Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus und Kunst

Nikos, Athen, Sunday, 07.06.2009, 15:25 (vor 6046 Tagen)

Kann das sein, dass Feminismus und der Verfall der Künste eng miteinander verbunden sind?

Erklärung:

Die beste Definition über Kunst, die ich kenne, kommt von Herman Hesse (sinngemäß): "Der Künstler geht auf die lange Suche für Wahr und Falsch tief in sich hinein. Wenn er es schafft, mit vielen Schmerzen, Entbehrungen, erlebtes Elend und Sieg darüber, tief genug hineinzudringen, kommt er in ein Bereich, wo alles was wir sehen oder auch nur anderswie wahrnehmen, miteinander verbunden ist. Aus diesem Bereich nimmt der Künstler ein Teil mit, er geht damit zurück in die Gesellschaft, und präsentiert es den Menschen in Form eines Kunstwerkes. Ein Bild, ein Gedicht, eine Skulptur, ein Theaterstück, ein Musikstück, ein Film, ein Tanz. Wenn der Künstler während seine Suche ganz nah am Gemeinsamen gekommen ist, oder sogar mittendrin, dann erkennen viele Menschen und auch für lange Zeit das daraus resultiernde Kunstwerk als ihr eigenes. Es ist ja ein Teil von ihnen. Entsprechend hat dieses Kunstwerk große Resonanz, ohne es dabei nötig zu haben, viel Werbung darüber zu machen, denn die Menschen fühlen sich, meist ohne sich dabei bewusst zu sein, von dem Kunstwerk schlicht ergriffen. Als ob sie ein Teil von sich selbst der Gesellschaft präsentieren, und dabei auch noch positive Rückmeldungen haben"

Soviel zu H. Hesse. Man weisst, dass seine Ausführungen wahr sein mussen, wenn man zB Mozarts Requiem hört, man ist augenblicklich von Dankbarkeit über die eigene bloße Existenz überschwemmt. Oder die 9e Beethovens, oder Gedichte von Rilke usw usw. Sicherlich, kein Künsler schafft die Perfektion, das ist der Grund, weshalb jemand sich lieber für Gustav Mahler ein anderer aber, eher für AC/DC begeistert. Perfektion gibt es nicht, und das aus gutem Grund. Was man allerdings nach alle dem erkennen musste, ist, dass Kunst unbedingt Freiheit braucht. Freiheit im Denken, Fühlen, in sich hinein Reisen.

Schrenkt man diese künstlerische Freiheit ein, setzen wir den Künstlern ein Verbot im Wege, sich auf die innere Suche in Richtung Perfektion zu bewegen. Das geschieht meistens durch Ideologie, sei sie nationalsozialistisch, kommunistisch, feministisch, aber auch oft durch Religion. Hier sieht Hesse die größeren Schwierigkeiten für den Künstler, denn Religion (vielleicht entgleisende Religion, Inquisition) gibt Antworten, die der Künstler nicht von außerhalb sich selbst erhalten sollte, sondern von innen heraus, also von und zunächst für sich selbst beantworten sollte.

Deshalb ist es auch bezeichnend, dass in Zeiten größer Unterdrückung oder Ideologisierung die Kunstwerke entsprechend oberflächlich sind, einen kunstfremden Zweck entbunden sind (Bilder mahlen, mit dem Auftrag, die angebliche Genialität des dritten Reiches aufzuzeigen), bevormundet, und aufgrund dessen nach einiger kurzer Zeit wieder vergessen, wenn nicht sogar verhasst.

Jetzt wieder die Frage: Was sagt Ihr zu alle dem? Können diese meine Ausführungen einen Bezug zu Feminismus haben? Direktive von oben, was darf sein und was nicht, gibt es in der feministische Gesellschaft sicherlich jede Menge. Haben wir aktuell einen Verfall des künstlerischen Schaffens? Ist es evl nach der "nur" Frauen-Ausstellung deutlich? Bleiben die einfache Menschen allein deshalb insgesamt weg vom Kunst? Gibt es deswegen alle mögliche Möchte-Gernes, die zwar von sich behaupten, sie wären Künstler, allerdings niemand sonst sie als Künstler (an)erkennt?

Viele Grüße
Nikos

--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*

Sieht so aus:

Borat Sagdijev, Sunday, 07.06.2009, 19:23 (vor 6046 Tagen) @ Nikos

[image]

Stellt also ungeniert die Realität einer durchschnittlich adipösen Feministin dar.
Fehlen eigentlich nur noch die Nordic-Walking Stöcke.

Und nicht feministische Kunst:

[image]

Hat philosophische Tiefe in dem es zu einem Abbild einer Pfeife sagt, dass es keine Pfeife ist und damit unser Verständnis von Realität erweitert.

Realistische Kunst

Mus Lim, Sunday, 07.06.2009, 23:11 (vor 6046 Tagen) @ Borat Sagdijev

Stellt also ungeniert die Realität einer durchschnittlich adipösen
Feministin dar.
Fehlen eigentlich nur noch die Nordic-Walking Stöcke.

Also das Verhältnis von Kopf zu Popo wirkt doch realistisch, oder? ;)

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