Fakten zu häuslicher Gewalt
Eine Vielzahl von Quellen belegt, dass häusliche Gewalt in etwa zu gleichen Teilen von Frauen wie von Männern ausgeht. So legt eine im Internet (http://www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm) veröffentlichte, ständig aktualisierte Bibliographie von Martin S. Fiebert, Department of Psychology an der California State University, Long Beach, die insgesamt 155 wissenschaftliche Untersuchungen aus der ganzen Welt zusammenfasst (davon 126 empirische Studien und 29 Statistiken bzw. Analysen) dar, dass Männer und Frauen in ihren Beziehungen ähnlich oft Opfer von Partnergewalt sind. Den aufgeführten Studien liegen Daten über mehr als 77.000 befragte Personen zugrunde.
Bezogen auf Deutschland, verweisen wir auf eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) von 1992, die 1995 unter dem Titel „Kriminalität im Leben alter Menschen - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Schriftenreihe Band 105“ veröffentlicht worden ist und die Aussagen über Gewaltopfererfahrungen aller Altersgruppen macht. In ihr heißt es z.B. auf Seite 160: „So ergibt sich, daß 1991 in der BRD insgesamt ca. 1,59 Mio. Frauen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren mindestens einmal Opfer physischer Gewalt in engen sozialen Beziehungen waren, für Männer beträgt die entsprechende Anzahl 1,49 Mio..“
„Werden für eine Gesamtschätzung erneut nur die unteren Grenzen der Schätzintervalle verwendet, so ergibt sich, daß 1991 in der BRD mindestens 246000 Frauen zwischen 20 und 59 Jahren sowie mindestens ca. 214000 Männer dieser Altersgruppe Opfer schwerer Gewalthandlungen in engen sozialen Beziehungen wurden.“ (a.a.O., S. 165)
Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte 2004 ferner eine Pilotstudie „Gewalt gegen Männer“, in der auch auf Gewalt in Lebensgemeinschaften eingegangen wird. Dort heißt es unter anderem: „Jedem vierten der befragten rund 200 Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin, wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist. Jeder sechste der antwortenden Männer (36 von 196) gab an, einmal oder mehrfach von seiner aktuellen bzw. letzten Partnerin wütend weggeschubst worden zu sein.
Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden. Kein einziger der Männer, die angeben, häusliche Gewalt durch die Partnerin erfahren zu haben, hat die Polizei gerufen, obwohl einige der Meinung waren, dass die Partnerin dafür bestraft werden sollte. Rund die Hälfte gibt an, sich in solchen Situationen mit dieser Partnerin nie körperlich gewehrt, zum Beispiel zurückgeschlagen zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, nie mit körperlicher Gewalt angefangen zu haben.“
Über psychische Gewalt und soziale Kontrolle heißt es: „Von psychischer Gewalt innerhalb von Partnerschaften wird wesentlich häufiger berichtet als von körperlicher. Auffällig ist hier der wesentlich höhere Anteil der Nennungen im Bereich der sozialen Kontrolle als im Bereich der direkten psychischen Angriffe, Demütigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen. Jeder fünfte Mann (38 von 199) gibt an, dass seine Partnerin eifersüchtig ist und seinen Kontakt zu anderen unterbindet. Jeder sechste Mann (35 von 199) sagt: Meine Partnerin kontrolliert genau, wohin ich mit wem gehe, was ich mache und wann ich zurückkomme. (...) In etwas geringerer Häufigkeit berichten Männer auch über andere Formen der psychischen Gewalt in Lebensgemeinschaften: Ihre Partnerin schüchtert sie ein, wenn sie anderer Meinung sind; sie beschimpft und beleidigt sie oder sagt absichtlich Dinge, die verletzen; ihre Partnerin macht sie vor anderen runter; sie schüchtert sie ein durch wütendes, unberechenbares oder aggressives Verhalten.“
(Quelle: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/M_C3_A4nnerstudie-Kurzfassung-Gewalt,property=pdf....
Wie die aufgeführten Studien- und Forschungsergebnisse zeigen, sind Männer in erheblichem Umfang Opfer häuslicher Gewalt. Die einseitige Darstellung von Frauen und Kindern als Opfer und von Männern als Täter ist also irreführend. Aus ihr folgt die Diskriminierung aller Männer als potenzielle Opfer dieser Gewalt.
Es ist daher nicht nachzuvollziehen, dass die Medien einseitig von Männergewalt gegen Frauen bzw. Frauen als Opfer häuslicher Gewalt sprechen. Männliche Opfer werden fast völlig ausgeblendet. Eine Änderung dieser Geisteshaltung ist daher dringend geboten.
meint der
Dalai
gesamter Thread:
- Fakten zu häuslicher Gewalt -
Dalai,
25.06.2009, 22:50
- Frage an Dalai - Fakten zu häuslicher Gewalt - phaidros52, 26.06.2009, 07:43