Intelligente Männer, gefühlvolle Frauen
Das Ergebnis: wenn der IAT (Implicit Association Test) einem Land (wie peinlicherweise dem Autor auch) eine "starke Assoziation von ‚männlich' mit Naturwissenschaft und ‚weiblich' mit Geisteswissenschaft" bescheinigt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch männliche Schüler der achten Klasse in Naturwissenschaften und Mathematik deutlich besser abschneiden als Schülerinnen. Der Effekt blieb selbst dann erhalten, als die Forscher die IAT-Ergebnisse um Faktoren wie das selbst berichtete Stereotypen-Level bereinigten.
Auch die Einbeziehung von Variablen wie dem Bruttosozialprodukt des Landes oder des Gleichstellungs-Indizes änderte daran nichts – sprich: auch bei Ländern mit ähnlichem Reichtum und ähnlichen Gleichstellungs-Faktoren gibt es eine Beziehung zwischen unbewussten Stereotypen und den schulischen Leistungen in den Naturwissenschaften. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass es nicht genügt, nur die Intentionen zu ändern. Unbewusste Assoziationen ändern sich nur, wenn sich die Wirklichkeit ändert – man muss also an mehreren Stellschrauben drehen, um hier wirklich Erfolge zu erreichen.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30589/1.html
Ph.