Ich habe das Klischee vom ach so gewalttätigen Mann nie geglaubt. Ich meine, man muss es in Relation setzen zu dem Unrecht, das vor allem Männer immer wieder trifft. Ob sie jetzt in Sorgerechtsverfahren des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden, ob sie aus Rache beim Finanzamt verpfiffen werden oder ob sie per Willkür aus der eigenen Wohnung rausgeworfen werden: das alles ist gigantisches, nicht wieder gutzumachendes Unrecht. Was kann es schlimmeres geben als Monate, manchmal sogar Jahre, der Freiheit beraubt zu werden? Das Unglaublichste ist, dass dieses Unrecht meistens ungesühnt bleibt. Wie viele Männer flippen nach erlittenem Unrecht aus? Wieviele sehen in einem Mord bzw. erweiterten Selbstmord den letzten Ausweg? Es ist ein kleiner Prozentsatz. Wenn Männer wirlich solche Gewaltmenschen wären, dann würden sie doch in erheblicher Zahl aus viel geringerem Anlass die Fassung verlieren. Ich frage mal: wie often wandern Frauen in den Knast, einfach weil sie beschuldigt wurden, z.B. ein Kind sexuell missbraucht zu haben? (na gut, rethorische Frage, meistens wird das ohnehin umgedeutet zu "Lehrerin hat Schuljungen verführt" und mit Bachblütentherapie ist die Sache gegessen. Gibt es überhaupt Justizirrtümer zuungunsten von Frauen oder werden hier Sachverhalte schon im Vorfeld zurechtgebogen?