Ist das Internet männlich?
Abe, Friday, 12.06.2009, 21:52 (vor 6041 Tagen)
"Nachdem sich mit der zügigen Verbreitung des Internets in der BRD weder, wie erhofft, die politische Kommunikation über feministische Anliegen deutlich verbreitert hat, noch die befürchtete weitere Ausgrenzung von Frauen aus demokratischen Prozessen eingetreten ist, wird in diesem Vortrag dargelegt, wie – weit weniger spektakulär – zahlreiche frauenpolitische Netze das Medium Internet in ihre politische Arbeit integrieren. Es wird analysiert, wie unterschiedliche Frauenorganisationen mit ihren Webauftritten versuchen, feministische Gegenöffentlichkeiten auszubauen und kritisch auf hegemoniale Öffentlichkeiten Einfluss zu nehmen."
Prof. Gabriele Winkler liefert uns feminusmuswissenschaftliche Fakten:
Dominanz der Männer im Internet durch:
* Androzentrische Technik
* Männliche Machtstrukturen
* Geschlechterbinäre Kodierung (...?)
'-> damit reproduziere das Internet die Geschlechterhierarchie
Und Indizien dafür sind:
* Der nur langsame Zugang von Frauen zum Internet
* Männliche Kommunikationsstile (es sei z.B. in Foren weniger auf die Beiträge von Frauen eingegangen worden ...)
* Und (natürlich !!!) sexuelle Anmache, Belästigung und Pornographie
Die zugrundeliegenden Daten stammen übrigens aus der Mitte der 1990er Jahre, könnten also - bezogen auf die nachfolgende Entwicklung des Internets zum Massenmedium - genauso gut auch aus der vierten Dimension oder dem Takatukaland stammen.
Ein anderes, aber kaum beachtetes Deutungsmuster der Genderforschung in Bezug auf das Internet ist übrigens: "Das Internet ist ein Vernetzungsmedium, ein kommunikativer Cyberspace .... Aber das ist ja nun echt das Abwegigste überhaupt ...
Es ist unglaublich wie krankhaft eine solche Wahrnehmung ist: Das Internet als virtuelles Abbild männlicher Machtsrukturen, quasi geschaffen, um Frauen zu unterdrücken. Was für ein psychotischer Schwachsinn!
Wer sich´s antun will:Auf der Suche nach feministischen Gegenöffentlichkeiten
Ist das Internet männlich?
Hardy, Nähe HD, Friday, 12.06.2009, 22:04 (vor 6041 Tagen) @ Abe
........und ich Dummerle dachte, die PauerWummen hätten das Internet erobert (dann wohl von den bösen Männern)?
Da war doch was?
Hardy
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Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die frauenzentrierte, männerverachtende überwinden
War die Entdeckung Amerikas männlich?
Sophisticus
, Friday, 12.06.2009, 22:04 (vor 6041 Tagen) @ Abe
Es ist unglaublich wie krankhaft eine solche Wahrnehmung ist: Das Internet
als virtuelles Abbild männlicher Machtsrukturen, quasi geschaffen, um
Frauen zu unterdrücken. Was für ein psychotischer Schwachsinn!
Irgendwann um ca. 1500 nach Christus segelte ein Schiff mit Männern, um nach Indien zu kommen - und entdeckte Amerika. Amerika wurde gewissermassen zufällig von Männern entdeckt. Jetzt müsste man die Frage stellen: Wurde Amerika entdeckt, um Frauen zu unterdrücken?
Es ist schon eine Psychose mit dem Feminismus. Gerade das Internet hätte aber von den körperlich schwächeren Frauen problemlos erfunden werden können. Warum sind aber offenbar die weit überwiegende Mehrzahl der Programmierer männlich (schätzungsweise mindestens 80% Männer)? Wer hat die Programmiersprache C++ erfunden? Ich glaube, das waren Männer. Warum haben die das erfunden? Um Frauen zu unterdrücken? Da muss man schon eine Psychose haben, um das zu glauben.
Übrigens, ich lese tagtäglich Webpräsenzen (wirtschaftlicher Inhalt), die von Männern geschrieben werden. Wo sind denn die Super-Alpha-Weibchen? Mir geht es nur um qualitativ hochwertigen Inhalt. Das ist mein persönlicher Blickwinkel. Schade, dass Frauen offenbar keine Spitzen-Qualität liefern können.
Ist das Internet männlich?
Harald, Friday, 12.06.2009, 23:14 (vor 6041 Tagen) @ Abe
Dominanz der Männer im Internet durch:
* Androzentrische Technik
* Männliche Machtstrukturen
* Geschlechterbinäre Kodierung (...?)'-> damit reproduziere das Internet die Geschlechterhierarchie
Was bei allen heulenden und jaulenden Höllenhunden ist denn bitte androzentrische Technik? Tastaturen, die man nicht mit der Hand sondern mit dem Penis bedient?
--
"Sie müssen sich vergegenwärtigen, daß in jenen Zeiten roher Fortpflanzung durch Lebendgebären die Aufzucht und Erziehung der Kinder in den Händen ihrer Eltern und nicht der staatlichen Normzentralen lag."
(Aldous Huxley: Schöne neue Welt, S. 35)
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Mirko, Friday, 12.06.2009, 23:20 (vor 6041 Tagen) @ Harald
* Androzentrische Technik
Was bei allen heulenden und jaulenden Höllenhunden ist denn bitte
androzentrische Technik? Tastaturen, die man nicht mit der Hand sondern mit
dem Penis bedient?
Nein, das ist die Tatsache, dass Computer allein durch Gedankenübertragung von - und nur von! - männlichen Gehirnen bedient werden kann.
--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
Ist das Internet männlich?
Hardy, Nähe HD, Friday, 12.06.2009, 23:24 (vor 6041 Tagen) @ Harald
Was bei allen heulenden und jaulenden Höllenhunden ist denn bitte
androzentrische Technik? Tastaturen, die man nicht mit der Hand sondern mit
dem Penis bedient?
Harald, du alter Schooh-wie
NATÜRLICH ist JEDE Form von Technik AN-DROH-ZEN-TRASH, weil darum.
Und vor allem auch das Ladegerät vom Vibrator, weil wer versteht schon so komplizierte Technik, haben bestimmt mal wieder die Männer konstruiert.
Stecker rein-raus, diese Schoh-wie´s diese chauvinistischen!

Hardy
--
Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die frauenzentrierte, männerverachtende überwinden
Fassen wir es kurz:
Mustrum, Friday, 12.06.2009, 23:40 (vor 6041 Tagen) @ Hardy
Frauen sind dumm.
Mögen sie z.B. das Internet noch mal erfinden, um diese Behauptung zu widerlegen.
Stattdessen wird eben das dumme Maul aufgerissen, zum Fressen oder zum Scheiße daher reden, dazu gehört ja nicht viel.
Ist das Internet männlich?
Mirko, Friday, 12.06.2009, 23:38 (vor 6041 Tagen) @ Abe
"Nachdem sich mit der zügigen Verbreitung des Internets in der BRD
weder, wie erhofft, die politische Kommunikation über feministische
Anliegen deutlich verbreitert hat, noch die befürchtete weitere Ausgrenzung
von Frauen aus demokratischen Prozessen eingetreten ist, wird in diesem
Vortrag dargelegt, wie – weit weniger spektakulär – zahlreiche
frauenpolitische Netze das Medium Internet in ihre politische Arbeit
integrieren. Es wird analysiert, wie unterschiedliche Frauenorganisationen
mit ihren Webauftritten versuchen, feministische Gegenöffentlichkeiten
auszubauen und kritisch auf hegemoniale Öffentlichkeiten Einfluss zu
nehmen."
Falscher Ansatz der Analyse, wenn davon gesprochen wird, dass im Internet feministische Gegenöffentlichkeit zum hegemonialen (=männlichen) Diskurs genommen wird.
Es verhält sich exakt umgekehrt. Der Medien-Mainstream ist hegemonial weiblich-feministisch, und das Internet bietet die Möglichkeit, sich dem zu entziehen. Beispiel Lohnlüge: Ohne das Internet wäre es schier unmöglich, sich der durch alle "etablierten" Medien geschleiften Lohnlüge zu entziehen.
Zur Frage, ob das Internet männlich ist: Zumindest die Väter des Internet sind männlich, und die Söhne sind es wohl auch.
Dominanz der Männer im Internet durch:
* Androzentrische Technik
* Männliche Machtstrukturen
Das alles ist nichts weiter als eine Umschreibung dafür, dass Männer im Allgemeinen technisch versierter im Internet unterwegs sind, als Frauen.
* Geschlechterbinäre Kodierung (...?)
Dein Fragezeichen deutet an, an dass Du das nicht verstehst. Mal sehen, ob ich es dir erklären kann: Wenn man das verstehen will, muss man sich etwas mit den Gender-Studies auskennen. Demzufolge gibt es nicht nur zwei Geschlechter, sonder viele, eigentlich soviele wie es Menschen gibt. Die Zweigeschlechtlichkeit wird geleugnet. Um das zu unterstützen werden "freak-cases" herangezogen, Ausnahmefälle einzelner Menschen, die sich nicht einem bestimmten Geschlecht eindeutig zuordnen lassen, Zwitter etwa oder Transsexuelle oder Homosexuelle...
Anhänger dieser Theorie lehnen eine Zweiteilung der Menschen in Mann und Frau ab. Du erkennst sie daran, dass sie begriffe wie "Mann" oder "Frau" in Anführungszeichen setzen. Indem Du solche Begriffe "unkritisch" verwendest, wendest Du geschlechterbinäre Kodierung (binär = zwei) an.
Mit anderen Worten: Die Dame hat ein Problem damit, dass im Internet von Männern und Frauen die Rede ist, und nicht von multiplen Geschlechtern.
Korrigier mich einer, wenn ich falsch liegen sollte.
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Ist das Internet männlich?
Abe, Saturday, 13.06.2009, 01:27 (vor 6041 Tagen) @ Mirko
* Geschlechterbinäre Kodierung (...?)
Dein Fragezeichen deutet an, an dass Du das nicht verstehst. Mal sehen, ob
ich es dir erklären kann: Wenn man das verstehen will, muss man sich etwas
mit den Gender-Studies auskennen. Demzufolge gibt es nicht nur zwei
Geschlechter, sonder viele,
Was Geschlechterbinär bedeutet ist mir schon klar - ich mach das schon ein wenig länger
Mein Fragezeichen bezieht sich auf die "Kodierung", denn den Begriff kenne ich hauptsächlich aus der Informationsverarbeitung. Dort bedeutet Kodieren, eine Information nach bestimmten Regeln zu verschlüsseln.
Gemeint sein wird wohl eher etwas in Richtung Semantik, und dort speziell die Semasiologie - also (im Groben) die Frage nach der Bedeutung der Wörter. Aber auch das trifft nicht wirklich zu, denn irgendwie gibt es für das, was damit ausgedrückt werden soll, offenbar gar kein linguistisches Element (ich könnte mich aber auch irren).
Wird letztendlich wohl wieder ein mißbräuchlich verwendeter Begriff sein, wie so viele im Feminismus. Diese Einfallslosigkeit verwundert, denn es sollen doch angeblich die Frauen gewesen sein, die eine höhere Sprache "erfunden" haben.
Abe
Ist das Internet männlich?
Mirko, Saturday, 13.06.2009, 05:11 (vor 6041 Tagen) @ Abe
Was Geschlechterbinär bedeutet ist mir schon klar -
Ich wollte Dich keinesfalls belehren, ich ging nur von einer falschen Annahme aus. Aber jetzt kannst Du mir helfen, nämlich:
Gemeint sein wird wohl eher etwas in Richtung Semantik, und dort speziell
die Semasiologie - also (im Groben) die Frage nach der Bedeutung der
Wörter. Aber auch das trifft nicht wirklich zu, denn irgendwie gibt es für
das, was damit ausgedrückt werden soll, offenbar gar kein linguistisches
Element (ich könnte mich aber auch irren).
Das kannst Du mir vielleicht so übersetzen, dass ich es auch verstehe 
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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
DummschwätzerInnen-Diskussion
Mus Lim, Saturday, 13.06.2009, 02:08 (vor 6041 Tagen) @ Abe
Gerade die Diskussion, dies oder jenes sein (typisch) "männlich" konterkarriert ja unfreiwillig, dass die These, Mann und Frau seinen gleich (Genderismus) und die Geschlechter seinen eine soziale Konstruktion.
Wäre der Genderismus, gäbe es eben auch kein "männliches" Internet, "männliche" Gewalt, "männliche" Macht, "männliches" Patriarchat, 'männliches" dies und das.
Andererseits, wenn tatsächliches dieses "männliche" existieren würde, dass "weibliches" wie behauptet dauernd unterdrückt, vergewaltigt, benachteiligt und misshandelt, dann wäre die genderistische These der Gleichheit falsch.
Tatsächlich habe ich noch nicht herausgefunden, an welche These die DummschwätzerInnen-Fraktion nun wirklich glaubt. Vielleicht wissen sie es selbst nicht. :cool:
kluge Theoretikerinnen
Mirko, Saturday, 13.06.2009, 02:27 (vor 6041 Tagen) @ Mus Lim
Tatsächlich habe ich noch nicht herausgefunden, an welche These die
DummschwätzerInnen-Fraktion nun wirklich glaubt. Vielleicht wissen sie es
selbst nicht. :cool:
Doch, sie wissen es. Sie nehmen gerade jene Theorie, die ihren Interessen dient:
Die Feministin Alison Jaggar, Präsidentin eines US-amerikanischen Komitees zum Status der Frau, verkündete in ihrem Essay >Sexuelle Unterschiede aus theoretischer Sicht«, dass Feministinnen darauf bestehen sollten, >beide Wege zu nutzen«. Manchmal sei es vorteilhafter, das Ziel zu erreichen, indem man das Geschlecht außen vor lasse, ein andermal durch das Gegenteil. Es lasse sich gut damit leben, mit Widersprüchen zu liebäugeln (548, l). Die männliche Irritation über dieses verquere Denken ist dabei durchaus beabsichtigt, auch wenn nicht jede Feministin sich so offen dazu äußert wie in einem Artikel Jessica Morgan. Sie bezeichnet diese Taktik als >kreativen Feminismus«. Morgan empfiehlt ihren Leserinnen >eine Kombination aus feministischen Idealen und den Vorteilen, die sie als Frauen haben«, um ihre Ziele durchzusetzen: Sie sollten auf den Feminismus zurückgreifen, wenn sie sich sexuell belästigt fühlen, aber auf ihre Weiblichkeit, wenn sie durch Sex-Appeal vorankommen können. Sie sollten sich Männern nicht fügen, sich aber auf sie verlassen, wenn sie Hilfe brauchen. >Also sind die Männer verwirrt, und ich sage: gut! Je verwirrter sie sind, desto einfacher sind sie zu manipulieren ... Je einfacher sie zu manipulieren sind, um so wahrscheinlicher ist es, dass wir bekommen, was wir wollen - was immer das ist.« (547, 7)
Quelle
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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
kreativer Feminismus
Mus Lim, Saturday, 13.06.2009, 08:47 (vor 6041 Tagen) @ Mirko
Doch, sie wissen es. Sie nehmen gerade jene Theorie, die ihren
Interessen dient:Es lasse sich gut damit leben, mit Widersprüchen zu liebäugeln
Die männliche Irritation über dieses verquere Denken ist dabei
durchaus beabsichtigt, auch wenn nicht jede Feministin sich so offen dazu
äußert wie in einem Artikel Jessica Morgan. Sie bezeichnet diese Taktik als
>kreativen Feminismus«.
Ich würde das Schizophrenie nennen.
(Danke für das erhellende Zitat!)
Jaaa es ist MÄNNLICH!
Zottel, Saturday, 13.06.2009, 04:25 (vor 6041 Tagen) @ Abe
... etwa so männlich wie jede technische Errungenschaft. Etwa so männlich wie das US-Militär, welches das Internet erfunden hat. In etwa so männlich wie all die mathematischen und technischen Abteilungen der US-Elite-Unis, die es mitentwickelt haben. Und tatsächlich - im W3-Konsortium und im IEEE, welche die technischen Standards im WWW regeln, sitzen ausschließlich männliche Nerds. Scheisse - und? Was nun?
* Androzentrische Technik
* Männliche Machtstrukturen
* Geschlechterbinäre Kodierung
Wer als Frau solch dämlich-esoterische Fragen über das WWW stellt, gibt sich selbst die Antwort auf die Frage, warum sie mit dem WWW solche Probleme hat: Weil sie keine Ahnung von der Materie hat! Man merkt genau, dass das Internet für diese Frau eine mysteriöse Magic Black Box ist.
Was macht einen Router mit seinen Kabeln und blinkenden Lämpchen denn so "androzentrisch"?
Ist das Internet männlich? Yo, man! Leider nur auf englisch.
Dummerjan, Thursday, 18.06.2009, 09:57 (vor 6036 Tagen) @ Abe
Dominanz der Männer im Internet durch:
* Androzentrische Technik
* Männliche Machtstrukturen
* Geschlechterbinäre Kodierung (...?)
Yo, man! leider nur Englisch