sich Frauen abgeseilt?

Andi, Tuesday, 21.07.2009, 01:41 (vor 6004 Tagen) @ Peter
bearbeitet von Andi, Tuesday, 21.07.2009, 01:45

Wer wenig arbeit und weniger Stress hat, der hat eine deutlich höhere
Lebenserwartung, siehe Politker/innen, Beamte, Frauen, Mönche usw.


Stimmt. Aus dem zeitlichen Verlauf ließe sich also auch schließen, dass es
den Frauen in den 30er/40er Jahren gelungen sein muss, sich Arbeit und
Stress vom Hals zu schaffen und alleine den Männern aufs Auge zu drücken.
Und sie die Früchte dieser Konstruktion "Mann als alleiniger Lastesel" dann
ab den 60ern genießen konnten (und vice versa bei den Männern die Folgen zu
sehen waren)


Hallo Peter

Genau das schließe ich auch aus der bis heute anhaltenden unterschiedlichen Entwicklung der Lebenserwartung der 60jährigen Männer und Frauen.

Die mögliche Ursache könnte sein: Der technische Fortschritt hat Alltag und Haushalt wesentlich angenehmer gemacht und damit eine Verbesserung der Lebensqualität bewirkt. Das betrifft Frauen stärker als Männer. In der Arbeitswelt hingegen, die Männer stärker als Frauen betrifft, hat der technische Fortschritt nicht eine Verbesserung der Lebensqualität bewirkt, sondern eine Zunahme der Produktivität. Sprich: Die Arbeitsstunde ist nicht angenehmer geworden, sondern es wird nun einfach immer mehr in der Stunde produziert.

Viele Grüße,
Andi

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