Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum dieses Schmuddelimage?

DschinDschin, Friday, 12.06.2009, 19:45 (vor 6041 Tagen)

Also Erstens, Zweitens und Drittens ...

Warum hat Sex so ein Schmuddelimage? Da kann man im Abendprogramm sich räkelnde Damen begutachten, mit blöden Grimassen und albernem Hüftverwinden.

Das ist doch total unerotisch.

Es ist, als ob ein Speiselokal damit wirbt, wie irgend ein schäbig gekleideter Koch eine undefinierbare Pampe auf den Teller haut und dabei stöht.

So ein Scheiß!

Vielleicht ist es, weil jeder Depp und jede Deppin glaubt, poppen kann jeder. Nun ja, kochen kann auch jeder. Irgeneinen Pamp lieblos zusammengerührt. Aber das ist doch nix!

Leute, Sex ist eine Kunst, ja eine richtige Kunst.

Dazu gehören:

Ein Mensch, der weiß und begreift, dass beim Sex das Kopfkino das wichtigste ist.
Ein Mensch (immer noch der vom Satz darüber), der zu seinem Körper eine liebevolle (kein Narzist) Beziehung hat und in der Lage ist, auch mit sich selbst guten Sex zu haben.
Ein Mensch, der seinen Körper pflegt und der ein Minimum an Intellekt und Bildung besitzt, denn doofe, phantasielose, verklemmte Dumpfbacken(und Innen) haben bestimmt schlechten Sex.
Ein Mensch (immer noch der selbe), der einfühlsam und empathisch ist, und der seinen Sexualpartner als Person, als eigenständiges Wesen, liebevoll annehmen kann.
Ein Mensch (ja, ich bleibe immer noch beim gleichen) dem die Lust des Partners so wichtig ist, wie die eigene, ja dem die Lust des Partners die eigene ist.
Dann mindestens einen zweiten Menschen mit den obengenannten Eigenschaften.
Und dann gehört dazu Phantasie, Phantasie, Phantasie und Disziplin (und Kondition).
Und dann ist alles erlaubt, was keine bleibenden körperlichen und/oder seelischen Schäden hinterlässt, ein beidseitiges Einvernehmen vorausgesetzt.


Und dann kann die Post abgehen, mit allem Komfort und Komnach.

Und Sex, ich bitte Euch, Sex hat nichts, nix, niente, rien, nullo mit Macht zu tun. Im Gegenteil, der sich im Spiel unterwerfende ist der wahre Inhaber der Macht, denn der Devote ermächtigt den Dominierenden. Denn Macht und Gewalt sind zweierlei. Gewalt ist das Ende jeder sexuellen Beziehung. Gewalt heißt, gegen den Willen. Macht heißt, mit Zustimmung.

Frauen beherrschen Männer durch Hingabe. Männer sind bereit ihr Leben zu opfern, nur um die Hingabe ihrer Frauen nicht zu verlieren.

Macht hat, wer gebraucht wird. Ohnmächtig ist, wer nichts zu geben hat, daher auch nichts nehmen kann.

Also noch mal: Sex ist eine Kunstform, ist Kommunikation, ist Arznei, ist billig und doch so unendlich wertvoll.

Dabei ist der Konnex nur eine kurze Phase beim Sex, auch beim käuflichen Sex.

Und darum brauchen Nutten eine Ausbildung. Wenn nur blöde, leerhirnige Schlampen diesen Job machen, dann bleibt das Niveau so beschissen, wie es ist.
Wo gibt es sonst einen Beruf, bei dem das Verhältnis von Kunde und Lieferant von wechselseitige Verachtung geprägt ist. So was ist der reine Nepp.

Ich denke, viele Frauen haben zum Sex eine schlechte Einstellung, weil sie zu ihren Sexualorganen eine schlechte Einstellung haben. Weil sie ihre Sexualorgane als schmutzig betrachten, halten sie ihre Sexualität auch für schmutzig. Und Männer halten Sex für schmutzig, weil man es ihnen dauernd sagt, dass Sex schmutzig sei, dass ihre Sexualität schmutzig sei, eine Last für die Frauen.

Ja es ist unfasslich. Beim Essen machen wir nicht so ein Geschiss, obwohl der Essvorgang mit den darauf folgenden Verdauungsvorgängen auch nicht besonders ästhetisch ist. Und während sehr viele Menschen zuwenig guten Sex haben, und davon krank werden, essen viele Menschen viel zu viel und werden auch krank davon.

Und der Feminismus, anstatt Befreiung zu bewirken, führt die alte viktorianische Prüderie wieder ein. Welch eine Tragik!

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Sex IST Macht

Peter @, Friday, 12.06.2009, 20:35 (vor 6041 Tagen) @ DschinDschin


Und Sex, ich bitte Euch, Sex hat nichts, nix, niente, rien, nullo mit
Macht zu tun. Im Gegenteil, der sich im Spiel unterwerfende ist der wahre
Inhaber der Macht, denn der Devote ermächtigt den Dominierenden. Denn Macht
und Gewalt sind zweierlei. Gewalt ist das Ende jeder sexuellen Beziehung.
Gewalt heißt, gegen den Willen. Macht heißt, mit Zustimmung.

Sex ist nicht deswegen Macht, weil der Sexualakt als solcher Machtelemente beeinhaltet. Was er übrigens immer tut, wenn zwei Menschen es miteinander treiben, BDSM ist hier als Spielart nur eine offensichtliche Steigerungsform.

Sondern die Macht erwächst aus der Asymetrie des Begehrens nach Sex (mit dem anderen Geschlecht) zwischen den Geschlechtern.

Alle gesellschaftlichen Eingrenzungen von Sex, inklusive des Schmuddelimages von Sex generell, die Herabwürdigung von Prostitution, die negative Haltung zur männlichen Autoerotik (während die weibliche verherrlicht wird) und vermutlich auch die aggressive Homophobie (auch hier wiederum nur gegenüber der männlichen Homoerotik) sind weibliche Bestrebungen, diese Macht zu kontrollieren und damit für sich nutzbar zu machen.

Und es hat funktioniert (bisher)...

Warum dieses Schmuddelimage?

Helen, Saturday, 13.06.2009, 00:58 (vor 6041 Tagen) @ DschinDschin


Und der Feminismus, anstatt Befreiung zu bewirken, führt die alte
viktorianische Prüderie wieder ein. Welch eine Tragik!

Der Feminismus hat öffentlich gemacht, dass Frauen über eine Sexualität verfügen (wurde bis in die Fünfzigerjahre bestritten), dass sie über Lustgefühle verfügen (für viele eine revolutionäre Idee - selbst noch in den Siebzigerjahren), dass sie das gleiche Recht auf Befriedigung haben wie die Männer und dass sie ein Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper haben. Das waren vor dreißig Jahren noch echte Neuigkeiten. Die alte "viktorianische Prüderie" (Ende des 19. Jahrhunderts) plädierte für "Augen zu und durch" und stritt jedwede Lustgefühle für alle Menschen ab. Man gebrauchte die Sexualität nur zur Fortpflanzung. Ich glaube, diese Phase hat die heutige Welt dann doch überwunden. Und ich stelle die gewagte Behauptung auf, dass der/die ein/e oder andere über den Feminismus in diesem Fall recht froh ist.

Was hat der Feminismus, mit der Entdeckung der weiblichen Lust zu tun

Der Verblüffte, Sunday, 14.06.2009, 03:10 (vor 6040 Tagen) @ Helen

Der Feminismus hat öffentlich gemacht, dass Frauen über eine Sexualität
verfügen (wurde bis in die Fünfzigerjahre bestritten), dass sie über
Lustgefühle verfügen (für viele eine revolutionäre Idee - selbst noch in
den Siebzigerjahren), dass sie das gleiche Recht auf Befriedigung haben wie
die Männer und dass sie ein Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper haben.
Das waren vor dreißig Jahren noch echte Neuigkeiten. Die alte
"viktorianische Prüderie" (Ende des 19. Jahrhunderts) plädierte für "Augen
zu und durch" und stritt jedwede Lustgefühle für alle Menschen ab. Man
gebrauchte die Sexualität nur zur Fortpflanzung. Ich glaube, diese Phase
hat die heutige Welt dann doch überwunden. Und ich stelle die gewagte
Behauptung auf, dass der/die ein/e oder andere über den Feminismus in
diesem Fall recht froh ist.

Gewagte Behauptung, die Männer hätten nichts von der Lustempfindlichkeit einer Frau gewußt, bloß weil sie es nicht ständig in Magazinen verbreiteten, welche die Frauen und Männer heute nunmal lesen.
Dazu möchte ich bemerken, das Liebe und treue, weniger mit der kirchlichen oder standesamtlichen Ehe zu tun hat, sondern mit den Errungenschaften unserer Vorfahren, welche in romantisch, idyllischen Dorfgemeinschaften lebten, aus denen man Verstoßen wurde, sollte man seinen Partner betrügen.
Doch es ist eine gewisse Entdeckerlust, die in uns wirkt, das andere Geschlecht zu erkunden, ab einem gewissen Alter und Reife gibt es das Entdeckerstadium.
Und die Menschen sind nicht blöde.
Populistischer Unsinn, zu glauben, das weil eine Sichtweise nicht in dem Vordergrund eines Zeitgeschehens dokumentiert ist, es sie nicht gegeben hätte.

Weils für die christliche Kirche funktioniert hat?

Borat Sagdijev, Sunday, 14.06.2009, 00:49 (vor 6040 Tagen) @ DschinDschin

Bis der feministische Virus in deren Verschwörunstheorien einen guten Wirt fand.

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