Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Hab vorm Schlafengehen noch ein bisschen weibliche Empathie genossen

Kurti, Wien, Sunday, 07.06.2009, 06:18 (vor 6047 Tagen)

Beim Zappen durch die Kanäle bin ich in eine Dokumentation über Frauen in Indien geraten. Da mich das Land schon immer sehr interessierte, ließ ich den Kanal kurz.
Es wurde zuerst ein Haus für misshandelte Frauen gezeigt. In einer Szene wurden die Bewohnerinnen, alles Frauen in den Zwanzigern, Dreißigern, bei der Arbeit in der Küche gezeigt. Jede hatte irgendetwas zu tun. Nur eine stand wie eine Säule im Hintergrund. - Der Grund für ihre Anwesenheit im Frauenhaus war übrigens, dass ihr Mann ihr die Arme und Hände mit einer Säure verätzt hatte. - Als die Kamera näher herankam, sah man, dass sie still vor sich rumheulte. Die Leiterin der Einrichtung fragte sie, was los sei. Sie wollte jedoch nicht mit der Sprache herausrücken. Schließlich gestand sie, dass eine andere Bewohnerin ihr verboten hatte, sich am Geschirrwaschen zu beteiligen. Mit ihren Händen würde sie nur das Geschirr beschmutzen.

Nach der Szene musste ich erst einmal tief Luft holen.

Aber es kam noch besser. Ein paar Filmsequenzen weiter wurde eine alleinerziehende Mutter mit einer zehnjährigen Tochter gezeigt. Beide lebten in einem Slum. Als die Tochter einmal allein interviewt wurde, sagte sie den Reportern, dass ihre Mutter ihr oft vorwerfe, was für eine finanzielle Last sie für sie sei. "Aber ich liebe sie trotzdem, auch wenn sie solche Sachen zu mir sagt", meinte die Tochter abschließend.

Danach musste ich den Fernseher ausschalten.

Gruß, Kurti


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