Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pater verbreitet männerfeindliche Hetze -- Vol. 2 -- Hallo Chato!

Der_Dezentrale, Friday, 12.06.2009, 20:00 (vor 6041 Tagen)

@ Chato

Da der alte Thread zum Thema geschlossen worden ist (warum eigentlich?), mache ich einfach mal hier weiter, denn es brennt mir unter den Nägeln.

Und um jetzt den direkten Bezug zur Thematik dieses Forums zu verdeutlichen:
Besonders das Herumreiten der Kirche auf dem Thema Selbstlosigkeit hat dazu
dazu geführt, dass viele Männer Frauen als Schutzobjekte ansehen, denen
gegenüber man die eigenen Interessen hintanstellen soll.

Wenn das alle Menschen, Männer und Weiber gleichermaßen, aber auf ihre je eigene Art, gegen- und wechselseitig täten, dann hät-
ten wir was? Was meinst du: Kämen in dem Fall die Interessen eines jeden zu kurz? Oder kämen sie dann nicht überhaupt erst zum
Tragen? Liebe nannte man das früher mal. Und wir Christen nennen es heute noch so. Ich find's gut, wenn die Kirche weiter darauf
herumreitet, auch wenn es immer weniger verstanden wird. Sonst gäbe es das nämlich heute bereits überhaupt nirgends mehr. Dann
würde jeder für sich ganz allein seine Interessen gegen jeden anderen durchsetzen... und dabei natürlich verhungern - so wie alle
anderen auch. Ein schöner Friedhof wird das werden. Vor allem sehr still. Auf den kommt garantiert keiner mehr hin, um die
Totenruhe zu stören, denn er liegt dann ja selber auch auf ihm - so wie alle halt.

Generell ist dazu zu sagen, dass Rücksicht nie zur Selbstverleugung führen darf, weil sonst unterm Strich der Schaden größer als der Nutzen ist. Vielleicht hatte Cher recht, als sie sang: "There's not enough love and understanding." Liebe ist jedoch nicht gleich Liebe. Es kommt auf die handelnden, oder besser gesagt: fühlenden Personen an. Die Zuneigung, die Eltern für ihre Kinder empfinden ist etwas anderes als die Liebe zwischen Mann und Frau. Selbstlosigkeit ist am ehesten das, was man in einer Beschützerliebe empfindet. Zur Liebe zw. Mann und Frau passt das aber nicht, weil es einseitig sein müsste: Denn wenn Person A schwächer (schutzbedürftiger) ist als Person B, kann ja umgekehrt Person B nicht zugleich schwächer sein als Person A.

Konkret zum Begriff der Selbstlosigkeit: Es ist in der Realität nie zu erreichen, dass *alle* selbstlos werden. Es wird immer diejenigen geben, die eher zum Altruismus und die, die eher zum Egoismus neigen, so dass letztere die ersteren ausnutzen (und sich klammheimlich über sie kaputtlachen). Nach allem, was ich bisher im Leben gelernt habe, neigen zum Altruismus vor allem Menschen mit Gewissensbissen. Die Anfälligkeit für ein schlechtes Gewissen ist aber bei verschiedenen Menschen sehr, sehr unterschiedlich ausgeprägt. Gerade der unselige (zum Glück nur vorläufige) Siegeszug des Feminismus sowie die Debatte über selbigen in den Medien in den letzten Jahrzehnten zeigen, dass die Durchschnittsfrau in der heutigen Zivilisation weit eher zu Selbstgefälligkeit, Selbstbeweihräucherung, Tatsachenverdrehung und Egoismus neigt als der Durchschnittsmann. Sie ist also weniger anfällig für Altruismus -- und der Mann ist der Dumme.

Von den Schuldgefühlen in puncto Sexualität ganz zu schweigen.

Laß dich aufklären: diese Schuldgefühle anderer Leute gibt es bloß in deiner Vorstellung. Sie selbst haben sie üblicherweise nicht, auch
wenn sie das nicht immerzu und überall weitersagen. Warum sollten sie auch? Sie haben sie ja schließlich nicht.

Nichts für ungut, aber das ist nichts weiter als Verdrängungstaktik. Weil dir etwas nicht in deine Argumentation passt, erklärst du es einfach mal eben für non-existent. Aber ich kenne genug Leute von der Sorte, die ich oben beschrieben habe, und ich sehe auch die Auswirkungen ihrer Schuldgefühle auf ihre Lebensführung.

Grüße

D_D

--
"Gegen die Befreier des Geistes sind die Menschen am unversöhnlichsten im Hass, am ungerechtesten in Liebe."

Friedrich Nietzsche


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