Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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IAB: Frauen erobern die hochqualifizierten Berufe

Zottel, Friday, 19.06.2009, 15:31 (vor 6035 Tagen)

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung:
Tagesschau.de

"Die bessere Schul- und Ausbildung von Frauen schlägt sich zunehmend in einer besseren Positionierung auf dem Arbeitsmarkt nieder", schreiben Biersack und Co-Autorin Britta Matthes. Daher seien Anstrengungen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums für Frauen zu begrüßen. Dennoch seien Frauen auf dem Arbeitsmarkt in vielen Bereichen gegenüber Männern noch immer deutlich im Nachteil, teilte das IAB mit. So sei etwa das Risiko von Arbeitslosigkeit bei Ingenieurinnen immer noch doppelt so hoch wie bei den männlichen Kollegen. Daneben seien auch die Aufstiegschancen und das Lohnniveau noch immer deutlich niedriger als bei den Männern. <<

Dass das Risiko für Arbeitslosigkeit bei Männern über alle Berufsgruppen hinweg insgesamt wesentlich höher ist, wird natürlich verschwiegen. Man pickt sich nur das heraus, was gerade passt.
Natürlich darf am Ende der große Lohnungerechtigkeits-Mythos nicht fehlen.

Dazu eine kleine Tabelle über die Frauenanteile von 1994 im Vergleich zu 2008. Besonders lustig sind die letzten 2 Zeilen:

Frauenanteile 1994/2008
----------------------------------------
Zahnärztinnen 53 % / 66 %
Tierärztinnen 43 % / 66 %
Geisteswissenschaften 39 % / 51 %
Journalistinnen 37 % / 45 %
Biologinnen, Geologinnen und Meteorologinnen 28 % / 40 %
Mathematikerinnen, Chemikerinnen, Physikerinnen 20 % / 30 %
Waldarbeiterinnen 16 % / 5 %
Bauhilfsarbeiterinnen 7 % / 2 %


Der Bildungsspiegel schreibt:

In manchen Männerberufen wie Waldarbeiter oder Bauhilfsarbeiter sinkt der ohnehin schon sehr niedrige Frauenanteil weiter. Hier drohe aber keine Benachteiligung von Frauen: >Festhalten lässt sich, dass Männer ihren Anteil vorwiegend in nicht-akademischen Berufen ausbauten«, so das IAB. <<

Was will uns die IAB damit sagen?

* Waldarbeiter und Bauhilfsarbeiter - das ist Drecksarbeit, sollen gefälligst die Männer machen
* Die Männer gehen freiwillig in diese Berufe, weils ihnen gefällt- selbst schuld
* akademische Berufe sind nichts für Männer - Frauen sind die besseren Menschen - also Männer macht Platz

Dass die Bildungsmisere bei den Jungs gewollt war, wurde ja lange vermutet - das ist der Beweis. Sie sollen in die nicht-akademischen, archaischen, dreckigen und gefährlichen Jobs abgeschoben werden. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Institution wie die IAB das so offen zelebrieren würde, da gehört schon viel Boshaftigkeit dazu. Da wären mal ein paar saftige Briefe an das IAB angesagt.


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