Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wenige Kinder 2009 >> Wenige 18jährige Frauen 2027

Roslin, Saturday, 20.06.2009, 06:01 (vor 6034 Tagen) @ Sophisticus
bearbeitet von Roslin, Saturday, 20.06.2009, 06:14

@ Sophisticus

Aber eine sinkende Geburtenrate ist nicht zwangsläufig schlecht. Vielleicht haben wir dann einfach etwas mehr Platz, mehr Wohnraum.>

Ich halte das für eine schwerwiegende Fehleinschätzung.
Wir brauchen kein Bevölkerungswachstum, aber doch eine gesunde Verjüngung.
Das Problem ist ja nicht das Absinken der Bevölkerungszahl an sich.
Sondern die Vergreisung.
Fehlt die Jugend, fehlt der Gesellschaft das dynamische Element, das kreative Potential der Jugend, der Motivationsschub all jener, die für ihre Kinder etwas aufbauen wollen.

Wir gehen einer Gesellschaft saturierter wohlhabender Greise entgegen, reformunfähig, wenig kreativ und damit geistig, in der Folge aber auch wirtschaftlich, verarmend.
Denn über 50jährige erfinden nicht so viel wie unter 40jährige, gründen viel seltener Unternehmen, bauen viel weniger Arbeitsplätze auf.
Andererseits werden wir auch sehr viel mehr arme Greise haben, ohne Kinder, krank, auf Versorgung angewiesen, auf Heime.
Der Sozialstaat muss für immer mehr kinderlose Alte zahlen bei immer weniger Beitragszahlern und schwindender Konkurrenzfähigkeit auf den Weltmärkten.
Denn die geht mit der Kreativität der Jugend ja auch flöten.
Sinkender Wirtschaftskraft steht eine wachsende Beanspruchung des Sozialstaats gegenüber.
Diese Entwicklung läuft unerbittlich auseinander, wird den Staat zerreissen.

Wir können es uns auch nicht leisten, ganze Landstriche veröden zu lassen, deren Infrastruktur nicht mehr unterhaltbar ist, weil viel zu wenige Menschen z.B. an der Kläranlage hängen, so dass die gar nicht mehr in der Lage sind, die notwendigen Gebühren zu erwirtschaften, um die bestehende technische Infrastruktur und die an ihrem Unterhalt hängenden Arbeitsplätze zu erhalten.
Entweder geben wir geschaffene Werte auf, verarmen so, oder bluten aus, weil uns der Unterhalt dieser Werte überfordert.
Wir treten ein in eine sich beschleunigende Abwärtsspirale.
Wie verkraftet unsere Wirtschaft den unvermeidlichen Einbruch der Immobilienpreise bei schwindender Bevölkerung angesichts der Bedeutung von Pfandbriefen für das Kreditgeschäft?

Das ist die eine mögliche Entwicklung.
Ein sterbendes Land mit absterbender Wirtschaft und "Geisterstädten".

Die andere ist wahrscheinlicher.

Wenn die verheerenden Folgen der Entvölkerung auf Wirtschaft und Gesellschaft spürbar werden, wird diese Gesellschaft den Einwanderern alle Schleusen öffnen.
Das wird in längstens 20 Jahren der Fall sein.
Bevor der Wiederverkaufswert des eigenen Häuschen zu sinken droht, akzeptiert selbst der konservativste Bürger den türkischen/arabischen/islamischen Nachbarn.
Das aber wird unsere Gesellschaft kulturell ganz massiv verändern.
Wir werden aus demographischen Gründen (in islamischen Familien werden doppelt so viele Kinder geboren wie in nichtislamischen), wenn wir nur die jetzige Entwicklung fortschreiben, ohne neue Masseneinwanderung, in wenigen Jahrzehnten in einem kulturell veränderten Land leben.
Bereits in 30 Jahen werden einzelne Großstädte islamische Mehrheiten haben.
Wie gesagt, das ist bereits jetzt unvermeidbar, ganz ohne neue Masseneinwanderung, die wir aber bekommen werden, weil wir sie überlebensnotwendig brauchen.

Dagegen hätte ich gar nichts einzuwenden, fürchtete ich nicht um den Bestand der Werte der Aufklärung, an denen mir sehr viel liegt (Toleranz, Demokratie, Menschenrechte, Trennung von Staat und Religion).
Der Untergang des männerverachtenden Feminismus, den bedauere ich nicht.
Aber in einer zunehmend islamisch-patriarchal beeinflussten Gesellschaft zu leben, leben zu müssen, behagt mir auch nicht.

Es bleibt nur die schwache Hoffnung, die Einwanderer, die kommen werden, so gut zu assimilieren, dass aus ihnen Europäer werden.
Dazu müssten wir aber auch bereit sein, bereits jetzt, die Einwandererschleusen zu öffnen und rigoros zu sieben, nur jene zu holen, die dieses Land durch Talent und Begabung stärken, es nicht schwächen.
Also die Unterschichteneinwanderung aus Hinteranatolien und Vorderafrika auf ein humanitär unvermeidliches, gerade noch verkraftbares Mindestmaß absenken.
Damit uns die Panik des Alle-Schleusen-Öffnens erspart bleibt, müsste das jetzt geschehen, hätte schon vor 10 Jahren geschehen sein müssen.
Unsere Geburtenrate ist seit 30 Jahren bereits so mies, dass wir da aus eigener Kraft ohnehin nicht mehr raus kommen.

So oder so, Feminismus ist ein DEAD END.
Eine Sackgasse.
Wohlgemerkt, der Feminismus ist das, nicht die Gleichberechtigung, die ich nicht aufgeben will.
Im Gegenteil.
Ich will ja endlich auch Gleichberechtigung für Männer.


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