weibliche Goldgräberinnen
Viele männliche Banker sind auf ihren Ex-Kollegen Geraint Anderson sauer und nennen Sie einen Verräter. Wissen Sie, was die Frauen, über die Sie schreiben, denken?
Anderson: Ich habe von einer Freundin gehört, dass meine Ex-Verlobte nicht sehr begeistert war. Ich glaube aber, dass die Frauen generell kein Problem damit haben. Ich habe ja niemanden beim Namen genannt. In dem Buch schrieb ich, dass das Investmentbanking eine Männerdomäne ist. Deshalb sind viele beschriebene Mädchen Stripperinnen oder Prostituierte.
Sie nennen die Frauen "weibliche Goldgräberinnen". Sind Sie etwa frauenfeindlich?
Anderson: Nein, auf keinen Fall! Ich meinte damit nicht alle Frauen. Ich sprach von einer bestimmten Sorte Frau, die sich von Reichtum angezogen fühlt. Und diese Sorte finden Sie eben besonders oft in der Londoner City, in den Bars und Pubs, in denen sich die Banker treffen. Diese Frauen wollen keine eigene Karriere machen, sondern sie sind auf der Jagd nach einem reichen Typ, der sie ernährt und alle Annehmlichkeiten bezahlt. Diesen Typ Frauen meine ich.
Gibt es viele davon in London?
Anderson: Ich habe das Gefühl, dass ihre Zahl zunimmt. Da es generell immer stärker um Geld und Luxus geht. Das hat auch mit der Feiermentalität dort zu tun. Und so schauen die jungen Mädchen darauf, welche Klamotten man trägt oder wer den besten Tisch im Laden besetzt. Sie wollen sichergehen, dass sie sich jemanden Wohlhabenden geangelt haben, der ihnen Luxus bietet. Es ist wie ein Arrangement und nimmt dann fast schon einen rituellen Verlauf. Beide Seiten wissen, worauf sie sich einlassen.
http://www.ftd.de/koepfe/:Interview-mit-Geraint-Anderson-Geld-ist-wie-eine-Droge/527405.html
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.