Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schweiz sorgt für Gleichstellung bei der Rente

Maesi, Tuesday, 09.06.2009, 03:06 (vor 6045 Tagen) @ Zottel

Hallo zusammen

"Auch Frauen sollen künftig bis 65 arbeiten, ehe sie in den Genuss einer
AHV-Rente kommen. Der Ständerat hat das Rentenalter in Übereinstimmung mit
Bundesrat und Nationalrat angehoben.

(sda) Der Ständerat will das AHV-Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre
erhöhen. Im Einklang mit dem Bundesrat und dem Nationalrat hat er dies im
Rahmen der Beratungen zur 11. AHV-Revision mit 29 gegen 7 Stimmen der
Linken beschlossen.

Eigentlich haette das Rentenalter 65 fuer Frauen schon in der letzten AHV-Revision realisiert werden sollen. Die wurde vom Souveraen seinerzeit jedoch verworfen, weshalb es bei dem ungleichen Rentenalter blieb. Was National- und Staenderat beschliessen, ist zwar nett, das Zustandekommen eines Referendums ist jedoch so gut wie sicher. Und ob der Souveraen diese Gleichstellung in der darauffolgenden Abstimmung dann goutiert, wird sich weisen. Kaum anzunehmen, dass die Alten mit ihrem grossen Abstimmungsgewicht wesentliche Rentenkuerzungen hinnehmen werden. Eine Erhoehung der Rentenbeitraege ist ebensowenig realistisch, weil dadurch der Arbeitsstandort Schweiz schnell einmal zu unattraktiv wird; einen Unternehmer wird man tiefen Steuern vielleicht noch das Steuerdomizil Schweiz attraktiv machen, aber die Jobs wandern dann trotzdem ins billigere Ausland ab; und damit meine ich definitiv nicht das EU-Ausland. Gerade Deutschland ist ja 'Weltmeister im Exportieren von Arbeitsstellen' wegen der hohen Lohnnebenkosten und sollte den Schweizern als schlechtes Beispiel dienen.

Aehnlich wie in allen anderen Industrielaendern pfeift auch hierzulande die Rentenversicherung bald aus dem letzten Loch. Eine letzten Herbst vorgestellte Studie prophezeit den Kollaps der AHV aufgrund der demographischen Entwicklung innerhalb von etwa 10 Jahren, sofern nicht substantielle Reformen durchgezogen werden. Wir werden sehen, ob diese Propheizeiung eintrifft oder nicht. Die mittelalterlichen Buerger (zwischen 35 und 50 Jahren), welche in etwa 20 Jahren in Rente gehen, geben sich jedenfalls keinerlei Illusionen hin ueber die Sicherheit und die Hoehe ihrer AHV-Renten, wie regelmaessig durchgefuehrte Umfragen belegen. Naja, wenn man vom Wohlfahrtsstaat nichts mehr erwartet, wird man auch nicht enttaeuscht.

Mit der Erhöhung des Frauen-Rentenalters will das
Parlament dem Gleichstellungsgebot, gesellschaftlichen Veränderungen und
der höheren Lebenserwartung der Frauen Rechnung tragen. "

Das ist eine bloedsinnige Begruendung. Als die AHV naemlich eingefuehrt wurde vor ueber 50 Jahren, lag das Rentenalter von Maennern und Frauen einheitlich bei 65 Jahren, obwohl damals die Differenz der Lebenserwartungen von Maennern und Frauen geringer war als heute. Mit einer solchen Massnahme schafft das Parlament ganz einfach eine sexistische Frauenprivilegierung ab, die ueberhaupt nie gerechtfertigt war. Aber die meisten Frauen haben sich inzwischen derart an solche und aehnliche Privilegierungen gewoehnt, dass sie es fuer eine besondere Gunst gegenueber Maennern halten, wenn sie ausnahmsweise mal auf eine verzichten. Wahrscheinlich muessen wir Maenner ihnen dafuer noch die Fuesse kuessen und vor Dankbarkeit auf die Knie fallen.


Gruss

Maesi


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